In vielen Gärten sind Gartengräser die heimlichen Stars und bringen eine natürliche Schönheit, Textur und auch Bewegung in jeden Garten. Gartengräser gibt es in vielen unterschiedlichen Größen, Formen und dadurch sind sie ideale Begleiter für Bäume, Sträucher oder auch Blumen und andere Pflanzen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns intensiver mit Gartengräsern und stellen einige Arten näher vor und geben einige Tipps rund um die Integration von Gartengräsern im eigenen Garten.
Die Vielseitigkeit von Gartengräsern
Gartengräser bieten eine große Vielfalt und können dadurch in quasi jedem Garten eingesetzt werden. Gartengräser können beispielsweise als Sichtschutz, Akzentpflanzen oder auch zur Strukturierung von Beeten hervorragend eingesetzt werden. Vor allem auch in naturnahen Gärten fügen sich die Gräser harmonisch in das vorhandene Gesamtbild ein und schaffen eine Verbindung zwischen Ordnung und Wildheit.
Gartengräser gibt es in verschiedenen Wuchshöhen, und zwar von bodendeckenden Zwerggräsern bis hin zu den majestätischen Riesengräsern wie etwa dem Chinaschild und dadurch kann man mit unterschiedlichen Gartengräsern im Garten hervorragend mit Tiefen und Höhen spielen. Darüber hinaus gibt es bei den Gartengräsern auch immergrüne Sorten wie zum Beispiel das Bärenfellgras. Diese Sorten sorgen im Garten ganzjährig für Farbe und sommergrüne Arten begeistern in den Herbstmonaten wiederum mit leuchtenden Farben.
Beliebte Sorten von Gartengräsern
Gartengräser begeistern durch Farbenpracht und Vielseitigkeit und bieten viele Möglichkeiten im Garten reizvolle Akzente zu setzen. An dieser Stelle wollen wir Ihnen einige häufig verwendete und bekannte Sorten ein wenig ausführlicher vorstellen und hierbei selbstverständlich auch Informationen rund um Verwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften geben.
Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
Chinaschilf gehört auf jeden Fall zu den imposantesten Ziergräsern und kann eine Höhe von bis zu drei Meter und mehr erreichen. Der Chinaschilf wird durch seine fächerartigen Blütenstände und die grazilen aufrechten Halme zu einem echten Blickfang. Das Chinaschilf ist hervorragend für größere Gärten geeignet und kann beispielsweise als Sichtschutz oder auch als imposante Solitärpflanze eingesetzt werden.
Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Durchlässig, nährstoffreich
Pflege: Rückschnitt im Frühjahr; gelegentliches Gießen in Trockenperioden
Beim Chinaschilf erfreuen sich vor allem der Zebrinus mit seinen charakteristischen horizontalen Streifen und der Gracillimus mit seiner feinen Struktur einer besonders großen Beliebtheit.
Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides)
Das Lampenputzergras bringt durch seine buschigen und weichen Blütenstände, welche an Bürsten erinnern in jeden Garten eine spielerische Eleganz. Das Lampenputzergras erreicht eine Höhe im Bereich von 50 bis 120 Zentimetern und eignet sich mit dieser Größe auch hervorragend für Beete und Rabatten. Die Blätter dieser Sorte verfärben sich im Herbst und begeistern mit warmen Bronze- und Goldtönen.
Standort: Sonnig
Boden: Locker und durchlässig, mäßig nährstoffreich
Pflege: Rückschnitt im Frühjahr, vor Frost schützen
Beim Lampenputzergras erfreuen sich Sorten wie Red Head und Hameln aufgrund ihrer intensiven Blütenfarben und der kompakten Wuchsform in vielen Gärten einer großen Beliebtheit.
Bärenfellgras (Festuca gautieri)
Es handelt sich beim Bärenfellgras um ein niedrig wachsendes und immergrünes Gras. Dieses bildet kissenartige, dichte Polster die sich perfekt für Steingärten oder als Bodendecker anbieten. Das Bärenfellgras erreicht nur eine Wuchshöhe von rund 20 cm und ist dadurch auch für kleinere Gärten hervorragend geeignet. Diese Gräserart ist immergrün und ist besonders pflegeleicht.
Standort: Sonnig
Boden: Trocken bis mäßig feucht, sandig oder kiesig
Pflege: Gelegentlich auslichten, um die Polster gesund zu halten
Zebragras (Miscanthus sinensis ‚Zebrinus‘)
Beim Zebragras handelt es sich um eine besonders auffällige Variante des ebenfalls beliebten Chinaschilfs. Auf den Halmen gibt es gelbliche Querstreifen, die dem Zebragras ein besonderes Aussehern verleihen. Dieses Gras erreicht Höhen im Bereich von 1,5 bis zu 2, 5 Metern und ist eine hervorragende Wahl als Solitärpflanze und mach vor allem auch in exotischen Gärten einen starken Eindruck.
Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Nährstoffreich, durchlässig
Pflege: Rückschnitt im Frühjahr, regelmäßige Wasserzufuhr in der Wachstumsphase
Seggen (Carex)
Bei der Gattung der Seggen gibt es zahlreiche Arten, die gleichermaßen hervorragend in trockenen und feuchten Böden wachsen und gedeihen. Die Seggen gibt es in unterschiedlichen Farben und so kann man mit silbrig-blauen, grünen und goldgeben Gräsern herrliche Akzente im Garten setzen. Seggen erreichen Wuchshöhen im Bereich von 20 cm bis 90 cm und dadurch sind diese Gartengräser sehr vielseitig einsetzbar.
Standort: Sonnig bis schattig
Boden: Angepasst an die jeweilige Sorte – von trocken bis sumpfig
Pflege: Gelegentlich zurückschneiden, um die Pflanze vital zu halten.
Besonders beliebte Sorten sind die blaue Segge Carex flacca für trockenere Böden und für feuchtere Standorte erfreut sich die goldgelbe Carex elata Aurea großer Beliebtheit.
Pampasgras (Cortaderia selloana)
Ein Inbegriff für Größe und Eleganz ist bei den Gartengräsern definitiv das Pampasgras. Durch seine federartigen, prächtigen Blütenstände, die häufig mehr als zwei Meter Höhe erreichen, ist das Pampasgras vor allem in weitläufigen Gärten ein absolutes Highlight. Besonders schön anzuschauen sind sicher die Sorten mit rosafarbenen und weißen Blüten.
Standort: Sonnig, windgeschützt
Boden: Locker, gut drainiert
Pflege: Zusammenbinden der Halme im Winter, Rückschnitt im Frühjahr
Sorten wie die Pumila wachsen deutlich kompakter und bieten sich dadurch auch für kleinere Gärten an.
Der Pflegeaufwand bei Gartengräsern
Die meisten Gartengräser benötigen keinen großen Pflegeaufwand und gelten als besonders pflegeleicht. Sie benötigen in der Regel keine intensiven Düngungen und sind relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Trotzdem gibt es wenig überraschend auch bei den Gartengräsern einige Aspekte, die man bei der Pflege berücksichtigen sollte, um das Beste aus den Gartengräsern herauszuholen.
- Rückschnitt: Die meisten Gräser sollten entweder im späten Winter im frühen Frühjahr zurückgeschnitten werden. Dadurch schützt man die Pflanzen auch bestmöglich vor unerwünschten Frostschäden. Außerdem kann man die dekorativen Halme der Gräser dann auch im Winter genießen.
- Bewässerung: Viele Gartengräser verfügen über eine hohe Trockenheitsresistenz, wobei es in den heißen Sommermonaten schon ratsam ist, gelegentlich zu Gießen.
- Düngung: Mit einer einmaligen organischen Düngung pro Jahr, und zwar möglichst im Frühling kann das Wachstum der Gartengräser positiv beeinflusst werden.
Standortwahl für Gartengräser
Bei Gartengräsern ist die Entscheidung für einen geeigneten Standort von großer Bedeutung und ist entscheidend für das gute Gedeihen der entsprechenden Gartengräser. Die meisten Gartengräser bevorzugen einen sonnigen Standort und fühlen sich auf gut durchlässigem Boden besonders wohl.
Für schattigere Bereiche im Garten bieten sich beispielsweise Seggen an, die auch mit weniger Sonne gut zurecht kommen und hervorragend gedeihen. Grundsätzlich bevorzugen trockenheitsliebende Arten wie Blauschwingelgras eher sandige Böden, während die bereits angesprochenen Seggen in feuchterem Boden besser zurechtkommen.
Gestaltungsmöglichkeiten mit Gartengräsern
Gartengräser können auf viele Weisen im Garten gestalterisch eingesetzt werden. So können solche Gräser gezielt als Solitärpflanzen eingesetzt oder auch in Gruppen gepflanzt werden. Durch eine Pflanzung in Gruppen können zum Beispiel Beete hervorragend strukturiert werden. Durch die Raschelgeräusche, die bei Bewegungen im Wind entstehen können Gartengräser einem Garten auch akustisch eine besondere Atmosphäre verleihen.
Durch eine Kombination mit Stauden wie Astern, Sonnenhut oder Lavendel wirken Gräser im Garten besonders ansprechend. Durch solche Partnerschaften kann man im Garten mit unterschiedlichen Farben und Formen bestimmte Bereiche im Garten noch lebendiger erscheinen lassen. In modernen Gärten bieten sich auch Kombinationen von Gartengräsern mit geometrischen Elementen und mit Kies an.
Gartengräser im Verlauf des Jahres
Gartengräser begleiten uns im Garten das ganz Jahr und erleben in den einzelnen Jahreszeiten interessante Verwandlungen:
- Frühling: Im Frühling treiben bei den meisten Gräsern die ersten Halme aus und es wird bereits eine wichtige Grundlage für die sommerliche Pracht bei den Gartengräsern gelegt.
- Sommer: In den Sommermonaten beginnt bei vielen Gräsern die Blütezeit und die Halme schwingen in dieser Zeit besonders häufig sanft im Wind.
- Herbst: Bei einigen Sorten wie dem Chinaschilf kommt es in den Herbstmonaten zu einer spektakulären Herbstfärbung. Es domminieren bei den Gräsern dann rote, bronzene und goldene Töne.
- Winter: In der kalten Jahreszeit sind Gartengräser mit ihren gefrorenen Blütenständen und Halmen auch immer wieder ein visuelles Highlight
Pflege-Tipps für den Winter
Grundsätzlich sind Gartengräser überraschend winterhart. Trotzdem ist es empfehlenswert einige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Schönheit der Gräser auch bei eisigen Temperaturen zu bewahren. Bei hohen Gräsern wie dem Pampasgras bietet sich ein Zusammenbinden an, um auf diese Weise die Wurzeln der Pflanze vor zu viel Nässe zu schützen. Bei kleinen Bodendeckergräsern ist der Einsatz einer Mulchschicht eine gute Idee, um Schäden durch Frost zu verhindern.
Vermehrung von Gartengräsern
Eine Vermehrung von Gartengräsern ist zumeist unproblematisch und dadurch kann der Garten durch eine Vermehrung von vorhandenen Gräsern kostengünstig ergänzt werden. Besonders einfach ist bei Gartengräsern eine Vermehrung durch Teilung möglich. Hierfür gilt es im Frühling die Wurzelballen der Gräser auszugraben und zu teilen. Anschließend kann jedes neue Teilstück an einem neuen Standort gepflanzt werden.
Bei einigen Gräsern wie dem Lampenputzergras kann eine Vermehrung auch durch Samen erfolgen. Hierbei werden Samen im Frühling auf einem nährstoffarmen Substrat ausgesät und dann leicht mit Erde bedeckt. Mit entsprechender Geduld können sich im Laufe der Zeit neue, kräftige Jungpflanzen bilden.
Schädlinge und Krankheiten
Gartengräser sind ziemlich robust und trotzdem kann es bei Gräsern manchmal zu einem Schädlingsbefall etwa mit Blattläusen kommen und auch Pilzkrankheiten sind nicht unüblich. Durch eine Entfernung von abgestorbenen Halmen und eine gute Durchlüftung bei Gräsern kann das Risiko von einem Schädlingsbefall und Krankheiten reduziert werden. Bei einem Befall können natürliche Feinde wie Marienkäfer oder auch Neemöl als biologisches Mittel helfen.
Fazit: Gartengräser als Allrounder im Garten
Gartengräser sind auf jeden Fall dekorativ und vielseitig einsetzbar. Die Gräser sind für jeden Garten durch ihre natürliche Ästhetik eine Bereicherung und helfen mit für eine noch harmonischere Atmosphäre zu sorgen. Mit einer guten Standortwahl, der richtigen Pflege und der geschickten Kombination mit anderen Pflanzen machen Gräser jeden Garten zu einer beeindruckenden Oase.