Der Februar ist eine besondere Zeit, da sich die Natur langsam auf den Frühling vorbereite. Dies heißt aber auch, dass wertvolle Pflanzen geerntet werden können, die voller Nährstoffe sind und der Gesundheit etwas Gutes tun können. Mit Geduld und einer guten Ausrüstung finden Sie auch in diesem Monat einige Kräuter, die Sie in der Küche einsetzen können.
Praktische Tipps, um Kräuter zu finden
- Frostfrei Tage: Nutzen Sie vor allen Dingen die milden Tage, die frostfrei sind. Diese Tage sind ideal, da die Kräuter dann deutlich aromatischer und natürlich frischer sind.
- Wurzelgemüse steht an erster Stelle: Wurzeln sind im Februar besonders nährstoffreich, da die Pflanzen ihre Kräfte in den Wurzeln speichern. Daher sollten Sie unbedingt Ihr Augenmerk auf Wurzeln aller Art legen.
- Sammeln Sie verantwortungsvoll: Damit Sie den Bestand schonen, sollten Sie mit Bedacht sammeln und nur kleine Mengen ernten. Als Faustregel gilt, dass Sie so viel ernten, wie Sie in eine Hand bekommen.
Diese Kräuter finden Sie im Februar
Blätter
Gundermann: Das winterharte Kraut ist hauptsächlich an gut geschützten Wiesen- und Waldrändern zu finden. Dabei ist Gundermann ein hervorragendes Kraut, um das Immunsystem zu stärken. Darüber hinaus wirken die Blätter entzündungshemmend und schleimlösend und sind bei Atemwegserkrankungen ideal. In Tees und Salaten können Sie die Blätter von Gundermann verwenden.
Spitzwegerich: Etwas genauer müssen Sie hinschauen, wenn Sie nach Spitzwegerich suchen. Dieser wächst meist nur an sehr gut geschützten Orten, an denen kaum Frost auftritt. Haben Sie das Kraut gefunden, können Sie es exzellent als Zutat für Kräuterbutter verwenden. Zudem können Sie auch einen Spitzwegerich-Tee daraus kochen, der bei Erkältungen und Husten sehr hilfreich ist. Doch auch bei Entzündungen oder kleineren Wunden und Insektenstichen können die Blätter des Spitzwegerichs helfen.
Vogelmiere: Die Vogelmiere ist hauptsächlich an feuchten und geschützten Stellen zu finden, und selbst bei Frost, können Sie die Vogelmiere entdecken. Die zarten Pflanzen, die voller Vitamin C sind und einen leicht nussigen Geschmack haben, können Sie in Smoothies und Salaten nutzen und so Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Dabei unterstützen die Blätter des Gundermanns auch den Stoffwechsel.
Blüten
Gänseblümchen: Die zarten Blüten der Gänseblümchen können Sie ab Februar überall auf Wiesen finden. Sie haben einen leicht harntreibenden Effekt und sind somit bei Nierenleiden ideal. Doch auch die entzündungshemmende Eigenschaft trägt dazu bei, dass Harnwegsinfekte gelindert werden können. Als Dekoration in Salaten sind die essbaren Blüten eine wahre Augenweide.
Wurzeln
Löwenzahnwurzel: Die Löwenzahnwurzel finden Sie an Wiesen- und Wegrändern oder Straßengräben. Auch an Waldrändern und Lichtungen können Sie die Löwenzahnwurzel ausgraben. Sie ist voller wichtiger Nährstoffe, wirkt entgiftend und fördert die Verdauung. Zudem wird sie auch bei Magenbeschwerden eingesetzt. Sie kann roh, in einer guten Brühe verwendet werden. Doch auch geröstet als Kaffeeersatz ist sie eine gute Alternative, wenn Sie Kaffee nicht vertragen.
Brennnesselwurzel: An Waldrändern und lichten Wäldern sowie in Gärten und Parks können Sie die Brennnesselwurzel finden. Doch auch in der Nähe von Sümpfen, Flüssen und Teichen gedeihen Brennnesseln sehr gut. Die Wurzel hat einen harntreibenden Effekt und hilft bei Entgiftungskuren. In Tees oder in Suppen können Sie sie besonders gut einsetzen.
Meerrettichwurzel: Die Meerrettichwurzel wächst an nährstoffreichen, feuchten und geschützten Gebieten und ist oft schwer zu übersehen, da die Pflanze auch im Winter Blätter trägt. Sie hat eine antibakterielle Eigenschaft und fördert die Durchblutung. Nutzen können Sie die Meerrettichwurzel als Gewürz, in Saucen oder Suppen.
Nachtkerzenwurzel: Die Nachkerze ist im Februar an offenen und sonnigen Standorten wie Wiesen, sandigen Böden oder Wegrändern zu finden. Die Blätter der Nachtkerze wachsen nah am Boden, sind aber auch im Winter sehr gut zu erkennen. Reich an essenziellen Fettsäuren, unterstützt die Nachtkerzenwurzel Haut und Haare. Zudem hat die Wurzel entzündungshemmende Eigenschaften. Verwenden können Sie die Nachtkerzenwurzeln in Eintöpfen und Suppen.
Wegwartenwurzel: Wenn Sie nach der Wegwartenwurzel Ausschau halten, sollten Sie auf trockenen aber kalkhaltigen Böden auf Wiesen und Wegrändern genauer hinschauen. Auch, wenn die Wurzel fest im Boden verankert ist, können Sie die Überreste an den getrockneten Stängeln gut erkennbar. Sie gilt als verdauungsfördernd und hat eine leicht beruhigende Wirkung. Als Tee oder in Brühen verwendet, kann sie der Gesundheit Gutes tun. Doch auch als Kaffeeersatz ist die Wegwartenwurzel eine hervorragende Alternative.
Samen
Wegerichsamen: Spitzwegerich bildet oft im Januar und Februar Samen aus, die voller guter Ballaststoffe sind und die Verdauung fördern. Sie haben außerdem einen blutreinigenden Effekt und können bei der Gewichtsreduktion unterstützend eingesetzt werden. Als Topping auf Gemüse oder Salaten oder in Smoothies sind die Wegerichsamen ideal.
Brennnesselsamen: Die Brennnesselsamen sind wahre Energiebooster und ein Muss in der Winterzeit. Sie finden sie auf frostfreien Böden an Wiesen- und Waldrändern und auch auf Lichtungen. Die energiereichen Samen können Sie in Smoothies und Salaten verwenden und insbesondere Sportler sollte auf die außergewöhnlichen Samen nicht verzichten. Als pflanzliche Proteinquelle im Müsli sind die Brennnesselsamen eine Bereicherung für Spitzensportler.
Sonstige Pflanzenteile:
Fichtennadeln: Fichtennadeln sind natürlich in Wäldern in großem Umfang zu finden. Allerdings sind vor allem die jungen Spitzen mit den Nadeln empfehlenswert, da diese voller wichtiger Nährstoffe sind. Die Fichtennadeln der jungen Triebe sind voller Vitamin C und haben einen schleimlösenden und hustenlindernden Effekt. Sie haben gleichzeitig eine entzündungshemmende, blutreinigende und antibakterielle Wirkung und können als Tee, Tinktur oder Sirup verwendet werden.
Tannenspitzen: Die jungen Spitzen der Tannen sind reich an ätherischen Ölen und helfen hervorragend bei Atemwegserkrankungen aller Art. Sie fördern die Durchblutung und haben im Grunde alle Eigenschaften, wie die Fichtennadeln auch. Die Tannenspitzen können dabei nicht nur als Gewürz, Tee, Tinktur und Sirup genutzt werden, sondern eignen sich auch exzellent, um ein Pesto herzustellen.
Rezepte für Februarkräuter
Gundermann-Tee bei Erkältung
Zutaten:
- 1 EL Gundermannblätter
- 250 ml heißes Wasser
- Honig nach Geschmack
Zubereitung:
- Gundermannblätter in eine Tasse geben und mit heißem Wasser übergießen.
- 5–10 Minuten ziehen lassen und mit Honig verfeinern.
Spitzwegerich-Suppe
Zutaten:
- 1 Handvoll Spitzwegerichblätter
- 1 Kartoffel, gewürfelt
- 500 ml Gemüsebrühe
Zubereitung:
- Gemüsebrühe erhitzen und Kartoffelwürfel darin garen.
- Spitzwegerichblätter dazugeben und 5 Minuten mitkochen.
- Suppe pürieren und warm servieren.
Vogelmiere-Salat
Zutaten:
- 1 Handvoll Vogelmiereblätter
- 1 Tomate, gewürfelt
- 1 TL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Vogelmiere und Tomate vermengen.
- Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken.
Gänseblümchen-Deko für Salat
Zutaten:
- Gänseblümchenblüten
- Gemischter Salat nach Wahl
Zubereitung:
Salat anrichten und mit Gänseblümchenblüten garnieren.
Gänseblümchen Sirup
Zutaten:
- 100 Blüten von Gänseblümchen
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- 1 Bio-Zitrone
Zubereitung:
- Gänseblümchen ernten und waschen.
- Das Wasser zum Kochen bringen.
- Gänseblümchen in das kochende Wasser geben und mindestens 12 Stunden ziehen lassen.
- Mischung abseihen und Flüssigkeit mit dem Zucker und dem Zitronensaft erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Sirup in sterile Flaschen abfüllen, abkühlen lassen, verschließen und an einem dunklen Ort lagern.
- Der Sirup kann mit Sprudelwasser, Prosecco in Tees oder Cocktails sowie als Topping für Eiscreme, Desserts oder Kuchen verwendet werden.
Brennnesselwurzel-Tee
Zutaten:
- 1 EL Brennnesselwurzel
- 250 ml heißes Wasser
Zubereitung:
- Die Brennnesselwurzel in eine Tasse geben und mit dem heißen Wasser übergießen.
- Tee für 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und genießen.
Löwenzahnwurzel-Pesto
Zutaten:
- 2 EL frische Löwenzahnwurzel, fein gehackt
- 1 Handvoll Löwenzahnblätter
- 50 g Walnüsse
- 50 g Parmesan, gerieben
- 1 Knoblauchzehe
- 100 ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Löwenzahnwurzel und -blätter, Walnüsse, Parmesan und Knoblauch in einem Mixer fein pürieren.
- Nach und nach das Olivenöl zugeben, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu Nudeln oder als Brotaufstrich servieren.
Gundermann-Brotaufstrich
Zutaten:
- 1 Handvoll Gundermannblätter, fein gehackt
- 100 g Frischkäse
- 1 EL Quark
- 1 EL Schnittlauch, gehackt
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, bis eine cremige Masse entsteht.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und als Aufstrich für frisches Brot verwenden.
- Rezept: Vogelmiere-Kartoffelsuppe
Zutaten:
- 1 Handvoll Vogelmiere
- 3 Kartoffeln, gewürfelt
- 1 Zwiebel, gehackt
- 500 ml Gemüsebrühe
- 100 ml Sahne
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Zwiebel in einem Topf anschwitzen, Kartoffelwürfel hinzufügen und kurz mitbraten.
- Gemüsebrühe zugeben und etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
- Vogelmiere und Sahne hinzufügen, alles pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Spitzwegerich-Pfannkuchen
Zutaten:
- 1 Handvoll Spitzwegerichblätter, fein gehackt
- 200 g Mehl
- 2 Eier
- 300 ml Milch
- Prise Salz
- Öl zum Braten
Zubereitung:
- Mehl, Eier, Milch und Salz zu einem glatten Teig verrühren.
- Spitzwegerich unterheben und Teig portionsweise in einer Pfanne mit Öl goldbraun ausbacken.
- Pfannkuchen warm servieren – perfekt mit einem Kräuterquark als Beilage.
Fichtennadel-Sirup
Zutaten:
- 1 Handvoll Fichtennadeln, klein geschnitten1 Handvoll Fichtennadeln, klein geschnitten
- 500 ml Wasser500 ml Wasser
- 300 g Zucker300 g Zucker
Zubereitung:
- Fichtennadeln in Wasser aufkochen und etwa 20 Minuten ziehen lassen. Fichtennadeln in Wasser aufkochen und etwa 20 Minuten ziehen lassen.
- Abseihen, Zucker zugeben und erneut aufkochen, bis ein sirupartiger Saft entsteht. Abseihen, Zucker zugeben und erneut aufkochen, bis ein sirupartiger Saft entsteht.
- Sirup in ein sauberes Glas abfüllen – er eignet sich hervorragend als Hustensaft oder zum Süßen von Tee.
Der Februar bietet Ihnen einige kulinarische Kräuter, die nicht nur in der Küche als Würze Verwendung finden, sondern auch für die Gesundheit von Vorteil sind. Wenn auch Sie noch Rezepte haben, freuen wir uns, wenn Sie sie uns in den Kommentaren mitteilen, damit wir noch mehr Lust bekommen, die zahlreichen Kräuter im Februar zu sammeln.