Auch wenn sich vielen Gärten Rasen noch zu finden ist, entscheiden sich immer mehr Kleingärtner und Hausbesitzer für die Alternativen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Rasen hat aus ökologischer Sicht keinerlei Nutzen für die Umwelt. Der Rasenersatz beinhaltet meist viele Kräuter und Blumen und bietet Insekten so eine wichtige Nahrungsquelle. Außerdem ist der Pflegeaufwand viel geringer als beim herkömmlichen Rasen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch – kein Rasenersatz ist dauerhaft so belastbar wie ein richtiger Sport- und Spielrasen.
Rasen ist pflegeaufwendig
Der Rasen gehört zu den pflegeaufwendigsten Flächen im Garten. Sie müssen regelmäßig mähen und Düngen. Während den Trockenperioden im Sommer braucht ein Rasen viel Wasser. Wöchentlich können bis zu 20 Liter pro Quadratmeter durch den Wasserhahn fließen. Haben Sie keinen Wasseranschluss im Garten, wird es schwierig, den Rasen grün und kräftig zu halten. Die Kosten fürs Wasser sind auch nicht zu unterschätzen. Der Pflegeaufwand und die Kosten sind ein guter Grund, um über eine Alternative zum Rasen nachzudenken.
Ein Rasenersatz ist kein Rasen
Bedenken Sie immer, dass eine Rasenalternative kein Rasen ist. Kaum eine Alternative ist so belastbar. Haben Sie spielende Kinder, sind Sie Sportler oder buddelt Ihr Hund gern im Garten, werden schnell Spuren sichtbar sein. Ein Rasen lässt sich dann meist schneller wieder in Ordnung bringen. Auch das Erscheinungsbild ist mit einem Rasenersatz etwas anders – aber nicht schlechter. Die Rasenalternativen können Sie nur gelegentlich betreten. Es bilden sich sonst schnell Trampelpfade.
Was eignet sich als Ersatz für den Rasen?
Als Rasenersatz können Sie zahlreiche Bodendecker und Kräuter verwenden, die dicht wachsen und einen Teppich bilden. Die Alternative soll dem Unkraut Paroli bieten und die Fläche schön bedecken, um Bodenerosion zu verhindern. Die Alternativen sollen wintergrün sein und nicht zu hoch wachsen.
Der Rasenersatz muss aber auch zu bändigen sein. Pflanzen, die wuchern und später vielleicht an Bäumen oder Mauern hochklettern, sind eher nicht geeignet. Dazu gehört zum Beispiel der Efeu. Dort müssen Sie ständig die Ausläufer bändigen. Für schattige Plätze sollten Sie die richtigen Pflanzen finden wie Walderdbeeren oder Haselwurz.
Sandthymian
Sandthymian oder Feldthymian ist eine wunderbare Alternative zum Rasen. Die Thymianart ist besonders für sonnige und trockene Standorte geeignet. Der Boden kann sandig und mager sein. Er wächst schnell und bildet eine dichte Matte. Sandthymian ist ein begehbarer Bodendecker, der Insekten viel Nahrung bietet. Der Thymian duftet sehr aromatisch und blüht je nach Sorte weiß oder rosa.
Rasenkamille
Die Rasenkamille wird auch als Römische Kamille bezeichnet. Die Pflanzen werden nur 15 cm hoch. Über den ganzen Sommer trägt sie weiße Blüten, die wunderbar duften. Gelegentliches Betreten steckt die Rasenkamille ohne Probleme weg. Auch die Gartenparty darf mal auf der Fläche stattfinden. Werden Ihnen die Pflanzen zu hoch, können Sie auch mal mit dem Rasenmäher über die Fläche gehen.
Sternmoss
Sternmoss wird auch als Pfriemen-Mastkraut bezeichnet. Unter den Stauden gehören die Pflanzen zu den Kleinsten der Kleinen. Übrigens führt der Name in die Irre – Sternmoos ist kein Moos, sondern ein Nelkengewächs. Die Pflanze hat fein gegliederte Triebe, die kriechend wachsen. Der Bodendecker wächst mehr in die Breite als in die Höhe. Ab Mai zeigen sich weiße Blüten, die einfach wundervoll aussehen. Sternmoos wird vor allem in Japanischen Gärten gepflanzt.
Teppich-Verbene
Teppich-Verbene ist ein trittfester Bodendecker. Wie der Name schon sagt, gehört die Pflanze zu den Verbenengewächsen. Die kleine Staude kommt mit Trockenheit ebenso gut zurecht wie mit Nässe. Sie breitet sich schnell aus. Die Verbene wurzelt tief und bildet schnell einen großen Teppich. Ab dem Frühsommer blühen die rosa Blüten. Die Blätter der Teppich-Verbene können im Winter verbräunen. Das macht aber nichts, denn im Frühjahr treibt sie schnell wieder im saftigen Grün aus. Teppich-Verbene ist sehr wuchsfreudig. Vorteilhaft ist deshalb eine Rasenkante, welche die Pflanzen in Zaum hält.
Fiederpolster
Das Fiederpolster kennen Sie vielleicht als Laugenblume. Ursprünglich kommen die Polsterstauden aus Neuseeland. Sie sind sehr robust und widerstandsfähig. Das Laub, das dem Moos ähnlich ist, ist auch in milden Wintern grün. Innerhalb kurzer Zeit bildet der Bodendecker einen dichten Teppich, der begehbar ist. Während des Sommers blüht das Fiederpolster gelb. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze auf frischen bis feuchten Böden. Die Lage sollte sonnig bis halbschattig sein.
Eine Blumenwiese mit Kräutern
Sind die Kinder aus dem Haus und der Sportrasen wird nicht mehr benötigt, können Sie sich auch für eine Blumen- und Kräuterwiese entscheiden. Die Wiese ist besonders pflegeleicht, denn sie wird maximal zweimal im Jahr gemäht. Düngen brauchen Sie die Wiese nicht. Je magerer der Boden, desto besser, denn Magerwiese haben eine besonders große Artenvielfalt. Außerdem bietet die Wildblumenwiese mit Kräutern Insekten reichlich Nahrung und gleichzeitig viele Nistmöglichkeiten.
Diesen Standort lieben Bodendecker
Die meisten Bodendecker sind sehr anspruchslos. Ein lockerer Boden, in dem sich das Regenwasser nicht staut, ist perfekt. Schwere Böden können Sie mit Sand durchlässiger gestalten. Wenn Sie den Rasen im Herbst mit einem Rasenersatz bepflanzen, können Sie Unkräuter unterdrücken. Im Herbst wachsen Unkräuter träger. Der Rasenersatz hat bis zum Frühling Zeit zum Wachsen und die Fläche dicht zu besiedeln. Möchten Sie zu anderen Zeiten Ihren Rasen verwandeln, müssen Sie das Unkraut entfernen, bis sich eine geschlossene Decke gebildet hat.