Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
Gartentipps
Gartentipps Garten optimal pflegen
Praktische Tipps
Praktische Tipps Pflanzen, Pflege und Ernte
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus.de
Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus Gartenblog
Samenhaus Gartenblog / Gemüse / Kraut- und Braunfäule – Tomaten in Gefahr
Juli 19
Kraut- und Braunfäule

Kraut- und Braunfäule – Tomaten in Gefahr

  • 19. Juli 2025
  • Holger
  • Gemüse

Braune Flecken zuerst auf den Blättern, später auch auf den Früchten – wer Tomaten anbaut, der fürchtet die Kraut- und Braunfäule, denn sie kann ganze Ernten vernichten. Besonders in regenreichen, kühlen Sommern kann die Krankheit, die zu den häufigsten bei Tomatenpflanzen gehört, zu einem massiven Problem werden. Wir zeigen Ihnen, wie sich die Krankheit äußert und was Sie dagegen tun können.

Phytophthora infestans macht Tomaten krank

Der Pilz, der für die Kraut- und Braunfäule verantwortlich ist, heißt Phytophthora infestans. Er gehört zu den sogenannten Oomyceten, auch Eipilze genannt. Diese pilzähnlichen Mikroorganismen befallen Pflanzen und zerstören das Gewebe, von dem sie sich ernähren. Insbesondere auf Nachtschattengewächsen wie Paprika und Tomaten, aber auch auf Kartoffeln ist dieser Pilz zu finden. Bei Kartoffeln befällt er allerdings die Knolle, weswegen die Krankheit Kraut- und Knollenfäule genannt wird.

Der Pilz verbreitet sich durch Wind und Wasser. Wenn die Sporen erst einmal an den Oberflächen der Pflanzen haften, gibt es kein Zurück mehr. Sie infizieren Stängel und Blätter, woraufhin Sporangien keimen und durch Mikroverletzungen in die Pflanze eindringen. Die Epidermis der Pflanze wird infiziert, wobei der Pilz Hyphen bildet, die sich in den Zwischenräumen der Pflanzenzellen ausbreiten, Nährstoffe aufnehmen und die Pflanze schwächen.

Im Winter kann der Pilz vor allem in Kartoffelknollen aber auch in Pflanzenresten in der Erde überdauern, was zu neuen Infektionen in der nächsten Wachstumsperiode führt. Besonders bei günstigen Umweltbedingungen kann sich der Pilz aufgrund der Bildung ungeschlechtlicher Sporangien rasch vermehren und ausbreiten.

Bei diesen Bedingungen fühlt sich der Pilz wohl

Es gibt einige Bedingungen, die Phytophthora infestans braucht, um Pflanzen befallen und sich ausbreiten zu können. Dazu gehören:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Ideal für die Keimung ist eine Luftfeuchte von über 80 %. Im Gewächshaus ist er daher ebenfalls anzutreffen, wie auch bei langanhaltendem Regen und bei Nebel.
  • Temperaturen: Der Pilz bevorzugt einen Temperaturbereich zwischen 18 und 22 Grad. Die Sporangien keimen zwar bei Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad, Zoosporen entstehen aber nur unterhalb von 22 Grad. Gebremst wird das Wachstum, wenn die Temperaturen unter 10 Grad fallen oder über 30 Grad steigen.
  • Feuchtigkeit auf der Pflanzenoberfläche: Entscheidend ist Wasser, das sich auf Blättern und Stängeln befindet, da der Pilz nur so seine Zoosporen freisetzen kann. Dabei ist eine Blattnässe von 6 bis 10 Stunden erforderlich. Die Sporen schwimmen im Wasser, um so Spaltöffnungen oder Wunden erreichen zu können.

Wie Phytophthora infestans zu uns kam

Ursprünglich stammt der Pilz aus Mexiko, genauer aus den Hochländern der Region um das Tal von Toluca. Es existiert eine Vielzahl genetischer Varianten, wobei die dort vorkommende Wildkartoffel eine natürlich Resistenz entwickelt hat. Der Erreger gelangte vermutlich durch kontaminiertes Saatgut oder infizierte Kartoffelknollen während des globalen Handels im frühen 19. Jahrhundert nach Europa. Eine erste große Epidemie wurde 1845 dokumentiert, als sich Phytophthora infestans innerhalb weniger Jahre über zahlreiche Länder ausbreitete. Besonders getroffen hat es damals Irland. Während der Großen Hungersnot in den Jahren 1845 bis 1852 gab es zahlreiche Missernten. Verschärft wurden die Auswirkungen, da die Bevölkerung einen hohen Kartoffelverbrauch hatte und es nur eine einzige Sorte gab, die keine Resistenz gegen den Pilz vorweisen konnte.

Wie sich die Kraut- und Braunfäule äußert

Kommen wir aber nun dazu, wie Sie Kraut- und Braunfäule erkennen. Die Symptome zeigen sich an unterschiedlichen Pflanzenteilen und schreiten im Laufe der Zeit unvermindert fort.

Symptome an Blättern

Erste Anzeichen:

  • Dunkelgrüne, wassergetränkte Flecken auf den Blättern, oft an den Rändern oder Spitzen.
  • Die Flecken breiten sich schnell aus und färben sich in der Folge braun und schwarz.

Spätes Stadium:

  • Die Flecken vergrößern sich, verschmelzen, die Blätter kräuseln sich und vertrocknen.
  • Bei feuchtem Wetter bildet sich an der Unterseite der Blätter ein weißlicher, schimmelartiger Belag – dies sind die Sporangien des Pilzes.

Folgen:

  • Die Pflanze kann keine Fotosynthese mehr durchführen, wir geschwächt und kann absterben.

Symptome an Stängeln

Befallene Bereiche:

  • Braune oder schwarze Flecken und Streifen an den Stängeln.
  • Diese Flecken wirken oft eingesunken und nekrotisch.

Folgen:

  • Die Pflanze beginnt zu welken und stirbt ab.

Symptome an Früchten bei Tomaten

An den Früchten:

  • Dunkelbraune bis schwarze Flecken, oft an der Fruchtbasis oder an verletzten Stellen.
  • Die Flecken können sich vergrößern und mit der Zeit die gesamte Frucht bedecken.

Fruchtkonsistenz:

  • Die Früchte werden weich, wassergetränkt und faulen.

Folgen:

  • Die Tomaten sind ungenießbar und können die Krankheit auf benachbarte Pflanzen übertragen.

Symptome an Knollen bei Kartoffeln

An der Oberfläche:

  • Dunkle, harte Flecken oder eingesunkene Stellen.
  • Oft unregelmäßig geformt von braunem bis grauem Gewebe umgeben.

Im Innern:

  • Beim Aufschneiden sind braune, trockenfaule Stellen sichtbar, die sich strahlenförmig ins Innere der Knolle ausbreiten.
  • Die Knollen verlieren an Festigkeit und werden ungenießbar.

Folgen:

  • Befallene Knollen verderben schnell, besonders unter feuchten Lagerbedingungen, da sekundäre Infektionen durch Bakterien oder andere Pilze folgen können.

Was Sie gegen die Kraut- und Braunfäule tun können

Zwar gibt es Fungizide, die gegen den Pilz Phytophthora infestans eingesetzt werden können, ob diese tatsächlich helfen, sei dahingestellt. Auch Hausmittel wie Knoblauchsud oder Brennnesseljauche werden zur Bekämpfung immer wieder genannt, diese sind unserer Meinung nach aber eher als Prävention geeignet, denn wenn die Pflanze einmal befallen ist, hilft meist nur eines: Die betroffenen Pflanzenteile sofort entsorgen.

Dazu schneiden Sie alle befallenen Stellen der Pflanze großzügig ab und entsorgen diese im Hausmüll. Keinesfalls auf den Kompost geben, da die Pilze dort überleben. Reinigen Sie nach dem Entfernen der Pflanzenteile die Gartengeräte gründlich oder desinfizieren Sie sie, damit sie keine Pilzsporen weiterverbreiten. Ist der Befall fortgeschritten, hilft leider nur eines: die komplette Pflanze entsorgen. Zum einen, weil die Krankheit nicht mehr aufgehalten werden kann und die Früchte bzw. Knollen ungenießbar werden, zum anderen, um eine weitere Ausbreitung auf andere Pflanzen zu verhindern.

Wie Sie der Kraut- und Braunfäule vorbeugen können

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie präventiv einsetzen können, um Kraut- und Braunfäule zu verhindern:

  • Achten Sie auf Fruchtwechsel und wählen Sie jährlich eine neue Anbaufläche für Nachtschattengewächse.
  • Sorgen Sie für ausreichend Abstände zwischen den Pflanzen, damit diese gut belüftet werden.
  • Vermeiden Sie Staunässe und gießen Sie die Pflanzen nur an der Basis, nicht über die Blätter.
  • Wählen Sie krankheitsresistente Sorten.
  • Decken Sie den Boden mit Stroh oder Mulch ab, um die Verbreitung von Sporen durch Spritzwasser zu minimieren.
  • Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf die oben genannten Symptome und reagieren Sie sofort, sofern Sie Krankheitsanzeichen feststellen.

Hausmittel zur Vorbeugung

Möchten Sie zusätzlich zu den genannten Maßnahmen etwas tun, können Hausmittel helfen. Sie können zum einen die Ausbreitung der Krankheit verlangsamen, zum anderen vor einem Befall schützen.

  • Milch-Wasser-Lösung: Auf 1 Teil Milch kommen 9 Teile Wasser. Damit werden alle 2 bis 3 Tage Blätter und Stängel eingesprüht. Um Sonnenbrand zu vermeiden, sollte dies früh morgens oder abends geschehen.
  • Knoblauchsud: 200 Gramm Knoblauch werden zerdrückt und mit 1 Liter Wasser aufgekocht. Nach dem Abkühlen abseihen und weitere 4 Liter Wasser dazugeben. Damit alle 3 bis 5 Tage die Pflanzen einsprühen.
  • Backpulver-Lösung: 1 Teelöffel Backpulver, ein paar Tropfen Spülmittel und 1 Liter Wasser mischen und alle 2 bis 3 Tage damit die befallenen Pflanzen einsprühen.
  • Brennnesselsud: 1 Kilo frische Brennnesseln in 10 Liter kaltem Wasser 24 Stunden ziehen lassen. Danach abseihen und unverdünnt auf die Pflanzen sprühen. Anwendung alle 5 bis 7 Tage wiederholen.
  • Essig-Wasser-Mischung: Auf 1 Liter Wasser geben Sie 2 Esslöffel Essig und sprühen damit die Pflanzen sparsam ein, da sonst die Blätter verbrennen können. Bei empfindlichen Tomatensorten eher nicht anwenden.
  • Zwiebelsud: 200 Gramm Zwiebeln kleinschneiden und in 2 Litern Wasser kochen. Nach dem Abkühlen und Abseihen auf die Pflanze sprühen und Prozedur alle 3 bis 5 Tage wiederholen.
  • Schachtelhalm-Tee: Tee aus Schachtelhalm kochen und damit die Pflanzen einsprühen. Alle 5 bis 7 Tage die Prozedur wiederholen.

Auch eine Kombination von mehreren Hausmitteln, wie etwa Milchlösung und Knoblauchsud, kann angewendet werden und die Wirkung verbessern.

No votes yet.
Please wait...
Unsere Produktempfehlungen aus dem Shop
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt
Zum Produkt

zum Online-Shop
Holger

Holger

6.000.000 Wörter – so viel können Sie in etwa von mir online lesen. Das Füllen des Internets entwickelte sich nach meiner Ausbildung zum TV-Redakteur und der langjährigen Arbeit bei SAT.1 zu einem Fulltime-Job. Trotzdem finde ich noch genügend Zeit, um in meinem Garten zu werkeln. Eine Staude hier, ein Blümchen dort und ein bisschen Gemüse darf auch nicht fehlen – einen Schnitzelbaum gibt es ja noch nicht … Die besten geistigen Ergüsse habe ich übrigens, wenn ich IM Garten ÜBER den Garten schreiben kann. So vereinen sich Beruf und Hobby perfekt – was gibt es Schöneres?

Haben Sie Fragen oder einen Tipp? Wir sind gespannt. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  Mit dem aktivieren dieser Option, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen und der Speicherung Ihrer E-Mail-Adresse zum Zwecke der Benachrichtigung zu.

Bildnachweise:

  • © etfoto – adobe.stock.com
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

12 ausgefallene Tomatensorten, die Sie unbedingt anbauen sollten

12 ausgefallene Tomatensorten, die Sie unbedingt anbauen sollten

Garten auf der Nordseite: Was Sie anbauen können und was Sie vorziehen sollten

Garten auf der Nordseite: Was Sie anbauen können und was Sie vorziehen sollten

Gemüse in Dauerschleife: mehrfach austreibende Gemüsesorten

Gemüse in Dauerschleife: mehrfach austreibende Gemüsesorten

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn: Welches Gemüse passt im Beet zu wem?

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn: Welches Gemüse passt im Beet zu wem?

Lange und beschädigte Keime an Saatkartoffeln: Was tun?

Lange und beschädigte Keime an Saatkartoffeln: Was tun?

Resistent, ertragreich: Welche Tomatensorten sind eine gute Wahl?

Resistent, ertragreich: Welche Tomatensorten sind eine gute Wahl?
Mehr Beiträge entdecken

Kategorien

Inhaltsverzeichnis

  • Phytophthora infestans macht Tomaten krank
  • Bei diesen Bedingungen fühlt sich der Pilz wohl
  • Wie Phytophthora infestans zu uns kam
  • Wie sich die Kraut- und Braunfäule äußert
    • Symptome an Blättern
    • Symptome an Stängeln
    • Symptome an Früchten bei Tomaten
    • Symptome an Knollen bei Kartoffeln
  • Was Sie gegen die Kraut- und Braunfäule tun können
    • Wie Sie der Kraut- und Braunfäule vorbeugen können
    • Hausmittel zur Vorbeugung

Archiv

  • Juli 2025
  • Mai 2025
  • April 2025
  • März 2025
  • Februar 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • August 2024
  • Juli 2024
  • Juni 2024
  • Mai 2024
  • April 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • Dezember 2023
  • November 2023
  • Oktober 2023
  • September 2023
  • August 2023
  • Juli 2023
  • Juni 2023
  • Mai 2023
  • April 2023
  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Dezember 2020

Neuigkeiten aus dem Garten

  • Geschenke aus dem Garten: schöne Sachen zum Aufessen oder Dekorieren
    Geschenke aus dem Garten: schöne Sachen zum Aufessen oder Dekorieren
    19. Juni 2023
  • Essbare Blumenzwiebeln – aromatische Schönheiten für Küche und Garten
    Essbare Blumenzwiebeln – aromatische Schönheiten für Küche und Garten
    5. Juni 2023
  • Reptilien im Garten: Anlocken mit naturnaher Gestaltung
    Reptilien im Garten: Anlocken mit naturnaher Gestaltung
    11. November 2022

Kategorien

© 2025 Samenhaus Müller | Alle Rechte vorbehalten.
  • Impressum
  • Datenschutz