Bougainvilleas oder auch Drillingsblumen genannt, sind heiße Südländer, die Sie mit Sicherheit auch verzaubert haben. In jedem Urlaub am Mittelmeer leuchtet irgendwo eine Bougainvillea in auffallenden Farben und lädt dazu ein, sich einen Zweig abzuschneiden, um ihn zu Hause im heimischen Garten wieder einzupflanzen. Doch Vorsicht, die wunderschön blühenden Rankpflanzen sind in unseren Breiten nicht winterhart. Wie Sie sich dennoch an den südländischen Kletterpflanzen im Garten erfreuen können und worauf Sie bei der Pflege achten müssen, zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber auf.
Wissenswertes zur Bougainvillea
Die Bougainvillea ist eine tropische Pflanze und kommt aus der Andenregion zwischen Ecuador und Brasilien. Die Südländerin, die zu der Familie der Wunderblumengewächse zählt, ist daher in unseren Breiten nicht winterhart und sollte im Kübel kultiviert werden. In milden Regionen kann die Pflanze durchaus über fünf Meter hoch wachsen. Im Kübel hingegen bleibt sie meist bei zwei bis drei Metern. Durch das schnelle Wachstum ist sie sehr beliebt als Balkon und Terrassenpflanze und die Blüten, die sich von Mai bis September zeigen, lassen uns immer wieder staunen, was die Natur so hervorbringt. Den Namen Drillingsblume hat sie daher, da meist drei Blüten zusammenstehen und die Blüten zudem auch von drei Hochblättern umhüllt sind. Die Bougainvillea erhalten Sie in vielen verschiedenen Farben. Die beliebtesten Farben sind die außergewöhnlichen Purpurtöne. Doch auch in Violett, Gelb oder Orange ist die Pflanze im Handel erhältlich.
Bougainvillea-Sorten
Die bekanntesten und beliebtesten Sorten sind die Bougainvillea spectabilis sowie die Bougainvillea glabra. Zudem ist die Bougainvillea x buttiana ebenfalls sehr beliebt.
- Bougainvillea spectabilis: Dies Art besticht vor allem durch die großen und behaarten Blätter. Gleichzeit punktet sie mit den leuchtenden Hochblättern in Pink, Lila oder Rot. Die Bougainvillea spectabilis wächst schnell und ist äußerst robust.
- Bougainvilles glabra: Mit der Bougainvillea glabra holen Sie sich eine kompakte Pflanze nach Hause, die zudem kleine und glatte Blätter aufweist. Da sie keine behaarten Blätter hat, wird sie auch die „kahle Bougainvillea“ genannt. Dafür blüht sie aber sehr üppig und die Hochblätter haben sehr kräftige Farben. Die Sorte ist in Violett, Rosa oder Orange erhältlich und ist perfekt für die Kübelhaltung und als Rankpflanze an Spalieren oder Wänden geeignet.
- Bougainvillea x buttiana: Mit dieser Hybridzüchtung, die zwischen glabra und peruviana entstanden ist, erhalten Sie eine besonders robuste Form, die unzählige Blüten hervorbringt. Auch, wenn der Wuchs etwas kompakter als der der spectabilis ist, punktet sie mit zahlreichen Blüten und kräftigen Ästen.
- Bougainvillea „Vera Deep Purple“: Wie der Name schon sagt, zeichnet sich diese Sorte durch sehr intensive violette bis purpurfarbene Hochblätter aus. Durch ihre dunkelgrünen und glatten Blätter ist der Kontrast zu den leuchtenden Blühten besonders groß. Der kompakte Wuchs macht sie zur perfekten Kübelpflanze.
- Bougainvillea „California Gold“: Auch hier sagt der Name schon alles. Die California Gold punktet mit ihren goldgelben und leuchtenden Hochblättern, die durch die grünen Blätter besonders hervorgehoben werden. Diese Sorte setzt absolute Akzente im Garten oder auf der Terrasse und auf dem Balkon. Der Wuchs der Pflanze ist kräftig, weshalb sie an Spalieren oder Hauswänden gut ranken kann.
Es gibt noch viele weitere Sorten, wie die „Barbara Karst“, die schnell wächst und leuchtend rote Hochblätter hat. Die „Raspberry Ice“ hingegen hat Blüten in rosa-pink und Blätter mit einem cremefarbenen Rand. Der kompakte Wuchs macht sie zu einer beliebten Bougainvillea auf Balkon und Terrasse. Die „Thailand Red“ hat, wie der Name schon sagt intensiv gefärbte Hochblätter. Durch den kräftigen Wuchs ist sie ideal für Pergolen oder auch Hauswände und Spaliere geeignet. Mit der „Snow White“ holen Sie sich eine reinweiße Sorte ins Haus, die sehr edel und elegant ist. Lieben Sie lachsfarbene Blüten, ist die „Juanita Hatten“ die perfekte Bougainvillea für sie, die mit ihrem auffälligen Farbverlauf und dem buschigen Wuchs äußerst dekorativ wirkt und kleine Highlights auf der Terrasse setzt.
Anbau und Pflege
Die Bougainvillea ist eine Südländerin und entsprechend warm mag sie es auch. Kühle Temperaturen oder Schatten mag sie gar nicht und mit Trockenheit kommt sie sehr gut zurecht.
Standort und Boden
Der Standort wollte am besten vollsonnig sein. Im Halbschatten werden Sie schnell feststellen, dass die Pflanze deutlich weniger Blütenknospen ausbildet. Gleiches gilt für starken Wind und Regen. Perfekt ist ein Platz auf der Terrasse oder dem Balkon, der vor Regen geschützt ist, aber den ganzen oder zumindest die meiste Zeit des Tages volles Sonnenlicht hat. Auch ein beheizter Wintergarten ist ideal für die Bougainvillea. Die Drillingsblumen können dann ab Mai auch problemlos ins Freie, wenn es dauerhaft über 10 °C ist.
Ist es der Bougainvillea zu kalt, kann es passieren, dass sich das Laub verfärbt und es abgeworfen wird. Ab September ist das Winterquartier dann Pflicht für die Pflanze. Im Haus fühlt sie sich aber nicht so wohl, weshalb sie nur zum Winter einziehen sollte. Kühlere Temperaturen zieht sie im Winter jedoch vor, weshalb ein heller, kühler Platz für diese Jahreszeit perfekt ist.
Beim Substrat ist auch einiges zu beachten. Ein durchlässiges Substrat für Kübelpflanzen mit Lehm oder Sand garantiert, dass sich die Pflanze wohlfühlt. Wichtig ist, dass im Substrat ausreichend mineralische Anteile vorhanden sind.
Aussaat im Freiland
Eine Aussaat oder Anpflanzung im Freiland ist in unseren Breiten so gut wie nicht möglich, da die Temperaturen nicht unter 10 °C sinken sollten. Natürlich können Sie es an einem sehr geschützten Platz an der Hauswand versuchen, ob Sie die Bougainvillea aber wirklich durch den Winter bringen, ist fraglich und eine absolute Glückssache.
Anpflanzung im Kübel
Im Kübel hingegen ist es kein Problem, die Bougainvillea anzupflanzen. Wichtig ist, dass Sie die Drillingsblume direkt nach dem Kauf umtopfen. Hierzu eignen sich Ton- oder Terracotta-Kübel, die die Feuchtigkeit regulieren. Das ist deshalb so wichtig, da die Südländerin jede Menge Wasser benötigt und mit Ton- und Terracotta-Kübeln werden Sie de hohen Wasserbedarf auch gerecht. Darüber hinaus müssen Sie darauf achten, dass es nicht zur Staunässe kommt, da dies die Wurzelfäule begünstigt. Die Drainageschicht ist deshalb besonders wichtig. Der Kübel sollte außerdem nicht zu klein oder zu groß sein, damit sich die Pflanze auch richtig wohlfühlt. Beachten Sie auch, dass Sie der Drillingsblume eine Rankhilfe zur Verfügung stellen, damit Sie entsprechend gut ranken kann.
Gießen und Düngen
Die Drillingsblume ist sehr durstig. Gießen Sie sie nicht regelmäßig wirft sie schnell die Blätter ab. Im Sommer kann es daher durchaus sein, dass sie zweimal am Tag gießen müssen, um den Wasserbedarf der durstigen Südländerin zu stillen. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist dabei der frühe Vormittag und der späte Nachmittag oder Abend. Die Erde sollte bei der Drillingsblume immer mäßig feucht sein. Im Winter ist das Gießen natürlich deutlich zu reduzieren. Im Grunde müssen Sie nur so viel gießen, dass die Pflanzen nicht austrocknen.
Damit Sie auch eine sehr üppige Blüte haben, ist es wichtig die Südländerin zu düngen. Gerade während der Wachstumsphase ist die Düngung entscheidend und wichtig, dass die Pflanze zahlreiche Blüten ausbildet. Von Mai bis Ende August müssen Sie die Drillingsblume daher regelmäßig alle zwei Wochen düngen. Ein spezielle Flüssigdünger für mediterrane Pflanzen ist das bei empfehlenswert, damit die Bougainvillea auch alle Nährstoffe bekommt, die sie benötigt. Ab Mitte August können Sie das Düngen der Pflanze dann einstellen, da sie dann mit dem Wachsen stoppt und nicht zu groß ist, wenn Sie sie in ihr Winterquartier bringen.
Umtopfen der Bougainvillea
Beim Umtopfen ist nicht viel zu beachten. In der Regel wird die Drillingsblume alle drei bis vier Jahre umgetopft, wenn die Pflanze nicht mehr genug Platz hat. Bevor Sie die Bougainvillea von ihrem Winterquartier ins Freie bringen, ist der richtige Zeitpunkt, um sie in einen größeren Topf zu setzen.
Schneiden der Drillingsblume
Der Rückschnitt der Pflanze lohnt sich auf jeden Fall. So regen Sie die Südländerin nämlich zu einer neuen Blütenbildung an und verlängern gleichzeitig auch die Blütezeit. Das bedeutet also, dass Sie ihr im Sommer gleich mehrmals an die Äste dürfen. Sie sollten nämlich wissen, dass die Bougainvillea schubweise wächst. Das heißt, dass die Blüten immer kleiner und kleiner werden, wenn Sie es vergessen haben, die Pflanze zurückzuschneiden.
Der richtige Zeitpunkt eines Rückschnitts ist, wenn die Hochblätter eintrocknen und wie Pergament wirken. Dabei halbieren Sie die neuen Triebe mit der grünen Rinde, damit sich nach rund vier Wochen wieder neue Äste bilden, die dann Blüten tragen. Sobald diese wieder verblüht sind, ist der nächste Rückschnitt fällig. Hatten Sie im Sommer nicht die Zeit, die Drillingsblume regelmäßig zu schneiden, sollten Sie dies spätestens vor der Überwinterung nachholen.
Denken Sie dran, wenn Sie die Bougainvillea in ein Hochstämmchen verwandeln möchten, dass Sie regelmäßig zur Schere greifen müssen, damit Sie es schaffen, das Hochstämmchen so zu ziehen, dass es auch schön rund wird.
Vermehren der Pflanze
Die hübsche Südländerin lässt sich nicht leicht vermehren, da die Bodenwärme ein wichtiger Teil ist, dass sich Wurzeln bilden. Können Sie gewährleisten, dass die Erde etwa 30 bis 35 Grad warm ist, können Sie einen Versuch starten. Dazu schneiden Sie einfach nicht verholzte Stecklinge und geben Sie in Anzuchterde.
Auch über Absenker können Sie die Bougainvillea vermehren. Dies ist meist deutlich einfacher. Leiten Sie im Frühling einfach einige Triebe in einen Topf mit Anzuchterde um. Achten Sie dabei auf eine gute Fixierung, damit die Triebe, die von oben in den Topf geleitet werden, in der Erde fixiert werden und dann wieder nach oben zeigen. Dort, wo der Trieb die Erde berührt, können Sie ihn mit einem Messer leicht einschneiden, damit Sie die Wurzelbildung fördern. Sobald der Trieb im Herbst Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt und ins Winterquartier gebracht werden.
Überwintern der Bougainvillea
Die Bougainvilles ist nicht winterhart und muss in ein Winterquartier, welches Temperaturen von über 10 °C hat. Bedenken Sie auch, dass in der Heimat der Südländerin die Temperaturen nachts nur selten unter 20 °C fallen. Deshalb ist es wichtig, dass die Pflanze vor dem ersten Frost ins Haus geholt wird. Der Standort der Bougainvillea sollte hell sein. Ein Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus wären optimal, damit die Drillingsblume sich auch wirklich wohlfühlt.
Schädlinge und Krankheiten
Die Drillingsblume ist relativ robust. Dennoch kommt es gelegentlich zum Schädlingsbefall, was aber meist auf Pflegefehler zurückzuführen ist. Insbesondere in Hitzeperioden oder auch in Zeiten, in denen die Pflanze nicht genug Wasser bekommt, kann es zu Schildläusen oder Spinnmilben kommen. Zudem kann die Pflanze, die dann geschwächt ist, auch krank werden. Während der Überwinterung sollten Sie die Bougainvillea regelmäßig kontrollieren, damit es nicht zu einem Befall kommt. In der Regel ist die Drillingsblume aber sehr robust und nicht empfindlich, was Krankheiten angeht.
Mit der Bougainvillea können Sie im Grunde nicht viel falsch machen. Die farbenfrohe Südländerin ist sehr robust und verzeiht einiges. Trockenheit oder Staunässe jedoch bestraft sie schnell mit Blattabwurf oder Wurzelfäule. Wichtig ist, den großen Durst der Drillingsblume zu decken. Insbesondere in heißen Perioden ist es nicht selten, dass sie zweimal am Tag Wasser benötigt. Die Erde der Bougainvillea sollte nie austrocknen. Auch nicht im Winterquartier. Hier müssen Sie aber nur bei Bedarf gießen. Wenn Sie die Gieß- und Düngetipps beachten, werden Sie viel Freude mit der sonnenliebenden Pflanze haben und mit vielen Blüten belohnt werden.