Bohnen sind nicht nur beliebt – immerhin essen wir Deutsche pro Jahr im Schnitt 2,3 Kilogramm – sie sind auch noch sehr gesund. Neben einem hohen Anteil an Kalzium, Magnesium und Folsäure sind Bohnen gut für die Darmgesundheit und senken den Cholesterinspiegel. Im Garten und selbst auf dem Balkon angebaut, ist es nicht besonders schwer, bei Stangen-, Feuer- oder auch Buschbohnen gute Ernten zu erzielen. Dennoch können einige Fehler bei der Pflege gemacht werden, die Sie vermeiden sollten.
Fehler 1: Standort mit zu wenig Sonne wählen
Bohnen lieben nicht nur die Sonne, sie brauchen auch 6 bis 8 Stunden täglich, um optimal wachsen zu können und eine reiche Ernte zu liefern. Ohne ausreichend Sonne werden nur wenige Blüten gebildet, was zu einer geringeren Ernte führt. Feuchte und schattige Bedingungen fördern zudem Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Bohnenrost, da die Blätter schlechter abtrocknen. Bohnen, die zu wenig Licht bekommen, brauchen außerdem länger, um erntereif zu werden oder bleiben sogar mickrig. Hinzu kommt ein vermehrtes Schädlingsaufkommen, denn geschwächte Pflanzen sind anfälliger für Bohnenläuse oder Bohnenkäfer.
Wählen Sie daher einen vollsonnigen Standort – falls dies nicht möglich ist, wählen Sie für den Halbschatten besser Buschbohnen als Stangenbohnen, da diese robuster sind. In kühleren Regionen können Bohnen in Hochbeeten oder an Hauswänden gepflanzt werden, wo die Wärme gespeichert wird. Bäume oder hohe Sträucher in der Nähe sollten vermieden werden, da diese nicht nur Schatten werfen, sondern dem Boden auch Nährstoffe und Wasser entziehen.
Fehler 2: Den Ansprüchen an den Boden nicht gerecht werden
Eigentlich sind Bohnen relativ anspruchslose Pflanzen, sie können aber trotzdem nur optimal gedeihen, wenn die Bodenzusammensetzung stimmt. Eine falsche Bodenwahl kann zu schlechtem Wachstum, geringerer Ernte oder sogar Krankheiten führen. Achten Sie daher auf folgende Bodenanforderungen:
Lockerer, gut durchlässiger Boden
- Der Boden sollte leicht bis mittelschwer und gut durchlüftet sein.
- Ein zu fester, lehmiger Boden kann durch zu viel Wasserspeicherung Wurzelfäule begünstigen.
- Arbeiten Sie zur Strukturverbesserung Sand oder Kompost ein.
Nährstoffreicher Boden
- Wichtig ist, dass Bohnen nicht überdüngt werden, insbesondere nicht mit Stickstoff.
- Ideal ist es, wenn Sie Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten, beides liefert die wichtigsten Nährstoffe.
Neutraler bis leicht saurer Boden
- Bohnen wachsen optimal in einem Boden mit dem pH-Wert 6,0 bis 7,0.
- Ein zu saurer Boden (pH-Wert unter 5,5) hemmt die Nährstoffaufnahme.
- Bei zu saurem Boden Kalk einarbeiten.
Gute Wasserspeicherung, aber keine Staunässe
- Bohnen brauchen gleichmäßige Feuchtigkeit, aber keine nassen Füße.
- Staunässe kann Wurzeln schädigen und Krankheiten wie Wurzelfäule verursachen.
- Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit konstant zu halten.
- Eine gute Drainage ist ebenfalls wichtig.
Fehler 3: Den falschen Saatzeitpunkt wählen
Wählen Sie bei der Bohnenaussaat den richtigen Zeitpunkt, damit es nicht zu Keimproblemen kommt.
- Wenn Sie Bohnen direkt ins Freiland säen, dann können Sie dies nach den Eisheiligen Mitte Mai tun, denn dann drohen keine Nachtfröste mehr.
- Sie können Bohnen aber auch bereits ab April in Töpfen im Haus vorziehen, sodass Sie kräftige Jungpflanzen erhalten, die ebenfalls ab Mitte Mai raus dürfen.
- Um eine Ernte bis in den Herbst zu sichern, ist eine Aussaat bis spätestens Anfang Juli möglich.
- Da Stangenbohnen (10 bis 12 Wochen) im Gegensatz zu Buschbohnen (8 bis 10 Wochen) eine längere Wachstumszeit haben, sollten Sie diese vorziehen.
- Wichtig bei der Bohnensaat ist, dass die Bodentemperatur mindestens 10 Grad betragen sollte. Optimal wären 15 bis 20 Grad, da das Gemüse nur bei ausreichend warmem Boden keimt. Sind die Temperaturen noch zu niedrig, können Sie den Boden mit schwarzer Folie oder Vlies aufwärmen.
- Die Erntezeit lässt sich verlängern, wenn Sie Ihre Bohnen gestaffelt alle 2 bis 3 Wochen säen.
Fehler 4: Bohnen in passender Tiefe säen
Werden Bohnensamen zu flach oder auch zu tief in die Erde gesetzt, kann dies die Keimung und das Wachstum beeinträchtigen. Zu flach gesät, können Samen austrocknen, bevor sie keimen. Für Vögel oder Insekten ist es zudem sehr einfach, an die Samen zu gelangen und diese zu fressen. Außerdem können Keimlinge umfallen, weil die Wurzeln nicht tief genug verankert sind. Zu tief gesät ist aber auch ein Problem, denn so haben die Keimlinge Schwierigkeiten, durch die Erde zu wachsen. Bei kühlem und feuchtem Boden können die Samen faulen, bevor sie keimen. Daher gilt bei der Samentiefe folgendes:
- Buschbohnen werden 2 bis 3 Zentimeter tief gesät.
- Stangenbohnen werden 3 bis 5 Zentimeter tief gesät.
Bei sehr trockenem Wetter können Sie die Samen bis maximal 6 Zentimeter tief in die Erde geben, so bekommen sie ausreichend Feuchtigkeit ab.
Fehler 5: Falsche Nachbarn wählen
Warum ist es wichtig, auf richtige Pflanznachbarn zu setzen? Mit falschen Nachbarn würden Schädlinge angezogen werden, sie sind Konkurrenz um Nährstoffe und Platz und nicht zuletzt würden Krankheiten gefördert werden. Schlechte Nachbarn bei Bohnen sind:
- Zwiebeln – beeinträchtigen die Keimung und das Wachstum von Bohnen.
- Knoblauch – hat eine wachstumshemmende Wirkung.
- Lauch – hemmt das Wachstum ähnlich wie bei Zwiebeln.
- Erbsen – Konkurrenz um Nährstoffe, können gleiche Schädlinge anziehen.
- Fenchel – setzt wachstumshemmende Stoffe frei.
- Kartoffeln – Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe, locken Bohnenkäfer an.
- Paprika – kann Wurzelkrankheiten und Pilze begünstigen.
- Kohlarten – entziehen dem Boden viele Nährstoffe.
- Rosenkohl – Konkurrenz um Platz und Nährstoffe.
- Sonnenblumen – produzieren Hemmstoffe im Boden, die das Wachstum bremsen.
Nachbarn, mit denen Bohnen gut zurechtkommen sind:
- Mais – klassische Kombination (3 Schwestern), bietet Stangenbohnen eine natürliche Rankhilfe.
- Kürbis/Zucchini – schützen den Boden vor Austrocknung, unterdrücken Unkrautwachstum.
- Dill – fördert das Wachstum und hält Schädlinge fern.
- Radieschen – belegen die Erde schnell und stören Bohnen nicht.
- Karotten – teilen sich den Platz gut, da sie tiefer wurzeln.
- Rote Bete – wächst ohne Konkurrenz zu Bohnen.
- Spinat – schnelle Ernte, lockert den Boden auf.
- Salat – wächst schnell und nimmt dem Boden kein Licht weg.
- Basilikum – vertreibt Bodenkäfer.
- Ringelblumen – halten Schädlinge wie Nematoden fern.
Fehler 6: Die Pflanzabstände außer Acht lassen
Bohnen benötigen ausreichend Platz und eine gute Luftzirkulation, um gut wachsen zu können. Werden Bohnen zu dicht gesät, konkurrieren Sie um Licht, Wasser und Nährstoffe. Hinzu kommt, dass zu dicht gepflanzte Bohnen krankheitsanfälliger sind. Achten Sie daher auf folgende Pflanzabstände:
Buschbohnen
- Abstand zwischen den Pflanzen: 8 bis 10 Zentimeter.
- Abstand zwischen den Reihen: 40 bis 50 Zentimeter.
- Bei Horstsaat (Gruppen von Pflanzen) 3 bis 5 Samen pro Pflanzloch.
- Abstand zwischen den Horsten: 30 bis 40 Zentimeter.
Stangenbohnen
- Abstand zwischen den Pflanzen: 15 bis 20 Zentimeter.
- Abstand zwischen den Reihen: 60 bis 80 Zentimeter.
- Bei Horstsaat 4 bis 6 Samen pro Pflanzloch.
- Abstand zwischen den Horsten: 50 bis 60 Zentimeter.
Fehler 7: Zu viel oder zu wenig gießen
Zwei Punkte sind beim Gießen von Bohnen besonders wichtig: Gleichmäßig und mit der richtigen Gießtechnik.
- Junge Pflanzen, die in der Keimphase sind, sollten gleichmäßig feucht gehalten werden, aber nicht zu nass, damit die Samen nicht faulen.
- Während des Wachstums gießen Sie mäßig und achten darauf, dass der Boden nicht austrocknet. Stangenbohnen benötigen mehr Wasser als Buschbohnen.
- Während der Blüte und der Fruchtbildung haben Bohnen den höchsten Wasserbedarf. Wässern Sie tiefgründig, je nach Witterung 1 bis 2 Mal pro Woche, damit die Wurzeln gut versorgt sind.
- In den letzten Tagen vor der Ernte etwas weniger gießen, damit die Bohnen fester und aromatischer werden.
Gießen Sie niemals über die Blätter, da dies Pilzkrankheiten fördert. Gießen Sie daher direkt an die Wurzeln. Eine kleine Mulde um die Pflanzen herum sorgt dafür, dass das Wasser gezielt aufgenommen wird. Geben Sie Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, kein eiskaltes Wasser, das kann die Pflanzen schocken. Gießen Sie morgens oder abends, niemals in der prallen Mittagssonne!
Fehler 8: Den falschen Dünger wählen
Bohnen gehören zu den Stickstoffsammlern und haben andere Nährstoffbedürfnisse als viele Gemüsepflanzen. Sie können Stickstoff aus der Luft mit Hilfe von Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln bilden, weshalb sie wenig bis keinen zusätzlichen Stickstoffdünger benötigen. Folgende Nährstoffe brauchen Bohnen:
- Wenig Stickstoff – zu viel davon fördert das Blattwachstum, aber kaum Bohnenbildung.
- Mehr Phosphor – unterstützt die Blüten- und Fruchtbildung.
- Genug Kalium – fördert die Standfestigkeit und die Abwehrkräfte gegen Krankheiten.
Diese Dünger eignen sich ideal für Bohnen:
- Kompost (2 bis 3 Liter pro Quadratmeter)
- Gut verrotteter Stallmist
- Holzasche
- Steinmehl oder Algenkalk
- Brennnesseljauche
Kein frischer Mist, da dieser zu viel Stickstoff enthält!
Düngen sollten Sie mit Kompost oder gut verrottetem Mist vor der Aussaat, dabei den Dünger gut in die Erde einarbeiten. Während des Wachstums ist bei gut vorbereitetem Boden keine weitere Düngung nötig. Im Zweifel können Sie etwas Steinmehl oder Kalidünger geben. Während der Blüte und Fruchtbildung falls nötig mit Brennnesseljauche oder Holzasche düngen.
Fehler 9: An Rankhilfen sparen
Während Buschbohnen keine Rankhilfen benötigen, sieht das bei Stangenbohnen – der Name sagt es ja bereits – anders aus. Die richtige Kletterhilfe ist dabei nicht nur eine Unterstützung im Wachstum, sondern sorgt auch für eine gesunde Pflanzenentwicklung, für eine bessere Ernte und verhindert Krankheiten. Rankhilfen sorgen für eine bessere Licht- und Luftzirkulation, erleichtern die Ernte, sorgen für platzsparenden Anbau, schützen vor Fäulnis und bringen kräftigere Pflanzen hervor. Folgende Rankhilfen sind für Stangenbohnen geeignet:
- Bohnentipi (Rankgerüst aus Stäben): 4 bis 6 lange Stäbe im Kreis aufstellen und oben zusammenbinden. 3 bis 5 Bohnen pro Stab pflanzen. Vorteil: sehr stabil, platzsparend, einfache Ernte.
- Schräg gestellte Bohnenstangen: 2 Reihen von Stäben, die sich oben kreuzen und mit einem Querbalken verbunden sind. Bohnen wachsen an den Stäben nach oben. Vorteil: Perfekt für lange Beete, sehr stabil.
- Rankgitter oder Maschendrahtzaun: Senkrecht aufgestelltes Gitter aus Holz, Metall oder Draht. Ideal für eine dichte Bepflanzung. Vorteil: Gut für Mischkultur mit Kürbis oder Mais.
- Rankspiralen: Einzeln aufgestellt, Bohnen winden sich daran hoch. Vorteil: Platzsparend, wiederverwendbar.
- Schnüre oder Seile an Spalieren: Schnüre an einer Querstange befestigen, Bohnen ranken sich daran hoch. Vorteil: Schnell gebaut, flexibel anpassbar.
- Natürliche Rankhilfen wie Maispflanzen: Bohnen mit Mais kombinieren, Mais dient als natürliche Stütze. Vorteil: Perfekte Mischkultur, keine zusätzlichen Stützen nötig.
Fehler 10: Zum falschen Zeitpunkt ernten
Ernten Sie Ihre Bohnen dann, wenn die Schoten prall, aber nicht faserig sind. Die Oberfläche muss glatt und glänzend sein, beim Brechen der Schote spritz leicht Saft heraus. Die Samen im Innern sind noch klein und weich. Wenn Sie zu lange mit der Ernte warten, werden die Bohnen faserig und verlieren an Geschmack.
Buschbohnen sind erntereif wenn …
- … die Bohnen eine Länge zwischen 10 und 15 Zentimetern erreicht haben.
- … die Schoten prall aber noch nicht faserig sind.
- … die Bohnen knackig sind und süßlich schmecken.
- Erntezeit: ca. 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat.
Stangenbohnen sind erntereif wenn …
- … die Bohnen länger als Buschbohnen sind.
- … die Bohnenkerne innen noch klein sind und die Schale glatt ist.
- Erntezeit: ca. 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat.
Trockenbohnen sind erntereif wenn …
- …die Bohnenkerne in der Schote hart und ausgereift sind.
- … die Schoten trocken und papierartig sind.
- Erntezeit: ca. 12 bis 14 Wochen nach der Aussaat.