Sie ist imposant in allen Belangen: Die Titanenwurz ist eine Pflanze, die durch ihre gigantische Blüte immer wieder für Staunen sorgt. Doch das ist noch nicht alles, denn die Blüte ist nicht nur die größte auf der Erde, sie sondert auch einen ganz eigenwilligen, markanten Geruch ab – nämlich nach Verwesung. Hinzu kommt, dass die Blüte sich für maximal 2 Tage im Jahr öffnet. Da zahlreiche botanische Gärten die Titanenwurz haben, pilgern Scharen von Menschen in die Gärten, um die Blüte einmal zu sehen. Dabei kann man sich das tropische Gewächs auch direkt nach Hause holen.
Titanenwurz – ein Steckbrief
Name: Titanenwurz, Titanwurz
- Botanischer Name: Amorphophallus titanum
- Familie: Aronstabgewächse
- Herkunft: Sumatra
- Arten: ca. 200
- Wuchshöhe: bis zu 5 Meter
- Wuchsbreite: bis zu 3 Meter
- Blühdauer: 1-2 Tage
- Blütenhöhe: bis zu 3,5 Meter
Die Eigenheiten der Titanenwurz
Sie ist wahrlich keine Pflanze wie jede andere, denn sie hat zahlreiche Eigenheiten, die sie so besonders machen:
- Die Titanenwurz entspringt einer Knolle. Diese Knolle ist erst dann blühfähig, wenn sie ein Gewicht von 20 Kilogramm erreicht hat. Knollen der Titanenwurz können bis zu 110 Kilogramm schwer werden.
- Bis die Knolle blühfähig ist, kann es 7 bis 10 Jahre dauern.
- Selbst wenn die Titanenwurz blühfähig ist, heißt das noch nicht, dass sie auch blüht. Sie kann nämlich entweder eine Blüte bilden oder auch nur ein riesiges Blatt innerhalb der Vegetationsperiode. Beides wechselt sich allerdings nicht unbedingt ab. Das Blatt hat den Auftrag, Photosynthese zu betreiben und somit zu gewährleisten, dass die Knolle wächst.
- Die Blüte erscheint also nicht jedes Jahr, eine erneute Blütezeit kann 3 bis 10 Jahre dauern.
- Wann die Titanenwurz blüht, ist ebenfalls nicht festgelegt. Dies kann praktisch zu jeder Jahreszeit sein, nämlich dann, wenn die Pflanze ausreichend Energie gesammelt hat.
- Nach der Wachstums- bzw. Blühphase beginnt für die Pflanze die Ruhephase. In dieser Zeit zieht sich die Titanenwurz komplett zurück.
- Zeigt sich die imposante Blüte, kann diese 3 Meter und höher werden. Aber auch das Blatt der Titanenwurz erreicht diese Dimensionen.
- Das Besondere der Pflanze ist, dass sie nur 1 bis 2 Tage im Jahr blüht. Währenddessen verströmt sie einen penetranten Aasgeruch. Dadurch werden Bestäuber angelockt, die normalerweise Kadaver als Brutstätte oder Nahrungsquelle nutzen. In ihrer Heimat Sumatra wird die Titanenwurz von Aasfliegen und Aaskäfern bestäubt.
- Zusätzlich zur Geruchsentwicklung erzeugt die Titanenwurz während der Blüte auch Wärme, was den Geruch weiter verstärkt und die Täuschung noch effektiver macht. Sie kann dabei Temperaturen zwischen 36 und 38 Grad erreichen.
Die Titanenwurz für zuhause
Es ist durchaus möglich, sich eine Titanenwurz nach Hause zu holen, wenngleich dies mit einem größeren Pflegeaufwand und mit bestimmten Bedingungen verbunden ist. Außerdem benötigen Sie dafür ausreichend Platz und natürlich Geduld. Im Internet und bei ausgewählten Gärtnereien können Knollen der Titanenwurz erworben werden.
Der Standort
Die Titanenwurz bevorzugt einen hellen, halbschattigen Standort, direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da dies zu Verbrennungen führen kann. Da sie eine Tropenpflanze ist, fühlt sie sich bei Temperaturen zwischen 22 und 32 Grad am wohlsten, im Winter sollte die Temperatur nicht unter 15 Grad fallen. Plötzliche Temperaturschwankungen sind ebenso zu vermeiden, wie Zugluft. Auch in Sachen Luftfeuchtigkeit hat sie hohe Ansprüche, sie möchte es so feucht wie möglich haben, weswegen die Luftfeuchte nicht unter 75 % liegen sollte. All diese Punkte zeigen, dass eine Titanenwurz weniger für die Wohnung geeignet ist, stattdessen im Gewächshaus gute Bedingungen vorfindet.
Das Substrat
Durchlässig und humusreich sollte das Substrat sein. Ideal ist eine Mischung aus Blumenerde, Rindenhumus und Perlite oder Sand. So ist auch gleich eine gute Drainage gewährleistet, denn Staunässe darf nicht entstehen, da die Knolle sonst faulen kann.
Die Wassergaben
Verwenden sollten sie möglichst weiches, kalkfreies Wasser – entweder Regenwasser oder gefiltertes Wasser. Gegossen wird während der Wachstumsphase so, dass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Staunässe ist zwingend zu vermeiden! In der Ruhephase wird das Gießen stark reduziert, gegossen wird erst, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist.
Die Düngergaben
Gedüngt wird nur während der Wachstumsphase. Dann geben Sie alle 2 bis 4 Wochen einen Flüssigdünger, der stickstoffreich ist. Hier bieten sich Dünger für tropische Pflanzen oder Blattpflanzen an.
Weitere Pflegemaßnahmen
Die Knolle sollte alle 2 bis 3 Jahre umgetopft werden, vor allem dann, wenn sie sichtbar größer wird. Der neue Topf muss ausreichend Platz bieten und über gute Drainagelöcher verfügen.
Geschnitten werden muss die Titanenwurz nicht. Sobald das Blatt oder die Blüte verwelkt sind, kann man sie vorsichtig entfernen.
Während der Ruhephase ist keine Pflege nötig – bis auf wenige Gießgaben.
Krankheiten
Die größte Gefahr für die Titanenwurz ist die Knollenfäule, die durch zu viel Feuchtigkeit im Substrat entstehen kann. Der Boden muss daher gut durchlässig sein und Staunässe ist zu vermeiden. Sollten Sie faule Stellen an der Knolle feststellen, müssen diese sofort entfernt werden.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder unzureichender Belüftung können sich Pilzkrankheiten entwickeln. Sorgen Sie immer für einen guten Luftaustausch und entfernen Sie betroffene Stellen großzügig.
Schädlinge
An Schädlingen können Spinnmilben auftreten, und zwar dann, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Durch Besprühen der Pflanze können Sie diese erhöhen. Sehr selten können Blattläuse oder Thripse auftreten. Ist dies der Fall, können Sie die Schädlinge mit einer Seifenlauge bekämpfen.