Für viele Hobbygärtner mag es sinnvoll erscheinen, Asche als Dünger zu verwenden, da sie preiswert und schnell verfügbar ist. Es kommt jedoch darauf an, was in der Asche enthalten ist. Nicht alle Pflanzen und Böden können sie als Dünger vertragen.
Asche als natürliches Düngemittel: einfach herzustellen
Wer einen Kachelofen oder Kamin hat, denkt vielleicht daran, die Asche als Dünger zu verwenden, da sie ohnehin als Abfallprodukt anfällt. Holzasche enthält viele Nährstoffe wie Kalk, Kalium, Eisen und Phosphat, die wertvoll für die Pflanzen sind und von ihnen gut aufgenommen werden. Bei der Verbrennung bleiben organische Stoffe in der Asche zurück, während das Kohlendioxid entweicht.
Asche ist mit einem pH-Wert von 11,0 bis 13,00 stark basisch und eignet sich, um übersäuerte Böden zu neutralisieren. Allerdings vertragen nicht alle Pflanzen diesen Dünger und können durch eine Überdüngung stark geschädigt werden. Es kommt auf die Qualität der Asche an, also darauf, was Sie verbrannt haben. Gut geeignet ist Holzasche, die von unbehandeltem Holz stammt, während Asche von Briketts, lackiertem Holz oder Kohle stark mit Schwermetallen belastet sein kann, die Pflanzen und Boden schädigen.
Der unbekannte Dünger: Welche Schadstoffe sind enthalten?
Greifen Sie zu Asche als Pflanzendünger, wissen Sie oft nicht, mit welchen Schadstoffen sie belastet ist. Jede Asche ist anders zusammengesetzt und hat einen unterschiedlich hohen Anteil an Schwermetallen und Mineralstoffen. Sie laufen Gefahr, giftige Substanzen in den Boden zu bringen und ihn dauerhaft zu schädigen.
In Holz sind von Natur aus Schwermetalle enthalten, da sie von den Bäumen während des Wachstums aus der Umgebung aufgenommen werden. Noch stärker als Holzasche kann Asche von Briketts oder Kohle mit solchen Schwermetallen belastet sein. Blei, Cadmium oder Chrom und teilweise sogar Spuren von radioaktiven Elementen werden nur äußerst langsam abgebaut und können den Boden regelrecht vergiften. Grillasche ist zusätzlich mit Fettrückständen belastet und kann schädliches Acrylamid enthalten.
Sind Sie sich nicht sicher, wie stark die Asche mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen belastet ist, können Sie im Labor einen Test vornehmen lassen. Das steht jedoch in keinem günstigen Verhältnis zu einem möglichen Nutzen, denn je nach Labor müssen Sie mit Kosten von 100 bis 150 Euro rechnen.
Ungeeignete Asche: auf das Brennmaterial kommt es an
Um zu wissen, ob die Asche als Dünger für Ihren Garten geeignet ist, kommt es auf die Kenntnis des Brennmaterials an. Nicht geeignet als Brennmaterial sind
- Kohle
- Briketts
- Holzbriketts
- lackiertes oder anderweitig behandeltes Holz
- Tabak
- Holzpellets
- Vertäfelungen
- Spanplatten
- behandeltes Recyclingholz
- farbig bedrucktes Papier und Hochglanzpapier
- Pappe und Kartonagen
- Grillkohle und Grillbriketts
Zeitungspapier können Sie zum Anzünden von Kaminholz verwenden, doch achten Sie darauf, dass es nicht farbig bedruckt ist, wenn Sie die Asche für den Garten verwenden möchten.
Tipp: Entsorgen Sie Asche von ungeeigneten Materialien, aber auch Grillasche stets im Hausmüll, damit keine Schadstoffe in den Boden gelangen.
Brennmaterial, das sich für Düngerasche eignet: Holz, Stroh und Pflanzenteile
Während sich viele Materialien überhaupt nicht für Düngerasche eignen, da sie den Boden schädigen, sind andere Materialien gut geeignet. Am besten wählen Sie unbehandeltes Holz, aber auch Stroh. Pflanzenteile bringen nährstoffreiche Asche, doch kommt es darauf an, dass diese Bäume, Sträucher und anderen Pflanzen gesund und an einem sauberen Standort gewachsen sind. Mit Papier, das frei von bedenklichen Substanzen ist, zünden Sie das Brennmaterial an. Haben Sie Brennholz in einer größeren Charge gekauft und möchten Sie die Asche als Dünger verwenden, ist ein Labortest sinnvoll. Da ein solcher Test teuer ist, sollten Sie überlegen, ob es vielleicht günstiger ist, Dünger zu kaufen.
Holzasche besteht bis zu 45 Prozent aus Calcium oder Calciumoxid, das auch als Branntkalk bekannt ist. Darüber hinaus enthält sie Magnesium, Phosphorpentoxid und Kalium. Weitere Bestandteile sind Eisen, Natrium, Mangan und andere mineralische Spurenelemente.
Tipp: In einem Eimer lagern Sie Asche, die im Winter anfällt, bis zur nächsten Gartensaison. Der Behälter muss unbedingt laugenbeständig sein. Decken Sie ihn ab, damit die Asche nicht feucht wird.
Warum auch Holzasche schädlich sein kann: aggressiv durch hohen pH-Wert
Nicht immer ist Holzasche als Dünger vorteilhaft, da sie Pflanzen und Boden auch schädigen kann. Der Grund dafür ist der stark alkalische pH-Wert, der durch den hohen Anteil an Branntkalk entsteht. Für die Pflanzen ist diese alkalische Asche außerordentlich aggressiv. Gelangt die Asche auf das Laub, kann es zu schweren Verbrennungen der Blätter kommen. Auf leichten Böden mit hohem Sandanteil kann die Asche das Bodenleben schädigen.
Garten mit Asche düngen: mehrere Möglichkeiten
Möchten Sie Asche als Gartendünger verwenden, gibt es mehrere Möglichkeiten, abhängig davon, wofür Sie sie nutzen möchten. In jedem Fall kommt es auf die richtige Dosierung an, um eine gefährliche Überdüngung zu vermeiden.
Verstreuen
Große Flächen versorgen Sie mit Düngemittel, indem Sie die Asche verstreuen. Damit sie nicht vom Wind weggeweht wird, harken Sie sie oberflächlich ein. Die Dosis hängt vom pH-Wert der Asche und des Bodens ab. Bei einem pH-Wert des Bodens von 4 bringen Sie pro Quadratmeter 200 bis 400 Gramm Asche aus. Ist der Boden weniger sauer, benötigen Sie pro Quadratmeter nur 20 bis 100 Gramm Asche.
Mischen mit Kompost
Für die Düngung können Sie Asche mit Kompost mischen und dafür in kleinen Mengen schichtweise in den Kompost einbringen. Geben Sie eine dünne Schicht Asche auf den Kompost, die Sie dann wieder mit einer dickeren Schicht von organischem Abfall bedecken.
Mischen mit Erde
Als Substrat für Pflanzkübel eignet sich eine Mischung aus Erde und Asche. Eine Überdüngung vermeiden Sie, indem Sie die Asche zuvor mit Steinmehl oder Sand vermengen, bevor Sie sie in die Erde einarbeiten.
Gießen
Ihre Pflanzen können Sie düngen, indem Sie etwas Asche ins Gießwasser geben. Achten Sie darauf, dass die Blätter der Pflanzen möglichst nichts von der Flüssigkeit abbekommen.
Pflanzen, die Aschedüngung vertragen: basische und neutrale Böden bevorzugt
Aufgrund ihres hohen pH-Wertes kann Asche Moose und Algen, aber auch einige Wurzelunkräuter abtöten. Pflanzen, die basische oder neutrale Böden bevorzugen, profitieren von Asche. Vor allem bei Obst- und Gemüsepflanzen ist es wichtig, dass Sie über die Herkunft der Asche Bescheid wissen, damit keine Schwermetalle und andere Schadstoffe enthalten sind. Asche eignet sich für die meisten Obst- und Gemüsepflanzen, aber auch für einige Zierpflanzen. Diese Pflanzen profitieren davon:
- Obstbäume wie Apfel, Birne, Kirsche oder Pflaumen
- Himbeeren
- Stachelbeeren
- Sellerie
- Möhren
- Lauch
- Zwiebeln
- Tomaten
- Geranien
- Fuchsien
- Chrysanthemen
- Nelken
Tipp: Bei diesen Pflanzen können Sie auch Asche auf den Boden streuen, um Schnecken fernzuhalten.
Pflanzen, die keine Asche vertragen
Einige Pflanzen können durch Asche stark geschädigt werden, da sie keinen alkalischen Dünger vertragen. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen oder Moor an ihrem natürlichen Standort haben. Heidelbeeren und Preiselbeeren, aber auch Pfingstrosen, Azaleen, Kamelien oder Rhododendren gehören zu dieser Gruppe.
Kann ich Brombeeren mit Asche düngen?
Beim Düngen mit Asche sollte man sehr vorsichtig sein, da der ph-Wert des Bodens schnell verändert wird. Bei Brombeeren würde ich davon abraten.