„Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid“ Diesen Zungenbrecher kennt wohl jeder, der Blaukraut, Rotkohl, auch Blaukohl liebt. Dabei ist das Kraut der Gamechanger schlechthin, da es so vielseitig wie nie ist. Neben Weißkohl haben Sie mit Rotkohl alle Möglichkeiten, ihn einzulegen, einzufrieren oder gar einzukochen. Wie Sie ihn haltbar machen und auch die schöne violette Farbe beibehalten, erfahren Sie in diesem Bericht. Zudem gibt es auch die 10 besten Rezepte für das Haltbarmachen von Rotkohl.
Was macht den Rotkohl so besonders?
Viele kennen Rotkohl vom Weihnachtsbraten. Das Kraut ist das typische Wintergemüse und ist gleichzeitig auch sehr beliebt. Rund 120.000 Tonnen Rotkohl werden jährlich von September bis November geerntet. Ist er gut eingelagert, können Sie ihn bis in den Sommer erwerben. Blaukraut passt besonders gut zu Wild- und Gänsebraten, aber auch zu Bratwurst ist er unschlagbar.
Eigentlich kommt Blaukohl aus dem Mittelmeerraum und wurde in Deutschland erst ab dem Mittelalter kultiviert. Doch er war nicht nur ein hervorragendes Wintergemüse mit wichtigen Nährstoffen, sondern wurde auch als Heilpflanze verwendet.
Sauerkraut, Kohlsaft und Kohlsuppe aus Weiß- und Rotkohl wurden untere anderem bei Gicht und Gelenkschmerzen eingesetzt. Auch bei Haarausfall, Koliken sowie allen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wurde Rotkohl genutzt. Gequetschte Kohlblätter wurden darüber hinaus aus bei Geschwüren, Ekzemen, Wunden, entzündlichen Hautproblemen sowie schmerzenden und entzündeten Gelenken eingesetzt.
Inhaltsstoffe von Rotkohl
Im Gegensatz zu Weißkraut enthält Rotkraut Farbstoffe (Anthocyane). Diese Anthocyane kommen im Grunde nur in Blaukraut, rotem Blumenkohl und rotem Romanesco vor. Sie haben eine antioxidative Wirkung und eliminieren freie Radikale. Des Weiteren sollten sie Vorteile auf die Augengesundheit haben. Sogar das Risiko, an Diabetes Typ 2, Arthritis oder Neurodermitis zu erkranken, sollten sie senken.
Außerdem ist im Rotkohl auch Senfölglycosid enthalten, was ebenfalls vor freien Radikalen schützt. Zeaxanthin und Lutein hingegen sind ein natürlicher Sonnenschutzfaktor für die Augen. Gleichzeitig enthält Rotkohl genauso viel Vitamin C wie Zitronen. Somit wird auch das Immunsystem gestärkt. Vitamin K, Eisen und Kalzium sind gut für die Knochen. Weiterhin sind noch Vitamin B6, B9 und E, sowie Chlorid, Kalium, Magnesium und Schwefel im Rotkohl vorhanden.
Wer ein paar Pfunde abnehmen möchte, hat mit Rotkohl ebenfalls alle Chancen. Gerade einmal 56 Kalorien sind in 100 Gramm Rotkohl enthalten. Durch die so wichtigen Ballaststoffe wird auch die Verdauung angeregt und soll sogar das Risiko von Dickdarmkrebs deutlich reduzieren.
Allerdings hat Kohl im Allgemeinen auch einen Nachteil. Es kann zu Blähungen kommen. Sie können diese aber umgehen, wenn Sie beim Kochen Kümmel, Ingwer oder Fenchel untermischen. So jetzt aber genug Wissenswertes zu Rotkaut. Jetzt kommen die Rezepte für Sie.
Die 10 besten Rezepte, um Rotkohl haltbar zu machen
Hier sind die 10 besten Rezepte und Methoden, um Rotkohl haltbar zu machen. Diese Methoden umfassen das Lagern, Blanchieren, Einfrieren, Einkochen und mehr, um die Frische und den Geschmack von Rotkohl zu bewahren.
Klassische Lagerung von Rotkohl
Methode:
Frische Rotkohlköpfe können für eine begrenzte Zeit im Kühlschrank oder Keller gelagert werden.
Anleitung:
- Wählen Sie unbeschädigte und feste Rotkohlköpfe ohne Risse oder Flecken.
- Wickeln Sie den Rotkohl in ein feuchtes Küchentuch, um Feuchtigkeitsverlust zu verhindern.
- Lagern Sie den Rotkohl im Gemüsefach des Kühlschranks oder in einem kühlen, dunklen Keller bei Temperaturen um 0–4 °C.
- Unter diesen Bedingungen kann Rotkohl bis zu 3–4 Wochen gelagert werden.
Blanchieren und Einfrieren von Rotkohl
Methode:
Blanchieren und Einfrieren ist eine effektive Methode, um Rotkohl länger haltbar zu machen und seine Farbe und Nährstoffe zu bewahren.
Anleitung:
- Rotkohl waschen, vierteln und den Strunk entfernen.
- Die Viertel in feine Streifen schneiden.
- Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und den Rotkohl 2–3 Minuten blanchieren.
- Rotkohl sofort in Eiswasser abschrecken, um den Garprozess zu stoppen.
- Gut abtropfen lassen und in Gefrierbeutel oder -behälter geben.
- Luft so gut wie möglich entfernen und die Beutel oder Behälter verschließen.
- Bis zu 6 Monate im Gefrierschrank lagern.
Rotkohl einkochen
Methode:
Einkochen ist eine traditionelle Methode, um Rotkohl für den Winter haltbar zu machen.
Anleitung:
- Rotkohl waschen, vierteln, den Strunk entfernen und in Streifen schneiden.
- Den geschnittenen Rotkohl in einem großen Topf mit Apfelessig, Wasser, Zucker, Salz und Gewürzen wie Lorbeerblättern, Nelken und Wacholderbeeren vermengen.
- Den Rotkohl etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis er weich ist.
- Den heißen Blaukraut in sterile Einmachgläser füllen, dabei einen Rand von etwa 1 cm frei lassen.
- Die Gläser fest verschließen und im Wasserbad ca. 90 Minuten einkochen.
- Nach dem Einkochen die Gläser abkühlen lassen und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. So hält sich der Rotkohl bis zu einem Jahr.
Fermentierter Rotkohl
Methode:
Fermentieren ist eine Methode, die immer beliebter wird, um Rotkohl durch Milchsäuregärung haltbar zu machen, was auch probiotische Vorteile bietet.
Anleitung:
- Rotkohl waschen, vierteln und den Strunk entfernen. In feine Streifen schneiden.
- Rotkohl mit 2 % seines Gewichts an Salz bestreuen und gründlich kneten, bis Saft austritt.
- Den Rotkohl fest in ein sauberes Einmachglas pressen, sodass der Saft den Kohl vollständig bedeckt.
- Ein Gewicht auf den Kohl legen, um ihn unter der Lake zu halten, und das Glas mit einem luftdichten Deckel verschließen.
- 1–2 Wochen bei Zimmertemperatur fermentieren lassen, dann im Kühlschrank lagern. Der fermentierte Rotkohl hält sich mehrere Monate.
Rotkohl als Sauerkraut
Methode:
Sauerkraut ist eine spezielle Form der Fermentation, die mit Weiß- und Rotkohl funktioniert.
Anleitung:
- Rotkohl fein hobeln und mit Salz (etwa 20 g pro Kilogramm Kohl) vermengen.
- Den Kohl kräftig kneten oder stampfen, bis ausreichend Saft austritt.
- Den Kohl fest in ein Fermentationsgefäß schichten, dabei den Kohl immer wieder fest andrücken, um Luftblasen zu entfernen.
- Beschweren Sie den Kohl, sodass er vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist. Danach verschließen Sie das Gefäß.
- 4–6 Wochen bei kühler Zimmertemperatur fermentieren lassen. Nach der Fermentation hält sich das Sauerkraut im Kühlschrank bis zu einem Jahr.
Rotkohl-Chutney
Methode:
Chutney ist eine würzige Marmelade aus Gemüse und Früchten, die mit Essig und Zucker eingekocht wird.
Anleitung:
- Rotkohl, Äpfel, Zwiebeln und Rosinen klein schneiden.
- In einem großen Topf mit Apfelessig, braunem Zucker, Gewürzen wie Zimt, Nelken und Muskatnuss mischen.
- Auf kleiner Flamme unter häufigem Rühren etwa 1 Stunde köcheln lassen, bis die Mischung dickflüssig ist.
- Heiß in sterile Gläser füllen und gut verschließen. Das Chutney hält sich kühl und dunkel gelagert bis zu einem Jahr.
Rotkohl in Essig einlegen
Methode:
Einlegen in Essig ist eine einfache Methode, um Rotkohl als Beilage haltbar zu machen.
Anleitung:
- Rotkohl waschen, vierteln, Strunk entfernen und in feine Streifen schneiden.
- In einer Schüssel mit Salz mischen und 1–2 Stunden ziehen lassen, dann gut abspülen.
- Essig, Wasser, Zucker und Gewürze (wie Senfkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblätter) in einem Topf aufkochen.
- Rotkohl in saubere Einmachgläser füllen und mit der heißen Essiglösung übergießen.
- Gläser gut verschließen und im Kühlschrank oder Keller aufbewahren. Eingelegter Rotkohl hält sich mehrere Monate.
Rotkohl einfrieren ohne Blanchieren
Methode:
Rotkohl kann auch direkt ohne Blanchieren eingefroren werden, um Zeit zu sparen.
Anleitung:
- Rotkohl waschen, vierteln, Strunk herausschneiden und in feine Streifen schneiden.
- Die Streifen auf einem Backblech ausbreiten und in den Gefrierschrank stellen, bis sie fest sind.
- Den gefrorenen Rotkohl in Gefrierbeutel oder -behälter umfüllen, gut verschließen und beschriften.
- Im Gefrierschrank aufbewahren, wo er bis zu 6 Monate haltbar ist.
Rotkohl trocknen
Methode:
Trocknen ist eine weniger verbreitete, aber sehr effektive Methode zur Haltbarmachung von Rotkohl.
Anleitung:
- Rotkohl waschen, vierteln, Strunk entfernen und in sehr dünne Streifen schneiden.
- Die Streifen auf Dörrgitter legen und bei etwa 50 °C im Dörrautomaten oder Backofen trocknen lassen, bis sie knusprig sind.
- Getrockneten Rotkohl in luftdichte Behälter füllen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern. So hält er sich bis zu einem Jahr.
Rotkohl-Konfitüre
Methode:
Konfitüre aus Rotkohl ist eine süßsaure Spezialität, die als Brotaufstrich oder Beilage zu Käse und Fleisch verwendet werden kann.
Anleitung:
- Rotkohl fein hobeln und mit Äpfeln, Zwiebeln, Zucker, Essig und Gewürzen (wie Zimt und Nelken) in einem Topf mischen.
- Bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Mischung eindickt und die Flüssigkeit fast verdampft ist.
- Die heiße Konfitüre in sterile Gläser füllen und fest verschließen.
- Im Kühlschrank oder Keller aufbewahren. Die Rotkohl-Konfitüre hält sich mehrere Monate.
Mit diesen Methoden und Rezepten können Sie Rotkohl auf verschiedene Arten haltbar machen und das Gemüse auch außerhalb der Saison genießen. Haben auch Sie noch Rezepte, um Rotkohl haltbar zu machen? Dann freuen wir uns, wenn Sie diese in den Kommentaren hinterlassen.