Der Garten ist definitiv ein Ort der Entspannung und eine Wohlfühloase. Für Allergiker hingegen kann der gemütliche Outdoorbereich zu einer Herausforderung werden. Pollen, verschiedene Pflanzen oder sogar die Gartenarbeit selbst können allergische Reaktionen hervorrufen. Damit Ihnen das nicht passiert, kommt es nur auf die richtige Planung an. Ein Garten, der für Allergiker geeignet ist, bringt Ihnen nicht nur Lebensqualität, sondern Sie können diese Wohlfühloase auch nutzen, um den Alltag zu vergessen und die Akkus aufzutanken. In diesem Ratgeber finden Sie zahlreiche Gartentipps für Allergiker. Sie erhalten eine tolle Pflanzenauswahl und wir zeigen Ihnen auf, wann der optimale Zeitpunkt für die Gartenarbeit ist. Bleiben Sie also dran und genießen Sie danach Ihren Garten trotz Allergien.
Die beste Zeit für Allergiker, in den Garten zu gehen
Allergiker können nicht einfach mal so in den Garten gehen, ohne dass Symptome auftreten. Daher ist es wichtig, dass Sie vor allem auf die Tageszeit und die Wetterlage achten, damit Sie die Symptome der Allergien reduzieren oder gar vermeiden können. Insbesondere in den frühen Morgenstunden, wenn der Tau noch auf den Pflanzen liegt, ist ein guter Zeitpunkt. Zudem zirkulieren zu dieser Zeit auch relativ wenige Pollen in der Luft. Wie Sie sicher wissen, sind Regentage ideal. Auch kurz danach sind kaum Pollen in der Luft, da der Regen die Luft reinigt. An sonnigen und windigen Tagen hingegen sollten Sie den Garten meiden. Wenn Sie an diesen Tagen in den Garten müssen, dann am frühen Vormittag, wenn die Pollenbelastung noch gering ist.
TIPPS für den Gang in den Garten
- Wenn Sie Frühaufsteher sind, ist das ideal. Die Zeit zwischen 6 und 8 Uhr am Morgen ist optimal.
- Meiden Sie den Garten bei Hitze oder starkem Wind oder gehen Sie dann ebenfalls nur am frühen Vormittag in den Garten.
- Nutzen Sie eine Sonnenbrille und eine Maske, um die Pollenbelastung zu reduzieren.
- Waschen Sie sich nach der Gartenarbeit Gesicht und Hände gründlich ab.
- Wechseln Sie die Kleidung nach der Gartenarbeit, wenn möglich noch auf der Terrasse, um die Pollen nicht mit in die Wohnräume zu nehmen.
Diese Pflanzen sind für Allergiker nicht geeignet
Es gibt verschiedene Pflanzen, die für Allergiker nicht geeignet sind. Dabei sind es nicht nur die Pollen, sondern auch verschiedene Duftstoffe oder der Hautkontakt an sich, um Symptome der Allergie auszulösen. Daher sollten Sie in Ihrem Garten auf die nachfolgend aufgeführten Pflanzen verzichten:
Birke (Betula pendula)
Die Birke ist einer der häufigsten Pollenallergie-Auslöser. Ihre Pollen verbreiten sich kilometerweit und gehören zu den aggressivsten Allergenen in unseren Breiten. Auch wenn die Birke eher weniger in den Gärten steht, ist sie doch allgegenwärtig, da Birken sehr beliebte Bäume an Wegrändern sind.
Hasel (Corylus avellana)
Haselpollen treten schon im Spätwinter auf und sind besonders früh aktiv. Sie können bei empfindlichen Personen starke Reaktionen auslösen. Achten Sie also schon im Februar auf die Wettervorhersage, um das Risiko zu reduzieren.
Erle (Alnus glutinosa)
Wie Hasel ist auch die Erle ein Frühblüher. Ihre Pollen gelten als stark allergen und verbreiten sich früh im Jahr.
Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia)
Ambrosia, auch Traubenkraut genannt, ist ein besonders aggressiver Neophyt. Schon kleinste Mengen an Pollen reichen für eine Reaktion aus. Da Ambrosia aber in den Gärten immer seltener zu finden ist, sollte in einigen Jahren weniger Gefahr von den Pflanzen ausgehen.
Beifuß (Artemisia vulgaris)
Ein häufiger Bestandteil wilder Wiesen – aber auch ein starker Auslöser für Heuschnupfen. Seine Blütezeit fällt in den Spätsommer. Beifuß ist eigentlich ein immunstärkendes Kraut, hat es aber in sich, wenn es um Allergien geht.
Gräser
Viele Gräser wie Weidelgras (Lolium perenne), Wiesenlieschgras (Phleum pratense) oder Rotschwingel (Festuca rubra) produzieren stark allergene Pollen – ein Risiko für viele Allergiker. Daher sollten Sie auf diese komplett in Ihrem Garten verzichten.
Forsythie (Forsythia x intermedia)
Obwohl sie keine Pollen produziert, kann ihr starker Duft bei Duftstoffallergikern Reizungen auslösen. So schön sie anzusehen ist, verzichten Sie besser auf stark duftende Pflanzen in Ihrem Allergiker geeigneten Garten.
Holunder (Sambucus nigra)
Auch Holunder kann durch seinen intensiven Duft und Blütenstaub allergische Symptome verursachen – vor allem bei Duftempfindlichkeit. Wie die Forsythie auch, ist Holunder eher weniger geeignet, wenn Sie an Allergien leiden.
Thuja (Thuja occidentalis)
Die immergrüne Thuja kann bei empfindlicher Haut Reizungen auslösen – besonders bei direktem Kontakt mit Harzen oder Schnittgut. Setzen Sie besser auf andere Pflanzen, um Ihre Hecke zu gestalten.
Sonnenblume (Helianthus annuus)
Nicht jede Sonnenblume ist harmlos: Vor allem ungezüchtete Sorten produzieren viele Pollen, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Achten Sie also darauf, dass Sie nur gezüchtete Sonnenblumen in Ihrem Garten haben, um das Risiko einzudämmen.
Pflanzen, die wenige auf dem Schirm haben, aber auch Allergien auslösen können
Es sind nicht immer nur die bekannten Pflanzen, die Allergien verursachen. Auch Gewächse, die vermeintlich harmlos sind, können empfindliche Personen triggern und Allergiesymptome auslösen.
Goldrute (Solidago canadensis)
Sie wird häufig mit Ambrosia verwechselt und gilt ebenfalls als potenter Allergenlieferant – vor allem für Pollenallergiker. So schön sie anzusehen ist, so gefährlich ist sie für Allergiker.
Eibe (Taxus baccata)
Ihre giftigen Pflanzenteile und der Kontakt mit den Nadeln können bei empfindlichen Menschen Hautreaktionen verursachen. Die Eibe ist aber auch für Laien hochgiftig. Ein Auszug aus 50 bis 100 Nadeln kann eine tödliche Wirkung haben.
Feinstrahl (Erigeron annuus)
Diese unscheinbare Pflanze, die an Margeriten erinnert, produziert sehr feinen Pollen, der kaum sichtbar ist, aber Atemwege reizen kann.
Lupine (Lupinus polyphyllus)
Lupinen enthalten natürliche Toxine, die bei empfindlichen Menschen zu Haut- und Atemwegsreizungen führen können. Doch auch bei gesunden Menschen können die enthaltenen Bitterstoffe schwere Reaktionen auslösen.
Liguster (Ligustrum vulgare)
Der stark duftende Liguster kann Kopfschmerzen oder Übelkeit verursachen – besonders bei Duftstoffempfindlichkeit. Da die Beeren der Liguster giftig sind, gibt es sie immer weniger in deutschen Gärten.
Diese Pflanzen eignen sich für Allergiker
Sind Sie Allergiker, werden Sie natürlich einige Pflanzen kennen, die ideal für Ihren Garten sind. Die nachfolgend aufgeführten Pflanzen haben keine oder nur sehr wenige allergene Stoffe.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Lavendel wirkt beruhigend auf Körper und Geist. Die Pflanze ist robust, pflegeleicht und wird in der Regel gut vertragen. Sie produziert kaum flugfähige Pollen und ist deshalb ideal für Allergikergärten.
Salbei (Salvia officinalis)
Salbei ist ein vielseitiges Heilkraut mit silbrigen Blättern. Die Pflanze blüht dezent, verströmt einen angenehmen Duft und verursacht kaum allergische Reaktionen. Ideal für Beete oder Balkonkästen.
Frauenmantel (Alchemilla mollis)
Frauenmantel ist eine zarte Staude mit weichen Blättern. Er ist pflegeleicht, unauffällig in der Blüte und bei Allergikern beliebt. Seine Pollen gelten als wenig reizend und machen ihn zu einer sicheren Wahl.
Funkie (Hosta sieboldiana)
Funkien eignen sich besonders für schattige Gartenbereiche. Sie haben große, dekorative Blätter und blühen unauffällig. Da sie kaum Pollen abgeben, sind sie ideal für empfindliche Gärtner.
Bergenie (Bergenia cordifolia)
Die Bergenie ist eine langlebige Staude, die bereits im zeitigen Frühjahr blüht. Sie verträgt Trockenheit gut und produziert kaum allergene Stoffe. Besonders geschätzt wird sie wegen ihrer Robustheit.
Storchschnabel (Geranium pratense)
Storchschnabel blüht langanhaltend und ist eine bienenfreundliche Pflanze. Seine Pollen sind schwer und werden nicht weit getragen, was ihn zu einer idealen Wahl für Allergiker macht.
Astilbe (Astilbe x arendsii)
Astilben gedeihen im Halbschatten und bringen Farbe in schattige Ecken. Sie blühen reich, setzen jedoch kaum Pollen frei. So sind sie sowohl attraktiv als auch gut verträglich.
Herbst-Anemone (Anemone hupehensis)
Die Herbst-Anemone blüht spät im Jahr und ist bei Insekten beliebt. Für Allergiker ist sie eine unproblematische Pflanze mit zurückhaltender Pollenproduktion und eleganter Erscheinung.
Zierlauch (Allium giganteum)
Zierlauch bringt Struktur in die Beete. Trotz seiner Zugehörigkeit zur Lauchfamilie verursacht er keine nennenswerten Reizungen. Seine kugelrunden Blüten sind ein Blickfang ohne Allergierisiko.
Kornblume (Centaurea cyanus)
Die Kornblume erfreut durch ihre blaue Farbe und ist pflegeleicht. Sie zieht Nützlinge an, produziert aber nur wenige Pollen. Allergiker können sie in Beeten und Wiesen gefahrlos einsetzen.
So legen Sie einen Allergiker geeigneten Garten an
Einen Garten für Allergiker anzulegen ist gar nicht so schwer, wie Sie sich vielleicht denken. Die Planung ist dabei das A und O. Wichtig für einen Allergiker geeigneten Garten ist natürlich die Auswahl der Pflanzen. Denken Sie dabei aber auch daran, wie pflegeintensiv die Pflanzen sind und wie Sie Wege und vor allem Sitzplätze gestalten.
Besonders Rindenmulch oder Kies statt Rasen kann eine hervorragende Alternative für Sie sein, wenn Sie an Allergien leiden. So können Sie nämlich die Pollenbelastung signifikant reduzieren. Darüber hinaus sollten Sie auf Pflanzen setzen, die durch Insekten bestäubt werden. Diese haben in der Regel einen deutlich geringeren Pollenanteil und sind somit ideal für einen Allergiker-Garten. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, sollten Sie auf Hochbeete setzen. Doch nicht nur das. Hochbeete helfen Ihnen auch dabei, dass Sie weniger direkten Kontakt mit Pflanzen haben, die potenziell reizend sind. Um alles noch abzurunden, legen Sie einen kleinen Teich oder eine Wasserstelle in Ihrem Garten an. Diese sorgt unter anderem dafür, dass die Luft feucht ist und Pollen gebunden werden.
Zu guter Letzt sollten Sie auch darauf achten, windgeschützte Bereiche zu gestalten. Sei es für einen gemütlichen Sitzplatz oder einen Sonnenplatz, wenn Sie ein Sonnenanbeter sind. Windgeschützte Bereiche im Garten bremsen nämlich stark den Pollenflug ab und Sie sind in diesem Bereich deutlich besser geschützt. Den Platz können Sie zum einen mit einem Sichtschutz gestalten oder aber Sie wählen Stauden und Gehölze, die kaum duften und auch sehr wenig Pollen haben.
So vermeiden und reduzieren Sie Kontaktallergien
Kontaktallergien werden durch den direkten Hautkontakt durch bestimmte Pflanzen oder auch Stoffen aus dem Garten ausgelöst. Insbesondere Menschen mit empfindlicher Haut sind stark gefährdet. Auch Personen, die an Neurodermitis leiden, sind besonders empfindlich und leiden sehr oft unter Kontaktallergien. Daher ist es von großer Bedeutung, dass gefährdete Personen hohe Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu zählen nicht nur Handschuhe und langärmelige Kleidung, sondern bei Bedarf auch eine Schutzbrille und einen Mundschutz. Vermeiden Sie darüber hinaus auch den Kontakt mit Pflanzensäften, da diese häufig Symptome auslösen können. Gerade stark duftende Pflanzen oder Gewächse, die einen milchigen Pflanzensaft aufweisen (Wolfsmilch, Feigen etc.), sollten gemieden werden. Verzichten Sie bei der Gartenarbeit natürlich auf aggressive Dünger oder Pestizide bzw. auf chemische Substanzen im Allgemeinen.
Fazit
Wenn auch Sie oder die Familie unter Allergien leiden, ist ein Garten für Allergiker praktisch ein Muss. Dabei ist dieser gar nicht schwer umzusetzen, wenn Sie richtig planen. Die verschiedenen Pflanzen, die es durchaus für Allergiker gibt, werden auch aus Ihrem Garten eine Wohlfühloase der Extraklasse machen. Richten Sie sich Sitzplätze ein, die windgeschützt sind, um Pollenflug zu reduzieren und tanken Sie so in Ihrem Garten die Akkus sorgenfrei auf. Darüber hinaus sollten Sie Hochbeete einsetzen, um Kontaktallergien zu vermeiden und besser auf Kies oder Rindenmulch setzen statt auf Rasen. Mit diesen Tipps können Sie unbeschwert den Garten genießen und die Seele baumeln lassen.