Gurkenpflanzen im Garten oder im Gewächshaus liefern uns bei guter Pflege jede Menge Gurken – pro Pflanze können da schnell mal 40 Früchte zusammenkommen. Bei mehreren Pflanzen hat man dann irgendwann zu viel, um sie so zu essen. Die Lösung: Gurken haltbar machen! Wir haben 10 Rezepte für Sie, wie Sie Gurken schmackhaft einlegen und so für die gurkenlose Zeit vorsorgen.
Einlegegurken vs. Salatgurken
Ob Feldgurke, Minigurke, Freilandgurke, Gewächshausgurke oder die klassischen Einlege- oder Salatgurken – all diese Gurken lassen sich perfekt konservieren. All diese Gurken sind miteinander verwandt und sind gar nicht so unterschiedlich, wie man annehmen könnte. Im Prinzip sind Einlegegurken nur kleine Salatgurken und werden eben speziell für das Einlegen gezüchtet bzw. angebaut. Dennoch lassen sich auch Salatgurken haltbar machen – das macht also keinen Unterschied. Der einzige Unterschied ist, dass Einlegegurken im Ganzen ins Glas kommen, während man Salatgurken in Scheiben oder Stücke schneidet.
Vorbereitung: Gläser sterilisieren
Möchten Sie Gurken haltbar machen, brauchen Sie in der Regel Einmachgläser. Damit die Gurken auch nach vielen Monaten noch in Ordnung sind, sollten diese Gläser im Vorfeld sterilisiert werden. Dazu werden die Gläser und die Deckel für ca. 15 Minuten in kochendes Wasser gestellt. Danach herausnehmen, an der Luft trocknen und abkühlen lassen – bitte nicht mit einem Handtuch trocken reiben, da die Gläser sonst nicht mehr steril wären.
Gurken einlegen – 5 Rezepte für jeden Geschmack
Am häufigsten werden Gurken eingelegt. Meist sind Zutaten wie Essig, Salz, Zucker oder Honig nicht weit, denn sie sorgen für die lange Haltbarkeit und konservieren die Früchte. Praktischer Nebeneffekt: Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Dillgurken
Zutaten:
- 1 kg Gurken
- 500 ml Wasser
- 500 ml weißer Essig (5 % Säure)
- 3 EL Salz
- 2 EL Zucker
- 5 frische Dillzweige
- 4 Knoblauchzehen
- 1 EL Senfkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- Optional: Lorbeerblatt, Koriandersamen, Dill-Samen
Und so wird´s gemacht:
- Waschen Sie die Gurken und schneiden Sie die Enden ab, da diese Bitterstoffe enthalten können. Verwenden Sie Salatgurken, werden diese in dicke Scheiben oder Stücke geschnitten, Einlegegurken bleiben im Ganzen.
- Geben Sie die genannten Gewürze in sterilisierte Gläser
- Füllen Sie die Gurken ein, sodass möglichst wenig Luft mit eingeschlossen wird.
- Bereiten Sie nun die Essiglösung zu. Dafür werden Wasser, Essig, Salz und Zucker zum Kochen gebracht.
- Die heiße Essiglösung gießen Sie nun in die Gläser und lassen zum Glasrand rund 1 Zentimeter frei.
- Eventuelle Luftblasen können Sie durch Klopfen an die Glaswand entfernen.
- Verschließen Sie die Gläser und lassen Sie diese abkühlen. Optional können Sie die Gurkengläser in heißem Wasser für 10 Minuten einkochen, das erhöht noch einmal die Haltbarkeit.
- Gurken an einem kühlen und dunklen Ort lagern.
So eingelegt sind Dillgurken rund 1 Jahr oder noch länger haltbar.
Gewürzgurken
Zutaten:
- 1 kg Gurken
- 500 ml Wasser
- 500 ml weißer Essig (5 % Säure)
- 2 EL Salz
- 3 EL Zucker
- 1 EL Senfkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- 1 TL Koriandersamen
- 2 Lorbeerblätter
- 5 Gewürznelken
- 4 Knoblauchzehen
- 1 TL Dillsamen
- 1 TL Kurkuma
- 1 Zimtstange
Und so wird´s gemacht:
Befolgen Sie beim Einlegen von Gewürzgurken das Rezept für Dillgurken, die Schritte sind genau gleich. Auch Gewürzgurken halten 1 Jahr und länger.
Gurken süß-sauer
Zutaten:
- 1 kg Gurken
- 500 ml Wasser
- 500 ml weißer Essig (5 % Säure)
- 200 g Zucker
- 2 EL Salz
- 1 EL Senfkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- 1 TL Koriandersamen
- 4 Knoblauchzehen
- 2 Lorbeerblätter
- Optional: 2 Zwiebeln, 4 Dillzweige, 1 TL Kurkuma, 4 Gewürznelken, 1 Zimtstange
Und so wird´s gemacht:
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für Gurken süß-sauer finden Sie bei den Dillgurken, die Herstellung unterscheidet sich nicht. Süß-sauer eingelegte Gurken sind 1 Jahr und länger haltbar.
Honiggurken
Zutaten:
- 1 kg Gurken
- 500 ml Wasser
- 500 ml weißer Essig (5 % Säure)
- 200 g Honig
- 2 EL Salz
- 1 EL Senfkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- 2 Knoblauchzehen
- Optional: 2 Lorbeerblätter, 1 TL Dillsamen, 1 TL getrockneter Dill, 1 Zimtstange
Und so wird´s gemacht:
Richten Sie sich nach dem Rezept für Dillgurken, denn Honiggurken werden genauso einfach hergestellt. Richtig gelagert sind sie 1 Jahr und länger haltbar.
Gurken einlegen – auch das ist möglich
Die gerade genannten Rezepte waren die wohl gängigsten. Doch das war noch lange nicht alles, denn Gurken lassen sich auf viele verschiedene Arten einlegen – probieren Sie doch mal folgende Möglichkeiten:
- Scharf mit Chili: Hauptbestandteil neben Knoblauch sind hier rote Chilischoten.
- Asiatisch mit Sojasoße: Die Marinade besteht aus Sojasoße, Reisessig, Ingwer und Sesamöl.
- Mit Zitrone und Pfeffer: Fruchtig-scharf werden die Gurken mit Zitronenscheiben und ganzen Pfefferkörnern.
- Indisch mit Kurkuma und Kreuzkümmel: Sehr exotisch schmeckt die indische Variante, zu der Sie noch Koriander geben können.
- Mit Apfelessig und Ahornsirup: Statt Zucker oder Honig können Sie auch mal diese süß-saure Variante versuchen.
- Mit Rotwein und Gewürzen: Wein und Gewürze passen perfekt zusammen und somit auch zu Gurken!
- Mit Fenchel und Orangenschale: Sehr frisch und sehr aromatisch werden Gurken mit dieser Variante.
- Mit Anis und Zimt: Ein Hauch von Weihnachten umweht diese ungewöhnliche Möglichkeit, Gurken einzulegen.
Gurken fermentieren
Vielleicht haben Sie bei unseren Einlege-Rezepten die beliebten Salzgurken vermisst. Das war kein Versehen, sondern Absicht. Denn wenn Sie Gurken in Salzlake einlegen, dann nennt man das auch Fermentieren. Dabei bedienen wir uns Milchsäurebakterien, die über einen längeren Zeitraum gären, die Gurken dadurch nicht nur saurer werden lassen, sondern auch haltbar machen.
Zutaten:
- 1 kg Gurken
- 1 l Wasser
- 50-60 g Salz
- 4 Dillzweige
- 4 Knoblauchzehen
- 1 EL Senfkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- 2 Lorbeerblätter
Und so wird´s gemacht:
- Waschen Sie die Gurken und schneiden Sie die Enden ab, um mögliche Bitterstoffe zu entfernen.
- Bereiten Sie die Salzlake zu. Dabei wird das Salz im Wasser aufgelöst. Dies können Sie mit kaltem, aber auch mit heißem Wasser tun.
- Füllen Sie die Gurken in sterile Einmachgläser oder Fermentationsgläser, alternativ können Sie auch einen Steintopf verwenden.
- Geben Sie die Gewürze dazu und gießen Sie nun die Salzlake hinein.
- Achten Sie darauf, dass sich die Gurken vollständig unter der Salzlake befinden. Um zu vermeiden, dass die Früchte oben herausschauen, beschweren Sie diese etwa mit einem Teller oder einem speziellen Fermentationsgewicht.
- Lassen Sie die Gurken bei Raumtemperatur (18 bis 22 Grad) für 5 bis 10 Tage fermentieren. Je nach Temperatur und gewünschtem Geschmack kann die Fermentation länger oder kürzer ausfallen. Sollten sich während dieser Zeit Bläschen bzw. weißer Schaum an der Oberfläche bilden, ist dies sogenannte Kahmhefe. Diese entsteht durch die Gärung, ist ungefährlich und kann einfach abgeschöpft werden.
- Probieren Sie die Gurken nach 5 Tagen – wenn sie den gewünschten Geschmack erreicht haben, werden sie fest verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt.
Fermentierte Gurken sind meist bis zu 1 Jahr haltbar.
Gurken einkochen
Oftmals wird nicht zwischen Einkochen und Einlegen unterschieden – dennoch gibt es einen Unterschied. Beim Einlegen wird wie oben verfahren, der heiße Sud wird über die Gurken gegeben und das Glas anschließend verschlossen. Genauso funktioniert das Einkochen, wobei hier noch ein Zusatzschritt erfolgt. Die verschlossenen Gläser werden nämlich in einem Wasserbad für ca. 15 bis 20 Minuten eingekocht. Bei Gläsern mit Twist-Off-Deckel zieht sich dieser nach unten – ein Vakuum entsteht. Beim Einkochen mit Weckgläsern, also mit losem Deckel, der mit einem Gummi gehalten wird, zieht das Vakuum den Deckel fest auf den Gummi, sodass das Glas luftdicht verschlossen ist. Durch das Einkochen kann die Haltbarkeit noch einmal deutlich verlängert werden – Gurken sind dann bis zu 2 Jahre oder noch länger konserviert.
Gurken in Öl einlegen
Beim Einlegen von Gurken ist immer Essig ein Bestandteil. Statt Essig kann aber auch Öl verwendet werden, dann sind die Gurken zwar nicht ganz so lange haltbar, dafür entfalten Sie ganz andere Geschmacksknospen. Für das Einlegen von Gurken in Öl eignen sich vor allem Salatgurken.
Zutaten:
- 1 kg Gurken
- 500 ml hochwertiges Olivenöl (auch Sonnenblumenöl ist möglich)
- 4 Knoblauchzehen
- 1 EL Senfkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- 1 TL getrocknete Kräuter (Oregano, Rosmarin, Thymian etc.)
- Salz
- 2 Lorbeerblätter
- Optional: 1 TL getrocknete Chilischoten, 1-2 Zitronenscheiben
Und so wird´s gemacht:
- Waschen Sie die Gurken und schneiden Sie diese anschließend in etwa 0,5 Zentimeter dicke Scheiben. Auch Längsstreifen sind natürlich möglich.
- Jetzt werden die Gurken großzügig mit Salz bestreut und für 1 bis 2 Stunden liegen gelassen. Das Salz sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser aus den Früchten austritt. Anschließend die Gurken abwaschen und trockentupfen.
- Geben Sie nun die Gewürze in die sterilen Gläser.
- Schichten Sie die Gurken hinein und zwar so eng, dass möglichst wenig Luft eingeschlossen wird.
- Gießen Sie jetzt das Öl in das Glas, die Gurken müssen vollständig bedeckt werden. Luftblasen können durch Klopfen auf den Glasrand entfernt werden.
- Gläser fest verschließen und kühl und dunkel lagern. Vor Gebrauch mindestens eine Woche ziehen lassen.
Eingelegte Gurken in Öl sind 3 bis 4 Monate haltbar.
Gurken trocknen
Auch wenn Gurken zu 95 % aus Wasser bestehen, lassen sie sich trocknen und später als Snack vernaschen oder zu Salaten, Suppen oder in Eintöpfen verwenden. Der Trocknungsprozess kann lange dauern, es lohnt sich aber, denn getrocknete Gurken sind mal ein etwas anderer Snack.
Zutaten:
- Gurken
- Salz
Und so wird´s gemacht:
- Gurken waschen und in dünne Scheiben (ca. 3 Millimeter) schneiden. Je dünner, umso schneller trocknen sie.
- Damit der Trocknungsprozess etwas schneller geht, können Sie die Gurken vorab entwässern. Dazu werden die Früchte mit Salz bestreut. Lassen Sie sie mindestens 30 Minuten ruhen, waschen und trocknen Sie sie anschließend ab.
- Legen Sie die Gurkenscheiben gleichmäßig nebeneinander auf ein Dörrgitter Ihres Dörrautomaten. Alternativ können Sie auch ein Backbleck für den Backofen belegen.
- Im Dörrautomat stellen Sie die Temperatur auf 50 bis 55 Grad ein und lassen die Gurken für 8 bis 12 Stunden trocknen. Im Backofen wird eine Temperatur zwischen 50 und 60 Grad benötigt. Die Tür sollte zur besseren Luftzirkulation leicht geöffnet bleiben. Die Trocknung dauert hier zwischen 6 und 8 Stunden. Die Gurken sind fertig, wenn sie vollständig trocken und knusprig sind, sie dürfen sich nicht mehr biegen.
- Lassen Sie die Gurkenscheiben abkühlen und lagern Sie diese in einem luftdichten Behälter an einem kühlen und dunklen Ort.
Getrocknete Gurken sind verschlossen bis zu 1 Jahr haltbar.
Gurken einfrieren
Viele Gemüsesorten lassen sich problemlos einfrieren – bei Gurken ist das so eine Sache. Aufgrund des hohen Wassergehalts ist das Einfrieren nur bedingt möglich, da die Gurken beim Auftauchen matschig werden. Das bedeutet: Wenn Sie diese roh essen möchten oder für den Salat vorgesehen haben, dann wird das nichts. Wenn Sie allerdings Schmorgurken oder Gurkengemüse daraus machen möchten, ist das Einfrieren problemlos möglich. Wichtig zu beachten ist, dass Sie die Gurken vor dem Einfrieren waschen, schälen, entkernen und in Scheiben oder Stücke schneiden sollten. Legen Sie sie in einen Gefrierbeutel oder eine Dose und ab in die Tiefkühltruhe. Beim Auftauchen können die Gurken dann direkt in heißes Wasser gegeben werden.