Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
Gartentipps
Gartentipps Garten optimal pflegen
Praktische Tipps
Praktische Tipps Pflanzen, Pflege und Ernte
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus.de
Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus Gartenblog
Samenhaus Gartenblog / Allgemein / Benjeshecken – Sinnvolles aus Totholz
Juni 10
Benjeshecke

Benjeshecken – Sinnvolles aus Totholz

  • 10. Juni 2023
  • Holger
  • Allgemein

Totholz findet man regelmäßig in Wäldern. Wenn Bäume durch Witterung, Insekten, Pilzbefall oder Krankheiten absterben und zum größten Teil umfallen, werden viele dieser Bäume einfach liegen gelassen. Der Grund: Sie dienen als sogenannte Biotopbäume. Das bedeutet, dass sie – obwohl sie tot sind – weiterhin Leben beherbergen und als Lebensraum genutzt werden. So findet man dort zum Beispiel Säugetiere, Vögel, Insekten, Pilze, Flechten oder auch Moose. Bis zu 50 % dieser Arten sind auf Totholz angewiesen. Um Totholz in Ihrem Garten einen Sinn zu geben, müssen Sie sich keinen toten Baum holen. Es genügen schon ein paar Äste, aus denen Sie eine Totholzhecke bauen können.

Totholzhecke – was ist das eigentlich?

TotholzheckeIst von einer Hecke die Rede, denken wir an ein saftiges, blickdichtes Grün, vielleicht sogar an blühende Büsche, die einen wunderbaren Geruch verströmen. Das hört sich bei einer Totholzhecke dann doch etwas anders an.

In der Tat lebt bei einer Totholzhecke, die auch Benjeshecke genannt wird, erst einmal nichts mehr. Vorerst, denn das Leben kommt mit der Zeit zurück. Geschichtlich gehen Totholzhecken auf sogenannte Feldhecken zurück. Diese wurden in früheren Zeiten von Bauern erstellt, die damit die Grenze zu ihren Grundstücken und Äckern bildeten. Dazu nutzten sie Schnittgut, das aufeinandergestapelt wurde. Heutzutage sind solche Hecken nur noch selten zu sehen.

In den 1980er Jahren war es dann ein Landschaftsgärtner namens Hermann Benjes, der die Feldhecken wiederentdeckte – zumindest das Prinzip dahinter. So entdeckte er, dass in relativ kurzer Zeit aus einer Totholzhecke neues Leben entstand. Andere Pflanzen eroberten die Holzschichten und viele Tiere siedelten sich an. So konnte man Schnittgut, das sonst keiner mehr genutzt hätte, sinnvoll in den Garten integrieren.

Aus Totholz wird neuer Lebensraum

Wenn Sie sich für eine Totholzhecke im Garten entscheiden, dann können Sie sich sicher sein, dass dort nicht nur viele Pflanzen neu wachsen, sondern auch Tiere ihr Zuhause finden. Wichtig ist, dass die Hecke ein wenig abseits gebaut wird und nicht direkt neben der Terrasse, auf der Sie regelmäßig grillen oder neben dem Sandkasten für Kinder. Nach geraumer Zeit können Sie davon ausgehen, dass sich hier viele Tiere und Pflanzen ansiedeln:

  • Samen werden durch den Wind oder durch Tiere gesammelt und können keimen. So entstehen neue Pflanzen, die die Totholzhecke durchdringen und mit der Zeit die Oberhand gewinnen.
  • Durch das Anpflanzen beispielsweise von Kletter- oder Schlingpflanzen wird die Benjeshecke erobert und optisch aufgewertet.
  • Als Wohnraum entdecken Igel, Siebenschläfer, Kröten oder Eidechsen die Totholzhecke und fühlen sich dort sichtlich wohl.
  • Oftmals siedeln sich auch Amseln, Rotkehlchen oder Zaunkönige hier an und bauen im geschützten Dickicht ihre Nester.
  • Selbst Insekten wie Wildbienen finden hier einen Unterschlupf.

Nicht selten kommen Wespen vorbei und bedienen sich am Totholz, indem Sie mit ihren starken Kieferzangen Holz abschaben, um es für den Nestbau zu verwenden.

Die Vorteile einer Totholzhecke

Totholzhecke WinterFassen wir die Vorzüge einer Totholzhecke noch mal zusammen:

  • Eine Benjeshecke leistet einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz.
  • Viele Tiere, Insekten und vor allem Nützlinge siedeln sich hier an.
  • Der Pflegeaufwand einer Totholzhecke ist gering.
  • Das Schnittgut kann ökologisch genutzt und muss nicht entsorgt werden.
  • Eine Totholzhecke kann als Dekoelement ebenso dienen, wie als Trennelement zu einzelnen Gartenbereichen.
  • Auch als Sicht- und Windschutz ist eine solche Hecke ideal.

In 3 Schritten zur Totholzhecke

Das brauchen Sie für den Bau einer Totholzhecke:

  • Zaunpfähle oder dicke Äste (Anzahl je nach gewünschter Länge der Hecke)
  • Verschiedenes Schnittgut in unterschiedlichen Längen und Stärken
  • Metermaß
  • Gummihammer
  • Astschere

Und dann geht es auch schon los mit dem Bau der Benjeshecke.

  1. Zaunpfähle oder Äste einschlagen

Bei Zaunpfählen ist der Vorteil, dass diese gleich stark sind und im unteren Bereich eine Spitze haben, wodurch sie sich leichter in den Boden einschlagen lassen. Optisch sehen dicke Äste bei einer Totholzhecke aber wohl noch besser aus. Diese können Sie zum besseren Einschlagen unten anspitzen.

Die Pfähle sollten in einem Abstand von 40 bis 70 Zentimetern zueinander eingeschlagen werden. Gefolgt von einer zweiten Reihe, die versetzt in den Boden kommt. Der Abstand zwischen den beiden Reihen ist nach Belieben möglich, je nachdem, wie breit die Totholzhecke werden soll.

Je nachdem, wie hoch die Hecke werden soll, wählen Sie die Länge der Pfähle oder dicken Äste aus. Denken Sie daran, dass diese etwa 40 bis 50 Zentimeter tief in die Erde eingeschlagen werden sollten, um eine ausreichende Stabilität zu erreichen. Am besten gelingt das Einschlagen der Pfosten mit einem Gummihammer. Die Höhe der Pfosten muss nicht gleichmäßig sein, die Hecke ist es ja auch nicht …

  1. Totholzhecke befüllen

Ist alles an Ort und Stelle, wird die Hecke schon befüllt. Hinein kommen Äste unterschiedlicher Stärke und Länge. Verwenden können Sie dabei alle Arten von Schnittgut, etwa von Obstbäumen, von Hecken und Büschen, von Gräsern, von Nadelbäumen, aber auch Reste von Stauden können Sie mit einarbeiten.

Nicht in die Hecke einarbeiten sollten Sie Schnittgut von Pflanzen, die auch nach dem Schnitt wieder austreiben und so andere überwuchern könnten. Dazu zählen vor allem Brombeeren, Eschen, Birken und Bergahorn.

Verdichten können Sie das Schnittgut, indem Sie es mit Ihrem Körpergewicht nach unten drücken. Befüllen Sie die Hecke so hoch, wie Sie das möchten.

  1. Optische Schönheitsreparaturen

Nun werden überstehende dickere Äste abgeschnitten und dünnere Äste in die Hecke eingeflochten. So entsteht ein homogenes Bild.

Jetzt können Sie selbst noch Pflanzen setzen, die die Hecke mit der Zeit erobern. Kletter- und Schlingpflanzen wie zum Beispiel Clematis, Efeu, Kletterhortensien, Schlingknöterich oder Garten-Geißblatt sind ideal, um die Hecke auch in der Höhe zu begrünen. In Bodennähe können Sie außerdem Stauden setzen, die das Umfeld verschönern. Außerdem können Sie Lücken in der Totholzhecke mit Erde verfüllen und dort ebenfalls Pflanzen setzen.

Die Pflege einer Totholzhecke

Benjeshecke WaldViel Pflege benötigt eine Benjeshecke nicht, es sind nur von Zeit zu Zeit ein paar Handgriffe nötig:

  • Da sich das Schnittgut mit den Jahren setzt und verrottet, können Sie von oben neues Schnittgut nachlegen.
  • Sofern sich innerhalb der Totholzhecke wuchernde Sträucher befinden, sollten diese eingekürzt werden, damit diese nicht die Oberhand gewinnen und anderen Pflanzen den Lebensraum streitig machen.
  • Als Zwischenlagen können Sie mit der Zeit auch dünne Schichten von Laub oder Staudenschnittgut einbringen.
  • Denken Sie daran, gerade während Trockenperioden die Hecke auch mal zu gießen. Das Totholz braucht zwar kein Wasser, dafür aber die Pflanzen, die zwischendrin wachsen.

In Sachen Größe gibt es bei Totholzhecken keine Grenzen. Sie können Sie beliebig lang und breit gestalten. Auch bei der Höhe können Sie variieren. So ist eine Totholzhecke mit einer Höhe von beispielsweise 50 Zentimeter ein schöner Blickfang und ein tolles Dekoelement, wohingegen eine Hecke mit einer Höhe von vielleicht 180 Zentimetern einen tollen Sichtschutz darstellt.

Rating: 5.00/5. From 1 vote.
Please wait...
Unsere Produktempfehlungen aus dem Shop
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt

zum Online-Shop
Holger

Holger

6.000.000 Wörter – so viel können Sie in etwa von mir online lesen. Das Füllen des Internets entwickelte sich nach meiner Ausbildung zum TV-Redakteur und der langjährigen Arbeit bei SAT.1 zu einem Fulltime-Job. Trotzdem finde ich noch genügend Zeit, um in meinem Garten zu werkeln. Eine Staude hier, ein Blümchen dort und ein bisschen Gemüse darf auch nicht fehlen – einen Schnitzelbaum gibt es ja noch nicht … Die besten geistigen Ergüsse habe ich übrigens, wenn ich IM Garten ÜBER den Garten schreiben kann. So vereinen sich Beruf und Hobby perfekt – was gibt es Schöneres?

1 Kommentar

  1. Frömken
    23. Februar 2024 at 17:29 · Antworten

    Ich möchte eine Benjeshecke anlegen. Eine Reihe aus bestehenden alten aber gut verwurzelten Koniferen mit neuen Robinienpfählen ergänzen und in einigen Jahren Stück für Stück eine Kletterhortensie reinwachsen lassen. Ist so eine Idee zu empfehlen?

    No votes yet.
    Please wait...

Haben Sie Fragen oder einen Tipp? Wir sind gespannt. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  Mit dem aktivieren dieser Option, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen und der Speicherung Ihrer E-Mail-Adresse zum Zwecke der Benachrichtigung zu.

Bildnachweise:

  • © URS.INHO – adobe.stock.com
  • © Westwind – adobe.stock.com
  • © Eberhard – adobe.stock.com
  • © Westwind – adobe.stock.com
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Totholzzaun – Nützliche Behausung für viele Tiere

Totholzzaun – Nützliche Behausung für viele Tiere

Insekten-freundlicher Garten – wenn´s brummt und summt und alles blüht

Insekten-freundlicher Garten – wenn´s brummt und summt und alles blüht

Tipps für einen ökologischen Garten

Tipps für einen ökologischen Garten

Reptilien im Garten: Anlocken mit naturnaher Gestaltung

Reptilien im Garten: Anlocken mit naturnaher Gestaltung

Blindschleiche, Salamander, Kröten & Co – wie locke ich Reptilien in den Garten?

Blindschleiche, Salamander, Kröten & Co – wie locke ich Reptilien in den Garten?

Insektenwiesen für den naturnahen Garten

Insektenwiesen für den naturnahen Garten
Mehr Beiträge entdecken

Kategorien

Inhaltsverzeichnis

  • Totholzhecke – was ist das eigentlich?
  • Aus Totholz wird neuer Lebensraum
  • Die Vorteile einer Totholzhecke
  • In 3 Schritten zur Totholzhecke
  • Die Pflege einer Totholzhecke

Archiv

  • April 2025
  • März 2025
  • Februar 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • August 2024
  • Juli 2024
  • Juni 2024
  • Mai 2024
  • April 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • Dezember 2023
  • November 2023
  • Oktober 2023
  • September 2023
  • August 2023
  • Juli 2023
  • Juni 2023
  • Mai 2023
  • April 2023
  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Dezember 2020

Neuigkeiten aus dem Garten

  • Mauerspinnen – sie leben direkt unter uns
    Mauerspinnen – sie leben direkt unter uns
    21. November 2024
  • Aussaat im Februar – es wird immer mehr
    Aussaat im Februar – es wird immer mehr
    1. Februar 2023
  • Apothekergarten anlegen – was gehört rein?
    Apothekergarten anlegen – was gehört rein?
    8. Februar 2024

Kategorien

© 2025 Samenhaus Müller | Alle Rechte vorbehalten.
  • Impressum
  • Datenschutz