Es ist Herbstzeit. Jetzt werfen die meisten Bäume ihre Blätter ab. Oft werden sie achtlos zusammengefegt und weggeworfen. Dabei lassen sich viele Blattarten sehr gut kompostieren und als Kompost im Garten verwenden. Doch können Sie wirklich alle Blätter einfach kompostieren? Und was müssen Sie dabei beachten?
Laub kompostieren – darauf sollten Sie achten
Prinzipiell lassen sich alle Blätter unserer Bäume kompostieren – die einen besser, die anderen schlechter. Einige Blattarten lassen sich sehr schwer kompostieren und benötigen lange, bevor aus ihnen eine richtige Komposterde geworden ist. Doch auch diese Laubarten sollten Sie nicht entsorgen, denn mit etwas Geduld wird daraus eine wunderbare Erde, die sich für bestimmte Pflanzen verwenden lässt. Wichtig ist, dass Sie das Laub richtig kompostieren.
Soll das Laub auf den Kompost?
Kleine Mengen Laub können Sie immer auf den Kompost werfen. Besser ist es aber, einen separaten Laubkompost anzusetzen. Einige Pflanzen mögen diesen Kompost und gedeihen mit einer Düngung aus Laubkompost besonders gut. Außerdem können Sie Laubkompost hervorragender als organischen Mulch verwenden. Dadurch wird der Abfluss von Niederschlägen verringert und die Verdunstung des Wassers aus dem Boden beschränkt.
Diese Laubarten lassen sich gut kompostieren
Die meisten Laubarten verrotten sehr gut. Dazu gehören das Laub aller Obstbäume. Aber auch Laub von Buche, Erle, Haselnuss, Linde und Weide verrottet sehr schnell. Und auch Birke, Ahorn und viele andere Laubarten sind ideal zum Kompostieren. Schon innerhalb eines Jahres entsteht aus dem Laub einer hervorragender Laubkompost, der auch als „Gold des Gärtners“ bezeichnet wird und ein sehr guter Ersatz für Torf ist. Mit einem Schnellkomposter und ein paar Zusätzen geht es sogar schneller.
Wie können Sie die Kompostierung beschleunigen?
Um der Kompostierung etwas auf die Sprünge zu helfen, können Sie das Laub zerhäckseln und mit anderen Komponenten mischen. Angereichert mit Küchenabfällen, Rasenschnitt und Zweigen zersetzen sich die Blätter relativ schnell. Aber auch Steinmehl, Algenkalk oder Hornspäne beschleunigen die Kompostierung.
Für diese Laubarten brauchen Sie etwas Geduld
Besonders Laub, das viel Gerbsäure enthält, braucht länger zum Zersetzen. Sie werden sicher schon Walnussblätter und Eichenlaub auch nach über einem Jahr noch im Garten oder der Natur gefunden haben, bei denen der Verrottungsprozess noch nicht eingesetzt hat. Neben Walnuss und Eiche haben auch Ginkgo, Kastanie, Pappel und Ulme Laub, das etwas länger braucht. Bei diesen Laubarten sollten Sie den Kompostansatz gut vorbereiten.
So kompostieren Sie Laub, das nur schwer verrottet
Das gerbsäurehaltiges Laub sollten Sie vor dem Kompostieren zerkleinern. Gehen Sie einfach mal mit dem Rasenmäher darüber oder zerkleinern Sie es im Häcksler. Mischen Sie dem Laub Rasenschnitt, Hornspäne oder Holzasche zu und kompostieren Sie das Laub separat. Entweder Sie verwenden einen zweiten Komposter. Manchmal lesen Sie die Empfehlung, Laub in Plastiksäcken zu kompostieren. Das ist nicht vorteilhaft. Die Luft fehlt, Regenwürmer finden keinen Weg in den Sack und die Rotte wird zu heiß. Gerbsäurehaltiges Laub kann bis zu zwei Jahre und mehr brauchen, um zu verrotten. Keine Angst, die Gerbsäure wird mit der Zeit zersetzt. Kompostieren Sie Laub mit viel Gerbsäure nicht mit anderen Laubarten. Der Rotteprozess verzögert sich dadurch.
Welche Pflanzen mögen Laubkompost aus gerbsäurehaltigen Blättern?
Aus den Blättern mit einem hohen Anteil an Gerbsäure können Sie einen eigenen Kompost machen. Der Kompost ist vor allem für Waldpflanzen und Moorbeetpflanzen geeignet, denn er ist sauer. Pflanzen wie Azaleen, Hortensien, Rhododendron und Farne mögen den Kompost und gedeihen prächtig. Sie können mit diesem Laubkompost auf den Kauf von Rhododendronerde verzichten. Neben Gerbsäure werden bei der Kompostierung von diesen Laubblättern auch keimhemmende Substanzen während der Rotte freigesetzt. Dieser Kompost sollte deshalb nicht auf Gemüsebeete. An anderer Stelle kann der unreife Kompost das Wachstum von Beikräutern unterdrücken.
Wie schnell kompostieren Laubblätter?
Laub, das sich langsam zersetzt, benötigt mindestens zwei Jahre. Anderes Laub ist innerhalb weniger Monate verrottet.
Laubart | schnell verrottend | langsam verrottend |
Ahorn | X | |
Apfel | X | |
Birke | X | |
Buche | X | |
Kastanie | X | |
Erle | X | |
Eiche | X | |
Esche | X | |
Ginkgo | X | |
Haselnuss | X | |
Kirsche | X | |
Linde | X | |
Magnolie | X | |
Pappel | X | |
Platane | X | |
Quitte | X | |
Ulme | X | |
Walnuss | X | |
Weide | X |
Wohin mit dem Laub, wenn kein Kompost da ist?
Nicht in jedem Garten ist ausreichend Platz für einen Laubkompost. Trotzdem müssen Sie das Laub nicht entsorgen. Sie können das Laub auch direkt aufs Beet bringen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen das Laub auch „vertragen“. Laub mit viel Gerbsäure gehört ausschließlich an Pflanzen, die einen sauren Boden benötigen.
Eine etwa zehn Zentimeter hohe Laubschicht können Sie als Winterschutz und Dünger unter Hecken und Sträucher bringen. Auch auf Baumscheiben können Sie das Laub ausbringen. Beerensträucher sind sehr dankbar für den Winterschutz.
Etwas Herbstlaub zwischen die Erdbeeren sorgt nicht nur für einen Bodenschutz, sondern auch für eine gute Düngung. Erdbeeren mögen Kompost nämlich gar nicht. Laubkompost ist ein natürlicher und umweltfreundlicher Torfersatz und genau richtig für die Waldpflanzen.
Gemüsebeete, die Sie bereits abgeerntet haben, können Sie ebenfalls mit Laub mulchen. Das Laub unterdrückt die Entstehung von Beikräutern und ist ein wunderbarer Bodenverbesserer.
Rosen mögen eigentlich keine Mulchschicht. Sie wollen frei stehen. Für den Winter können Sie aber eine Schicht Laub als Schutz aufbringen. Auch Staudenbeete mögen eine Laubschicht für den Winter. Das Laub bringen Sie etwa fünf Zentimeter dick auf. Die Blätter verrotten nach und nach und sind nicht nur Winterschutz, sondern auch Dünger. Lediglich immergrüne Stauden sollten Sie nicht mit Laub bedecken. Sie können aber vorsichtig etwas Laub zwischen die Pflanzen bringen.
Wo sollten Sie kein Laub unterbringen?
Auf Wegen, Terrassen und Treppen hat Laub natürlich nichts verloren. Durch das nasse Laub besteht Rutschgefahr. Auch der Steingarten mag kein Laub. Steingartenpflanzen stehen lieber luftig und trocken. Das gleiche gilt für mediterrane Kräuter wie Thymian, Bohnenkraut, Salbei und Co. Durch das Laub können die Pflanzen faulen. Außerdem wollen die Kräuter einen kargen und trockenen Boden.
Wie sieht es mit dem Laubhaufen für den Igel aus?
Natürlich darf auch der Laubhaufen für den Igel entstehen. Allerdings nützt Laub allein nichts. Durch die Nässe sackt das Laub nach und nach zusammen. Die dämmende Luftschicht zwischen den Blättern fehlt dann. Der Igel erfriert im Winterschlaf. Machen Sie lieber einen schönen Haufen aus Zweigen und kleinen Ästen, auf dem Sie Laub als Dämmschicht und Abdeckung aufbringen. So kann das Laub nicht zusammenrutschen.