Ob Kürbisse oder Gurken, Melonen oder Chayote – die Pflanzenfamilie der Kürbisgewächse ist voller leckerer Früchte. Diese werden vielfältig genutzt. Sie werden nicht nur gebacken, frittiert, gekocht oder eingelegt, sondern auch anderweitig verwendet. Aus den zum Teil sehr ölhaltigen Samen entsteht ein wunderbares Öl, aus der Luffagurke werden Schwämme gefertigt. Flaschenkürbisse werden zu Gefäßen und Musikinstrumenten. Und selbst im medizinischen Bereich sind die Kürbisgewächse zu finden. Es gibt kaum eine Pflanzenfamilie, die wandelbarer ist.
Woher kommen die Kürbisgewächse?
Die Ursprünge der Kürbisgewächse, die den botanischen Namen Cucurbitaceae tragen, liegen in den tropischen und subtropischen Regionen. Vor allem in Südamerika, Zentralamerika und Afrika sind viele Kürbisgewächse zu finden. Nur sehr wenige Arten kommen in gemäßigten Zonen vor. Sehr viele Kürbisgewächse wurden schon vor über 10.000 Jahren in Südamerika kultiviert.
Kürbisgewächse sind eine sehr große Familie. Sie umfasst etwa 800 Arten in etwa 130 Gattungen, welche in die Unterfamilien Cucurbitoideae und Nhandiroboideae unterteilt sind.
So sehen Kürbisgewächse aus
Natürlich sieht ein Kürbisgewächs nicht wie das andere aus. Aber es gibt Pflanzenteile, in denen sich viele Arten. So haben die meisten Vertreter eine Pfahlwurzel. Aber auch in anderen Teilen gleichen sich die Arten der Pflanzenfamilie.
Pfahlwurzel: Die meisten Arten verfügen über ein Speicherorgan in Form einer Pfahlwurzel. Nahe der Oberfläche bildet sich ein dichtes Netz von Seitenwurzeln, welches meist größer ist, als der oberirdische Teil.
- Sprossachsen und Ranken: Je nach Art sind die Sprossachsen krautig oder leicht verholzt. Die Ranken sind modifizierte Blütensprossen, die bei einigen Arten zu Dornen umgewandelt sind.
- Blätter: Die Laubblätter sind wechselständig.
- Blüten: Diese sind meist groß und sehr auffällig. Insekten lieben die riesigen Blüten. Nur wenige Arten bilden kleine und unauffällige Blüten.
- Früchte: Die meisten Früchte sind sich nicht öffnende Beeren, die meist über eine harte Schale verfügen. Selten kommen als Früchte Kapselfrüchte vor.
Meist sind Kürbisgewächse einjährige oder ausdauernde, krautige Pflanzen. Häufig wachsen sie rankend. Die Blätter sind oft handförmig gelappt und verfügen über eine auffällige Aderung. Bei den eingeschlechtigen Blüten sind weibliche Blüten und männliche Blüten auf derselben oder auf verschiedenen Pflanzen. Die Früchte varieren sehr stark in Form und Größe.
So gesund sind Kürbisgewächse
Kürbisgewächse sind oft in der Medizin zu finden. Doch auch im Rahmen einer gesunden Ernährung zeichnen Kürbisgewächse sich aus. Der Grund dafür sind die vielen bioaktiven Verbindungen:
- Cucurbitacine: Diese bitteren Triterpene sind in hoher Konzentration toxisch. In niedriger Dosis wirken sie aber entzündungshemmend und antitumoral.
- Saponine: Diese sind vor allem im Samen enthalten. Sie können das Immunsystem stärken und wirken antioxidativ.
- Carotinoide: Sie verleihen den Früchten die leuchtenden Farben. Außerdem können sie als Antioxidantien Zellschäden vorbeugen.
- Fettsäuren: Vor allem die Samen enthalten wertvolle Öle mit einem hohen Anteil von ungesättigten Fettsäuren. Diese wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus.
Es gibt auch sehr spezielle Arten wie die Bittergurke, die in der traditionellen Medizin zur Behandlungen von Diabetes verwendet werden.
Kürbisgewächse schmecken lecker
Unter den Kürbisgewächsen gibt es viele Vertreter, die essbar sind. Einige wachsen sogar im eigenen Garten und werden natürlich in der Küche verwendet. Das sind die bekanntesten Kürbisgewächse:
- Kürbis (Cucurbita spp.): Die Früchte werden in zahlreichen Gerichten verarbeitet – von Suppen über Eintöpfe bis hin zu Desserts. Kürbisse werden je nach Art unterschiedlich eingesetzt.
- Gurke (Cucumis sativus): Ein beliebtes Gemüse, das roh in Salaten oder eingelegt als Gurken bekannt ist. Auch geschmort sind Gurken eine Delikatesse.
- Zuckermelone (Cucumis melo): Eine süße Frucht, die vor allem im Sommer geschätzt wird und durstlöschend ist.
- Bittergurke (Momordica charantia): Trotz ihres bitteren Geschmacks wird sie in vielen asiatischen Ländern geschätzt und in verschiedenen Gerichten verarbeitet.
Die Geschmacksrichtungen der Früchte sind ebenso unterschiedlich wie die Verwendungen. Bei der Ernährung nehmen Kürbisgewächse übrigens weltweit eine sehr wichtige Stellung ein.
Sind Kürbisgewächse giftig?
Diese Frage wird nicht zu Unrecht gestellt, denn viele wissen, dass es schon Vergiftungsfälle bei sortenunreinen Zucchinis gegeben hat. Giftig ist der Bitterstoff Curcurbitacin im Kürbisgewächs. Dieser dient vor allem dem Fraßschutz der Früchte. Bei den Zuchtformen wurde der bittere Geschmack weg gezüchtet. Diese sind deshalb zum Verzehr geeignet. Früchte, die bitter schmecken, sollten Sie nicht verzehren.
Wie werden Kürbisse, Zucchini und Gurken bitter und giftig?
Dass Ihre Gurken, Zucchini oder Kürbisse bitter schmecken, kann zwei Gründe haben: entweder hatten die Pflanzen Stress oder Sie haben selbst gewonnenes Saatgut für die Pflanzenanzucht verwendet. Bei selbstgewonnenen Saatgut kann es sein, dass unkontrollierte Kreuzungen entstanden sind. Dadurch können die Früchte bitter und auch giftig werden. Deshalb sollten Sie gerade bei Kürbisgewächsen nur hochwertiges Saatgut verwenden.
Doch auch bei Stress können die Gurken und Co zu viel Cucurbitacin einlagern. Das kommt besonders bei Trockenstress vor. Deshalb sollten Sie auf eine gute Wasserversorgung achten.
Kürbisgewächse haben eine ökologische Bedeutung
Kürbisgewächse spielen im Ökosystem eine wichtige Rolle. Oft werden sie in der Landwirtschaft eingesetzt, um eine sinnvolle Fruchtfolge zu schaffen. Die tiefen Pfahlwurzeln lockern den Boden auf und können so die Wasseraufnahme nachfolgender Kulturen verbessern. Kürbisgewächse bieten aber auch Tieren Nahrung und Unterschlupf. Die großen Blüten werden von Insekten gern besucht und auch Vögel tun sich an den reifen Früchten gütlich.