Gemüse, aber auch verschiedenen Zierpflanzen kultivieren Sie im Gewächshaus vor oder kaufen Sie als Jungpflanzen, bevor Sie sie ins Freiland pflanzen. Im Freiland warten andere Bedingungen bezüglich Temperaturen, Wind und Lichtverhältnissen auf die Pflanzen. Es ist daher wichtig, dass Sie die Pflanzen vor dem Auspflanzen abhärten.
Warum Sie Pflanzen abhärten sollten: kräftiger und kältetoleranter machen
Einige Gemüsesorten wie Bohnen, Gurken, Paprika oder Auberginen sind frostempfindlich und dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freiland. Haben Sie diese Pflanzen im Gewächshaus vorkultiviert, sollten Sie abhärten, bevor Sie sie auspflanzen. Das ist wichtig, da die Pflanzen im Freiland mit
- starker Sonneneinstrahlung
- Wind
- niedrigen Temperaturen
- Temperaturunterschieden
- kalten Nächten
zurechtkommen müssen. Die Jungpflanzen müssen ihre Blätter erst ausbilden und sind noch nicht kräftig genug, um gegen alle diese Bedingungen gewappnet zu sein.
Sie härten die jungen Pflanzen ab, indem Sie sie gezielt Witterungsreizen aussetzen. Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an die Bedingungen draußen, können sie Schutzstoffe in den Zellen einlagern, den Wassergehalt in den Zellen senken und ihre Außenhaut stärken. Sind die Pflanzen gut auf die Bedingungen vorbereitet, wachsen sie kräftiger und gedrungener. Sie sind resistenter gegen Krankheiten, wachsen schneller im Beet an und sind kältetoleranter.
Pflanzen, die Sie abhärten sollten: empfindliche Gemüsepflanzen
Bei verschiedenen Pflanzen ist es sinnvoll, sie abzuhärten. Typische Beispiele dafür sind
- Auberginen
- Gurken
- Kürbis und Zucchini
- Tomaten
- Paprika
- Peperoni und Chili
- Melonen
Auch Kohlpflanzen, Salat oder Mangold können Sie vorkultivieren und dann abhärten. Vor allem Brokkoli oder Blumenkohl sollten erst später ins Freiland und können daher abgehärtet werden. Zierpflanzen lassen sich ebenfalls vorkultivieren und abhärten, bevor sie ins Freiland können.
Tipp: Bohnen können Sie nach den Eisheiligen direkt ins Freiland säen. Möchten Sie schon frühzeitig ernten, können Sie sie vorkultivieren, abhärten und Mitte Mai ins Freiland pflanzen.
Richtige Zeit zum Abhärten: zwei Wochen vor dem Auspflanzen
Der richtige Zeitpunkt, zu dem Sie mit dem Abhärten beginnen, ist zwei Wochen vor dem Auspflanzen. In der Regel sollten Sie die Pflanzen bereits ab Ende April, spätestens Anfang Mai, abhärten. Rechnen Sie mit einer Dauer von etwa zwei Wochen. Die Abhärtung erfolgt schrittweise. Sie steigern die Zeit, die Ihre Pflanzen im Freien verbringen, täglich. Zuerst lassen Sie die Pflanzen nur tagsüber draußen. Später können sie auch schon in der Nacht ins Freie.
Pflanzen abhärten: So gehen Sie vor
Mit dem Abhärten Ihrer Pflanzen beginnen Sie an milden, frostfreien Tagen. Stellen Sie die Pflanzen zu Beginn nur zwei bis drei Stunden ins Freie. Wählen Sie einen geschützten Platz und setzen Sie die Pflanzen keiner direkten Sonne und keinem kalten Wind oder Zugluft aus. Die ideale Tagestemperatur liegt bei 12 Grad Celsius. Verlängern Sie jeden Tag die Zeit, zu der die Pflanzen im Freien sind. Nach ungefähr drei Tagen können Sie die Pflanzen bereits an einen ungeschützten Standort stellen. Die Pflanzen können Sie ungefähr nach einer Woche auch direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Sind die Nächte frostfrei, können Sie die Pflanzen kurz vor dem Auspflanzen auch in der Nacht draußen lassen. Vergessen Sie nicht, die Pflanzen regelmäßig zu gießen.
Tipp: Ein Frühbeet ist gut zur Abhärtung der Pflanzen geeignet. Lüften Sie zuerst das Frühbeet und nehmen Sie die Fenster für einige Stunden zur Seite, damit die Pflanzen mit den Bedingungen im Freiland konfrontiert werden.
Pflanzen vor Spätfrösten schützen: Abdeckung verwenden
Nicht immer bleibt es ab Mitte Mai frostfrei. Haben Sie Ihre Pflanzen ausgepflanzt, können Spätfröste eine ernsthafte Gefahr darstellen. Ihre Pflanzen müssen Sie vor Spätfrösten schützen, indem Sie sie mit einem Vlies, einer Folie oder Frostschutzhauben abdecken. Auch eine Mulchschicht aus Stroh kann von unten schützen.