Für Gartenfans ist der Frühling die schönste Jahreszeit des Jahres. Kaum sind die ersten Sonnenstrahlen da, zieht es die Hobbygärtner auch schon nach draußen. Zudem beginnt jetzt auch die Natur zu Gas zu geben und aus dem Winterschlaf zu erwachen. Wenn Sie jetzt vorausschauend und gut organisiert ans Werk gehen, legen Sie den Grundstein für eine ertragreiche und erfolgreiche Gartensaison. In diesem Ratgeber finden Sie alles, was Sie für den Start in die Gartensaison wissen müssen, damit Sie Ihren Garten optimal vorbereiten.
Deshalb sind die Arbeiten im Frühling so wichtig
Der Frühling ist der Neubeginn und die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Nach den kalten und häufig auch feuchten Wintermonaten benötigt der Garten natürlich einiges an Pflege. Nur so kann er gesund und kräftig in die Gartensaison starten. Sobald die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, sind die Voraussetzungen ideal, damit die Pflanzen wachsen und gedeihen. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass der Frühling auch eine sehr kritische Phase beinhaltet. Es kann immer wieder zu Nachtfrösten kommen und darüber hinaus sprießt das Unkraut unaufhörlich. Wenn Sie hier nicht direkt dagegen vorgehen und das Unkraut samt Wurzeln entfernen, wirkt sich das auch negativ auf die gesamte Gartensaison aus.
10 Tipps, um die Gartensaison zu starten
Im Frühling müssen Sie selbstverständlich einiges machen, damit der Garten es Ihnen mit vielen Blüten und einer guten Ernte dankt. Neben dem Vorbereiten des Bodens müssen Sie außerdem die Stauden und Sträucher zurückschneiden, Blumenbeete gestalten, Gemüsebeete anlegen, die Kräuterspirale auf Vordermann bringen und natürlich den Rasen betüddeln, damit er saftig grün wächst und ohne Löcher und braune Stellen ist. Wenn Sie frühzeitig damit starten, profitieren Sie zum einen von einer längeren Gartensaison und zum anderen von einem Wohlfühlgarten der Extraklasse.
Tipp 1 – Machen Sie Inventur und schmieden Sie Pläne
Die Bestandsaufnahme sollte das erste sein, das Sie im Frühling im Garten tun. So sehen Sie genau, was den Winter gut überstanden hat und wo Handlungsbedarf besteht. Bevor Sie also die ersten Samen säen, schauen Sie zuerst, wo Pflanzen die Kälte nicht überlebt haben und eventuell neue gesetzt werden müssen. Vielleicht haben Sie auch noch andere Ideen, die Sie umsetzen müssen. Schauen Sie also nach der ersten Bestandsaufnahme, welche Neuerungen Sie durchführen möchten.
Mit dieser Vorbereitungsphase können Sie am Ende gezielter wie auch effizienter im Garten arbeiten und sich die Wohlfühloase nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen optimieren:
- Kontrollieren Sie die Beete, Wege, Möbel, Zäune und natürlich auch das Gewächshaus auf Schäden.
- Überprüfen Sie auch die Gartengeräte, ob Sie einsatzbereit sind oder erst repariert oder gar ersetzt werden müssen.
- Nehmen Sie sich einen Notizblock oder nutzen Sie eine gute Garten App und notieren Sie sich das, was Sie ändern möchten.
- Überlegen Sie sich, was Sie dieses Jahr an Blumen, Gemüse oder Kräutern pflanzen möchten und erstellen Sie einen Pflanzplan. Bedenken Sie dabei auch die gute und schlechte Nachbarschaft und nutzen Sie die Mischkultur, um Ihre Pflanzen natürlich zu schützen.
Tipp 2 – Bereiten Sie den Boden vor und verbessern Sie ihn bei Bedarf
Der Boden ist natürlich das Fundament jedes Gartens. Insbesondere nach dem Winter hat sich der Boden häufig verdichtet, ist nährstoffarm und übersäuert. Dem müssen Sie gegensteuern, um das Pflanzenwachstum anzuregen und eine gute Ernte einzufahren.
Wenn Sie den Boden jetzt gut vorbereiten, haben Sie eine hervorragende Grundlage für das ganze Jahr. Es erspart Ihnen nicht nur Arbeit, sondern ist auch ein Garant für gesunde Pflanzen.
- Lockern Sie zuerst den Boden der Beete mit einer Grabegabel oder einem Sauzahn auf. Gerade auf schweren Lehmböden ist dies unumgänglich.
- Entfernen Sie dann das Unkraut inklusive der Wurzeln, damit es sich nicht ungehindert ausbreitet.
- Machen Sie eine Bodenanalyse, um zu sehen, was die Erde benötigt.
- Nutzen Sie Kompost oder gut verrotteten Stallmist, um in die Erde einzuarbeiten und so die Bodenstruktur wie auch die Nährstoffversorgung zu verbessern.
- Müssen Sie den pH-Wert regulieren, können Sie auch Kalk einarbeiten.
- Beete, die Sie noch nicht bepflanzt haben, können Sie mulchen, damit Sie die Feuchtigkeit erhalten und gleichzeitig auch das Unkraut am Wachstum hindern.
Tipp 3 – Schneiden Sie Stauden und Zierpflanzen zurück
Ein Rückschnitt muss nicht bei allen Stauden und Sträuchern erfolgen. Wo es nötig ist, sollte der Rückschnitt im Frühling erfolgen, damit die Stauden, Zierpflanzen und Gräser auch in Form bleiben und gleichzeitig auch wieder gesund austreiben. Doch Vorsicht, jede Pflanze mag den Rückschnitt etwas anders. Zudem kommt es darauf an, ob der Rückschnitt nur die Blühfreudigkeit anregen soll oder ob der hauptsächlich zur Struktur und Ästhetik des Gartens beiträgt.
- Entfernen Sie zuerst die abgestorbenen Pflanzenteile und vertrockneten Triebe mit einer scharfen und sauberen Gartenschere oder einem Messer.
- Zurückschneiden können Sie die Stauden, sobald keine starken Fröste mehr erwartet werden. In der Regel werden Sie bodennah zurückgeschnitten. Kontrollieren Sie dabei die Ziersträucher wie Lavendel, Sommerflieder oder auch Salbei und schneiden Sie diese so zurück, damit Sie die Wuchsform fördern können.
- Frühblühende Zwiebelpflanzen hingegen werden erst nach der Blüte zurückgeschnitten. So können Sie noch Kraft für das nächste Jahr sammeln.
- Da Sie beim Rückschnitt so und so im Garten unterwegs sind, nutzen Sie gleich auch die Gelegenheit, um verholztes und vor allem krankes Material auszusortieren und die Pflanzen auf ihre Gesundheit zu prüfen. Nehmen Sie sich dabei immer eine Ecke vor und arbeiten Sie sich Stück für Stück vor.
Tipp 4 – Erstes aussäen im Freiland und auf der Fensterbank
Sobald der Boden im Garten trocken und wärmer ist, können Sie die robusten Pflanzen direkt ins Freiland säen oder setzen. Dazu zählen unter anderem Spinat, Radieschen, Pflücksalat, Pastinake und dicke Bohnen. Die Pflanzen, die etwas empfindlicher sind, kommen als Vorzucht auf die Fensterbank. Dies wären beispielsweise Tomaten, Paprika, Auberginen oder auch Basilikum.
- Für die Fensterbank nutzen Sie kleine Anzuchttöpfchen, die über eine nährstoffarme Anzuchterde verfügen sollten. Halten Sie die Erde immer leicht feucht.
- Achten Sie bei der Vorzucht wie auch bei der Aussaat darauf, dass es nicht zur Staunässe kommt. Auch ausreichend Licht sollte bei den Töpfen auf der Fensterbank vorhanden sein.
Tipp 5 – Jetzt geht’s an den Rasen
Auch der Rasen möchte gepflegt werden. Gerade nach dem Winter zeigen sich häufig kahle Stellen im Rasen. Auch Verdichtungen und Moos treten auf. Daher ist die Rasenpflege im Frühling besonders wichtig, damit Sie den Sommer über Ihren Rasen in vollen Zügen genießen können.
- Entfernen Sie mit einem Laubbesen oder Rechen abgestorbene Pflanzenteile und Laub.
- Bei Bedarf sollten Sie den Rasen vertikutieren, um Moos und Rasenfilz zu entfernen.
- Mit einer Grabegabel lüften Sie die Rasenfläche.
- Anschließend säen Sie dort nach, wo kahle Stellen entstanden sind. Drücken Sie das Saatgut gut an, damit es beim Bewässern nicht weggeschwemmt wird.
- Halten Sie den Rasen gut feucht, damit die Saat anwachsen kann.
- Um den Rasen auch langfristig gut aussehen zu lassen, nutzen Sie am besten einen Langzeitdünger.
Tipp 6 – Strukturieren Sie Ihre Beete und schaffen Sie bei Bedarf Wege
Eine gute Organisation ist wichtig, damit die Gartenarbeit einfacher wird. Zudem sorgen strukturierte Beete und gepflegte Wege auch für eine gute Übersicht. Sie können die Beete besser pflegen und haben so auch gleichzeitig deutlich mehr Freude an Ihrem Wohlfühlgarten.
- Legen Sie daher immer klare Grenzen für die Beete an. Diese können Sie mit Holzbalken, Rasenkanten oder auch Steinen definieren.
- Pflanzen, die in andere Beete oder Wege überwuchern, sollten Sie entfernen oder so zurückschneiden, dass wieder Struktur entsteht.
- Damit Sie auch gut auf den Wegen laufen können, nutzen Sie Rindenmulch oder Kies. So haben Sie immer eine Struktur, die Ihren Garten aufwertet.
- Bei Bedarf bauen Sie einfach neue Hochbeete, Rankhilfen oder Pflanzgefäße. Das Internet ist voll mit tollen Anleitungen.
- Um die Beete zu strukturieren, sollten Sie jetzt auch die Gelegenheit nutzen, Stauden zu teilen, um so wieder Platz für Neues zu schaffen.
Tipp 7 – Füllen Sie Lücken und pflanzen Sie die ersten Frühblüher
Frühblüher sind perfekt, um nach dem tristen Winter Farbe in den Garten zu bringen. Denn die meisten anderen Pflanzen werden noch etwas auf sich warten lassen. Daher sind Primeln, Stiefmütterchen oder auch Hornveilchen ideal, um sie im Garten in Kübeln oder auch Beeten zu verteilen. Darüber hinaus steigern die Frühblüher die Vorfreude und machen direkt Lust, mit der Gartenarbeit zu beginnen.
- Nutzen Sie die Lücken in den Beeten, um die frühblühenden Pflanzen in kleinen Gruppen zu setzen, um Akzente zu kreieren.
- Kombinieren Sie dabei die unterschiedlichen Farben, um Lebendigkeit ins Beet oder in den Kübel zu bringen.
- Düngen Sie die Pflanzen leicht, damit Sie die Entwicklung fördern und Sie lange Freude an den Blüten haben.
Tipp 8 – Setzen Sie den Kompost um oder legen Sie einen Komposthaufen an
Kompost ist ein wertvoller Humus und liefert dem Gartenboden wichtige Nährstoffe, weshalb Sie auf einen Komposthaufen nicht verzichten sollten. Zudem ersetzt er den Dünger und Sie sparen bares Geld.
- Fertigen Kompost können Sie nutzen, um ihn auf Beete oder in Kübeln einzuarbeiten.
- Um den Kompost zu durchlüften, setzen Sie ihn um.
- Um einen neuen Komposthaufen anzulegen, mischen Sie trockenes und feuchtes Material miteinander.
- Vermeiden Sie zu viele Küchenabfälle, da sonst die Belüftung gestört werden könnte.
- Kompostieren Sie auf keinen Fall kranke Pflanzenreste oder Unkraut.
Tipp 9 – Untersuchen Sie die Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten
Wenn Sie frühzeitig Schädlinge und Krankheiten erkennen, kann dies größere Schäden verhindern.
Gehen Sie durch den Garten und kontrollieren Sie jede einzelne Pflanze.
Blattunterseiten, junge Triebe und Knospen sind besonders zu begutachten.
Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile umgehend, um größere Schäden zu verhindern.
Fördern Sie darüber hinaus Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Vögel mit entsprechenden Pflanzen.
Wenn Sie Pflanzenschutzmittel benötigen, setzen Sie auf biologische Alternativen.
Um Pflanzen zu schützen, ist ein ausgewogener Pflanzabstand wie auch eine gute Durchlüftung wichtig.
Tipp 10 – Vergessen Sie nicht, die Seele baumeln zu lassen
Nachdem die Gartenarbeit getan ist, vergessen Sie nicht, den Garten in vollen Zügen zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Planen Sie daher gemütliche Sitzplätze und Wohlfühlorte im Garten ein.
- Sitzplätze mit Windlichtern, Rankgittern und vielen Kissen sorgen für Gemütlichkeit. Hier können Sie sich dann zurückziehen und die Insekten und Vögel beobachten, Ihren Garten genießen oder mit lieben Menschen einen geselligen Abend verbringen.
- Nutzen Sie Duftpflanzen für die Terrassenbepflanzung oder als Bepflanzung rund um Ihren Wohlfühlplatz.
- Legen Sie einen kleinen Teich an und vergessen Sie durch das Geplätscher des Wassers den stressigen Alltag.
Nutzen Sie den Garten, um die Akkus aufzuladen und wieder zu sich zu finden.
Fazit
Ein erfolgreicher Start in die Gartensaison beginnt zwar mit viel Arbeit, dafür haben Sie aber den Rest des Jahres deutlich weniger zu tun. Nutzen Sie den Frühling, um zu planen, Pflanzen vorzuziehen oder auszusäen, Lücken zu füllen und den Garten oder einige Ecken im Garten neu zu gestalten. Belohnen Sie sich mit vielen bunten und duftenden Pflanzen für die Sinne und gemütlichen Sitzplätzen, um die Seele baumeln zu lassen.