Auch wenn der Winter jetzt so richtig da ist, gibt es trotzdem noch einige Kräuter zu finden. Vor allem dann, wenn der Winter mild ist. Es sind zwar nicht ganz so viele, aber es gibt sie. Wichtig ist, dass Sie genau schauen, denn dann können Sie neben Gundermann auch Löwenzahn, Vogelmiere und Spitzwegerich finden.
Praktische Tipps, um Kräuter zu finden
Das Sammeln der Kräuter im Januar erfordert definitiv etwas Geduld und ein wirklich gutes Auge. Denn auch trotz eines milden Winters können Sie winterliche Kräuterschätze entdecken. Wie Sie dabei vorgehen, möchten wir Ihnen hier erklären:
- Suchen Sie geschützte Standorte an Waldrändern oder in der Nähe von Bächen. Auch in Tälern, die vor der Witterung geschützt sind, können Sie einige Kräuter finden, da es hier meist deutlich milder ist und mehr wächst und gedeiht.
- Nutzen Sie vor allem die milden Tage des Winters, da die Kräuter an frostfreien Tagen viel besser zugänglich sind.
- Auch andere möchten Kräuter sammeln, weshalb Sie immer nur kleine Mengen ernten sollten. Zudem schützen Sie damit den Bestand.
- Damit Sie auch nicht frieren, sollten Sie natürlich gut vorbereit sein. Ziehen Sie sich gut an und nehmen Sie eine Schere und einen Stoffbeutel oder einen Korb mit, um die Kräuter zu sammeln.
Diese Kräuter finden Sie im Januar
Die Kräuter im Januar protzen nur so voller Nährstoffe, da sie sich gegen die Kälte behaupten müssen. Außerdem sind sie sehr vielseitig verwendbar und werten eine Vielzahl von Speisen auf.
Blätter
Thymian: In milden Regionen ist Thymian zu finden. Das immergrüne Kraut ist hervorragend als Tee bei Erkältungen geeignet, da er bei Husten wahre Wunder bewirken kann. Gleichzeitig kann er auch dazu beitragen, den Blutdruck zu senken, weshalb Vorsicht beim Verzehr von Thymian-Tee geboten ist.
Salbei: Auch Salbei ist im Winter an geschützten Stellen auffindbar. In Kombination mit Thymian ist er ein exzellentes Mittel gegen Erkältungen und Halsschmerzen.
Gänsefingerkraut: Gänsefingerkraut ist äußerst widerstandsfähig und wächst auch im Winter. Verwendet werden kann das Kraut als Teeaufguss oder in Salaten. Gänsefingerkraut wird meist bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt, kann auch bei anderen Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und Zahnschmerzen zum Einsatz kommen.
Gundermann: Dieses Kraut finden Sie vor allem an Wald- oder Wiesenrändern, die geschützt sind. Gundermann ist ideal, um das Immunsystem zu stärken. Verwenden können Sie das leicht bittere Kraut in Tees oder in Salaten.
Vogelmiere: Die Vogelmiere ist reich an Vitamin C und passt perfekt in Smoothies oder Salate. Finden können Sie das zarte Pflänzchen an geschützten Stellen. Vorteil der Vogelmiere ist, dass das Kraut auch bei Frost an feuchten und geschützten Stellen hervorragend wächst und gedeiht.
Spitzwegerich: Spitzwegerich ist dafür etwas schwieriger zu finden. Die entzündungshemmenden Blätter sind vor allem an sehr geschützten Orten auffindbar. Besonders lecker macht sich das Kraut in Kräuterbutter. Doch auch als Tee können Sie Spitzwegerich verwenden, um Husten und Erkältungen zu lindern. Gleichzeitig können die Blätter bei Insektenstichen oder kleineren Wunden eingesetzt werden.
Blüten
Kapuzinerkresse: Die Kapuzinerkresse ist im Januar nur an sehr gut geschützten Orten zu finden. Mit Glück können Sie hier einige späte Blüten finden, die einen würzigen Geschmack aufweisen. Die Kapuzinerkresse ist reich an Vitaminen und Mineralien und kann bei Erkältungen, Hautproblemen und Entzündungen ein wichtiger Helfer sein.
Wurzeln
Löwenzahnwurzel: Die winterliche Löwenzahnwurzel ist voller wichtiger Nährstoffe und kann in Brühen verwendet werden. Auch als Kaffeeersatz ist die Wurzel nutzbar. Die Löwenzahnwurzel soll bei Magen- und Leberbeschwerden helfen und auch gut für die Leberreinigung sein.
Klettenwurzel: Wer in seinen Eintöpfen eine leicht erdige Note einbauen möchte, sollte die kräftige Klettenwurzel nutzen. Sie ist außerdem antientzündlich, regt die Leber- und Gallentätigkeit an und soll bei Rheuma und Gicht hilfreich eingesetzt werden können.
Samen
Brennnesselsamen: Brennnesselsamen sind die absoluten Energiepakete und sind vor allem auf frostfreien Böden zu finden. Sie passen in Salate und Smoothies und sind voller wichtiger Nährstoffe. Insbesondere Sportler sollten auf Brennnesselsamen nicht verzichten, da sie einen hohen Gehalt an Eiweiß haben und sie so zur perfekten pflanzlichen Proteinquelle werden.
Wegerichsamen: Häufig bildet der Spitzwegerich noch Samen, auch im Januar. Diese sind reich an Ballaststoffen und können so ideal als Topping eingesetzt werden. Wegerichsamen fördern unter anderem die Verdauung, haben eine blutreinigende Wirkung und wirken unterstützend bei der Gewichtsabnahme.
Sonstige Pflanzenteile
Tannen- und Fichtenspitzen: Die jungen Spitzen von Tannen und Fichten sind voller Vitamin C und wirken schleimlösend und hustenlindernd. Sie fördern außerdem die Durchblutung, wirken blutreinigend, antibakteriell und entzündungshemmend. Die jungen Spitzen können Sie Tee, Sirup und Tinktur nutzen. Zudem eignen sie sich als Gewürz oder Pesto.
Flechten: Flechten sind auch im Januar verfügbar, auch wenn es schwierig ist, sie zu finden. Sie sind voller Nährstoffe und wachsen meist an sehr geschützten Orten. Einige Flechten haben sogar eine antioxidative Wirkung und stärken das Immunsystem. Verwenden können Sie die Flechten in Salben und Cremes, können einen Tee damit zubereiten oder Sie nutzen sie in japanischen und chinesischen Gerichten als Nahrungsmittel.
10 Rezepte für Januarkräuter
Thymian-Tee gegen Erkältung
Zutaten:
- 1 EL frische oder getrocknete Thymianblätter
- 250 ml heißes Wasser
- Honig nach Geschmack
Zubereitung:
- Die Thymianblätter in eine Tasse geben.
- Mit heißem Wasser übergießen und 5–10 Minuten ziehen lassen.
- Honig hinzufügen und warm genießen.
Salbei-Gurgellösung
Zutaten:
- 1 EL frische Salbeiblätter
- 200 ml heißes Wasser
- 1 Prise Salz
Zubereitung:
- Salbeiblätter in heißes Wasser geben und 10 Minuten ziehen lassen.
- Abseihen und das Salz hinzufügen.
- Mehrmals täglich gurgeln.
Löwenzahnwurzel-Kaffee
Zutaten:
- 2 EL getrocknete Löwenzahnwurzeln
- 250 ml Wasser
Zubereitung:
- Löwenzahnwurzeln fein mahlen.
- In einem Topf mit Wasser aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
- Abseihen und wie Kaffee genießen.
Gänsefingerkraut-Salat
Zutaten:
- Eine Handvoll Blätter des Gänsefingerkrauts
- 1 Tomate, gewürfelt
- 1 TL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Gänsefingerkraut waschen und klein schneiden.
- Mit Tomatenwürfeln vermengen.
- Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken.
Smoothie aus Brennnesselsamen
Zutaten:
- 1 TL Brennnesselsamen
- 1 Banane
- 200 ml pflanzliche Milch
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einen Mixer geben.
- Fein pürieren und frisch genießen.
Klettenwurzel-Eintopf
Zutaten:
- 1 Klettenwurzel, geschält und in Scheiben geschnitten
- 1 Karotte, in Scheiben geschnitten
- 500 ml Gemüsebrühe
Zubereitung:
- Gemüsebrühe zum Kochen bringen.
- Klettenwurzel und Karotte hinzufügen und 20 Minuten köcheln lassen.
- Warm servieren.
Spitzwegerich-Samen-Cracker
Zutaten:
- 1 TL Spitzwegerich-Samen
- 100 g Dinkelmehl
- 50 ml Wasser
- Prise Salz
Zubereitung:
- Mehl, Wasser, Samen und Salz zu einem Teig vermengen.
- Dünn ausrollen und in Cracker schneiden.
- Bei 180° C 15 Minuten backen.
Fichtenspitzen-Tee
Zutaten:
- 1 EL Fichtenspitzen
- 250 ml heißes Wasser
Zubereitung:
- Fichtenspitzen mit heißem Wasser übergießen.
- 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Kapuzinerkresse-Pesto
Zutaten:
- 1 Handvoll Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse
- 30 g Nüsse30 g Nüsse
- 2 EL Olivenöl2 EL Olivenöl
- Prise SalzPrise Salz
Zubereitung:
- Kapuzinerkresse, Nüsse und Olivenöl fein pürieren.
- Mit Salz abschmecken und zu Nudeln servieren.
Tannenhonig
Zutaten:
- 1 Handvoll Tannenspitzen1 Handvoll Tannenspitzen
- 500 g Honig500 g Honig
Zubereitung:
- Tannenspitzen in ein Glas geben und mit Honig bedecken.
- Verschließen und an einem dunklen Ort zwei Wochen ziehen lassen.
Wie Sie sehen, gibt es auch im Januar noch einige Kräuter, die Sie sammeln können. Insbesondere, wenn Sie die chinesische oder japanische Küche lieben, sollten Sie sich die tollen Rezepte für Flechten genauer anschauen. Mit Sicherheit ist auch für Sie das passende Rezept zu finden, um die asiatische Küche zu genießen und Ihrem Körper noch etwas Gutes zu tun.