Anemonen verzaubern mit ihren tollen Farben jedes Frühlingsbeet. Moment, sagen Sie sich vielleicht, „meine blühen doch erst im Herbst“. Ja, auch das gibt es! Doch warum ist das so? Des Rätsels Lösung: Es sind zwei unterschiedliche Anemonen-Arten, die zwar verwandt sind, aber nicht dieselbe Pflanze darstellen. Bei den Frühlingsblühern handelt es sich um Windröschen, während die anderen als Herbst-Anemone bezeichnet werden.
Anemone – ein Steckbrief
- Name: Anemone
- Botanischer Name: Anemone
- Alternativer Name: Windröschen, Buschwindröschen, Waldanemone, Frühlings-Anemone
- Familie: Hahnenfußgewächse
- Arten: ca. 150
- Herkunft: Europa, Asien, Nordamerika
- Wuchshöhe: 10 bis 40 Zentimeter
- Wuchsbreite: 15 bis 30 Zentimeter, oft teppichbildend durch Rhizome
- Blütezeit: März bis Mai
- Blütenfarben: Weiß, Rosa, Blau, Violett, Gelb
- Winterhart
- Alle Pflanzenteile sind giftig (Protoanemonin), was zu Hautreizungen und Magen-Darm-Beschwerden führen kann.
Herbst-Anemone – ein Steckbrief
- Name: Herbst-Anemone
- Botanischer Name: Eriocapitella
- Alternativer Name: Japanische Herbst-Anemone, Chinesische Herbst-Anemone
- Familie: Hahnenfußgewächse
- Arten: 6
- Herkunft: Ostasien
- Wuchshöhe: 50 bis 150 Zentimeter
- Wuchsbreite: 30 bis 60 Zentimeter (breitet sich durch Wurzelausläufer aus
- Blütezeit: August bis Oktober
- Blütenfarben: Rosa, Weiß, Violett
- Winterhart
- Alle Pflanzenteile sind giftig (Protoanemonin), was zu Hautreizungen und Magen-Darm-Beschwerden führen kann.
Herkunft und Geschichte der Anemonen
Windröschen stammen ursprünglich aus den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel. Sie sind vor allem in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet und wachsen bevorzugt in Wäldern, Gebirgsregionen und auf Wiesen.
- Der Name Anemone stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Windblume“ – dies könnte sich darauf beziehen, dass die Blüten bei Wind leicht zittern.
- Die Pflanze wird seit Jahrhunderten mit Mythologie und Volksglauben verbunden. In der griechischen Mythologie soll sie aus den Tränen der Göttin Aphrodite entstanden sein, als sie um den sterbenden Adonis weinte.
- Im Mittelalter wurde das Windröschen als heilende Pflanze angesehen, obwohl es giftig ist. Man glaubte, dass es gegen Fieber, Hautkrankheiten und Gicht helfen könnte.
- Heute sind Frühlingsanemonen besonders als Frühblüher im Garten beliebt. Sie sind bei wildem Wuchs oft ein Indikator für alte Wälder, da sie sich ungestört über Jahrhunderte ausbreiten konnten.
Herbst-Anemonen stammen ursprünglich aus Ostasien, genauer aus China, Japan und Korea. Dort wachsen sie in lichten Wäldern, an Flussufern und auf Bergwiesen.
- Herbst-Anemonen wurden im 18. Jahrhundert durch europäische Pflanzensammler nach Europa gebracht.
- Besonders die Japanische Herbst-Anemone wurde seit Jahrhunderten in Tempelgärten kultiviert.
- Im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Sorten und Hybriden in englischen und deutschen Gärten populär, da sie pflegeleicht und langlebig sind.
- Aufgrund ihrer späten Blütezeit von August bis Oktober sind sie heute in vielen Gärten eine wichtige Zierpflanze für den Saisonausklang.
- In Asien wird die Herbst-Anemone oft mit Beständigkeit und Ausdauer in Verbindung gebracht, da sie noch blüht, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind.
Anemonen im eigenen Garten
Wenn Sie nun Lust bekommen haben, selbst Anemonen im Garten zu pflanzen, dann haben wir hier die nötigen Infos für Sie.
Pflanzung
Windröschen | Herbst-Anemonen |
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Substrat
Windröschen | Herbst-Anemonen |
Im Blumenbeet | Im Blumenbeet |
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Im Kübel | |
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Standort
Windröschen | Herbst-Anemonen |
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Die Pflege von Anemonen
Was müssen Sie beim Gießen beachten, wie wird gedüngt und wie kann ich Anemonen vermehren? Wir werfen auch hier einen Blick darauf!
Pflege | Windröschen | Herbst-Anemonen |
Gießen |
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Düngen |
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Schneiden |
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Vermehren |
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Überwintern |
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Krankheiten und Schädlinge an Anemonen
Windröschen sind etwas robuster gegenüber Krankheiten, können aber bei Staunässe oder Nematodenbefall Probleme bekommen. Herbst-Anemonen sind anfälliger für Pilzerkrankungen und Schädlinge. Wichtig sind eine gute Standortwahl und die Bodenpflege als vorbeugende Maßnahmen.
Krankheiten und Schädlinge bei Windröschen und Herbst-Anemonen
Problem | Symptome | Ursachen | Vorbeugung/Bekämpfung |
Wurzelfäule (häufig bei Herbst-Anemonen) | Welke Blätter, Pflanze stirbt ab | Staunässe, zu dichter Boden, schlechte Drainage | Gut durchlässigen Boden verwenden, Staunässe vermeiden, kranke Pflanzen entfernen |
Mehltau (häufig bei Herbst-Anemonen) | Weißlicher oder grauer Belag auf Blättern, später Verformung | Hohe Luftfeuchtigkeit, trockener Boden, schlechte Luftzirkulation | Pflanze nicht über Blätter gießen, infizierte Blätter entfernen, mit Ackerschachtelhalmbrühe oder Wasser-Milch-Gemisch behandeln |
Blattfleckenkrankheit (bei beiden vorhanden) | Dunkle Flecken auf den Blätter, später Vergilbung | Feuchte Bedingungen, hohe Luftfeuchtigkeit | Infizierte Blätter entfernen, Pflanze luftig stellen |
Grauschimmel (nur bei Herbst-Anemonen) | Grauer, pelziger Schimmel auf Blättern und Blüten, welkende Triebe | Hohe Luftfeuchtigkeit, schlechte Belüftung, zu dichter Stand | Pflanze luftig halten, befallene Triebe sofort entfernen |
Nematoden (häufig bei Windröschen) | Wurzelwachstum schwach, Kümmerwuchs, verformte Blätter | Bodenverseuchung durch Nematoden wie Wurzelälchen oder Blattälchen | Boden lockern, betroffene Pflanzen vernichten |
Schneckenfraß (häufig bei Herbst-Anemonen) | Angefressene Blätter, Schleimspuren | Feuchte Witterung, lockere Erde | Schnecken absammeln, biologische Schneckenfallen wie Kaffeesatz streuen, Schneckenzaun errichten |
Blattläuse (häufig bei Herbst-Anemonen) | Gekräuselte Blätter, klebrige Beläge (Honigtau), schwarze Rußtaupilze | Milde Temperaturen, zu viel Stickstoffdünger | Natürliche Feinde wie Marienkäfer fördern, mit Seifenlösung oder Neemöl besprühen |
Spinnmilben (nur bei Herbst-Anemonen) | Gelbliche, punktierte Blätter, feine Gespinste | Trockene Luft, Wassermangel | Regelmäßig mit Wasser besprühen, Raubmilben einsetzen, Seifenlösung anwenden |
Weiße Fliegen (nur bei Herbst-Anemonen) | Kleine, weiße Fliegen auf der Blattunterseite, mit Honigtau verklebte Blätter | Warme Temperaturen, geschützte Lagen | Gelbtafeln aufstellen, mit Seifenlösung oder Neemöl besprühen |
Wurzelgallen durch Gallmücken (nur bei Herbst-Anemonen) | Verdickungen an den Wurzeln, Kümmerwuchs | Larven von Gallmücken | Boden regelmäßig lockern, befallene Pflanzen entfernen |