Die Wüstenbewohner erfreuen sich auch in unserem Zuhause immer größerer Beliebtheit. Gibt es doch eine Vielzahl an Formen, Farben und Strukturen, die sich auf jeder Fensterbank gut machen. Zudem haben Kakteen den Vorteil, dass sie extrem pflegeleicht sind und auch keinen großen Durst haben. Vergessen Sie also einmal das Gewächs zu gießen, ist das kein Problem. Kakteen nehmen ihnen das nicht übel und wachsen und gedeihen trotzdem. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie alles über die faszinierende Welt der Sukkulenten und ihre Artenvielfalt. Zudem erhalten Sie Pflegehinweise und kreative Gestaltungsmöglichkeiten mit Kakteen.
Diese Vorteile haben Kakteen als Zimmerpflanze
Der größte Vorteil der Wüstenpflanzen liegt ganz klar an ihrer anspruchslosen Pflege. Ein Großteil der Kakteen benötigt nur sehr wenig Wasser, weshalb sie sich in trockenen Innenräumen besonders wohlfühlen. Daher sind sie perfekt für Menschen, die sich nicht großartig um Pflanzen kümmern möchten, da sie einfach keine Zeit haben.
Darüber hinaus verbessern Kakteen die Raumluft, da sie perfekte Luftreiniger sind. Sie filtern die Schadstoffe aus der Luft und sorgen so für eine bessere Luft in den Innenräumen. Dabei lassen sie sich in jedes Wohnkonzept sehr gut einfügen und sind im minimalistischen Wohnstil ebenso zu finden wie im rustikalen oder urbanen Einrichtungsstil.
So pflegen Sie die Kakteen richtig
Ein bisschen Pflege muss sein, auch wenn die Wüstenbewohner doch eher genügsam sind. Damit sie aber kräftig wachsen und gesund bleiben, sollten Sie auf einige Dinge achten:
Der richtige Standort
Kakteen bevorzugen einen trockenen und hellen bzw. sonnigen Platz, damit sie sich wohlfühlen. Auf dem Fensterbrett mit direkter Sonneneinstrahlung sind sie somit gut aufgehoben. Im Sommer können sie auch nach draußen, um von dem natürlichen Sonnenlicht wie auch der frischen Luft zu profitieren.
Gießen der Kakteen
Da die meisten Kakteen aus der Wüste kommen, benötigen sie nur sehr wenig Wasser. Insbesondere in der Wachstumsphase im Frühjahr und im Sommer sollten sie die Wüstenbewohner alle zwei Wochen ein wenig gießen. Im Herbst und Winter benötigen sie dagegen kaum Wasser.
Das richtige Substrat
Für Kakteen sollten Sie ein spezielles Substrat verwenden. Im Handel finden Sie Kakteenerde. Sie können aber auch eine Mischung aus Sand und Blumenerde nutzen, wenn sie eine gute Drainage im Topf haben. Staunässe müssen sie unbedingt vermeiden, da dies den Wüstenpflanzen gar nicht gut bekommt.
Verschiedene Kakteenarten als Zimmerpflanzen
Es gibt unzählige Arten und Formen der Wüstenpflanzen. Sie reichen von einfach bis exotisch und können jeden Raum und jeden Wohnstil auf besondere Weise aufwerten. Nachfolgend haben wir Ihnen einige Arten aufgezählt, damit auch Sie die richtigen Kakteen für Ihr Zuhause finden.
Kakteen für Anfänger
- Echinopsis (Seeigelkaktus): Diese Kakteen sind ideal für Anfänger, da sie kaum Wasser benötigen und auch bei einem Standortwechsel unempfindlich sind. Die kugelige Form passt in jeden Raum und wenn der Seeigelkaktus gelegentlich blüht, wird er zum absoluten Akzent in jeder Wohnform.
- Opuntia (Feigenkaktus): Der Feigenkaktus punktet vor allem durch die flachen und ovalen Segmente, die jedoch mit einigen Dornen versehen sind. Opuntien sind sehr pflegeleicht und lieben es im Sommer draußen zu stehen.
- Mammillaria (Warzenkaktus): Sehr dekorativ ist der Warzenkaktus, der zwar jede Menge Dornen aufweist, aber auch viele Blüten ausbildet.
- Gymnocalycium (Chin-Kaktus): Der Chin-Kaktus ist perfekt für Anfänger, da er auch problemlos im Schatten wächst und gedeiht und Sie trotzdem mit kleinen Blüten belohnt werden.
- Ferocactus (Fässerkaktus): Der runde, aber sehr stachlige Kaktus ist sehr beliebt, da es ihn in verschiedenen Formen und auch Farben gibt und er äußerst anspruchslos ist.
Kakteen für Fortgeschrittene:
- Cereus peruvianus (Peruanischer Apfelkaktus): Der Peruanische Apfelkaktus hat eine beeindruckende Säulenform und kann recht groß werden. Haben Sie viel Platz, dann ist der imposante Wüstenbewohner perfekt für Ihr Zuhause.
- Astrophytum (Bischofsmütze): Die Bischofsmütze besticht durch ihre sternförmige Struktur und ist im Allgemeinen eine absolute Schönheit. Allerdings benötigt die Wüstenpflanze etwas mehr Aufmerksamkeit, was Wasserbedarf und Standort angeht.
- Aporocactus flagelliformis (Rattenschwanzkaktus): Wenn Sie diesen Kaktus Ihr Eigen nennen können und ihn gut pflegen, werden Sie mit prächtigen Blüten belohnt, die jeden Raum zu etwas Besonderem machen.
- Pilosocereus (Haariger Kaktus): Viel Licht und Wärme benötigt dieser pflegeleichte, blaue Säulenkaktus, der trotzdem eher für fortgeschrittene Kakteen-Liebhaber geeignet ist.
- Melocacuts (Melonen-Kaktus): Der Melonen-Kaktus fällt vor allem durch seinen wolligen Kopf auf und kann schnell zum Blickfang in der Wohnung werden. Er ist jedoch nur für erfahrene Sukkulenten-Freunde zu empfehlen, da er recht anspruchsvoll ist.
Außergewöhnliche und exotische Kakteen
- Discocactus: Dieser Kaktus ist relativ selten zu finden. Er punktet aber mit einer kugeligen und sehr angenehm duftenden Blüte. Allerdings benötigt er eine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb er für Anfänger nicht so gut geeignet ist. Für erfahrene Kakteenliebhaber ist er aber eine sehr spannende Wahl.
- Epiphyllum (Königin der Nacht): Die Königin der Nacht in bei Kakteenliebhabern in aller Munde. Sie beeindruckt durch ihre nachtaktiven Blüten, die jedoch eine große Herausforderung sind.
- Lophophora williamsii (Peyote): Der Peyote ist ein Kultkaktus der besonderen Art, aber leider nur für Kakteenkenner geeignet. Die weiche aber kugelige Form kommt bei jedem gut an und ist auch in jede Wohnform integrierbar.
- Stenocactus (Wellenkaktus): Der Wellenkaktus ist ein absoluter Blickfang, da er geriffelte und wellige Rippen hat. Dieser Wüstenbewohner liebt sonnige und warme Standorte und ist nur für erfahrene Kakteenfreunde empfehlenswert.
- Astrophytum asterias (Stern-Kaktus): Ein eher unscheinbarer, aber dennoch sehr beliebter Kaktus ist der Stern-Kaktus, der glatt ist und keine sichtbaren Stacheln hat. Er ist bei Sammlern besonders beliebt.
Kreative Gestaltungsmöglichkeiten mit Kakteen
Kakteen sind vielseitig, sehr unterschiedlich und passen sich in jeden Wohnraum ein. Daher gibt es zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten mit Kakteen, von denen wir Ihnen hier einige aufzeigen möchten:
- Einzel- oder Gruppenarrangements: Sie können Akzente schaffen, indem Sie die Kakteen als Solitärpflanze ins Regal stellen. Doch auch Gruppenarrangements können ein absolutes Highlight schaffen, wenn Sie unterschiedliche Kontraste und Kombinationen schaffen. Die unterschiedlichen Blütenzeiten oder auch Formen können so zum absoluten Blickfang in der Gruppe werden.
- Verschiedene Töpfe und Behältnisse: Kakteen benötigen keine außergewöhnlichen Töpfe und Gefäße. Sie kommen am besten in einfachen und schlichten Töpfen zur Geltung. Auch in Glasterrarien sind die Wüstenbewohner ein Eyecatcher der besonderen Art. Haben Sie hängende Kakteenarten wie etwas den Rattenschwanzkaktus, sind Hängetöpfe eine gute Option, um die Wüstenpflanze perfekt in Szene zu setzen.
- Kombination mit anderen Pflanzen: Kakteen und andere Sukkulenten können sehr gut miteinander kombiniert werden. Im Grunde können Sie alle Pflanzen, die nur wenig Wasser benötigen und trockenheitsliebend sind, miteinander kombinieren und so ein harmonisches Arrangement schaffen.
Krankheiten und Schädlinge bei Kakteen
Krankheiten und Schädlinge treten meist nur bei Pflegefehlern auf. Diesen können Sie vorbeugen, wenn Sie die Wüstenbewohner nur ab und zu gießen, da sie sehr anfällig für Pilzinfektionen und Wurzelfäule sind. Da diese Krankheiten aber in der Regel durch Staunässe entstehen, achten Sie beim Gießen darauf, dass das Wasser gut ablaufen kann. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann es außerdem zu Schimmelbildung kommen. Entfernen Sie dann die betroffenen Segmente und setzen Sie den Kaktus in ein trockenes Substrat.
Kakteen sind anfällig für Spinnmilben und Wollläusen, weshalb Sie die Wüstenpflanzen regelmäßig untersuchen sollten. Häufig reicht es dann aus, wenn Sie mit einem Wattestäbchen, das in Alkohol getränkt wurde, den Befall abwischen.
Häufige Fragen zu Kakteen
Insbesondere Anfänger haben oft Fragen, wie Kakteen gepflegt werden. Daher haben wir hier die wichtigsten Fragen aufgelistet, um neuen Kakteenfreunden den Anfang so gut es geht zu erleichtern.
Wie oft sollten Kakteen gegossen werden?
Die meisten Kakteen benötigen nur sehr wenig Wasser, weshalb es vollkommen ausreichend ist, sie nur mäßig zu gießen. Im Frühling und Sommer, also während der Wachstumsphase, sollten Sie Ihre Kakteen alle zwei Wochen ein wenig gießen. Im Winter hingegen reicht es aus, wenn Sie sie nur einmal im Monat etwas befeuchten.
Was tun, wenn der Kaktus nicht blüht?
Kakteen blühen in der Regel nur dann, wenn sie auch genügend Licht haben und die Temperatur stimmt. Zudem ist es wichtig, dass sie im Winter eine Ruhephase bekommen, wenn der Kaktus blühen soll. Daher stellen Sie den Kaktus im Winter an einen kühleren, aber hellen Ort und befeuchten ihn einmal im Monat. Sie benötigen aber auch Geduld, da Kakteen leider erst nach einigen Jahren blühen.
Können Kakteen im Schlafzimmer stehen?
Ja, Kakteen sind sogar ideal für das Schlafzimmer, da sie nachts nur minimale Mengen an Sauerstoff verbrauchen, aber dafür für eine angenehme Luftqualität sorgen. Achten Sie aber darauf, dass die Kakteen auch im Schlafzimmer an einem hellen Platz stehen, damit sie sich wohlfühlen.
Fazit
Kakteen sind stilvolle und pflegeleichte Zimmerpflanzen und sind für Anfänger ebenso geeignet wie auch für Fortgeschrittene. Beim Kauf sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Sie die richtigen Wüstenbewohner finden, die für Ihre Erfahrung passen, damit Sie lange Freude damit haben. Mit den Sukkulenten können Sie Ihr Zuhause grün gestalten und die Kakteen auch mit anderen trockenheitsliebenden Pflanzen im Arrangement kombinieren, um einen Blickfang zu schaffen. Durch ihre außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit können die Wüstenpflanzen jeden Raum aufwerten und ihm eine besondere Note verleihen. Zudem sind Kakteen sehr beliebte Sammlerobjekte und eine Bereicherung für jedes Zuhause.