Ein Garten braucht Struktur, damit er optisch nicht nach Urwald aussieht. Wer einen Rasen, Bodendecker als Rasenersatz oder auch eine Sommerblumenwiese hat und nicht möchte, dass Pflanzen von dort in die Beete hineinwachsen, der sollte mit einer Rasenkante arbeiten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: von einer regelmäßigen und aufwändigen Pflege bis hin zu Rasenkanten, die viele Jahre kaum gepflegt werden müssen. Entscheidend sind natürlich auch die Optik und die Vorliebe des Gärtners. Wir haben hier 6 Tipps für Sie, wie Rasenkanten gestaltet werden können.
Tipp 1: Die englische Rasenkante
Dass die Briten wissen, wie man gärtnert, beweisen sie uns seit vielen Jahrhunderten. Nicht verwunderlich also, dass die wohl schönste Rasenkante von der Insel kommt. Die sogenannte englische Rasenkante ist jedoch sehr aufwändig und muss regelmäßig bearbeitet werden. Dafür haben Sie dann aber auch einen sauberen und vor allem natürlichen Übergang, ohne zusätzliche Hilfsmittel verwenden zu müssen.
Rasenkante vorbereiten
Wie soll die Rasenkante verlaufen? In einer geraden Linie oder geschwungen? Soll sie gerade werden, können Sie mit einem Holzbrett arbeiten, um die Linien exakt zu gestalten. Bei längeren Kanten ist ein Seil ideal, das Sie an kleinen Pfählen festbinden. Bei geschwungenen Rasenkanten hilft ein Gartenschlauch weiter, den Sie entlang der zukünftigen Kante auslegen können.
Rasenkante anlegen
Für eine klare Grenze zwischen Rasen und Beet wird die Grasnarbe mit einem Spaten entlang der gewünschten Linie abgestochen.
Nun werden überschüssige Rasen- und sonstige Pflanzenteile entfernt, damit ein sauberer Erdbereich übrig bleibt.
In die entstandenen Hohlräume wird Mutterboden eingefüllt, um damit die Höhenunterschiede auszugleichen.
Rasenkante pflegen
Eine regelmäßige Pflege ist bei der Englischen Rasenkante zwingend notwendig, da die Pflanzen sonst wieder in die Beete wachsen können.
Bei schnell wachsendem Rasen sollten Sie alle 2 bis 4 Wochen, ansonsten alle 4 bis 6 Wochen aktiv werden und die Rasenkante erneut abstechen.
Verfahren Sie wie oben beschrieben und füllen Sie entstandene Hohlräume jeweils mit Mutterboden auf.
Tipp 2: Die Rasenkante aus Steinen
Eine anfangs etwas aufwändigere Möglichkeit für saubere Kanten sind Steine. Hierbei können Sie Steine nach Belieben verwenden, etwa Pflastersteine, Klinkersteine, Betonsteine oder auch Natursteine. Für geschwungene Rasenkanten verwenden Sie sogenannte Schwalbenschwänze. Einmal installiert, machen Rasenkanten aus Steinen relativ wenig Arbeit.
Rasenkante vorbereiten
Für eine saubere Verlegung ist es wichtig, die Grenze zu markieren. Dabei ist das Spannen einer Schnur hilfreich. Sollen geschwungene Kanten entstehen, ist auch hier ein Gartenschlauch eine gute Wahl.
Rasenkante anlegen
Im ersten Schritt wird ein Graben entlang der markierten Linie ausgehoben. Diese sollte so tief sein, dass die Steine mit der Rasenkante abschließen (dies erleichtert das Rasenmähen) und natürlich so breit sein, wie die Steine selbst. Denken Sie bei der Tiefe daran, dass noch eine Schicht aus Sand bzw. Splitt eingefügt wird.
Denn diese kommt nun im zweiten Schritt. Sie sollte etwa 5 Zentimeter hoch sein. Sie ist als Drainage für das Abfließen von Regenwasser nötig und zum leichteren Ausrichten der Steine.
Platzieren Sie jetzt die Steine eng aneinander und bringen Sie diese mit einem Gummihammer auf dieselbe Höhe. Verwenden Sie für eine ebene Höhe eine Wasserwaage.
Die Fugen, die zwischen den Steinen entstanden sind, füllen Sie mit Sand auf. Verwenden Sie für eine gute Verteilung und Verdichtung einen Handbesen.
Vorhandene Hohlräume zwischen den Steinen und der Rasenkante bzw. dem Beet füllen Sie mit Muttererde auf.
Rasenkante pflegen
Sollte ein Nachjustieren der Steine nötig sein, etwa, weil sie sich im Laufe der Zeit etwas verschoben oder gesenkt haben, sollten Sie sie neu ausrichten.
Hat sich in Fugen der Sand verselbstständigt, wird dieser einfach bei Bedarf nachgefüllt.
Kontrollieren Sie regelmäßig Gras und Unkräuter, die über die Steine wachsen könnten und entfernen Sie diese.
Tipp 3: Die Rasenkante aus Metall
Bei einer Rasenkante aus Metall werden dünne Metallkanten verwendet, die aus Aluminium oder verzinktem Stahl bestehen. Diese Metallprofile können einfach miteinander verbunden werden. So erhalten Sie am Ende eine quasi unsichtbare Rasenkante.
Rasenkante vorbereiten
Wie bei den anderen Varianten sollten Sie auch hier bei geraden Linien eine Schnur spannen, um die Rasenkante sauber einfügen zu können. Bei geschwungenen Rasenkanten (die Metallkanten sind biegbar) verwenden Sie am besten einen Gartenschlauch, um die Grenze zu markieren.
Rasenkante anlegen
Da die Metallkanten sehr schmal sind, müssen Sie keinen Graben ausheben, hier genügt es, wenn Sie mit dem Spaten einen Erdspalt vorstechen. Dieser sollte so tief sein, dass die Kanten gut hineinpassen und idealerweise mit der Rasenkante abschließen. Sollten Sie tiefer stechen, ist das kein Problem, die Metallkanten rutschen später nicht weiter durch.
Verbinden Sie nun die Metallkanten und fügen Sie diese in den Erdspalt ein. Damit die Kanten auch dieselbe Höhe haben, sollten Sie sie mit der Wasserwaage kontrollieren. Um die Kanten auf die gewünschte Höhe zu bringen, verwenden Sie am besten einen Gummihammer.
Treten Sie die Erde beidseitig fest, damit die Metallkanten stabilisiert werden. Sollten an den Kanten Erdspalten entstanden sein, können Sie diese mit Mutterboden auffüllen.
Rasenkante pflegen
Auch bei Rasenkanten aus Metall können natürlich unerwünschte Pflanzen in die Beete wachsen – dies sollten Sie regelmäßig kontrollieren und das Unkraut entsprechend entfernen.
Tipp 4: Die Rasenkante aus Holz
Das Naturprodukt Holz ist als Rasenkante ideal und liefert eine natürliche und warme Optik. Verwendet werden können dafür zum Beispiel Rundhölzer, Holzpfähle, imprägnierte Holzbalken oder auch Beeteinfassungen als Rollborder. Geeignetes Holz für Rasenkanten besteht aus Eichen-, Robinien- oder Teakholz – auch Harthölzer genannt, oder aus Kiefer und Fichte, wobei diese noch imprägniert werden sollten.
Rasenkante vorbereiten
Damit Sie am Ende genau wissen, wo Ihre Rasenkante entlanglaufen soll, wird diese im Vorfeld markiert, am besten mit einer Schnur, die zwischen Holzpfählen gespannt wird. Bei geschwungenen Rasenkanten dient als Hilfsmittel ein Gartenschlauch, den Sie entlang der zukünftigen Kante auslegen.
Rasenkante anlegen
Um das Holz gut verlegen zu können, muss natürlich ein Graben her – diesen heben Sie mit einem Spaten aus. Je nachdem, wie hoch anschließend das Holz aus dem Boden ragen soll, ideal ist es natürlich, wenn es mit der Rasenkante abschließt, so gibt es keine Behinderungen beim Mähen.
Um das Holz leichter in den Boden einzuarbeiten und um Regenwasser gut abfließen zu lassen, heben Sie den Graben 5 Zentimeter tiefer aus und füllen eine Schicht aus Kies, Sand oder Splitt ein.
Fertige Balken, Pfähle oder Rundhölzer können direkt in den Graben eingefügt werden, ansonsten können Sie diese noch mit einem umweltfreundlichen Holzschutzmittel behandeln, um das Material vor Feuchtigkeit zu schützen.
Klopfen Sie das Holz mit einem Gummihammer auf die gewünschte Tiefe und kontrollieren Sie für eine gleiche Höhe die Kante mit einer Wasserwaage.
Füllen Sie nun die entstandenen Hohlräume mit Mutterboden auf, damit die Holzkanten stabilisiert werden.
Rasenkanten pflegen
Sollten sich die Hölzer im Laufe der Zeit verschieben oder setzen, sollten Sie diese bei Bedarf neu ausrichten.
Um das Überwachsen der Rasenkanten durch Unkraut zu vermeiden, kontrollieren Sie dies regelmäßig und entfernen Sie unerwünschte Pflanzen.
Da Holz ein Naturprodukt ist, kann es sein, dass es nach einigen Jahren ersetzt werden muss.
Tipp 5: Die Rasenkante aus Kunststoff
Besonders langlebig, robust, flexibel und pflegeleicht sind Rasenkanten aus Kunststoff. Wer so wenig Arbeit wie möglich damit haben möchte, sollte dieses Material wählen. Da das Material meist mit der Rasenkante abschließt, sieht man davon relativ wenig. Es gibt aber mittlerweile auch optisch ansprechende Kanten, die Steinen oder Holz nachempfunden sind. Geeignet sind etwa flexible Kanten, die sich in die gewünschte Form biegen lassen, sie bestehen meist aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid. Starre Rasenkanten sind für gerade Strecken ideal, sie gibt es übrigens auch sehr oft aus recyceltem Kunststoff. Und nicht zuletzt ist die einfachste Möglichkeit ein Stecksystem, das Sie beliebig installieren und erweitern können.
Rasenkante vorbereiten
Markieren Sie auch hier die Grenze, die Ihre Rasenkante am Schluss haben soll. Für eine gerade Kante sollten Sie eine Schnur nutzen, die an Holzpfählen gespannt ist, für geschwungene Linien können Sie einen Gartenschlauch auslegen.
Rasenkante anlegen
Je nachdem, für welche Kanten Sie sich entschieden haben, muss ein Erdspalt (für sehr dünne Kanten genügt dieser) oder ein Graben ausgehoben werden.
Damit sich kein Wasser staut, sollten Sie etwas mehr ausheben und eine etwa 5 Zentimeter dicke Schicht aus Sand oder Kies einfügen.
Geben Sie nun die Rasenkanten aus Kunststoff in die Öffnungen, verbinden Sie diese wenn nötig und bringen Sie diese mit einem Gummihammer vorsichtig auf dieselbe Höhe. Kontrollieren Sie alles mit einer Wasserwaage.
Manchmal ist es nötig, Kunststoffkanten mit Bodenankern oder Bodennägeln zu befestigen. Ansonsten genügt es, wenn Sie die vorhandenen Spalten und Löcher mit Muttererde auffüllen und festtreten.
Rasenkanten pflegen
Kunststoffrasenkanten benötigen keine Pflege, allenfalls sollten Sie sie bei Schmutz oder unerwünschten Ablagerungen von Zeit zu Zeit reinigen.
Unkraut oder Gras, das sich seinen Weg in Ihr Beet sucht, wird regelmäßig entfernt.
Tipp 6: Die natürliche Rasenkante
Besonders naturnah ist eine Rasenkante, die aus Pflanzen besteht. Auch damit lassen sich ein klarer Übergang und eine klare Grenze schaffen. Die Pflanzen benötigen jedoch dauerhafte Pflege, sind aber auch optisch ein echter Hingucker. Wichtig dabei ist, dass sie Pflanzen wählen, die klein bleiben oder die als Bodendecker verwendet werden.
Rasenkanten vorbereiten
Markieren Sie die gewünschte Grenze der zukünftigen Rasenkante. Anders als bei den vorher genannten Möglichkeiten, müssen Sie hier nicht akkurat mit Schnur oder Brett arbeiten. Da die Pflanzen nicht alle gleichmäßig wachsen, genügt hier ein gutes Augenmaß.
Wählen Sie die Pflanzen aus, die Sie für Ihre natürliche Rasenkante verwenden möchten. Geeignete Pflanzen haben wir weiter unten für Sie aufgelistet.
Rasenkante anlegen
Bevor sie in die Erde kommen, sollten Sie die Pflanzen entlang der zukünftigen Rasenkante aufstellen – so bekommen Sie schon einmal ein Bild davon und können noch Änderungen durchführen.
Nun geht es daran, die Pflanzen in die Erde zu setzen. Je nach Größe sollten diese einen ausreichenden Abstand zueinander haben. Denken Sie auch daran, dass die Pflanzen noch wachsen. Sie sollten Sie jedoch so eng setzen, dass keine allzu großen Lücken entstehen.
Gießen Sie die frisch gesetzten Pflanzen gut an. Bei Bedarf können Sie zusätzlich Rindenmulch ausbringen, um Wasser besser in der Erde zu speichern.
Rasenkante pflegen
Ihre „lebende“ Rasenkante muss natürlich regelmäßig gegossen werden.
Je nach Bedarf sollten Sie auch immer wieder etwas Dünger ausbringen.
Damit die Pflanzen gut zusammenwachsen und nicht zu groß werden, ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig.
Auch um das Unkrautjäten werden Sie nicht herumkommen, um weiterhin ungewünschte Pflanzen aus Ihren Beeten fernzuhalten.
8 Pflanzen für eine natürliche Rasenkante
Pflanze | Eigenschaften | Wuchshöhe | Pflanzabstand | Rückschnitt |
Heidekraut |
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20 bis 40 cm | 20 bis 30 cm | Leichter Rückschnitt nach der Blüte |
Sedum |
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10 bis 30 cm | 20 bis 30 cm | Rückschnitt der Blütenstände im Frühjahr |
Segge |
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15 bis 30 cm | 20 bis 30 cm | Rückschnitt im Frühjahr für kompaktes Wachstum |
Steinbrech |
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10 bis 20 cm | 15 bis 20 cm | Verblühtes kann direkt entfernt werden |
Thymian |
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10 bis 20 cm | 15 bis 20 cm | Für kompakten Wuchs nach der Blüte zurückschneiden |
Polsterphlox |
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10 bis 20 cm | 20 bis 30 cm | Nach der Blüte wird Verblühtes entfernt |
Golderdbeere |
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10 bis 20 cm | 20 bis 30 cm | Für kompakten Wuchs nach der Blüte zurückschneiden |
Zwerg-Glockenblume |
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15 bis 25 cm | 20 bis 30 cm | Verblühte Triebe entfernen |
Übrigens gibt es noch ganz viele weitere Möglichkeiten, Rasenkanten zu gestalten. Dazu gehören zum Beispiel Schotter oder Kies, Blumentöpfe, Glassteine oder Glasflaschen, Bambus, Beton, Keramik etc.