Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
Gartentipps
Gartentipps Garten optimal pflegen
Praktische Tipps
Praktische Tipps Pflanzen, Pflege und Ernte
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus.de
Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus Gartenblog
Samenhaus Gartenblog / Allgemein / Hilfe! Giftpflanzen in Garten und Wohnung – was tun?
Mai 26
Blauregen

Hilfe! Giftpflanzen in Garten und Wohnung – was tun?

  • 26. Mai 2024
  • Gabi
  • Allgemein

Ein Plädoyer für Giftpflanzen im Garten

FingerhutAls ich am Pfingstsamstag einige Fingerhutpflanzen, die an ungünstigen Stellen aufgegangen waren, umgesetzt habe, musste ich etwas schmunzeln. Oh je, was gäbe es jetzt für einen Aufschrei in den Gartengruppen sozialer Medien. Fingerhut im Garten ist für viele schon ein No-Go – und ich setze diesen auch noch ganz ohne Handschuhe oder sonstigen Schutzmaßnahmen um. Das geht natürlich gar nicht! Was für ein Risiko!

Bin ich ein Risiko eingegangen? Nein, natürlich nicht, denn Fingerhut und andere Giftpflanzen wuchsen schon im Garten meiner Großeltern und Eltern. Ich weiß, dass ich allein von der Berührung der Pflanze keine Vergiftungserscheinungen bekomme, da ich die Pflanzen kenne. Das kann natürlich bei Menschen mit diversen Vorerkrankungen oder Wunden an den Kontaktstellen anders sein.

Ein Trend abseits der Natur hat sich entwickelt

Leider hat sich in den letzten Jahren ein trauriger Trend entwickelt. Giftpflanzen werden konsequent aus dem Garten verbannt und mit Stiel und Wurzel ausgerissen. Die Angst vor einer Vergiftung wurde durch das Internet so extrem geschürt, dass den Pflanzen keine Chance mehr gegeben wird. Die Giftigkeit von Pflanzen wird häufig übertrieben und oft erwächst der Eindruck, eine Informationsseite will die andere übertrumpfen.

Dabei sind Vergiftungen durch Pflanzen aus dem Garten oder Zimmer sehr selten. Schließlich verzichtet auch niemand aufs Kochen. Dabei sind Verbrühungen und Verbrennungen die zweithäufigste Unfallursache im Haushalt. Viel wichtiger wäre es doch zu lernen, mit den Giftpflanzen zu leben, denn die Schönheiten erfüllen auch wichtige Funktionen im Kreislauf der Natur.

Giftpflanzen im Garten und der Wohnung – was ist da giftig?

EfeuÜbrigens sind in vielen Wohnungen und Gärten zahlreiche Giftpflanzen zu finden, von denen die Besitzer gar nicht wissen, dass sie giftig sind. Bei Maiglöckchen, Fingerhut, Schwarzer Nachtschatten oder der Engelstrompete wissen Sie sicher, dass diese Pflanzen giftig sind. Wussten Sie aber auch, dass Efeu, Kirschlorbeer, Monstera, Blauregen, Buchsbaum und Alpenveilchen giftig sind? Oder wie sieht es mit dem Rittersporn, dem Rhododendron, dem Salomonssiegel, dem Ritterstern, den Tulpen und Narzissen aus? Auch diese Pflanzen sind in vielen Teilen giftig. Selbst Bohnen, Kartoffeln oder grüne Tomaten – roh verzehrt – können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Wollen wir jetzt all diese Pflanzen aus dem Garten und von der Fensterbank verbannen? Oder wäre es nicht sinnvoller wieder zu lernen, mit diesen Pflanzen zu leben? Schließlich gibt es nicht nur im Garten und auf der Fensterbank giftige Pflanzen, sondern auch überall in der Natur.

Warum sind Pflanzen giftig?

Menschen und Tiere haben Hände und Füße, Krallen und Zähne, um sich zu wehren. Oder sie haben einen gesunden Fluchttrieb, der sie vor Feinden schützt. Pflanzen können nicht einfach weglaufen. Sie schützen sich mit Dornen oder giftigen Inhaltsstoffen, um zu überleben. Oft sind nicht alle Teile giftig, sondern nur die Teile, die zum Überleben wichtig sind wie die Samen. So konnten sich die Pflanzen über viele Jahrmillionen gegen Schädlinge und Feinde schützen. Das Gift in der Pflanze ist also eine natürliche Schutzfunktion.

Übrigens sind Giftpflanzen nicht für alle Lebewesen gefährlich. So ernährt sich der Nashornvogel von der hochgiftigen Brechnuss. Insekten sammeln auch in Giftpflanzen die Pollen, ohne einen Schaden zu nehmen. Andersherum ist zum Beispiel Lavendel für uns Menschen nicht nur eine giftfreie und schöne Blume, sondern auch ein wichtiges Heilkraut. Ganz anders sieht es für Hasen, Meerschweinchen und Hamster aus. Für diese Tiere ist Lavendel giftig. Giftpflanzen sind also nicht gleich Giftpflanzen. Für die Artenvielfalt sind sie aber eine wichtige Komponente.

Apropos Haustiere – da ist Vorsicht geboten!

Katze PflanzeIm Prinzip gehen auch Haustiere nicht an Pflanzen, die sie nicht kennen oder die giftig sind. Aber wie gesagt – im Prinzip. Ich habe einen Kater, der fast an jeder Pflanzen knabbern muss. Deshalb gibt es bei mir nur ausgewählte Zimmerpflanzen, die entweder nicht giftig sind oder von denen ich genau weiß, dass Katerchen nicht ran geht. Da sollten Sie früh Ihre Tiere genau beobachten, um Vergiftungen zu vermeiden. Im Freien ist das Angebot an frischem, giftfreiem Gras meist so groß, dass Tiere andere Pflanzen ignorieren. Lediglich auf dem Balkon und der Terrasse sollten Sie ein Auge auf Ihre Tiere haben, um zu vermeiden, dass diese an giftige Kübelpflanzen wie den Oleander gehen.

Die Dosis macht das Gift

Schon der im Mittelalter lebende Naturphilosoph Paracelsus wusste, dass die Dosis das Gift macht. Die Giftigkeit bestimmter Pflanzen war aber auch vor dem Mittelalter bekannt. Bereits in der Antike wurde Sokrates der berühmt-berüchtigte Schierlingsbecher gereicht. Könige und Kaiser schieden dahin – vergiftet durch Pflanzengifte. Doch das gleiche Gift, das vielen zum Verhängnis wurde, kann auch Gutes tun. Maiglöckchen und Fingerhut sind in Herzmedikamenten zu finden, Eibe und Mispel werden in der Krebstherapie eingesetzt und die Tollkirsche ist ein wichtiger Inhaltsstoff in Medikamenten zur Behandlung von kolikartigen Schmerzen. Und so gibt es noch viele Pflanzengifte, die eben auch helfen können und wichtiger Bestandteil unserer Medizin sind.

Ob Pflanzen eine Vergiftung hervorrufen, hängt von der Pflanze aber auch vom Menschen ab. Je nach körperlicher Verfassung reagieren Menschen unterschiedlich auf das Gift der Pflanzen. Und auch die Pflanzen sind nicht alle gleich. Je nach Standort, Klima und Vegetationsperiode beinhalten sie unterschiedliche Mengen an Toxinen. Selbst zwei nebeneinander stehende Pflanzen der gleichen Art müssen nicht die gleiche Menge an Toxinen beinhalten.

Wie wahrscheinlich ist eine Vergiftung durch Giftpflanzen?

BärlauchDas kommt natürlich auf den Umgang mit den Pflanzen an. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Riskobewertung gab es in einem Zeitraum von elf Jahren 8.620 Vergiftungsfälle. Lediglich 133 Vergiftungen sind davon auf giftige Pflanzen zurückzuführen. Diese entstanden meist durch Verwechslungen der Pflanzen. So sind Vergiftungen durch die Verwechslung von Bärlauch mit anderen Pflanzen relativ häufig. Alle anderen Vergiftungen waren auf Haushaltschemie, Alkohol, Nikotin, Medikamente & Co zurückzuführen. Natürlich hilft die Statistik all denjenigen, die sich eine Vergiftung zugezogen haben, nicht. Trotzdem zeigt es, dass Pflanzenvergiftungen weitaus seltener sind, als man bei dem Feldzug gegen Giftpflanzen vermuten mag.

Schützen und informieren statt vernichten!

Ohne Frage sollten Sie versuchen, Giftunfälle zu verhindern. Denken Sie aber daran, das betrifft nicht nur Ihre Kinder, sondern auch Sie. Das heißt aber nicht, dass Sie alle Giftpflanzen entfernen sollten. Letztendlich ist das sowieso nicht möglich, denn mit Giftpflanzen werden Sie überall konfrontiert – sei es der Garten, der Park in der Stadt oder der Wald. Selbst auf Schulanlagen sind Giftpflanzen zu finden. Deshalb sollten Sie Ihre Kinder schon früh aufklären und sich auch selbst mit den Pflanzen beschäftigen. Je seltener Kinder und Erwachsene Giftpflanzen sehen – weil sie eben entfernt wurden – desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung, da die Pflanzen dann nicht erkannt werden. Und schließlich wollen Sie auf viele Pflanzen als Gärtner oder Gärtnerin nicht verzichten, da diese zur Selbstversorgung gehören, wie zum Beispiel Kartoffeln, Rhabarber oder Auberginen, die in einem bestimmten Wachstumsstadium auch giftig sind.

Aufklärung ist besser als Ausrottung. Oft sind nicht nur die Kinder unwissend, sondern auch die Eltern. Aber nur Wissen schützt Sie und auch unsere Natur.

Was tun, wenn das fast Unmögliche möglich geworden ist?

ArztManchmal ist es verrückt und eine fast unmögliche Pflanzenvergiftung tritt doch auf. Diese können sich durch verschiedene Symptome zeigen. Diese können Erbrechen, Durchfall, Krampfanfälle, Hautausschläge und anderes sein. Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie vorschnelle Hilfsmaßnahmen. Ein Anruf bei der Giftnotzentrale hilft Ihnen weiter. Kinder gehören sofort in ärztliche Behandlung. Aber auch Sie selber sollten sofort einen Arzt aufsuchen.

Rating: 5.00/5. From 1 vote.
Please wait...
Unsere Produktempfehlungen aus dem Shop
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt

zum Online-Shop
Gabi

Gabi

Ich bin quasi im Garten groß geworden, denn ein Garten gehört bei uns schon immer zum Familienleben dazu. Das hat sich auch nie geändert. Dabei ist alles Neue super spannend für mich. Ganz gleich, ob es die neue Gemüsesorte oder der neuste Gartentrend ist. Natürliches Gärtnern, so ganz ohne Chemie, ist für mich selbstverständlich. Schließlich gibt es genug Tipps und Tricks.

Haben Sie Fragen oder einen Tipp? Wir sind gespannt. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  Mit dem aktivieren dieser Option, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen und der Speicherung Ihrer E-Mail-Adresse zum Zwecke der Benachrichtigung zu.

Bildnachweise:

  • © Animaflora PicsStock – adobe.stock.com
  • © Sarawut – adobe.stock.com
  • © BlackMediaHouse – adobe.stock.com
  • © BillionPhotos.com – adobe.stock.com
  • © IrisArt – adobe.stock.com
  • © Kiattisak – adobe.stock.com
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Essbare Pflanzen und giftige Doppelgänger

Essbare Pflanzen und giftige Doppelgänger

Achtung! Giftige Zimmerpflanzen!

Achtung! Giftige Zimmerpflanzen!

Fingerhut – die giftige und heilende Gartenschönheit

Fingerhut – die giftige und heilende Gartenschönheit

Die Giftpflanzen des Jahres

Die Giftpflanzen des Jahres

Gefährliche Schönheiten – die 12 bedrohlichsten Pflanzen der Welt

Gefährliche Schönheiten – die 12 bedrohlichsten Pflanzen der Welt

Kartoffel ist zur Giftpflanze 2022 gekürt worden

Kartoffel ist zur Giftpflanze 2022 gekürt worden
Mehr Beiträge entdecken

Kategorien

Inhaltsverzeichnis

  • Ein Plädoyer für Giftpflanzen im Garten
  • Ein Trend abseits der Natur hat sich entwickelt
  • Giftpflanzen im Garten und der Wohnung – was ist da giftig?
  • Warum sind Pflanzen giftig?
  • Apropos Haustiere – da ist Vorsicht geboten!
  • Die Dosis macht das Gift
  • Wie wahrscheinlich ist eine Vergiftung durch Giftpflanzen?
  • Schützen und informieren statt vernichten!
  • Was tun, wenn das fast Unmögliche möglich geworden ist?

Archiv

  • April 2025
  • März 2025
  • Februar 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • August 2024
  • Juli 2024
  • Juni 2024
  • Mai 2024
  • April 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • Dezember 2023
  • November 2023
  • Oktober 2023
  • September 2023
  • August 2023
  • Juli 2023
  • Juni 2023
  • Mai 2023
  • April 2023
  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Dezember 2020

Neuigkeiten aus dem Garten

  • Die gesundheitlichen Vorteile von Senf
    Die gesundheitlichen Vorteile von Senf
    26. August 2024
  • Asche als Dünger: Wann ist sie geeignet und wann nicht?
    Asche als Dünger: Wann ist sie geeignet und wann nicht?
    25. Oktober 2022
  • Blütenendfäule und andere Tomatenkrankheiten erkennen und bekämpfen
    Blütenendfäule und andere Tomatenkrankheiten erkennen und bekämpfen
    7. Juli 2023

Kategorien

© 2025 Samenhaus Müller | Alle Rechte vorbehalten.
  • Impressum
  • Datenschutz