Man kann sie roh als Snack, im Salat oder auch gekocht essen. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen, Formen und Farben und sie sind besonders gesund, haben sie doch rund doppelt so viel Vitamin C als Orangen. Paprika gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten, jährlich verzehren wir davon pro Kopf über 4 Kilo. Und auch der Anbau von Paprikapflanzen im Garten, auf Balkon und Terrasse und natürlich im Gewächshaus ist selbst für den Laien nicht sonderlich schwer. Trotzdem können immer wieder Probleme auftreten. Vielleicht, weil die Früchte sich nicht verfärben, weil die Pflanzen kümmern oder die Blätter komische Flecken bekommen. Wir möchten Ihre wichtigsten Fragen zum Thema Paprikaanbau gerne beantworten.
Warum bekommen meine Paprika braune Flecken an den Früchten?
Wenn braune Flecken an Paprikafrüchten entstehen, handelt es sich in den meisten Fällen um die Blütenendfäule, es können aber durchaus auch andere Gründe vorliegen:
- Die Blütenendfäule tritt häufig auf, wenn die Pflanze zu wenig Kalzium aufnehmen kann. Die Ursache ist auf eine ungleichmäßige und unzureichende Bewässerung zurückzuführen, da Kalzium nur über das Wasser in die Pflanze transportiert wird. Lösung: Sorgen Sie für eine regelmäßige und gleichmäßige Bewässerung der Pflanzen, vermeiden Sie dabei aber unbedingt Staunässe! Hilfreich kann das Mulchen sein, da die Feuchtigkeit gleichmäßig gehalten werden kann.
- Sehr hohe Temperaturen oder eine direkte und dauerhafte Sonneneinstrahlung können die Fruchthaut schädigen, sodass es zu Hitzestress kommt. Lösung: Nutzen Sie Kalziumdünger, um den Gehalt zu erhöhen. Alternativ können Sie Gips oder zerriebene Eierschalen der Erde beimischen.
- Neben Kalzium kann auch ein Mangel an Kalium für braune Flecken verantwortlich sein. Lösung: Sorgen Sie für einen Sonnenschutz, etwa durch Netze, um Hitzeschäden zu vermeiden.
- Zudem sind Pilzkrankheiten wie die Anthraknose für die dunklen und eingesunkenen Flecken ursächlich. Lösung: Bei Pilzbefall sollten Sie die betroffenen Pflanzenteile sofort entfernen, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Pilze lieben ein feucht-warmes Klima. Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht über die Blätter gegossen wird und die Früchte ebenfalls trocken bleiben. Auch der Anbau anderer Pflanzen an derselben Stelle (Stichwort: Fruchtfolge) kann einen Pilzbefall verhindern.
Wieso welken die Blätter meiner Paprikapflanze, obwohl ich gut gieße?
Die häufigsten Ursachen für welke Blätter an Paprika sind:
- Zu viel Wasser! Staunässe kann zu Wurzelfäule führen, weswegen die Pflanze verdursten kann, obwohl Wasser vorhanden ist. Lösung: Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann, eine Drainage hilft Ihnen dabei.
- Zu hohe Temperaturen! Trotz guter Bewässerung verdunstet bei hohen Temperaturen, gepaart mit direkter Sonneneinstrahlung das Gießwasser schneller, als es aus dem Boden aufgenommen werden kann. Lösung: Sorgen Sie für Schatten bei extremer Hitze und gießen Sie nur in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, damit die Pflanze Zeit hat, das Wasser aufzunehmen.
- Schädlingsbefall! Wurzelläuse oder Nematoden können die Wurzeln schädigen, die Paprika kann kein Wasser mehr aufnehmen. Lösung: Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig und schützen Sie sie, etwa mit Mischkulturen. Gute Partner sind Zwiebeln, Tomaten, Porree. Auch sollten Sie die Erde regelmäßig lockern.
- Nährstoffmangel! Zu wenig Magnesium oder Kalium kann die Blätter ebenfalls welken lassen. Lösung: Verwenden Sie immer einen ausgewogenen Dünger.
Warum werden meine Paprikaschoten nicht rot?
Zwar kann man auch grüne, also unreife Paprika essen, viele bevorzugen aber eher die gelben bzw. roten, also reifen Früchte. Diese haben ihre Bitterstoffe verloren und sind daher süßlich und besonders schmackhaft. Doch nicht immer werden die Früchte rot – und das kann verschiedene Ursachen haben:
- Paprika mögen es warm. Kühle Nächte und generell niedrige Temperaturen (unter 15 Grad) können den Reifeprozess verlangsamen oder sogar stoppen. Lösung: Hier ist Geduld gefragt! Sie können die Pflanzen aber auch mit einem Vlies warmhalten, Paprika im Topf können Sie an wärmere Orte stellen.
- Zu wenig Sonne kann ebenfalls den Reifeprozess beeinflussen. Lösung: Paprika brauchen idealerweise 6 Stunden Sonne pro Tag.
- Bekommt die Pflanze zu wenige Nährstoffe wie Kalium oder Phosphor beeinträchtigt das die Reife. Lösung: Geben Sie einen ausgewogenen Dünger, der alle wichtigen Nährstoffe enthält.
- Stress aufgrund ungleichmäßiger Bewässerung. Lösung: Regelmäßig und gleichmäßig gießen und dadurch Stress durch Trockenheit oder Überwässerung zu vermeiden.
Was kann ich tun, wenn meine Paprikapflanze Blüten verliert?
Nicht nur Pflegefehler, sondern auch Umweltbedingungen und Nährstoffmangel können die Gründe sein, wenn die Paprikapflanze ihre Blüten verliert:
- Zu große Temperaturschwankungen schaden den Pflanzen. Ist es über 30 Grad oder unter 15 Grad, kann das Stress bedeuten. Lösung: Versuchen Sie, bei Hitze Schatten zu spenden oder an kühlen Tagen und Nächten die Paprika mit Vlies zu schützen.
- Falsches Gießen, sprich, zu wenig oder zu viel, ist ebenfalls ein Grund. Lösung: Gießen Sie daher immer gleichmäßig und regelmäßig, achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht.
- Zu viel Stickstoff sorgt zwar dafür, dass die Paprika viel Laub produziert, aber keine Früchte bildet. Lösung: Eine ausgewogene Düngung mit weniger Stickstoff aber mit mehr Kalium und Phosphor fördert die Blütenbildung und die Fruchtreife.
- Treten Schädlinge wie Thripse oder Blattläuse in großen Mengen auf, leiden auch die Blüten. Gegen die Tierchen können Sie beispielsweise mit einer Milch-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:8 oder mit Olivenöl (2 Esslöffel) und ein wenig Spülmittel auf 1 Liter Wasser vorgehen, indem Sie die Pflanzen damit einsprühen.
Warum sind die Blätter meiner Paprika löchrig und sehen angefressen aus?
Löcher in den Blättern deuten auf Schädlingen hin. Darunter fallen vor allem Schnecken, Raupen und Blattkäfer. Lösung: Kontrollieren Sie die Paprikapflanzen regelmäßig, sofern Sie Schädlinge entdecken, sammeln Sie diese ab. Gegen Schnecken helfen natürliche Barrieren wie Kupferbänder oder Eierschalen, gegen Raupen und Blattkäfer können Sie eine Mischung aus Wasser und einigen Tropfen Neemöl auf die Pflanzen sprühen.
Wieso schmecken meine Paprika bitter?
Häufig sind die Früchte noch nicht reif genug und schmecken daher bitter. Bei grünen Paprika ist dies der Fall, aber auch bei Paprika, die sich gerade verfärben. Weiterhin können zu hohe Temperaturen, eine ungleichmäßige Bewässerung, eine Überdüngung mit Stickstoff und ein Nährstoffmangel (insbesondere von Kalium und Phosphor) zu Bitterkeit führen. Lösung: Schützen Sie die Pflanzen vor hohen Temperaturen, indem Sie sie beschatten, sorgen Sie für eine gleichmäßige Bewässerung und düngen Sie ausgewogen.
Meine Paprikapflanze bekommt schwarze Flecken an den Blättern – was kann das sein?
Wie bei den meisten anderen Fragen gibt es auch für dieses Problem mehrere Gründe:
- Oft steckt die Septoria-Blattfleckenkrankheit dahinter. Diese häufige Erkrankung äußert sich in kleinen schwarzen oder braunen Flecken mit einem hellen Zentrum. Breitet sich die Krankheit aus, welken die Blätter. Lösung: Die Paprikapflanzen sollten ausreichen Platz zueinander haben, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Tritt die Krankheit bereits in Erscheinung, hilft es nur, betroffene Stellen großzügig zu entfernen und über den Hausmüll zu entsorgen.
- Auch wenn die Paprika viel Sonne braucht, kann es bei zu starker Bestrahlung zu Sonnenbrand kommen. Lösung: In diesem Fall sollten die Pflanzen beschattet werden.
- Treten plötzliche Temperatureinbrüche, besonders nachts, auf, kann es zu Kälteschäden kommen. Lösung: Gartenpflanzen sollten Sie bei zu kühlen Temperaturen (unter 15 Grad) mit einem Vlies schützen, Topfpflanzen in wärmere Bereiche stellen.
Wieso kräuseln sich die Blätter meiner Paprika?
Neben den bereits mehrfach genannten Problemen der Über- oder Unterwässerung, des Nährstoffmangels (Stickstoff, Kalium, Kalzium), der Überdüngung und des Schädlingsbefalls durch Blattläuse und Spinnmilben können es vor allem Viren sein, die die Blätter kräuseln lassen. Hier ist der Tabakmosaikvirus zu nennen, der zudem für fleckige und deformierte Blätter sorgen kann. Lösung: In diesem Fall sollten Sie die betroffenen Pflanzen vollständig entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Obwohl sie viele Blüten hat, bilden sich keine Früchte – woran liegt das?
Wenn sich trotz Blüten keine Früchte bilden, kann dies neben großen Temperaturschwankungen, einem unausgewogenen Nährstoffgleichgewicht und Wassermangel vor allem an einer mangelnden Bestäubung liegen. Paprika sind Selbstbestäuber, brauchen aber trotzdem Wind oder Insekten, um Früchte zu tragen. Daher kann es vor allem an windstillen Orten im Garten oder in Gewächshäusern zu Problemen bei der Fruchtbildung kommen. Lösung: Sofern möglich, stellen Sie die Pflanzen in den Garten und sorgen Sie so dafür, dass Insekten und auch der Wind die Arbeit übernehmen. Alternativ können Sie die Blüten leicht schütteln, um die Pollen zu verteilen oder einen weichen Pinsel verwenden, damit die Pollen von einer Blüte zur anderen übertragen werden.
Wieso sind die Stängel meiner Paprika schwarz und faulig?
Wenn bereits die Stängel schwarz werden und zu faulen beginnen, liegt dies vor allem an folgenden Krankheiten:
- Fusarium-Welke: Bei Tomatenpflanzen gefürchtet, bei Paprika nicht minder! Der Fusarium-Pilz lebt in der Erde und befällt Wurzeln und Stängel, die sich daraufhin schwarz färben und faulen. Gerade bei zu hoher Feuchtigkeit und Staunässe ist Fusarium aktiv. Lösung: Leider gibt es keine Mittel gegen den Pilz, sodass befallene Pflanzen entsorgt werden müssen. Auch sollten Sie am selben Ort keine Paprika pflanzen, da der Pilz im Boden überlebt. Achten Sie als Vorbeugung darauf, dass keine Staunässe entsteht.
- Paprikakrautfäule (Phytophthora): Auch dieser Pilz lebt – wie Fusarium – in der Erde und sorgt für das Absterben der Pflanze. Lösung: Betroffene Paprikapflanzen müssen ebenfalls entsorgt werden. Vermeiden Sie auch hier unbedingt Staunässe!
- Bakterielle Stängelfäule: Diese tritt auf, wenn Paprika, etwa beim Festbinden oder beim Schnitt Verletzungen erhalten, durch die die Bakterien eindringen können. Sie verbreiten sich besonders bei feuchter und warmer Witterung. Lösung: Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu verletzen und – besonders beim Schnitt – auf eine gute Gartenhygiene.
Wie erkenne ich Paprikakrautfäule?
Wie gerade schon erwähnt, äußert sich die Paprikakrautfäule, auch Phytophthora genannt, in schwarzen, grauen oder braunen Stängeln, die mit der Zeit faulen. Doch das sind nicht die einzigen Symptome:
- Dunkle, wassergetränkte Flecken auf den Blättern: Dies ist eines der ersten Symptome, die auftreten. Die Flecken erscheinen meist zuerst an den unteren Blättern und breiten sich nach oben aus.
- Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann sich auf der Unterseite der Blätter ein weißlicher, schimmelähnlicher Belag bilden, der typisch für den Pilzbefall ist.
- Auch die Früchte selbst können bei fortgeschrittener Krankheit eingesunkene, dunkle Flecken aufweisen. In der Folge verfault die Paprika.
- In fortgeschrittenem Stadium der Infektion kann die gesamte Pflanze so schnell welken, dass sie zusammenbricht.
Gegen die Paprikakrautfäule gibt es keine Mittel, befallene Pflanzen müssen entsorgt werden. Vorbeugend sollten Sie für eine gute Belüftung und eine gleichmäßige Bewässerung sorgen. Auch widerstandsfähige Paprikasorten sind eine gute Wahl.
Hilfe, meine Paprikapflanzen haben einen grauen Schimmelbelag!
Bildet sich an Blättern, Stängeln und auch manchmal auf den Früchten ein grauer, flauschiger Belag, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Grauschimmel (Botrytis cinerea). Bevor der Schimmelbelag entsteht, zeigen sich braune, wassergetränkte Flecken auf Blättern und Stängeln. In der Folge kommt es zu Fruchtfäule. Ursachen sind zu hohe Feuchtigkeit, zu kühle Temperaturen und eine schlechte Luftzirkulation. Lösung: Gegen Grauschimmel kann eine Brennnesseljauche helfen, mit der Sie die Pflanze versorgen sollten. Befallene Teile werden großzügig entfernt und über den Hausmüll entsorgt.
Meine Paprikapflanzen sind von weißen Fliegen befallen – wie werde ich sie los?
Weiße Fliegen sind häufige Schädlinge an Paprikapflanzen. Die Tiere siedeln sich auf der Unterseite der Blätter an und saugen den Pflanzensaft. Außerdem kann die Weiße Fliege Krankheiten an die Pflanze übertragen. Erkennen können Sie einen Befall zudem an gelb verfärbten Blättern und an einem klebrigen Belag (Honigtau). Lösung: Stellen Sie Weiße Fliegen fest, dann können Gelbtafeln weiterhelfen. Auch das Abbrausen der Blätter ist eine wirksame Methode. Hausmittel gegen Weiße Fliegen sind Neemöl- und Kaliseifenlösungen, Knoblauch- oder Brennnesselsud. Auch natürliche Feinde wie Schlupfwespen oder Marienkäfer helfen, die Schädlinge zu dezimieren. Zur Vorbeugung sollten Sie eine regelmäßige Kontrolle durchführen, um schnell aktiv werden zu können. Sorgen Sie außerdem für eine gute Luftzirkulation, indem Sie Paprika nicht zu nahe zusammen pflanzen.
Auf meiner Paprika hat sich Mehltau entwickelt – kann ich die Früchte noch essen?
Mehltau unterscheidet sich in den Echten Mehltau, der vor allem bei trockener Witterung auftritt, und den Falschen Mehltau, der eine hohe Luftfeuchtigkeit braucht. Während sich der Echte Mehltau durch weißen Belag, meist auf den Blättern und Stängeln zeigt, verfärbt der Falsche Mehltau die Blätter gelb und schließlich braun. Positiv ist, dass beide Pilze nicht giftig sind, sollten Früchte befallen sein, können Sie diese durchaus verzehren. Da die Pilze aber Allergien auslösen können, wird davon abgeraten. Sind nur die Pflanzen aber nicht die Früchte befallen, können Sie diese bedenkenlos verzehren. In der Regel schwächt Mehltau die Pflanze nur gering, sodass die Fruchtbildung meist nicht beeinträchtigt wird. Möchten Sie ihn bekämpfen, dann hilft eine Mischung aus Milch und Wasser bzw. Milch und Backpulver, mit dem Sie die betroffenen Stellen einsprühen sollten.