Bei Dill handelt es sich um ein sehr beliebtes Kraut, welches in vielen Gärten angebaut wird und weltweit in den Küchen verwendet wird. Ursprünglich kommt Dill aus Westasien und dem Mittelmeerraum. Dill (Anethum graveolens) hat mittlerweile in den Küchen der unterschiedlichsten Kulturen seinen festen Platz. Besonders bekannt ist Dill als klassisches Gewürz für die Zubereitung von Gurkengerichten, eingelegt oder auch als Beilage. Wobei der Dill viel mehr kann. Dill verfeinert eine Vielzahl unterschiedlicher Gerichte, bietet einige gesundheitliche Vorteile und ist außerdem recht einfach im Kübel oder im heimischen Garten anzubauen. In diesem Artikel verraten wir Ihnen wichtige Dinge rund um den Anbau, die Pflege und die Verwendung von Dill.
Wissenswertes zu Dill
Der Dill wird zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gezählt und ist unter anderem mit Pflanzen wie Petersilie, Koriander und Fenchel verwandt. Ursprünglich kommt das Wort „Dill“ aus dem Altdeutschen. Es bedeutet vom Ursprung her so viel wie „besänftigen“ oder „beruhigen“ und weist damit auch auf die ursprüngliche Verwendung von Dill bei Problemen mit der Verdauung hin. Bei Dill handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen kann. Durch die gelben Blüten, federartigen Blätter und aromatischen Samen ist Dill eine vielseitige Pflanze für den Garten und die Küche. Die in dieser Pflanze vorhandenen ätherischen Öle sorgen beim Dill für das leicht süßliche und frische Aroma.
Sorten
Beim Dill gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Sorten, die sich unter anderem in der Robustheit, beim Aroma und durch die Wuchsform unterscheiden.
- Gurken-Dill: Der „klassische“ Dill wird häufig für die Zubereitung von Gurkengerichten verwendet. Der sogenannte Gurken-Dill zeichnet sich durch sein mildes Aroma aus und ist perfekt für die Küche geeignet.
- Herakles-Dill: Diese Dill-Sorte hat einen kräftigen Wuchs und ist für seine besonders großen Blätter bekannt. Diese Sorte ist sehr robust und eignet sich hervorragend für eine reiche Ernte von Dillkraut.
- Vier-Jahreszeiten-Dill: Der Name ist bei dieser Dillsorte Programm und entsprechend kann man diesen Dill beinahe ganzjährig anbauen und sich eine regelmäßige Ernte sichern.
- Tetra-Dill: Hierbei handelt es sich um eine besonders kompakte und aromatische Sorte. Der Tetra-Dill eignet sich perfekt für einen Anbau auf kleinen Flächen oder auch in einem Topf.
Anbau und Pflege
Wie bereits zu Beginn dieses Artikels angesprochen ist Dill ziemlich pflegeleicht. Der Dill kommt sowohl im Topf als auch im Freiland hervorragend zurecht und die Pflanze ist erfreulich unempfindlich gegenüber Schädlingen. Darüber hinaus braucht der Dill wenig Dünger und kommt mit vielen unterschiedlichen Bedingungen hervorragend zurecht.
Standort und Boden
Dill fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort besonders wohl und kommt am besten in humusreichen und durchlässigen Böden zurecht. Der Boden sollte für den Dill möglichst locker und leicht sein, weil die Pflanze entstehende Staunässe nicht gut verträgt. Der ideale pH-Wert für den Dill liegt im Bereich von sechs bis sieben. Sollte der Boden am Standort zu schwer sein, dann ist es ratsam für eine bessere Drainage ein wenig Sand unterzumischen. Darüber hinaus sollte der Standort frei von Unkraut sein, weil Dill sich grundsätzlich nicht so gut gegen andere konkurrierende Pflanzen am Standort durchsetzen kann.
Aussaat im Freiland
Die Aussaat von Dill kann im Freiland in der Zeit von Mitte April bis in die letzten Wochen des Junis erfolgen. Wichtig ist vor allem, dass rund um den Zeitpunkt der Aussaat keine stärkeren Fröste mehr zu befürchten sind. Bei Dill handelt es sich um einen sogenannten Kaltkeimer, der auch bei niedrigeren Temperaturen keimfreudig ist. Die Dillsamen werden rund ein bis zwei Zentimeter in der Erde ausgesät und wichtig ist ein Pflanzabstand von rund 20 cm. Die Keimdauer beträgt beim Dill anschließend rund zehn bis maximal 14 Tage. Für die Gewährleistung einer kontinuierlichen Ernte bietet es sich an, alle drei Wochen neue Samen auszusäen. Die Dillpflanze verteilt häufig auch selbst am Standort Samen und dadurch wachsen im Folgejahr nicht selten an der gleichen Stelle neue Pflanzen heran.
Anbau im Kübel
Dill ist ebenfalls hervorragend für den Anbau in einem Topf oder Kübel, beispielsweise auch auf dem Balkon, geeignet. Der ausgewählte Kübel sollte unbedingt eine Tiefe von 20 cm aufweisen, weil der Dill eine sogenannte Pfahlwurzel bildet. Von großer Bedeutung ist beim Dill außerdem eine gute Drainage, um für die Pflanze gefährliche Staunässe zu verhindern. Den Pflanztopf an einen sonnigen Standort stellen und die Pflanze regelmäßig gießen, und zwar auch weil die Erde in einem Kübel schneller austrocknen kann, als das im Freiland normalerweise der Fall ist. Der Dill kann auf diese Weise ganzjährig angebaut werden, wenn die Pflanze ausreichend Licht bekommt.
Pflege
Grundsätzlich braucht Dill wenig Pflege und trotzdem gibt es einige grundsätzliche Pflegemaßnahmen, die das Wachstum der Pflanze verbessern können. Wichtig ist beispielsweise, dass Sie die Pflanzen regelmäßig aber nur in Maßen gießen. Bei einer Freilandhaltung kommt der Dill normalerweise in unseren Gefilden mit dem natürlichen Niederschlag zurecht. Bei längeren Trockenperioden sollten Sie die Dillpflanzen allerdings auch im Freiland regelmäßig gießen.
Bei einer Anpflanzung im Topf empfiehlt es sich außerdem, dem Dill einmal im Monat eine kleine Gabe organischen Dünger zu geben. Auf diese Weise können Sie das Wachstum der Pflanze zusätzlich unterstützen. Ein Rückschnitt ist beim Dill normalerweise nicht erforderlich und bei einer regelmäßigen Ernte bleibt die Pflanze sowieso kompakt.
Ernte und Lagerung
Die Blätter der Dillpflanze können ungefähr ab einer Höhe von rund 15 cm geerntet werden. Es empfiehlt sich, nur die äußeren Blätter einer Pflanze abzuschneiden, weil dadurch das weitere Wachstum nicht eingeschränkt wird. Die abgeschnittenen Dillblätter sollten im Idealfall frisch eingesetzt werden, weil die getrockneten Blätter einiges an Aroma verlieren. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Dillblätter einzufrieren und dadurch für eine längere Haltbarkeit ohne Aromaverlust zu sorgen. Dill-Samen können Sie ernten, wenn im Spätsommer die Blütenstände der Pflanze bräunlich werden. Für das Trocknen die Samenstände zunächst abschneiden und diese anschließend kopfüber in einen luftigen Raum aufhängen und langsam trocknen lassen.
Nach dem Trocknen können die Samen dann in einem luftdichten Gefäß hervorragend aufbewahrt und immer wieder beispielsweise beim Kochen eingesetzt werden.
Schädlinge und Krankheiten
Der Dill ist gegenüber Schädlingen und Krankheiten generell ziemlich resistent. Allerdings kommt es immer mal wieder vor, dass die Pflanzen von Blattläusen befallen werden. Bei einem leichten Blattlausbefall reicht häufig schon das Abspülen der Pflanze für eine Entfernung der Blattläuse.
Darüber hinaus kann es beim Dill zu einer Wurzelfäule kommen, und zwar vor allem durch einen zu nassen Boden. Aus diesem Grund ist eine gute Drainage bei den Pflanzen von entscheidender Bedeutung. Ein häufiger auftauchender Schädling ist der Dill-Samenkäfer, der die Samen der Pflanze befällt. Einen Befall durch den Dill-Samenkäfer kann man vermeiden, indem man die Samen der Pflanzen möglichst frühzeitig erntet.
Gesundheitliche Vorteile rund um den Dill
Der Dill ist auf der einen Seite ein aromatisches Küchenkraut, das aber auf der anderen Seite auch einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Das Dillkraut ist zunächst einmal reich an Eisen, Kalzium und Vitamin C. Die ätherischen Öle des Dills wirken außerdem beruhigend und können bei Bauchkrämpfen, Blähungen und weiteren Magen-Darm- Beschwerden eine natürliche Hilfe sein. Darüber hinaus wird Dill aufgrund seiner Inhaltsstoffe mit entspannender Wirkung traditionell gerne bei Stress und Schlafstörungen eingesetzt. Ebenfalls kann Dill durch seine antioxidativen Eigenschaften helfen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu verbessern.
Dill in der Küche
Bei Dill handelt es sich zweifellos um ein vielseitiges Küchenkraut, das hervorragend zu zahlreichen Gerichten passt. Bekannt ist Dill den meisten Leuten sicher als Zutat für die Zubereitung von Gurken als Gurkensalat oder in eingelegter Form. Aber der Dill ist deutlich vielseitiger einsetzbar und eignet sich beispielsweise hervorragend, um Hering, Forelle oder auch Lachs eine besondere Note zu verleihen. Dill kann aber auch Salaten, Saucen und Suppen ein frisches und charakteristisches Aroma geben.
Seltener werden in der Küche die Samen eingesetzt. Wobei sich Dill-Samen hervorragend zum Beispiel für das Würzen von leckeren Eintöpfen oder die Herstellung von Marinaden eignen. Ein frischer Dill-Dip mit Joghurt, Zitronensaft und ein wenig Knoblauch bietet sich in vielen Situationen als schmackhafte und schnelle Beilage zu Fleisch und Gemüse an.
Zum Abschluss dieses Artikels rund um den Dill darf aus unserer Sicht ein leckeres Rezept für ein klassisches Tzatziki nicht fehlen. Der Joghurt-Dipp mit griechischen Wurzeln ist ein absoluter Klassiker und passt nicht nur hervorragend zu griechischen Speisen.
Zutaten:
- 500 g griechischer Joghurt (10 % Fett)
- 1 Gurke
- 2–3 Knoblauchzehen (je nach Geschmack)
- 2 EL frischer Dill, fein gehackt (alternativ 1 TL getrockneter Dill)
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Zitronensaft oder Weißweinessig
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Gurke vorbereiten: Die Gurke waschen und grob raspeln. Anschließend die geraspelte Gurke in ein sauberes Küchentuch geben und gut ausdrücken, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. So wird das Tzatziki auch nicht zu wässrig.
- Knoblauch und Dill hinzufügen: Den Knoblauch schälen und fein hacken oder pressen. Frischen Dill fein hacken und ebenfalls hinzugeben.
- Zutaten vermengen: In einer großen Schüssel den Joghurt, die ausgedrückte Gurke, den Knoblauch und den Dill gut vermischen. Das Olivenöl und den Zitronensaft oder Essig hinzugeben und erneut verrühren.
- Abschmecken: Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Tzatziki dann für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen, damit sich die Aromen entfalten können.
- Servieren: Vor dem Servieren noch etwas Olivenöl darüber träufeln und mit frischem Dill garnieren.
Wollen Sie ein besonders intensives Aroma genießen, dann empfiehlt es sich das Tzatziki über Nacht im Kühlschrank ziehen zu lassen. Mit einem Spritzer Weißwein oder ein wenig Minze kann man dem griechischen Dip hervorragend noch eine individuellere Note geben.