Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
Gartentipps
Gartentipps Garten optimal pflegen
Praktische Tipps
Praktische Tipps Pflanzen, Pflege und Ernte
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus.de
Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus Gartenblog
Samenhaus Gartenblog / Gemüse / Chili – gesund, ungesund oder gar gefährlich?
Feb. 13
Scoville Chilie

Chili – gesund, ungesund oder gar gefährlich?

  • 13. Februar 2023
  • Holger
  • Gemüse

Chilis können verdammt scharf sein. Auch wenn Schärfe für unseren Körper gesund ist, ist zu viel davon eben nicht mehr ganz so gesund. Ja, es kann sogar gefährlich werden. Worauf Sie beim Verzehr von Chilis achten sollten, wie Sie richtig damit umgehen und was zu viel Schärfe in unserem Körper auslösen kann, das wollen wir uns mal etwas genauer ansehen.

Wo kommt die Schärfe bei Chilis her?

Chilie CapsaicinChilis verfügen über ein Alkaloid, das Capsaicin genannt wird. Diese basische Stickstoffverbindung wurde von der Natur ganz geschickt angelegt, um die Pflanze vor Fressfeinden zu schützen. Beinahe jedes Tier, das sich an Chilis vergreifen möchte, wird schnell merken, dass es das lieber lassen sollte. Bis auf Vögel, denn denen macht die Schärfe nichts aus. So ist dafür gesorgt, dass die Saat weiterverbreitet werden kann. Das Schärfste an Chilis ist übrigens die Placenta, also das Weiße im Innern der Frucht. Daran befinden sich die Samen, die ebenfalls einen hohen Schärfegrad aufweisen und beim Kochen idealerweise entfernt werden sollen.

Schärfe wird in Scoville angeben

Wie viel Capsaicin in einer Chili enthalten ist, sieht man an der sogenannten Scoville-Skala, die der Pharmakologe Wilbur Lincoln Scoville im Jahr 1912 entwickelte. Sie reicht vom Wert 0 (gar kein Capsaicin vorhanden), bis hin zu 16.000.000 Scoville (reines Capsaicin). Dazwischen gibt es mittlerweile 13 Schärfegrade, die durch den jeweiligen Scoville-Wert definiert werden.

Schärfegrad Scoville Beispiel Empfinden
0 0 Gemüsepaprika Mild
1 Bis 1.000 Peperoni Mild
2 Bis 2.000 Rocotillo-Chili Mild
3 Bis 3.000 Sambal Oelek Scharf
4 Bis 5.000 Jalapeno Scharf
5 Bis 15.000 Hot Wax Chili Scharf
6 Bis 30.000 Chayennepfeffer Sehr scharf
7 Bis 60.000 Piri Piri Sehr scharf
8 Bis 90.000 Tabascoschote Sehr scharf
9 Bis 250.000 Habaneros Extrem scharf
10 Bis 600.000 Red Savina Chili Extrem scharf
10+ Bis 1.200.000 Trinidad Scorpion Chili Nur für Profis
10++ Bis 1.500.000 Bhut Jolokia  Chili Nur für Profis
10+++ Bis 2.200.000 Carolina Reaper Nur für Profis
7.100.000 Lange Zeit die schärfste Chilisoße der Welt: The Source Nur für Profis
9.000.000 Die schärfste Chilisoße der Welt: Mad Dog 357 No. 9 Plutonium Nur für Profis
16.000.000 Reines Capsaicin

Capsaicin lässt sich durch die Zugabe von Wasser entschärfen. Wollte man reines Capsaicin neutralisieren, müsste man für einen Milliliter Capsaicin (=0,001 Liter) 16.000 Liter Wasser zugeben.

Positive Auswirkungen von Chili auf unseren Körper

ChilieDa Chilis viel Vitamin A und C enthalten, sind sie schon allein deshalb gesund. Die Schärfe kann sich aber ebenfalls positiv auf unseren Körper auswirken:

  • Schärfe steigert die Magensaftsekretion, die Verdauung wird angekurbelt.
  • Fette Speisen können durch eine Erhöhung der Magensaftproduktion bekömmlicher werden.
  • Da die Durchblutung verbessert wird, kann Schärfe bei Verspannungen helfen.
  • Schärfe regt den Stoffwechsel an.
  • Chilis können auch beim Abnehmen helfen und einen Gewichtsverlust beschleunigen.
  • Durch den Verzehr von scharfem Essen tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein, da man scharfes Essen langsamer konsumiert.
  • Auch unsere Zähne können von Schärfe profitieren, da der Speichelfluss angeregt wird.
  • Das Geschmacksemfinden wird gesteigert, da die Schleimhäute stimuliert werden.
  • Schärfe führt dazu, dass der Körper schwitzt. Das führt zu einer Abkühlung der Haut. Ein Grund, warum in warmen Ländern gerne scharf gegessen wird.

Negative Auswirkungen von Chili auf unseren Körper

Schärfe ist kein Geschmack, es ist eine Schmerzreaktion des Körpers. Daher sollte man es immer langsam angehen lassen, selbst wenn man bereits einiges gewohnt ist. Zu viel Schärfe oder der Konsum von Chili, die einen hohen Scoville-Wert haben, können sich negativ auf unseren Körper auswirken. Folgende Auswirkungen sind möglich:

  • Schweißausbrüche, Hitzewallungen
  • Kopfschmerzen
  • Reizungen der Atemwege bis hin zur Atemnot
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Magenschmerzen, Sodbrennen
  • Schleim-/ Hautreizungen
  • Schwindel, Kreislaufbeschwerden bis hin zum Kreislaufkollaps
  • Bluthochdruck
  • Nierenversagen

Chili – was Sie keinesfalls tun sollten

Chilie freurigEin vorsichtiger Umgang mit Chili ist immer anzuraten – selbst wenn Sie bereits erfahren sind und öfter scharf essen. Auch hier kann eine große Menge oder eine noch schärfere Dosis zu Problemen führen. Da das Schmerzempfinden nach dem Genuss von Chili bei jedem unterschiedlich ausfällt, kann nicht verallgemeinert werden, wann eine Chili zu scharf ist. Manche empfinden 500.000 Scoville als angenehm, anderen brennt schon bei 10.000 Scoville der gesamte Mundraum. Wichtig ist also immer ein vorsichtiger und verantwortungsvoller Umgang mit Chili, auch anderen gegenüber:

  • Wer scharf essen nicht gewohnt ist, sollte keinesfalls zu scharfe Chili ausprobieren. Die extreme Schärfe kann zu einem Kreislaufkollaps und einem Schock führen. Lieber langsam anfangen.
  • Chili, wie auch Chilisoßen und andere Chili-Produkte, gehören nicht in Kinderhände. Gerade bei Kleinkindern kann der Genuss von Chili lebensgefährlich sein.
  • Es versteht sich eigentlich von selbst, dass Chili nichts im Tierfutter zu suchen hat.
  • Schwangere sollten sich ebenfalls langsam herantasten und nicht allzu scharf essen.
  • Vorsicht auch dann, wenn Sie mit Herz- und Kreislaufbeschwerden und mit Magen- und Darmerkrankungen zu kämpfen haben.
  • Streiche mit Chili können lebensgefährlich werden. In jedem Fall handelt es sich um Körperverletzung, wenn man jemanden unwissend Chili zu Essen gibt.

Vorsicht ist im Übrigen auch bei Wärmesalben und Wärmepflaster gegeben. In diesen medizinischen Produkten ist in der Regel Capsaicin enthalten, das für den Wärmeeffekt zuständig ist. Wer empfindlich ist oder zu viel Salbe verwendet, klagt nicht selten über stark schmerzende Hautstellen, die wie Feuer brennen. Zu hohe Dosierungen können sogar zu Verbrennungen führen.

Chilis können wie Pfefferspray wirken

Im frei verkäuflichen Pfefferspray, das zur Verteidigung eingesetzt werden kann, ist Oleoresin Capsicum enthalten. Dieser Wirkstoff wird aus Capsaicin gewonnen. Wird Pfefferspray versprüht, dann kommt es zu schmerzhaften Reizungen der Haut, aber vor allem der Augen. Und genau das kann Ihnen auch bei der Zubereitung von Chilis in der Küche passieren. Achten Sie – vor allem bei der Verarbeitung besonders scharfer Exemplare – auf folgende Punkte:

  1. Fassen Sie sich niemals ins Auge! Wer Chili schneidet, kommt unweigerlich mit Capsaicin in Berührung. Ein Griff ans Auge und schon beginnt es zu brennen und zu tränen. In diesem Fall sollten Sie das Auge mit Milch ausspülen, denn Milch neutralisiert die Schärfe. Bleibende Schäden am Auge sind aber nicht zu befürchten.
  2. Idealerweise arbeiten Sie mit Handschuhen. Ist dies nicht möglich, dann sollten Sie nach dem Verarbeiten der Chili Ihre Hände mit Speiseöl einreiben und danach mit Wasser und Spülmittel waschen. Dieser Vorgang sollte mehrere Male wiederholt werden.
  3. Werden Chilis angebraten, werden scharfe Dämpfe freigesetzt, die die Atemwege und die Augen beeinträchtigen können. Abhilfe schaffen Atemmasken und Schutzbrillen. In jedem Fall sollten Sie immer das Fenster öffnen, damit ein Luftaustausch stattfinden kann.
  4. Noch intensiver können die scharfen Dämpfe übrigens beim Mixen von Chilis werden – das ist (je nach Scoville-Wert) durchaus mit Pfefferspray zu vergleichen. Sie sollten dabei also geeignete Schutzmaßnahmen wie Schutzbrille und Atemmaske tragen.

So werden Chilis entschärft

eingelegte ChiliesBeim Kauf von frischen Chilis ist der Scoville-Wert meist gar nicht angegeben. Aber auch bei verpackten Chilis ist auf die Angabe nicht immer Verlass. Ebenso ist das bei Chilisoßen, getrockneten Chilis oder anderen Chiliprodukten. Angaben können fehlen oder fehlerhaft sein. Vorsichtiges Testen vor der Verarbeitung ist wichtig, um das Essen nicht zu scharf werden zu lassen.

Sind Ihnen die gekauften Chilis zu scharf, können Sie sie schon vor der Zubereitung entschärfen. Einfach die Chili schneiden, mit reichlich Salz bestreuen und mindestens eine halbe Stunde stehen lassen. Das Salz zieht das Wasser aus der Chili und damit auch die Schärfe. Ist es dann doch mal passiert und das Essen ist zu scharf geworden, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Flüssigkeit

Sofern Sie eine Suppe oder einen Eintopf zubereitet haben, kann zusätzliche Flüssigkeit die Schärfe mildern. Wasser kommt hier natürlich in Frage, aber auch Gemüsebrühe, Wein oder Milch können helfen.

  • Kartoffeln und Karotten

Werden Kartoffeln oder Karotten mitgekocht, nehmen diese Flüssigkeit und damit auch die Schärfe auf. So kann das Gericht ebenfalls entschärft werden. Fischen Sie die Kartoffeln oder Karotten rechtzeitig wieder heraus, bevor diese so weich sind, dass sie zerfallen.

  • Öl

Öl bindet die Schärfe. Bei Suppen, Soßen oder Eintöpfen, bei denen sich Fett an der Oberfläche sammelt, können Sie dieses einfach abschöpfen.

  • Milch

Da sich in Milchprodukten ebenfalls Fette befinden, können diese zum Abmildern der Schärfe hergenommen werden. Möglich ist das zum Beispiel mit Milch, Joghurt, Quark, Sahne, Kokosmilch, Schmand, Butter und Mascarpone.

  • Zucker

Schärfe kann auch durch Süße gemildert werden, etwa durch Zucker oder durch Honig.

Fazit

Die Schärfe in Chilis wird von jedem anders wahrgenommen. Wer noch wenig Erfahrung hat, sollte unbedingt langsam anfangen. Menschen mit Erkrankungen des Magen-Darmtrakts und mit Kreislaufproblemen sollten auf scharfe Chilis ganz verzichten. Wenn man vorsichtig mit Chilis umgeht, muss aber niemand Bedenken haben oder gesundheitliche Schäden fürchten.

Rating: 5.00/5. From 1 vote.
Please wait...
Unsere Produktempfehlungen aus dem Shop
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt

zum Online-Shop
Holger

Holger

6.000.000 Wörter – so viel können Sie in etwa von mir online lesen. Das Füllen des Internets entwickelte sich nach meiner Ausbildung zum TV-Redakteur und der langjährigen Arbeit bei SAT.1 zu einem Fulltime-Job. Trotzdem finde ich noch genügend Zeit, um in meinem Garten zu werkeln. Eine Staude hier, ein Blümchen dort und ein bisschen Gemüse darf auch nicht fehlen – einen Schnitzelbaum gibt es ja noch nicht … Die besten geistigen Ergüsse habe ich übrigens, wenn ich IM Garten ÜBER den Garten schreiben kann. So vereinen sich Beruf und Hobby perfekt – was gibt es Schöneres?

Haben Sie Fragen oder einen Tipp? Wir sind gespannt. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  Mit dem aktivieren dieser Option, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen und der Speicherung Ihrer E-Mail-Adresse zum Zwecke der Benachrichtigung zu.

Bildnachweise:

  • © Andreas – adobe.stock.com
  • © and.one – adobe.stock.com
  • © Rainer Fuhrmann – adobe.stock.com
  • © Manueltrinidad – adobe.stock.com
  • © KyivnataliS – adobe.stock.com
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Chilipflanzen: Was Sie beim Pflanzen beachten sollten

Chilipflanzen: Was Sie beim Pflanzen beachten sollten

Anzucht von Chilis und Paprika: Schritt für Schritt

Anzucht von Chilis und Paprika: Schritt für Schritt

Gemüse fermentieren: So wird es gesund und länger haltbar

Gemüse fermentieren: So wird es gesund und länger haltbar
Mehr Beiträge entdecken

Kategorien

Inhaltsverzeichnis

  • Wo kommt die Schärfe bei Chilis her?
  • Schärfe wird in Scoville angeben
  • Positive Auswirkungen von Chili auf unseren Körper
  • Negative Auswirkungen von Chili auf unseren Körper
  • Chili – was Sie keinesfalls tun sollten
  • Chilis können wie Pfefferspray wirken
  • So werden Chilis entschärft

Archiv

  • April 2025
  • März 2025
  • Februar 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • August 2024
  • Juli 2024
  • Juni 2024
  • Mai 2024
  • April 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • Dezember 2023
  • November 2023
  • Oktober 2023
  • September 2023
  • August 2023
  • Juli 2023
  • Juni 2023
  • Mai 2023
  • April 2023
  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Dezember 2020

Neuigkeiten aus dem Garten

  • Mutterboden, Lehmboden und andere Böden: Wie Sie sie erkennen
    Mutterboden, Lehmboden und andere Böden: Wie Sie sie erkennen
    25. Februar 2023
  • Gerichte to Grow: vom Beet in die Küche
    Gerichte to Grow: vom Beet in die Küche
    3. März 2022
  • Mondkalender Dezember 2022
    Mondkalender Dezember 2022
    1. Dezember 2022

Kategorien

© 2025 Samenhaus Müller | Alle Rechte vorbehalten.
  • Impressum
  • Datenschutz