Mit dem Sommer kommen die Blüten des Korallenstrauchs. Diese auffällige Schönheit mit ihren außergewöhnlichen, roten Blüten zählt zu den auffälligen Pflanzen in jedem Garten und auf jeder Terrasse. Die Früchte sehen aus wie Cherrytomaten, doch Vorsicht, sie sind giftig. Alles, was Sie zum Korallenbäumchen wissen müssen, wie Sie es anpflanzen und pflegen und wie Sie es vermehren können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wissenswertes zum Korallenstrauch
Der Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum) ist auch unter den Namen Jerusalemkirsche, Korallenbäumchen oder Korallenkirsche bekannt und zählt zu der Gattung der Nachtschattengewächse, wie die Kartoffel. Die Heimat der auffälligen Pflanze ist Mittel- und Südamerika, wo der Strauch vor allem an trockenen Plätzen wächst. Nach Europa kam der Korallenstrauch bereits im 16. Jahrhundert und war als Zierpflanze eine der beliebtesten Sorten.
Das Korallenbäumchen wächst nicht sonderlich hoch. Bis zu einem Meter kann es groß werden. Meist wächst es aufrecht, es kann aber durchaus sein, dass es sich flach und in die Breite ausdehnt. Die Triebe der Pflanze sind eher kahl, verfärben sich aber nach und nach hellbraun. Auch, wenn der Korallenstrauch eine mehrjährige Pflanze ist, ist er sehr frostempfindlich. Als Zimmerpflanze kann das Bäumchen aber durchaus älter als zehn Jahre werden.
Die Blätter der Korallenkirsche ähneln der von Paprika und Chili. An der Basis wie auch an der Spitze laufen die Blätter spitz zu und die Ränder sind leicht gewellt. Die Unterseite der Blätter ist minimal behaart. Überwintern Sie die Pflanze optimal, haben Sie eine immergrüne Pflanze, die Ihnen auch in der grauen und tristen Zeit Farbe spendet.
Früchte des Korallenbäumchens
Das Korallenbäumchen hat hübsche weiße, aber unscheinbare Blüten mit sehr auffallenden Staubgefäßen. Die Blüten zeigen sich von Mai bis September und haben eine Größe von 1,5 bis 2,5 Zentimetern. Aus den Blüten entwickeln sich dann die kugeligen Beeren, die zuerst grün sind und sich dann von gelb bis orangerot färben. Im Winter bringt der Korallenstrauch somit jede Menge Farbe ins Haus.
VORSICHT: Die Früchte ähneln Tomaten, sollten aber auf keinen Fall verzehrt werden. Sie sind giftig und das enthaltene Solanocapsin kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Haben Sie Kinder, sollte der Strauch unbedingt so gestellt werden, dass der Nachwuchs die Früchte nicht pflücken kann.
Sorten der Korallenkirsche
Es gibt keine Vielzahl an offiziell registrierten Sorten, die sich zum einen in der Fruchtfarbe und -Anzahl wie auch durch die Wuchsform und die Laubgestaltung unterscheiden:
Fruchtfarbe
- Leuchtend orangerote Früchte (meist im Winter)
- Zuchtformen mit abweichender Fruchtfarbe:
- Gelbe Sorten (z. B. ‘Yellow Cherry’)
- Dunkelrote oder fast violette Züchtungen (selten im Handel)
Wuchsform
- Kompakte Züchtungen mit einer Wuchshöhe von etwa 20–30 cm, gut geeignet für Fensterbänke und kleine Töpfe.
- Höher wachsende Sorten können bis zu 60 cm erreichen, ideal für große Pflanzgefäße.
Laubgestaltung
- Einige Sorten zeigen panaschiertes Laub (z. B. die Sorte ‘Variegatum’).
- Die Blätter sind bei allen Sorten lanzettlich und leicht gezackt.
Fruchtanzahl
- Züchtungen mit besonders vielen kleinen Früchten wirken sehr dekorativ.
- Andere Sorten tragen weniger, dafür größere Früchte.
Solanum pseudocapsicum ‘Compactum’
Diese Sorte ist besonders beliebt wegen ihres kompakten, buschigen Wuchses. Sie wird nur etwa 20 bis 30 cm hoch und eignet sich hervorragend für Fensterbänke, kleinere Töpfe oder als Tischdeko. Trotz der geringen Größe trägt sie eine Vielzahl leuchtend roter Früchte, die über Wochen an der Pflanze haften bleiben. Ideal für kleine Räume oder dekorative Arrangements.
Solanum pseudocapsicum ‘Nana’
Der Name ‘Nana’ weist bereits auf die Zwergform dieser Züchtung hin. Sie bleibt sehr klein, oft unter 25 cm hoch, und ist dabei extrem fruchtfreudig. Die orange-roten Früchte bedecken fast die gesamte Pflanze. Diese Sorte eignet sich besonders für Miniatur-Gärten, Schalen oder als Geschenk im Advent, da sie auch im Winter sehr dekorativ ist.
Solanum pseudocapsicum ‘Variegatum’
Bei dieser Sorte handelt es sich um eine besonders auffällige Variante, denn sie trägt nicht nur die typischen roten Früchte, sondern zeigt auch panaschiertes Laub – also Blätter mit weißen oder cremefarbenen Rändern. Das macht die Pflanze auch außerhalb der Fruchtsaison attraktiv. Sie wächst etwas kräftiger als die Zwergformen, etwa bis 40 cm, wirkt aber durch das helle Laub besonders leicht und elegant.
Solanum pseudocapsicum ‘Yellow Cherry’
Diese seltenere Zuchtform bringt einen ungewöhnlichen Farbton in die Welt der Korallensträucher: Ihre Früchte sind leuchtend gelb, was vor allem in Kombination mit anderen Sorten sehr dekorativ wirkt. Die Pflanzen wachsen mittelgroß (etwa 30–40 cm) und tragen ebenfalls reichlich Früchte. ‘Yellow Cherry’ eignet sich besonders für kreative Pflanzenarrangements, bei denen mit Fruchtfarben gespielt wird.
Solanum pseudocapsicum ‘Christmas Cherry’
Diese Sorte wird oft unter ihrem Handelsnamen verkauft, besonders in der Vorweihnachtszeit. Es handelt sich meist um einen kompakten Typ mit besonders intensiver Fruchtfärbung und reichem Fruchtbehang. Die Pflanzen sind perfekt für die Fensterbank in der dunklen Jahreszeit, da sie mit ihren knallroten Beeren echte Farbtupfer setzen. Der Name spielt darauf an, dass die Früchte oft genau zur Weihnachtszeit am schönsten
Anbau und Pflege
Da das Korallenbäumchen nicht winterhart ist, sollten Sie es im Kübel anbauen. So kann es im Sommer die Sonne auf der Terrasse oder dem Balkon genießen und den Winter im warmen Wohnzimmer verbringen. Als Topfpflanze ist der Strauch aber hervorragend geeignet.
Standort und Boden von Solanum pseudocapsicum
Bei der Erde ist eine hochwertige Blumenerde für Kübelpflanzen perfekt. Auch eine gewöhnliche Gartenerde kann für die Pflanzung des Korallenbäumchens genutzt werden. Die Pflanze liebt es hell und sonnig. Allerdings sollte es windgeschützt und luftfeucht sein. Von Mai bis Herbst können Sie den Korallenstrauch auf Balkon, Terrasse und in den Garten stellen. Er liebt die Sonne, sollte aber vor der prallen Mittagssonne geschützt sein. Vor dem ersten Frost müssen Sie ihn aber unbedingt wieder ins Haus holen, da er sehr frostempfindlich ist.
Pflege
Solanum pseudocapsicum ist zwar mehrjährig, wird aber häufig nur in der kalten Jahreszeit gehalten und dann entsorgt. Schade eigentlich, da die Pflanzen gut und gerne zehn Jahre alt werden können. Zu verstehen ist diese Vorgehensweise nicht, da der Strauch sehr pflegeleicht ist und wirklich nur wenige Ansprüche hat. Möchten Sie sich also eine solche Pflanze zulegen, denken Sie daran, dass sie mehrjährig und im Sommer wie im Winter schön anzusehen ist.
Gießen des Korallenbäumchens
Während der Wachstumsphase müssen Sie darauf achten, die Pflanze regelmäßig und reichlich zu gießen. Natürlich kommt es dabei auch auf den Standort an und ob die Pflanze im Wohnzimmer oder im Wintergarten steht. Im Winter benötigt die hübsche Pflanze nur wenig Wasser. Achten Sie aber darauf, dass sie nicht austrocknet. Auch nasse Füße mag die Korallenkirsche nicht.
Düngen der Pflanze
Es ist vollkommen ausreichend, wenn Sie den Korallenstrauch zwischen Frühling und Herbst, also in der Wachstumszeit, düngen. Hierfür können Sie alle zwei bis drei Wochen ein wenig Flüssigdünger zum Gießwasser geben. Selbstverständlich sollten Sie organische Dünger vorziehen, da diese für Pflanzen und Umwelt deutlich verträglicher sind. Ein sehr guter Dünger mit einem hohen Kaliumanteil ist ideal, da dieser dafür sorgt, dass sich zahlreiche Früchte bilden. Ein hochwertiger Bio-Tomatendünger ist eine gute Wahl.
Möchten Sie lieber einen Langzeitdünger verwenden, ist dies auch kein Problem. Hier reicht es, wenn Sie den Langzeitdünger im Frühling, wenn Sie den Korallenstrauch umtopfen, einfach in die Erde geben. Über den Sommer müssen Sie dann nur noch ab und zu ein wenig düngen.
Umtopfen des Korallenbäumchens
Das Korallenbäumchen wird im Frühling umgetopft. Eigentlich ist der späte Winter, also wenn die Früchte abgefallen sind, ideal. Meist ist dies im Februar der Fall. Nachdem die Beeren abgefallen sind, beginnt für die Pflanze eine neue Wachstumszeit und genau dann ist der perfekte Zeitpunkt, um sich ans Umtopfen zu machen. Beachten Sie dabei, dass der neue Topf nur geringfügig größer sein sollte, damit sich der Korallenstrauch auch wohlfühlt.
Schneiden von Solanum pseudocapsicum
Nachdem die Früchte abgefallen sind und am Tag des Umtopfens, ist auch der optimale Zeitpunkt, um den Rückschnitt vorzunehmen. Sie können die Pflanze dabei so stutzen, damit sie schön kompakt bleibt. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie die Pflanzen nicht zu spät schneiden und nicht aus Versehen die Knospen entfernen. Durch den Rückschnitt setzt das Korallenbäumchen noch mehr Blüten an und beschert Ihnen so eine Vielzahl an Früchten.
TIPP: Schütteln Sie den Korallenstrauch während der Blüte ab und zu. So fördern Sie die Bestäubung und Sie werden ebenfalls mit vielen Früchten belohnt.
Vermehrung des Korallenstrauchs
Nicht nur die Pflege ist sehr einfach, auch das Vermehren ist ein Kinderspiel. Am einfachsten und schnellsten können Sie den Korallenstrauch über Stecklinge vermehren. Nutzen Sie dabei die Zweige des Rückschnitts im Frühling. Entfernen Sie dabei alle unteren Blätter und stecken Sie die Zweige einfach in feuchte Anzuchterde. Nach kurzer Zeit bilden sich die ersten Wurzeln, wenn Sie die Erde immer feucht halten. Sie können den Korallenstrauch aber auch aussäen. Die Samen sollten Sie zwischen Mitte Dezember und Ende Februar säen. Die ersten Früchte zeigen sich dann im zweiten oder dritten Jahr der Aussaat oder dem Vermehren mit Stecklingen.
Überwintern der Korallenkirsche
Die Korallenkirsche benötigt einen warmen Ort im Haus, da sie nicht frostfest ist. Bei einer Temperatur von 15 Grad Celsius und einem hellen Standort werden Sie viele Früchte erhalten, die den grauen und tristen Winter bunt machen. Düngen müssen Sie im Winter nicht und auch das Gießen sollte nur in größeren Abständen erfolgen.
Schädlinge und Krankheiten
Wie bei fast allen Pflanzen, gehen Krankheiten meist auf Pflegefehler zurück. So auch beim Korallenstrauch. Ein zu warmer Standort schwächt die Pflanze ebenso wie ein zu kühler oder dunkler Standort. Auch das falsche Gießen, kann dazu führen, dass es zu Krankheiten und Schädlingsbefall kommt. Insbesondere Spinnmilben und Blattläuse nisten sich dann an der Pflanze ein. Ist der Standort zu dunkel oder steht der Korallenstrauch nicht geschützt, kann es dazu kommen, dass sich die Blätter gelb färben und abfallen. Auch Staunässe kann zu gelben Blättern führen.
Fazit
Der mehrjährige Korallenstrauch ist ideal, wenn Sie Farbe in den Winter bringen möchten. Die leuchtend roten Früchte, die sich in der kalten Jahreszeit bilden, sind ein absoluter Farbtupfer im tristen Winter. Dabei ist die Korallenkirsche sehr pflegeleicht und benötigt kaum Aufmerksamkeit. Ein geschützter und heller Standort im Haus ist perfekt, da die Pflanze nicht winterhart ist. Doch Vorsicht: Der Korallenstrauch ist giftig und die hübschen, leuchtend roten Früchte dürfen nicht in Kinderhände gelangen. Daher ist die Pflanze in einem Haushalt mit Kindern und Haustieren nicht unbedingt empfehlenswert.