Hortensien zählen zu den beliebtesten blühenden Sträuchern im Garten. Die unterschiedlichen Farben der üppigen Blütenbälle erfreuen jeden Hobbygärtner und zaubern aus dem Garten ein wahres Blütenmeer. Durch diese Pracht können Hortensien besondere Akzente im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon setzen. Allerdings sind sie nicht ganz einfach zu handhaben. Doch wer die nachfolgenden Tipps beachtet, wird viel Freude mit Hortensien haben. Von der richtigen Pflanzung über die optimale Pflege bis hin zur Überwinterung erfahren Sie in diesem Ratgeber alles, was Sie über Hortensien wissen müssen.
Wissenswertes zu Hortensien
Hortensien (Hydrangea) gehören zu der Familie der Hortensiengewächse und haben ihren Ursprung in Asien und Nordamerika. Vor allem in China und Japan haben die außergewöhnlichen Blütensträucher eine sehr lange Tradition. In Europa hingegen sind sie erst seit dem 18. Jahrhundert bekannt, heute aber aus keinem Garten oder Park mehr wegzudenken.
Die bekannteste Hortensienart ist die Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla), die vor allem durch ihre verzweigten Blütenrispen punkten kann. Wie viele andere Arten der Gattung kann auch die Bauernhortensie ihre Blütenfarbe ändern. Wobei hier allerdings der pH-Wert des Bodens eine große Rolle spielt. Die beeindruckende Blütenpracht der Sträucher ist je nach Sorte und pH-Wert sehr unterschiedlich. Saure Böden, die einen hohen Aluminiumgehalt aufweisen, sorgen dafür, dass die Blüten der Hortensie blau wirken. Alkalische Böden hingegen sorgen dafür, dass die Blüten rosa bis rot blühen.
Hortensien sind optisch ein absoluter Blickfang machen jeden Garten zu einem Highlight. Sie haben aber noch einen weiteren Vorteil. Sie sind ökologisch auch besonders wertvoll, da sie zahlreiche Insekten anziehen und diesen viel Nahrung bieten. Somit tragen Sie mit Hortensien im Garten zu der Artenvielfalt in Ihrem Garten bei und helfen dabei, den Insekten und Kleintieren Nahrung und Unterschlupf zu geben.
Hortensien-Sorten
Die Vielfalt der Hortensien-Sorte ist enorm groß. Neben den klassischen Farben wie Weiß, Rosa und Blau finden Sie auch Sorten im Handel, die zwei- oder sogar mehrfarbig sind. Einige der beliebtesten Sorten haben wir Ihnen hier aufgeführt:
- Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla): Diese Sorte ist besonders beliebt, da sie mit großen kugeligen Blüten punkten kann und je nach pH-Wert auch die Farben ändern kann.
- Rispenhortensie (Hydrangea paniculata): Die Rispenhortensie hat kegelförmige Blütenstände, die extrem robust sind. Die Blüten dieser Sorte sind weiß, verfärben sich aber im Laufe des Sommers zu rosa.
- Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens): Auch die Schneeballhortensie ist sehr beliebt bei Gartenbesitzern. Sie besticht durch besonders große, kugelförmige Blüten, die in einem reinen Weiß erstrahlen. Sie werden jeden Garten auf ganz besondere Weise aufwerten und großartige Akzente setzen.
- Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris): Möchten Sie eine Mauer oder eine Pergola verschönern, werden Sie mit der Kletterhortensie eine gute Wahl treffen. Die Pflanze ist mit Haftwurzeln ausgestattet und macht so aus Ihrer Pergola ein romantisches Plätzchen. Zudem duften die Blüten sehr angenehm und ziehen Hummeln, Bienen und andere Insekten an.
- Eichblatt-Hortensie (Hydrangea quercifolia): Die Eichblatt-Hortensie besticht nicht nur durch ihre hübschen Blütendolden, sondern auch durch ihre auffälligen Blätter, die im Herbst wunderschön rotbraun leuchten. Wenn Sie nicht nur im Sommer eine Blütenmeer haben möchten, sondern auch die Herbstfarben genießen möchten, ist diese Hortensien-Sorte genau richtig für Sie.
Anbau und Pflege
Hortensien sind zwar relativ pflegeleicht, dennoch müssen Sie einiges beachten, damit Sie auch lange Freude an den außergewöhnlichen Blüten haben. Der Standort spielt hier eine wichtige Rolle. Doch auch die Bewässerung und der Boden sollten optimal sein, damit Ihre Hortensien auch üppig blühen.
Standort und Boden
Der optimale Standort hängt von den einzelnen Hortensienarten ab. In der Regel lieben die Blütensträucher einen halbschattigen bis schattigen Standort. Ein vollsonniger Platz hingegen lässt die Blätter sehr schnell verbrennen. Während Bauernhortensien eher einen leicht sauren Boden bevorzugen, sind Rispenhortensien auch auf einem kalthaltigen Boden zufrieden. Wichtig ist, dass er Boden gut durchlässig ist, damit es nicht zu Staunässe kommt. Darüber hinaus sollte der Boden humos und leicht feucht sein, damit sich die Hortensien richtig wohlfühlen.
Wenn Sie die Blütenfarbe beeinflussen möchten, können Sie den Boden gezielt anpassen. Während ein niedriger pH-Wert blaue Blüten fördert, erhalten Sie mit einem kalkhaltigen Boden rosa bis rote Blüten. Durch Zugabe von Aluminiumsulfat oder Rhododendronerde, können Sie den pH-Wert senken. Durch Zugabe von Kalk sorgen Sie dann für einen kalkhaltigen Boden.
Gießen und Düngen
Beim Gießen achten Sie darauf, dass es nicht zu nassen Füßen kommt, da sonst Wurzelfäule eintritt. Dennoch sollte der Wurzelballen stets leicht feucht sein.
Gedüngt werden die Pflanzen von April bis August. Ein spezieller Hortensiendünger kann alle zwei bis drei Wochen genutzt werden. Der Dünger unterstützt die Pflanzen, bei der Blütenbildung und kann auch für die Farbe der Blüten entscheidend sein.
Schneiden von Hortensien
Es ist wichtig, dass Sie die verblühten Blütenstände regelmäßig abschneiden. So regen Sie Pflanze an, neue Blüten auszubilden. Zudem sollte im Frühling ein starker Rückschnitt erfolgen, um die Blütensträucher zu verjüngen.
Aussaat im Freiland
Hortensien werden in der Regel durch Stecklinge oder Teilung vermehrt. Eine Aussaat ist sehr aufwendig und ist selten erfolgreich. Dennoch können Sie einen Versuch starten. Der beste Zeitpunkt dafür ist natürlich das Frühjahr, wenn die Gefahr von Frost gebannt ist. Die Samen sollten Sie dabei auf humusreicher und feuchter Erde legen und leicht mit bedecken. Wie bei allen Aussaaten ist das regelmäßige Gießen besonders wichtig. War die Aussaat erfolgreich, zeigen sich nach vier bis sechs Wochen die ersten Keimlinge.
Anbau im Kübel
Die Blütensträucher sind perfekt dafür geeignet, im Kübel angebaut zu werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass der Kübel groß genug ist. Dabei sorgt hochwertige Rhododendronerde für optimale Wachstumsbedinungen. Achten Sie vor allem darauf, dass Sie die Hortensien regelmäßig gießen und düngen, da die Pflanzen in Kübeln deutlich schneller austrockenen als in der Gartenerde.
Der Topf für Ihre Hortensien sollte einen Durchmesser von mindestens 30 cm haben. So können sich die Wurzeln gut entfalten. Achten Sie darauf, dass es sich um Ton- oder Steintöpfe handelt, da sie Feuchtigkeit speichern können. Plastiktöpfe sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern sind auch nicht atmungsaktiv. Um die Hortensie zu pflanzen, müssen Sie zuerst eine ausreichende Drainageschicht am Boden des Kübels legen. So können Sie Staunässe vermeiden. Anschließend geben Sie eine Schicht Blähton oder Kies in den Kübel und zum Schluss füllen Sie eine hochwertige Blumenerde, die für Kübelpflanzen entwickelt wurde oder Rhododendronerde in den Kübel.
Der Standort für Kübel-Hortensien sollte halbschattig sein. Sie Pflanzen lieben die Morgensonne und den Schatten am Mittag. Darüber hinaus sollten Sie den Blütenstrauch vor starken Winden und Zugluft schützen, da sie dies gar nicht mögen.
Die Blütensträucher sollten alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Der Kübel sollte eine Nummer größer sein, damit Sie wieder Platz für die Wurzeln schaffen.
Überwinterung von Hortensien
Hortensien sind sehr unterschiedlich, was die Winterhärte angeht. Während Schneeball- und Rispenhortensien winterhart sind, benötigen die beliebten Bauernhortensien einen ausreichenden Winterschutz. Mulch Reisig oder auch Vlies sind ideal, um die Blütensträucher vor den niedrigen Temperaturen zu schützen.
Kübelpflanzen hingegen benötigen immer einen Winterschutz, da selbst die Rispen- und Schneeballhortensien im Kübel nicht winterhart sind. Stellen Sie den Kübel an einen frostfreien, hellen aber kühlen Ort. Die Temperatur sollte zwischen 5 und 10 °C liegen. Wie bei allen Pflanzen in der Winterruhe, werden auch die Hortensien im Winter nur mäßig gegossen.
Schädlinge und Krankheiten
Die außergewöhnlichen Blütensträucher sind zwar sehr robust, können aber dennoch von verschiedenen Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht werden. Ein optimaler Standort und die richtige Pflege sind entscheidend und beugen Krankheiten und Schädlingen vor.
Häufige Schädlinge sind unter anderem Blattläuse, Wollläuse oder Spinnmilben. Auch Thripse sind hin und wieder an den Blättern und Blüten zu finden. Im Freiland werden Sie hauptsächlich mit Nacktschnecken Probleme bekommen. Sie können einen erheblichen Schaden an jungen Pflanzen anrichten.
Doch auch Krankheiten können auftreten, wenn die Pflanzen geschwächt sind. Häufig treten dabei Echter Mehltau, Grauschimmel oder die Blattfleckenkrankheit auf.
Gesundheitliche Vorteile von Hortensien
Hortensien haben vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin wie auch in der Homöopathie einen großen Nutzen. Leider ist dies wissenschaftlich noch nicht belegt und daher mit Vorsicht zu genießen. Die Wurzel der Hortensie wird in der TCM bei der Behandlung von Malaria sowie Blasen- und Steinleiden eingesetzt. In der Homöopathie wird die Wurzel zur Behandlung von Blasenentzündungen und Nierenkoliken verwendet.
Dies liegt an den Wirkstoffen der Pflanze. Kaempferol, Quercetin, Rutin und Saponine haben einen antioxidativen, entzündungshemmenden und harntreibenden Effekt. Doch Vorsicht, einige Arten enthalten auch geringe Mengen an Blausäure, die in hohen Dosen giftig ist.
Hortensien in der Küche
Möchten Sie Hortensien in der Küche verwenden, sollten Sie auf die Sorten zurückgreifen, die essbaren Blüten und Blätter haben. Insbesondere die japanische Süßhortensie (Hydrangea serrata „Amacha“) wird dabei für die Zubereitung von Amacha-Tee genutzt. Der Tee schmeckt süßlich und hat ein angenehmes Aroma.
Dennoch ist immer Vorsicht geboten, da es viele Hortensien gibt, die einen geringen Teil Blausäure enthalten. Daher ist es schwierig, eine pauschale Aussage zu machen. Wenn Sie dennoch die Vorteile der Hortensie auf die Gesundheit nutzen möchten, sollten Sie sich eine Mischung von Ihrem Heilpraktiker oder aus der Apotheke zusammenstellen lassen. Es gibt nur wenige Blüten die essbar sind. Meist werden die Blütenblätter verwendet, um einen Tee aufzubrühen. Doch auch die Wurzel der Hortensie wird genutzt.
Fazit
Hortensien sind nicht nur im Garten ein Blickfang. Sie können auch auf der Terrasse und dem Balkon Akzente setzen und Sie mit dem angenehmen Duft betören. Mit ein wenige Pflege werden Sie garantiert viel Freude mit den Blütensträuchern haben, die auch sehr gut im Kübel kultiviert werden können. Wenn Sie bei der Pflege auf einige Dinge achten, werden Sie mit verschiedenen Blüten und einem üppigen Blütenwachstum belohnt werden. Da die Hortensie so vielseitig ist, sollte sie in keinem Garten fehlen.