Die Erkältungen treffen uns nicht nur im Winter, auch die Sommergrippe kann echt unangenehm sein. Vor allem, wenn Sie gerade im Urlaub sind und mit Schniefnase und Schüttelfrost am Strand liegen. Damit Sie sich aber gut wappnen und Erkältungen schon im Vorfeld ausräumen, sollten Sie einige Pflanzen zu Hause haben, mit denen Sie grippale Infekte vorbeugen können. Ein Löffel Honig am Tag sollte dabei außerdem nicht fehlen.
Deshalb sind Pflanzen ideal bei Erkältungen
Schon seit vielen Jahrhunderten sind Pflanzen bei der Vorbeugung und Heilung ein wichtiger Bestandteil. Die Benediktinerin Hildegard von Bingen wie auch Paracelsus oder der Arzt und Botaniker Leonhard Fuchs haben sich mit Pflanzen beschäftigt und diese bei Erkrankungen verwendet. Zahlreiche Bücher aus diesen Jahren belegen dies. Auch der Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp hat sich der Phytotherapie gewidmet und das mit gutem Grund.
Egal, ob Sie einen Garten haben oder die Pflanzen im Haus kultivieren, nutzen Sie die Vorteile der Pflanzenheilkunde. Gerade im Haus haben Zimmerpflanzen den Vorteil, dass sie die Schadstoffe aus der Luft filtern und darüber hinaus auch für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit sorgen. Des Weiteren sind viele Heilpflanzen voller wertvoller ätherischer Öle und anderen Stoffen, die unter anderem antibakteriell oder entzündungshemmend wirken.
Insbesondere die mediterranen Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin unterstützen außerdem die Atemwege, lindern Halsschmerzen und sorgen dafür, dass der Husten sich besser lösen kann. Somit helfen sie dabei, dass Sie eine freie Atmung haben und die Beschwerden schnell gelindert werden. Auch Eukalyptus kann die Atemwege befreien. Hagebutte und Sanddorn stärken die Abwehrkräfte und helfen so dabei, Infektionen vorzubeugen.
Wie bereits erwähnt, ist Honig ein wichtiger Bestandteil bei Erkältungen und auch zur Vorbeugung. Honig hat eine antibakterielle Wirkung und kann so gereizte Schleimhäute schützen und gleichzeitig auch das Immunsystem unterstützen. Des Weiteren schmecken die verschiedenen Kräutertees mit Honig auch gleich viel besser und die Kombination mit Kräutern und Honig bedeutet aber auch, dass sich beide Produkte perfekt unterstützen und den Körper so nochmals besser schützen und bei Infekten unterstützen.
Mit diesen Pflanzen beugen Sie Erkältungen vor
- Efeutute (Epipremnum aureum): Die Efeutute enthält wichtige Enzyme, die die Luft reinigen. Die Zimmerpflanze kann Schadstoffe aus der Luft reduzieren und so die Luftqualität deutlich verbessern. Durch diese bessere Raumluft werden auch die Atemwege geschützt und Sie können Erkältungen vorbeugen.
- Aloe vera (Aloe barbadensis): Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Aloe vera sind Enzyme, Polysaccharide und Vitamin A, C und E. Sie stärken zum einen das Immunsystem und zum anderen haben sie eine entzündungshemmende und antivirale Eigenschaft. Durch den Verzehr von Aloe Saft können dann zum Beispiel die Abwehrkräfte gestärkt werden. Die antioxidative Wirkung unterstützt aber auch die Haut- sowie die Schleimhautbarriere gegen verschiedene Krankheitserreger.
- Thymian (Thymus vulgaris): Thymian ist nicht nur perfekt, um Erkältungen vorzubeugen, sondern auch, um Beschwerden zu lindern. Die Inhaltsstoffe Thymol, Carvacrol, Flavonoide wie auch Vitamin C stärken das Immunsystem und verfügen über antibakterielle Eigenschaften. Thymian fördert die Schleimlösung der Atemwege und kann so vor Infektionen schützen und gleichzeitig auch Husten lindern. Doch Vorsicht! Thymian wirkt auch blutdrucksenkend und sollte daher von Personen mit niedrigem Blutdruck nur nach Absprache des Arztes genutzt werden.
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Rosmarin ist eine weitere mediterrane Pflanze, die voller ätherischer Öle wie Cineol und Kampfer ist. Auch Antioxidantien sind in dem Heilkraut vorhanden. Ein Tee mit Rosmarin stärkt zum einen das Immunsystem und zum anderen die Atemwege. Darüber hinaus hat Rosmarin eine antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaft und kann die Durchblutung fördern.
- Salbei (Salvia officinalis): Salbei ist mit den Inhaltsstoffe Salvin, Rosmarinsäure und verschiedenen ätherischen Ölen ein wahrer Allrounder. Das Kraut kann als Tee aufgebrüht werden und hat einen positiven Effekt auf starkes Schwitzen. Selbst bei Schweißfüßen kann eine Waschung mit Salbei Linderung verschaffen. Doch auch vorbeugend gegen Erkältungen ist Salbei sehr empfehlenswert. Es schützt vor Viren und Bakterien und stärkt das Immunsystem auf besondere Weise. Gleichzeitig wirkt es antiseptisch und entzündungshemmend.
- Ingwer (Zingiber officinale): Ingwer ist als wichtige Heilpflanze bei Erkältungen bekannt. Der hohe Anteil an Vitamin C, Shogaole sowie Gingerole fördern die Immunabwehr und sorgen auch für eine bessere Durchblutung. Ingwer hat aber auch einen antibakteriellen Effekt, wirkt antiviral und entzündungshemmend und kann in Kombination mit anderen Heilpflanzen sehr interessant sein. Die „Goldene Milch“ ist ein wichtiger Helfer bei Erkältungen und bei Gelenkbeschwerden. Das Rezept finden Sie weiter unten.
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis): Zitronenmelisse ist ein toller Helfer, um die Immunabwehr zu stärken. Die enthaltenen Flavonoide, ätherischen Öle und Rosmarinsäure beruhigen die Schleimhäute und machen den Körper widerstandsfähiger gegen Erkältungen.
- Knoblauch (Allium sativum): Knoblauch ist nicht nur ein Entkalker für Arterien, sondern die enthaltenen Stoffe Allicin, Selen und Vitamin C unterstützen auch die Abwehrkräfte gegen Viren und Bakterien. Somit wirkt Knoblauch antibakteriell, antiviral und immunstärkend.
- Echinacea (Echinacea purpurea): Wer kennt sie nicht, die Echinacea? Sie ist in zahlreichen Mittelchen gegen Erkältungen enthalten und das mit gutem Grund. Die Pflanze enthält Cichoriensäure, Alkamide und Polysaccharide, die einen immunstimulierenden Effekt haben und gegen Viren und Bakterien vorgehen. Zudem wird die Produktion der weißen Blutkörperchen gefördert, was ebenfalls hilft, Infekte abzuwehren.
- Zitruspflanzen (Citrus spp.): Zitruspflanzen sind alle reich an Vitamin C, enthalten ätherische Öle und Flavonoide, die das Immunsystem stärken. Ab Herbst täglich eine Orange verzehrt, kann dabei helfen, das Immunsystem zu stärken. Auch das so beliebte warme Zitronenwasser am Morgen stärkt die Abwehr. Gleichzeitig fördern Zitrusfrüchte auch die Kollagenproduktion und schützen so die Schleimhäute vor Infektionen.
Mit diesen Pflanzen können Sie die Erkältungsbeschwerden lindern
- Eukalyptus (Eucalyptus globulus): Die Inhaltsstoffe Eukalyptol und Flavonoide befreien die Atemwege und haben außerdem einen schleimlösenden Effekt. Sie erleichtern somit das Atmen und wirken darüber hinaus noch entzündungshemmend. Ein Muss für jede Erkältung.
- Kamille (Matricaria chamomilla): Die Kamille ist bekannt dafür, dass sie effektiv gegen Entzündungen vorgehen kann. Dies liegt an den Inhaltsstoffen Bisabolol, Flavonoiden wie auch an den ätherischen Ölen. Dabei werden nicht nur Entzündungen gehemmt, sondern auch Halsschmerzen können Sie mit einem Kamillentee lindern. Darüber hinaus werden die gereizten Atemwege beruhigt.
- Pfefferminze (Mentha x piperita): Menthol, Limonen wie auch Flavonoide sind hervorragende Helfer bei Erkältungssymptomen. Sie können die verstopfte Nase befreien, haben einen schleimlösenden Effekt, fördern die Durchblutung und lindern Kopfschmerzen. Trinken Sie also einen leckeren Pfefferminztee mit Honig, um die Erkältungssymptome zu lindern. Bei Kopfschmerzen ist es ratsam einen Tropfen Pfefferminz-Tinktur auf die Schläfen aufzutragen.
- Holunder (Sambucus nigra): Aus den Holunderbeeren können Sie nicht nur einen leckeren Saft oder Tee herstellen, sondern damit auch gleich das Fieber senken, wenn Sie den Tee trinken. Die Inhaltsstoffe Anthocyana, Flavonoide und Vitamin C unterstützen außerdem das Immunsystem und wirken antiviral.
- Lindenblüten (Tilia cordata / Tilis platyphyllos): Lindenblütentee ist vielen mit Sicherheit bekannt. Er fördert das Schwitzen und hilft unter anderem Giftstoffe auszuleiten. Des Weiteren beruhigen die Flavonoide, ätherischen Öle und Schleimstoffe und wirken schleimlösend, um Husten zu lindern.
- Fenchel (Foeniculum vulgare): Anethol, Fenchon und Flavonoide sind nicht nur bei Blähungen und Bauchschmerzen ein wichtiger Helfer. Die Inhaltsstoffe erleichtern das Abhusten, da sie den Schleim lösen und die Bronchien beruhigen und entspannen so auch die Atemwege.
- Huflattich (Tussilago farfara): Auch im Huflattich sind neben Flavonoiden, Pyrrolizidinalkaloide auch Schleimstoffe enthalten, die die Schleimbildung fördern und so den Hustenreiz lindern können. Gleichzeitig unterstützen Sie die Heilung der gereizten Schleimhäute und beruhigen den Hals.
- Salbei (Salvia officinalis): Wie bereits erwähnt ist Salbei ein wichtiger Helfer bei Halsschmerzen und Heiserkeit. Dafür sorgen unter anderem Rosmarinsäure, Thujon und Flavonoide. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung von Salbei kann daher bei Erkältung von großer Bedeutung sein.
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Spitzwegerichsaft ist mittlerweile in Apotheken und Drogerien erhältlich und zeigt, wie angesehen das Kraut ist. Die Gerbstoffe, Schleimstoffe wie auch Aucubin wirken schleimlösend und reizlindernd und helfen bei trockenem Husten. Darüber hinaus beruhigen sie die Bronchien.
- Isländisches Moos (Cetraria islandica): Auch isländisches Moos ist als Helfer bei Hustenreiz und bei Entzündungen im Hals bekannt. Die Schleimstoffe und Flechtensäuren befeuchten die gereizten Schleimhäute und lindern den Hustenreiz. Gleichzeitig lindern die Inhaltsstoffe auch Halsschmerzen und sind ein wichtiger Helfer bei Erkältungen.
Mit diesen Heilpflanzen und Kräutern können Sie jeder Erkältung den Kampf ansagen. Natürlich sind die Pflanzen kein Wundermittel und bergen auch Gefahren. Auch bei der Naturmedizin kann es zu allergischen Reaktionen oder Wechselwirkungen kommen, weshalb der Verzehr immer mit einem Arzt abgeklärt werden sollte.
Hat dieser keine Bedenken, können Sie die Heilpflanzen und Kräuter als Tee, als Tinktur oder auch als Damp-Inhalation nutzen, um schnell wieder gesund zu werden und die Beschwerden zu lindern.
Rezept für Goldene Milch
Die Goldene Milch hat viele Vorteile auf die Gesundheit. Während Kurkuma einen antioxidativen und stark entzündungshemmenden Effekt hat, unterstütz Ingwer die Verdauung und stärkt das Immunsystem. Pfeffer sorgt unter anderem dafür, dass der Stoff Curcumin besser aufgenommen werden kann und Zimt reguliert den Blutzucker und hat eine antibakterielle Eigenschaft.
Die Goldene Milch hat aber noch weitere positive Eigenschaften auf den Körper:
- Entzündungshemmend – Hilft bei chronischen Entzündungen im Körper.
- Stärkt das Immunsystem – Unterstützt die Abwehrkräfte und kann Erkältungen vorbeugen.
- Fördert die Verdauung – Lindert Blähungen und Völlegefühl.
- Unterstützt die Gelenke – Kann Gelenkschmerzen und Arthritis-Beschwerden reduzieren.
- Gut für die Leber – Unterstützt die Entgiftung des Körpers.
- Fördert einen gesunden Schlaf – Wirkt beruhigend und kann Einschlafprobleme lindern.
- Stabilisiert den Blutzucker – Zimt kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
- Unterstützt das Gehirn – Kann die Konzentration verbessern und Demenz vorbeugen.
- Hautgesundheit – Antioxidantien helfen gegen Hautalterung und Unreinheiten.
- Stoffwechsel anregend – Fördert die Fettverbrennung und kann beim Abnehmen unterstützen.
Bei diesen Erkrankungen kann die Goldene Milch die Beschwerden ebenfalls lindern:
- Erkältungen & Grippe – Ingwer und Kurkuma wirken antibakteriell und antiviral.
- Arthritis & Gelenkbeschwerden – Kurkuma kann Schmerzen und Steifheit lindern.
- Magen-Darm-Probleme – Hilft bei Blähungen, Magenschmerzen und Reizdarm.
- Lebererkrankungen – Unterstützt die Entgiftung und schützt die Leber.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.
- Diabetes – Zimt und Kurkuma stabilisieren den Blutzucker.
- Hautprobleme – Wirkt entzündungshemmend bei Akne, Ekzemen oder Schuppenflechte.
- Schlafstörungen – Wirkt beruhigend und fördert die Melatonin-Produktion.
- Depressive Verstimmungen – Kurkuma kann die Serotoninproduktion unterstützen.
- Chronische Entzündungen – Hilft bei Autoimmunerkrankungen und stillen Entzündungen.
Zutaten für eine Tasse Goldene Milch:
- 250 ml (1 Tasse) Pflanzenmilch (z. B. Mandel-, Hafer- oder Kokosmilch)
- 1 TL Kurkumapulver (alternativ ein daumengroßes Stück frische Kurkuma, gerieben)
- ½ TL Ingwerpulver (oder ein kleines Stück frischer Ingwer, gerieben)
- ¼ TL Zimt
- 1 Prise schwarzer Pfeffer (verstärkt die Wirkung von Kurkuma)
- 1 TL Kokosöl oder Ghee (optional, für bessere Aufnahme der Nährstoffe)
- 1 TL Honig oder Ahornsirup
Zubereitung:
- Die Pflanzenmilch in einem kleinen Topf erhitzen, aber nicht kochen!
- Kurkuma, Inger, Zimt sowie schwarzen Pfeffer einrühren. Verwenden Sie frische Zutaten, müssen dieser vorher fein gerieben werden.
- Die Milch dann unter ständigem Rühren etwa fünf Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen.
- Nun das Kokosöl oder Ghee einrühren. Diese sorgen dafür, dass die Nährstoffe vom Körper besser aufgenommen werden können.
- Zum Schluss die Milch in eine Tasse gießen, gegeben falls mit Honig oder Ahornsirup süßen und warm genießen!
TIPP: Mögen Sie lieber eine cremige Konsistenz, schäumen Sie die Milch vor dem Servieren mit dem Milchaufschäumer auf. Zudem können Sie auch Kardamom oder Muskat nutzen, um einen intensiveren Geschmack zu erhalten.
Fazit
Pflanzen sind wertvolle Helfer, wenn es dabei geht, Erkältungen vorzubeugen oder die Symptome zu lindern. Dabei sind auch Zimmerpflanzen nicht zu vergessen, da sie die Luft reinigen, das Raumklima verbessern und die Luftfeuchtigkeit regulieren. Während Eukalyptus, Thymian und Salbei besonders gut bei Husten und Halsschmerzen helfen, sorgen Ingwer, Kurkuma und Holunder für eine verbesserte Abwehrkraft. Auch Zimmerpflanzen wie Aloe Vera oder der Zitronenbaum tragen zur Luftreinigung und Befeuchtung der Raumluft bei, was das Risiko von Infekten verringern. Somit ist die richtige Kombination aus vorbeugenden und lindernden Pflanzen perfekt und trägt dazu bei, dass sie ganz ohne Chemie weitestgehend gesund bleiben können. Bedenken Sie aber auch, dass die Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und Sport ebenfalls dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken.