Elefantenknoblauch ist der Trend schlechthin. Immer mehr Gärtner möchten den Riesenknoblauch im Garten anbauen – frei nach dem Motto: höher, schneller, weiter. Große Früchte wecken den Ehrgeiz der Kleingärtner. Und so sind auch die großen Knoblauchsorten sehr interessant. Elefantenknoblauch gibt es noch nicht so lange. Der Knoblauch wird vorrangig in den USA angebaut. Bekannt ist er aber auch in England und Frankreich. In deutschen Gärten ist er erst seit ein paar Jahren gelegentlich anzutreffen.
Steckbrief Elefantenknoblauch
Name: Elefantenknoblauch
Alternative Namen: Riesenknoblauch, Ackerlauch
Botanischer Name: Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum
Familie: Zwiebelgewächse
Wuchshöhe: ca. 120 cm
Pflanzzeit: Herbstpflanzung oder Frühjahrspflanzung
Erntezeit: Frühsommer bis Frühherbst
Auch wenn der Name Elefantenknoblauch eine Verwandtschaft mit dem Knoblauch Allium sativum vermuten lässt, ist dem nicht so. Der herkömmliche Knoblauch gehört nur zur weitläufigen Verwandtschaft. Elefantenknoblauch steht dem wilden Lauch viel näher. Zur Gattung Zwiebelgewächse gehören sie beide.
Wie sieht Elefantenknoblauch aus?
Elefantenknoblauch erkennen Sie natürlich schon an der Größe. Die Pflanze ähnelt unter der Erde dem Knoblauch und über der Erde dem Lauch. Sie hat einen hohen, festen Stiel, der eine Blüte hervorbringt. Die Blätter sind flach. Die Knolle besteht wie beim herkömmlichen Knoblauch aus mehreren Zehen. Diese sind runder und tropfenförmiger als übliche Knoblauchzehen.
Was ist das Besondere am Elefantenknoblauch?
In erster Linie ist das natürlich die eindrucksvolle Größe der Knoblauchknollen. Diese können bei guter Pflege und richtigem Standort ohne Weiteres ein Gewicht zwischen 250 und 500 g erreichen. Der Durchmesser der Knollen kann bis zu 15 cm betragen. Elefantenknoblauch schmeckt milder als herkömmlicher Knoblauch. Das macht ihn auch verträglicher für alle, die Allium sativum nicht vertragen. Die Stängel und Blätter können Sie wie Lauch oder Frühlingszwiebeln in der Küche nutzen.
Doch nicht nur die Knolle ist außergewöhnlich. Die ganze Pflanze ist in Ihrem Garten ein Hingucker. Die Stängel können durchaus 150 cm hoch werden. Beeindruckend sind die Blütenstände, die weiß oder violett blühen. Die großen Blütenbälle erreichen einen Durchmesser von bis zu 12 cm. Sie können also den riesigen Knoblauch als auch gut ins Blumenbeet pflanzen.
Das ist der richtige Standort für Ihren Riesenknoblauch
Wählen Sie in Ihrem Garten einen wirklich sonnigen Platz für den Elefantenknoblauch. Der Platz ist entscheidend für große, saftige Knollen, denn der Knoblauch liebt einen sehr hellen und warmen Platz.
Der Boden sollte sehr durchlässig sein. Am besten eignet sich ein sandiger bis sandig-lehmiger Boden. Auf keinen Fall darf er zur Staunässe neigen. Das mag der Elefantenknoblauch gar nicht. Die Knollen könnten faulen. Sorgen Sie außerdem für einen nährstoffreichen Boden.
Fruchtfolge und Mischkultur
Wie herkömmlicher Knoblauch eignet sich auch der Riesenknoblauch hervorragend für den Anbau in Mischkultur. Gute Nachbarn sind Doldenblütler wie Fenchel oder Möhren. Aber auch mit vielen anderen Pflanzen verträgt sich der Knoblauch sehr gut. Oft profitieren die Pflanzen voneinander. Auf keinen Fall sollte Riesenknoblauch in Mischkultur oder als Folgekultur von anderen Zwiebelgewächsen angebaut werden. Die Übertragung von Krankheiten ist sehr groß.
Wann pflanzen Sie den Riesenknoblauch?
Elefantenknoblauch können Sie im Frühjahr oder Herbst pflanzen. Ideale ist die Pflanzzeit im Herbst zwischen September und November. Die Knollen werden dann meist größer. Allerdings müssen Sie die Kultur bei sehr eisigen Temperaturen schützen. Decken Sie den Knoblauch mit Reisig, Stroh, Laub oder einem Wintervlies ab.
Stecken Sie die Zehen im Frühjahr, besteht die Möglichkeit, dass die Kultur von Schädlingen befallen wird. Kontrollieren Sie deshalb den Knoblauch regelmäßig. Der beste Zeitpunkt für die Frühjahrspflanzung ist der März.
So stecken Sie den Elefantenknoblauch
Bereiten Sie das Beet für den Elefantenknoblauch unbedingt gut vor. Lockern Sie den Boden tiefgründig, bringen Sie bei schweren Böden eine Drainage aus Sand oder Humus ein und vergessen Sie nicht, das Beet zu düngen. Zum Düngen eignen sich Kompost oder Mist. Der Mist sollte gut abgelagert sein.
Bevor Sie pflanzen, teilen Sie die Zwiebel in die einzelnen Zehen. Prüfen Sie die Zehen. Stecken Sie nur gesunde Zehen.
Zur Pflanzzeit stecken Sie die Knoblauchzehen mit der Spitze nach oben in den Boden. Lassen Sie zwischen den Reihen einen Abstand von 25 bis 30 cm. Zwischen den Zehen sollten Sie einen Abstand von 20 bis 25 cm lassen. Die Zehen werden 10 bis 15 cm tief in den Boden gesteckt und mit Erde bedeckt.
Sollten Sie Elefantenknoblauch mulchen?
Mulchen bietet sich beim Elefantenknoblauch an. Sie schützen damit die Pflanzen vor Temperaturschwankungen, aktivieren das Bodenleben, schützen die Erde vor dem Austrocknen und unterdrücken den Wuchs von unerwünschten Beikräutern. Zum Mulchen können Sie Stroh, Heu, Rasenschnitt oder Mulchvlies verwenden.
Eine gute Pflege sorgt für eine reiche Ernte
Neben dem richtigen Standort und dem nährstoffreichen, durchlässigen Boden sorgt natürlich auch die Pflege für eine gute Ernte. Gießen, jäten, düngen gehören zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen. Sie sollten die Kultur aber auch regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge kontrollieren.
Elefantenknoblauch gießen
Elefantenknoblauch sollten Sie unbedingt regelmäßig gießen. Dabei darf keine Staunässe entstehen. Sorgen Sie dafür, dass die Erde immer etwas feucht ist. Vor allem bei Trockenheit müssen Sie gießen. Denken Sie auch daran, dass es im Winter Trockenzeiten geben kann und Sie gießen müssen. Allerdings benötigt der Riesenknoblauch im Herbst und Winter nicht so viel Wasser.
Elefantenknoblauch düngen
Damit Ihr Elefantenknoblauch schöne große und gesunde Knollen hervorbringt, brauchen die Pflanzen viele Nährstoffe. Der Riesenknoblauch ist ein Mittelzehrer. Er braucht also nicht so viele Nährstoffe wie Tomaten und Co. Trotzdem sollten Sie regelmäßig düngen. Dafür eignet sich am besten reifer Kompost. Diesen arbeiten Sie am besten schon vor dem Pflanzen in den Boden ein. Sie können aber auch einen anderen organischen Dünger verwenden. Eine monatliche Düngung mit einem ausgewogenen Biodünger sorgt für ein gesundes und kräftiges Wachstum.
Unkraut jäten und mulchen
Konkurrenz mögen die großen Knoblauchknollen nicht. Entfernen Sie deshalb regelmäßig die unerwünschten Beikräuter. Außerdem sollten Sie den Boden immer wieder auflockern. So bekommen die Wurzeln mehr Luft und gedeihen besser. Die Blütenstängel können Sie entfernen, damit die Pflanze mehr Kraft in die Knolle steckt. Der Stängel schmeckt sehr würzig und ist essbar. Er lässt sich wie Schnittlauch oder Schnittknoblauch verwenden. Wenn Sie regelmäßig mulchen, können Sie sich die Arbeit etwas erleichtern.
Schädlinge und Krankheiten beim Elefantenknoblauch
Auch der große Knoblauch ist nicht vor Krankheiten und Schädlingen geschützt. Es ist deshalb sinnvoll, wenn Sie die Pflanzen im Auge behalten. Da der Knoblauch so ein bisschen zwischen Knoblauch und Lauch steht, ist er leider für Schädlinge interessant, die die eine oder andere Gemüseart befallen. Besonders Blattläuse und Tripse tun sich oft an den Pflanzen gütlich. Aber auch Zwiebelfliege oder Lauchmotten können den Elefantenknoblauch befallen. Bei den Krankheiten sind es vor allem Pilzkrankheiten, die auftreten. Reagieren Sie schnell, um größere Schäden zu vermeiden.
Vermehrung mit Samen und Brutzwiebeln
Haben Sie die begehrten Knollen vom Elefantenknoblauch als Pflanzgut ergattert, sollten Sie sich nach jeder Ernte etwas Pflanzgut zurücklegen. Dieses ist immer noch nicht so leicht zu bekommen. Elefantenknoblauch können Sie durch die Zehen oder die Brutknöllchen, die sich an der Knolle bilden, vermehren. Mit Samen können Sie den Knoblauch nicht vermehren. Die Blüten sind meist steril. Heben Sie sich also die Brutknollen fürs nächste Jahr auf. Damit die Brutknollen schneller keimen, können Sie die Schale entfernen.
Ernte und Lagerung
Die Erntezeit von Elefantenknoblauch liegt meist zwischen Juli und Herbst. Es kommt darauf an, wann Sie die Zehen gesteckt haben. Geerntet wird, wenn das Laub verwelkt ist. Dann hat der große Knoblauch die beste Lagerfähigkeit. Sobald das Kraut anfängt zu welken, sollten Sie das Gießen einstellen.
Graben Sie die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel aus und lassen sie diese noch kurz auf dem Beet zum Trocknen liegen. Am nächsten bündeln Sie die Pflanzen und hängen diese an einen luftigen, trocknen Platz zum Trocknen. Erde entfernen Sie nicht. Sind die Knollen gut abgetrocknet, werden sie kühl, dunkel und trocken gelagert. Allerdings sollte der Raum nicht zu trocken sein. Keller in modernen Wohnhäuser sind meist zu trocken. Sie können die Knollen aber auch weiter verarbeiten und konservieren.
Der Elefantenknoblauch in der Küche
Das feine, milde Aroma des Elefantenknoblauchs macht es möglich, das Gemüse vielfältig zu verwenden. Ob roh, gegrillt, gekocht, gebacken oder geschmort – alles ist möglich. Die frischen, knackigen Stängel können Sie ebenfalls verwenden.