Bei Lorbeer handelt es sich nicht nur um ein beliebtes Gewürz, sondern auch um eine attraktive Pflanze für den eigenen Garten. Der Echte Lorbeer (Laurus nobilis) hat immergrüne Blätter, die reich an ätherischen Ölen sind, die man hervorragend für das Aromatisieren und Würzen von verschiedenen Gerichten verwenden kann. Darüber hinaus ist Lorbeer pflegeleicht und wächst generell hervorragend. In milden Klimazonen gedeiht der Lorbeer auch im Kübel richtig gut.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels erfahren Sie, wie man Lorbeer im Garten und in einem Kübel anbaut und pflegt und schließlich auch in der Küche verwenden kann.
Wissenswertes zu Lorbeer
Lorbeer wird zur Familie der Lorbeergewächse (Lauracea) gezählt und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. In wärmeren Regionen erreicht der Lorbeer eine stattliche Größe und kann zu einem bis zu zehn Meter hohen Baum werden. In einem Garten in Mitteleuropa wird Lorbeer meistens als Kübelpflanze oder kleiner Strauch gehalten. Der Lorbeer ist durch die ledrigen, glänzenden Blätter und den aromatischen Duft sowohl als Zierpflanze als auch als Gewürz sehr beliebt. Die Pflanze gilt als winterhart bis zu Temperaturen von maximal -10 °C und braucht bei noch kälteren Temperaturen einen wirksamen Frostschutz.
Sorten
Im Gartenbau und im Handel gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Lorbeer-Sorten. Zu den beliebtesten Sorten beim Lorbeer gehören auf jeden Fall:
- Echter Lorbeer (Laurus nobilis): Diese bekannte Art überzeugt mit glänzend, grünen Blättern und einem aromatischen Duft. Dadurch sind die Blätter des Echten Lorbeers auch hervorragend als Küchengewürz geeignet.
- Zwerglorbeer: Beim Zwerglorbeer handelt es sich um eine kleine Variante des Echten Lorbeers. Der Zwerglorbeer eignet sich durch die deutlich geringere Größe auch hervorragend für kleinere Gärten und die Kübelhaltung.
- Grüner Lorbeer: Der Grüne Lorbeer verträgt im Vergleich zu den meisten anderen Lorbeersorten besser Kälte und gilt als resistenter gegen typische Krankheiten des Lorbeers.
- Pyramidenlorbeer: Der Pyramidenlorbeer zeichnet sich, wie es der Name auch vermuten lässt, durch eine besondere Form aus und ist dadurch hervorragend für dekorative Zwecke geeignet.
Wichtig ist es, den Lorbeer von anderen Pflanzen mit ähnlichen Namen und Bezeichnungen zu unterscheiden. Schließlich sind manche Arten, wie beispielsweise der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), der häufig als Heckenpflanze verwendet wird, giftig.
Anbau und Pflege
Lorbeer lässt sich grundsätzlich entweder als Kübelpflanze oder im Garten anbauen. Wie bereits erwähnt stammt der Lorbeer ursprünglich aus wärmeren Regionen und bevorzugt dadurch ein warmes Klima und mag einen sonnigen Standort, der über eine gute Luftzirkulation verfügt. Mit einem gut vorbereiteten Standort und einem geeigneten Boden kann man die Widerstandsfähigkeit und das Wachstum des Lorbeers positiv unterstützen.
Standort und Boden
Der Lorbeer liebt geschützte und sonnige Standorte. Ideal ist daher ein Platz mit reichlich Sonnenlicht und einem guten Windschutz. Dadurch kann man die Pflanze auch vor möglichen Frostschäden in unseren Breitengraden während des Winters schützen. Für ein gutes Wachstum braucht der Lorbeer einen leichten und gut durchlässigen Boden mit einem pH-Wert im Bereich von 6 und 7. Perfekt sind humusreiche Böden mit viel organischem Material für eine ausreichende Nährstoffversorgung.
Wenn Sie sich in einer kälteren Region befinden, dann kann für den Lorbeer ein geschützter Standort beispielsweise an einer Südwand sinnvoll sein, um die Pflanze vor möglicherweise zu starkem Frost zu schützen.
Ist der Boden eigentlich zu schwer und lehmig für den Lorbeer, dann ist es ratsam Kompost oder Sand in die Erde einzuarbeiten, um die Durchlässigkeit des Bodens zu verbessern.
Aussaat im Freiland
Grundsätzlich kann man den Lorbeer aus Samen ziehen. Hierbei handelt es sich allerdings um einen zeitintensiven Prozess, weil es bis zu einer Keimung bis zu einem Jahr dauern kann. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich die bessere Alternative auf eine Vermehrung mit Stecklingen zu setzen. Wenn man sich trotzdem für eine Aussaat von Samen entscheidet, sollte man folgendermaßen vorgehen:
- Saatgut vorbereiten: Lorbeersamen sollten vor einer Aussaat für rund 24 Stunden in Wasser eingeweicht werden.
- Saatzeitpunkt: Die beste Zeit für eine Aussaat im Freiland ist das Frühjahr, wenn die Temperaturen über 15 °C liegen.
- Aussaat: Die Samen circa 1 cm tief in lockeren und feuchten Boden setzen und dann mit einer dünnen Erdschicht bedecken. Für die Keimung sind außerdem eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und eine hohe Luftfeuchtigkeit von entscheidender Bedeutung.
Lorbeersamen keimen in der Regel nur schwer und aus diesem Grund sind Stecklinge oder gekaufte Jungpflanzen vielleicht die bessere Wahl für ein schnelleres und einfacheres Anpflanzen von neuen Pflanzen.
Anbau im Kübel
Speziell in kälteren Klimazonen kann es sinnvoll sein, den Lorbeer in Kübeln anzubauen. Auf diese Weise hat man beispielsweise in den kalten Wintermonaten die Möglichkeit, die frostempfindlichen Pflanzen vorübergehend ins Haus zu holen. Wichtig ist es, auf Pflanzkübel mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm zurückzugreifen. Dadurch hat der Lorbeer genug Platz, um starke Pflanzen zu bilden.
- Kübel und Substrat wählen: Es bietet sich als Substrat bei Lorbeer eine Mischung aus Kompost, Sand und Pflanzenerde an. Wichtig ist außerdem, dass Sie darauf achten, dass der Kübel ein Abzugsloch hat, um Staunässe zu vermeiden.
- Regelmäßiges Umtopfen: Lorbeer wächst relativ langsam, trotzdem sollte die Pflanze alle zwei bis drei Jahre in einen größeren Kübel umgetopft werden. Dadurch ist immer ausreichend Platz für ein gutes Wurzelwachstum vorhanden.
- Winterschutz: Während der Wintermonate können Sie den Lorbeer in einem hellen und kühlen Raum bei Temperaturen im Bereich von 5 °C und 10 °C überwintern.
Pflege
Die richtige Pflege beim Lorbeer ist erfreulich unkompliziert. Gerade in den warmen Sommermonaten braucht der Lorbeer aber regelmäßig ausreichend Wasser. Trotzdem gilt es immer darauf zu achten, dass es keine Staunässe gibt. Eine gute und regelmäßige Pflege ist beim Lorbeer wichtig, auch wenn die Pflanze nicht besonders anfällig für Krankheiten ist.
Grundsätzlich benötigt der Lorbeer nur eine moderate Wasserversorgung. Entsprechend sollten Sie die Pflanze nur gießen, wenn die oberste Erdschicht bei einer Sichtprüfung trocken ist. In der Zeit von März bis in den September hinein kann man den Lorbeer alle vier bis sechs Wochen organisch düngen oder ein wenig Kompost an die Pflanze bringen. Für einen Rückschnitt eignen sich beim Lorbeer vor allem der Frühling und der Herbst. Durch einen regelmäßigen Rückschnitt wird ein gleichmäßiger und dichter Wuchs gefördert. Gleichzeitig wird auf diese Weise auch verhindert, dass der Lorbeer zu groß wird und dann nur noch schwer zu bändigen ist.
Ernte und Lagerung
Die Lorbeerblätter können Sie beim Lorbeer eigentlich über das ganze Jahr hinweg ernten. Allerdings ist das Aroma bei den Lorbeerblättern in der Sommerzeit am stärksten. Es empfiehlt sich generell, kleine Zweige oder einzelne Blätter zu ernten. Die Lorbeerblätter können anschließend entweder getrocknet werden oder auch direkt frisch verwendet werden.
Für das Trocknen empfiehlt es sich, die Lorbeerblätter an einem schattigen und gleichzeitig luftigen Ort aufzubewahren und zunächst trocknen zu lassen. Nach erfolgter Trocknung die Blätter möglichst in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Getrocknete Lorbeerblätter können anschließend bis zu einem Jahr aufbewahrt werden und während dieser Zeit behalten die Blätter bei richtiger Lagerung ihr volles Aroma.
Schädlinge und Krankheiten
Der Lorbeer ist eine ziemlich resistente Pflanze und kann trotzdem hin und wieder von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Die häufigsten Probleme sind beim Lorbeer die folgenden:
- Schildläuse: Die kleinen Insekten heften sich an die Lorbeerblätter an und saugen aus den Blättern den Pflanzensaft. Durch diesen Vorgang entstehen klebrige Stellen auf den Blättern, die in der Folge zu einem Befall mit Pilzen führen können.
- Spinnmilben: Die Spinnmilben treten vermehrt in trockenen und warmen Perioden auf und sorgen für kleinere, helle Flecken auf den Lorbeerblättern.
- Wurzelfäule: Durch zu viel Feuchtigkeit kann es beim Lorbeer an den Wurzeln zu einer Fäulnis kommen. Wird eine solche Wurzelfäulnis festgestellt, dann kann es helfen den Lorbeer schnellstmöglich in trockene und frische Erde umzutopfen.
Gesundheitliche Vorteile
Der Lorbeer enthält hochwertige ätherische Öle, denen verdauungsfördernde und entzündungshemmende Wirkungen nachgesagt werden. Der Lorbeer hat auch einen Platz in der Naturheilkunde und wird hier häufig als Badezusatz oder als Tee verwendet. Die in den ätherischen Ölen enthaltenen Antioxidantien können für eine Stärkung des Immunsystems sorgen und auch eine bessere Verdauung fördern. Darüber hinaus wird dem Lorbeer eine beruhigende Wirkung nachgesagt, die auch zu einer Linderung bei Muskelschmerzen eingesetzt werden kann.
Lorbeer in der Küche
Bei Lorbeerblättern handelt es sich auch um ein beliebtes Gewürz, das einer Vielzahl von Gerichten ein intensiveres Aroma verleiht. Die Blätter des Lorbeers werden meistens bei der Zubereitung einer Speise mitgekocht und dann vor dem Essen entfernt, weil die Lorbeerblätter nicht zum Verzehr geeignet sind.
Suppen und Eintöpfe können durch die Zugabe von Lorbeerblättern eine besonders herzhafte Note erhalten. Bei Fleisch- und Fischgerichten lohnt sich ebenfalls die Zugabe eines Lorbeerblattes, um dem Bratensaft oder dem Fischsud ein besonderes Aroma zu verleihen.
Bei Gemüse und selbst hergestellten Marinaden bietet sich der Einsatz von Lorbeerblättern ebenfalls an. Gerade zu mediterranem Gemüse passt Lorbeer perfekt und auch Marinaden kann man bei der Herstellung den besonderen Pfiff verleihen.
Grundsätzlich gilt es Lorbeer eher sparsam zu dosieren und in der Küche einzusetzen. Schließlich ist das Aroma von Lorbeerblättern sehr intensiv. Dadurch reichen normalerweise schon ein oder zwei Lorbeerblätter aus, um einer Speise den typischen Geschmack von Lorbeerblättern zu verleihen.
Rezept: Kartoffel-Lorbeersuppe
Zutaten:
- 500 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, gehackt
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 2 Lorbeerblätter
- 200 ml Sahne oder pflanzliche Sahne
- 2 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Frische Petersilie, gehackt (zur Garnitur)
Zubereitung:
- In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten.
- Kartoffeln hinzufügen und kurz anbraten.
- Gemüsebrühe und Lorbeerblätter hinzufügen. Alles aufkochen und etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
- Lorbeerblätter herausnehmen und die Suppe mit einem Stabmixer pürieren, bis sie cremig ist.
- Sahne unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Mit gehackter Petersilie garnieren und heiß servieren.
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