Unsere Sommer werden immer wärmer und auch die Winter sind nicht mehr das, was sie waren. Der Klimawandel kommt nun auch bei uns an und deshalb gilt es jetzt, sich umzustellen. Denn auch unsere Pflanzen im Garten müssen erst an diesen Wandel gewöhnt werden, damit sie nicht das zeitliche segnen. Insbesondere große Hitze ist eine Gefahr für die Pflanzen. Die Blätter verbrennen und die Pflanzen vertrocknen. Damit Ihnen dies nicht passiert, hier einige Tipps, wie auch Ihre Pflanzen gut durch Hitze und Trockenheit kommen.
Boden vorbereiten
Der Sommer kommt meist plötzlich, da sich das Wetter teilweise so verschoben hat, dass Frühling und Herbst irgendwie nur sehr wenige Wochen dauern. Die Temperaturschwankungen sind deutlich stärker und kaum ist der Frühling ein paar Tage da, kommen schon hochsommerliche Temperaturen. Damit Ihre Pflanzen darauf vorbereitet sind, sollten sie bereits zeitig den Boden bearbeiten, damit das Wasser lange gespeichert wird.
Aus diesem Grund sollten Sie spätestens im Mai den Boden mit Mulchmaterial schützen. So gewährleisten Sie, dass das Wasser lange gespeichert wird und die Pflanzen auch an heißen Tagen nicht so schnell austrocknen. Mit dem Mulchmaterial bleibt die Verdunstung gering, da die Oberfläche des Beetes abgedeckt ist. Hierzu können Sie neben Mulch-Vlies auch Stroh oder Grünschnitt wie Gras nutzen. Auch Blätter, von geschnittenen Sträuchern, können Sie als Material zum Abdecken des Beetes nutzen und den Pflanzen so eine Verdunstungssperre bieten. Selbst gehäckseltes Laub ist perfekt, um den Boden abzudecken und so einen Sonnenschutz zu gewährleisten.
Der richtige Zeitpunkt beim Gießen
Um die Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt zu gießen, streiten sich die Geister. Während einige sagen, dass die frühen Morgenstunden perfekt sind, sind andere davon überzeugt, dass es besser ist, in den späten Abendstunden zu gießen. Das können Sie natürlich selbst entscheiden. Gießen Sie die Pflanzen am Abend, sollten Sie erst gegen 23 Uhr gießen. So hat sich die Erde bereits leicht abgekühlt und der Boden kann das Wasser über Nacht besser aufnehmen.
Möchten Sie lieber am Morgen gießen, wäre die Zeit zwischen 3 und 4 Uhr ideal, da hier der Boden bereits abgekühlt ist und es noch eine Zeit dauert, bis die Sonne das Beet wieder aufheizt. Da diese Zeit aber eher selten gewählt wird, da es einfach zu früh ist, nutzen die meisten Gärtner die Abendstunden, um Ihre Pflanzen zu gießen.
Das richtige Gießen
Das richtige Gießen ist ebenfalls entscheidend. Viele Hobbygärtner gehen davon aus, dass es den Pflanzen guttut, wenn auch die Blätter und Früchte gegossen werden und sie so abgekühlt werden können. Das Problem dabei ist, dass das Wasser auf den Blätter deutlich schneller verdunstet und es erst gar nicht in den Boden an die Wurzeln gelangt. Daher sollten die Pflanzen besser direkt im Wurzelbereich gegossen werden.
Seit einiger Zeit macht ein Trick im Internet die Runde. Dabei wird ein einfacher Blumentopf mit Abflussloch dicht neben der Pflanze eingegraben. Gießen Sie die Pflanzen jetzt über den Blumentopf, kann das Wasser tiefer eindringen und so den Wurzelbereich der Pflanzen viel besser erreichen. Gießen Sie jedoch von oben, breitet sich das Wasser vor allem oberflächlich aus, da der Boden ausgetrocknet ist. Es gelangt nur teilweise an die Wurzeln und für Tiefwurzler bleibt nur wenig Wasser zur Verfügung. Zudem besteht die Gefahr, dass Ihre Pflanze nur flache Tellerwurzeln bildet, da sie nicht genügend Wasser bekommt.
Nutzen Sie eine Bewässerungshilfe
Eine Bewässerungshilfe kann ein wichtiger Helfer im Sommer sein. Mit dieser gewährleisten Sie, dass die Pflanzen nicht austrocknen und auch das Wasser nicht auf die Blätter tropft und sie in der Sonne verbrennt. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass Bewässerungshilfen das Gießen nicht ersetzen. Sie helfen nur dabei, dass der Boden nicht vollständig austrocknet. Auch hier müssen Sie natürlich die Blätter und Früchte vor der Sonne schützen, hauptsächlich in der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht.
Wasserspeicher sind perfekt für den Sommer
Des Weiteren können Wasserspeicher für den Sommer unersetzlich sein. Diese sind in jedem Gartenmarkt erhältlich und die Auswahl der Bewässerungssystems sind groß. Sehr beliebt sind beispielsweise Ton-Kegel, die einfach auf Wasserflaschen geschraubt werden. Anschließend wird die Flaschenöffnung nach unten in den Boden gesteckt, damit Tropfen für Tropfen das Wasser in die Erde abgegeben werden kann.
Ähnlich funktionieren auch Ollas. Diese Wasserspeicher kommen aus Mittelamerika und könne ganz einfach selbst hergestellt werden. Um Ollas für Ihre Pflanzen zu nutzen, müssen Sie nur zwei Tontöpfe mit angemischtem Beton oder Fliesenkleber zusammenkleben. Dabei werden die Tontöpfe so zusammengeklebt, dass beide große Öffnungen aufeinander sind. Das Loch des unteren Topfes schließen Sie ebenfalls mit Beton. Der Ton ist so durchlässig, dass das Wasser langsam in den Boden abgegeben wird.
Nun graben Sie die beiden Töpfe ein, sodass der obere Topf etwa 5 cm aus der Erde herausschaut. Gegossen wird dann in das Loch des oberen Topfes, damit der Wurzelbereich immer feucht bleibt. Nach dem Gießen decken Sie das obere Loch mit einer Untersetzer aus Ton ab. Natürlich gilt auch hier, dass Sie Ihre Pflanzen trotzdem gießen müssen. Die Ollas sind nur ein Wasserspeicher, der zur Grundversorgung dient.
Vlies ist ideal für Gemüse und Beeren
Vor allem im Hochsommer ist es auch wichtig, dass nicht nur der Boden, sondern auch die Pflanzens selbst geschützt werden. Die Blätter könnten sonst selbst verbrennen und die Früchte durch die Hitze nicht richtig gedeihen. Hier kann ein helles Vlies wahre Wunder vollbringen. Es spendet nicht nur Schatten, sondern sorgt auch davor, dass der Boden nicht zu schnell austrocknet. Wenn Sie also noch ein Winterschutzvlies zu Hause haben, nutzen Sie es als Schattenspender für Ihre Beerensträucher und die Gemüsepflanzen.
Haben Sie keinen Garten, sondern bauen Gemüse auf der Terrasse oder dem Balkon an, können Sie auch den Sonnenschirm als Schutz für Ihre Pflanzen nutzen. Bedenken Sie aber, dass die Pflanzen in den Töpfen deutlich mehr Wasser benötigen, da hier das Wasser schneller verdunstet. Auf Plastiktöpfe sollten Sie dabei möglichst verzichten, da diese noch schneller für das Austrocknen der Wurzeln sorgen. Je nach Standort kann es sein, dass Sie ihre Pflanzen auch zweimal täglich gießen müssen. Hier sind Bewässerungshilfen perfekt, um wenigstens eine Grundversorgung zu gewährleisten.