Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
Gartentipps
Gartentipps Garten optimal pflegen
Praktische Tipps
Praktische Tipps Pflanzen, Pflege und Ernte
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus.de
Samenhaus Gartenblog Samenhaus Gartenblog
  • Gemüse
  • Kräuter
  • Blumen
  • Rasen
  • Zimmerpflanzen
  • Gartentipps
  • News
  • Shop
Samenhaus Gartenblog
Samenhaus Gartenblog / Allgemein / Market Gardening – nicht neu, aber immer beliebter
Aug. 08
Market Gardening

Market Gardening – nicht neu, aber immer beliebter

  • 8. August 2025
  • Holger
  • Allgemein

Beim Market Gardening, auch bekannt unter der Bezeichnung Marktgärtnerei, handelt es sich um lokalen bzw. regionalen Gemüseanbau, der ohne Zwischenstationen den Endverbrauchern zur Verfügung steht. Das heißt, dass das Gemüse nicht erst an Super- oder Biomärkte geliefert wird, sondern direkt beim Erzeuger gekauft werden kann. Diese durchaus nicht neue Möglichkeit des biointensiven Gemüseanbaus auf kleinem Raum wird aktuell immer beliebter.

Wie sich Market Gardening entwickelt hat

Market Gardening geht auf die frühen Formen der Landwirtschaft zurück, als Menschen begannen, gezielt Pflanzen für den eigenen Bedarf anzubauen. Überschüssige Ware konnte dann zu Geld gemacht werden und wurde auf lokalen Märkten verkauft. Die Geschichte der Marktgärten kann somit bis in die Antike zurückverfolgt werden.

Obwohl sich im Laufe der Zeit der Anbau von Obst und Gemüse immer weiter vergrößerte, blieben Kleinbauern beim Market Gardening, sodass es eigentlich nie aufgegeben wurde. Als ab dem 19. Jahrhundert die Industrialisierung und Urbanisierung weiter voranschritt, stieg auch die Nachfrage nach frischen Produkten in den Städten. In der Neuzeit steigt das Interesse an lokalen Lebensmitteln, ökologischer Landschaft und nachhaltigen Praktiken deutlich, sodass Market Gardening einen immer höheren Stellenwert einnimmt.

Wie Market Gardening funktioniert

Wenig Platz, geringe Arbeitsanforderungen, keine großen Maschinen, dennoch guter Ertrag – wie das funktioniert, verraten wir Ihnen hier:

  • Geringer Platzbedarf

Im Gegensatz zum großangelegten Gemüseanbau ist beim Market Gardening der Platz begrenzt. Die Pflanzen werden enger gesetzt, die Reihenabstände sind ebenfalls kleiner. So wird der vorhandene Platz optimal genutzt, sodass auch in heimischen Gärten Market Gardening betrieben werden kann. Durch die kurzen Wege ist das Arbeiten effizienter, zudem fällt das Unkrautwachstum deutlich geringer aus.

  • Gute Bodenpflege

Wenn die Grundlage stimmt, steht einem erfolgreichen Market Gardening nichts im Wege. Dazu muss die Erde entsprechend vorbereitet werden. Der Boden sollte zum Beispiel mit einer Gründüngung versorgt und mit Kompost angereichert werden. Beim Anbau auf engstem Raum sind die Fruchtfolge und die Mischkultur zu beachten.

  • Keine großen Maschinen

Traktoren, Feldhäcksler, Pflug oder auch Scheibenegge werden beim Market Gardening nicht eingesetzt. Die kleinen Beete werden stattdessen mit Handgeräten bearbeitet, was nicht nur einen geringeren Arbeitsaufwand bedeutet, sondern auch kostengünstiger ist, da keine landwirtschaftlichen Geräte angeschafft werden müssen.

  • Überschauliche Beetpflege

Da das Gemüse sehr dicht beieinandersteht, ist die Entwicklung von Unkräutern bereits gedämmt. Diese kann durch zusätzliches Aufbringen von Mulch unterdrückt werden. Sinnvoll ist es immer, das Unkraut bereits im Anfangsstadium zu entfernen, sodass es sich erst gar nicht ausbreiten kann. Auf Unkrautvernichter, wie sie öfter in der Landwirtschaft eingesetzt werden, kann somit verzichtet werden.

Die Auflockerung des Bodens geschieht beim Market Gardening eher oberflächlich. Tiefgründige Auflockerungen sind durch die enge Bepflanzung sowieso nicht möglich.

Beim Gießen ändert sich dagegen nichts, hier ist, ebenso wie beim herkömmlichen Gemüseanbau, auf ausreichende Wassergaben zu achten.

  • Anbau 365 Tage im Jahr

Wer es richtig anstellt, kann quasi das ganze Jahr über Gemüse anbauen und ernten. So helfen Folientunnel oder auch Vliese dabei, Samen früher zu säen und Pflanzen zeitiger zu ernten. Auch der Anbau von frostfesten Sorten ist möglich, sodass sogar im Winter geerntet werden kann. Typisches Wintergemüse sind unter anderem Pastinaken, Schwarzwurzeln, Steckrüben, Rote Bete, Grünkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Porree, Spinat, Sellerie, Karotten, Mangold, Knoblauch, Winterzwiebeln, Rosenkohl, Feldsalat, Chicorée, Chinakohl, Endivien und auch Winterportulak.

Lässt sich Market Gardening von jedem umsetzen?

Sie möchten sich im Market Gardening versuchen? Dann los!

  • Das Gute am Market Gardening ist, dass man dafür keine großen Grundstücke braucht. Schon 0,1 Hektar, also 1.000 Quadratmeter genügen, um sich selbst mit Market Gardening zu versorgen und damit vielleicht auch ein paar Euro dazuzuverdienen. Mit Flächen von rund 1 Hektar lässt sich bereits ein Einkommen für mehrere Personen generieren.
  • Auch muss man kein ausgebildeter Landwirt sein. Vieles kann man sich selbst aneignen oder – gerade zu Beginn – einfach mal ausprobieren.
  • Auch bei der Pflege der Pflanzen müssen keine großen Geldsummen investiert werden. Da auf engstem Raum angebaut wird, kommen keine landwirtschaftlichen Geräte zum Einsatz.
  • Wer zusammen mit Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Gleichgesinnten die Beete bestellt, spart sich zudem Arbeit und kann vom Wissen vieler profitieren.

Somit lässt sich Market Gardening tatsächlich von jedem umsetzen. Im Laufe der Zeit kann daraus sogar ein Nebenverdienst oder gar ein Haupterwerb werden.

Die Vorteile von Market Gardening

Sehen wir uns die Vorteile des Market Gardenings mal etwas genauer an.

  • Die lokale Wirtschaft wird gefördert. Die Produkte bleiben am lokalen Markt, wodurch die Wirtschaft vor Ort gestärkt wird.
  • Die Qualität kann sich sehen lassen. Die Wege sind kurz, der Verkauf von Gemüse, Obst und Kräutern geschieht schneller, sodass sie stets frisch angeboten werden.
  • Die Umwelt wird geschont. Die Wege für die Warenlieferungen sind kürzer oder das Gemüse wird sogar vor Ort abgeholt. Dadurch entstehen weniger Emissionen und der ökologische Fußabdruck wird reduziert.
  • Anbau heimischer Gemüse- und Obstsorten. Dies hat den Vorteil, dass man keine Gewächshäuser braucht, da die Pflanzen an das hiesige Klima und die Bodenbedingungen gewöhnt sind.
  • Vielfalt ist Trumpf. Ein kleiner Betrieb kann mehr unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten anbauen, als dies bei Großbetrieben möglich ist. Dadurch wird die Vielfalt der Arten hochgehalten und traditionelle Sorten werden erhalten.
  • Kein Einsatz von Pestiziden. Das Market Gardening kommt gänzlich ohne Pestizide und Herbizide aus. Die Umwelt dankt es genauso, wie der Verbraucher.
  • Gemeinsam ans Ziel. Wer zusammen mit anderen die Beete/Felder bewirtschaftet, fördert das Gemeinschaftsempfinden. Auch der Kontakt zu Abnehmern und Endverbrauchern durch lokale Vertriebskanäle steht hierbei im Vordergrund.
  • Saisonale Produkte fördern. Beim Market Gardening kann nur das angebaut werden, was zur entsprechenden Jahreszeit vor Ort wächst. Ein Import von Gemüse und Obst aus dem Ausland findet nicht statt. Dadurch wird eine bewusste Ernährung gefördert und die Verbindung der Menschen zu den natürlichen Jahreszeiten gestärkt.
  • Agrarflächen werden erhalten. Das ist besonders in Zeiten wichtig, in denen der Städtebau und die Versiegelung immer weiter voranschreiten.
  • Eine engere Bepflanzung spart Ressourcen wie den Wasserverbrauch deutlich ein.
  • Beete bzw. Felder, die durch Market Gardening bestellt werden, lassen natürlichen Humus entstehen.

Neben dem lokalen bzw. regionalen Gemüse- und Obstanbau wird auch die Selbstversorgung beim Market Gardening gefördert.

Welche Geräte beim Market Gardening benötigt werden

Wie schon erwähnt werden große landwirtschaftliche Geräte nicht eingesetzt, stattdessen kommt man mit kleineren Handgeräten bestens aus. Benötigt werden Geräte, um den Boden zu lockern, das Saatgut zu säen und Unkraut zu entfernen.

  • Grabegabel: Sie dient der Auflockerung des Bodens, wobei die Bodenstruktur dabei nicht zerstört wird.
  • Sämaschine: Anstatt Samen mit der Hand auszubringen, hilft eine Sämaschine weiter, die bequem auf Rädern durch die Beete fährt und auch die eingegebenen Saatabstände genau einhält.
  • Pendel- oder Radhacke: Eine Hacke ist immer wichtig, um Unkraut zu entfernen. Eine Pendelhacke besitzt ein pendelndes Messer, sie wird bei kleinem Unkraut eingesetzt. Mit einer Radhacke können Sie durch die Beete fahren und dabei das Unkraut noch einfacher entfernen. Somit müssen Sie nicht mehr auf allen Vieren durch die Beete kriechen.
  • Rechen: Mit einem herkömmlichen Rechen können Beete vorbereitet und Pflanzabstände markiert werden.
  • Tilther: Ein Handgerät, das extra für das Market Gardening entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine Bodenfräse, die nur die obersten fünf Zentimeter auflockert und somit die Bodenstruktur nicht beschädigt.

Gemüsesorten fürs Market Gardening

Aufgrund des begrenzten Platzes sind vor allem Gemüsesorten geeignet, die wenig ausladend, sondern eher nach oben oder unten wachsen. So sind beispielsweise Kürbisse beim Market Gardening selten gesehen. Auch werden lediglich heimische Sorten verwendet, die hierzulande ideale Bedingungen vorfinden.

Was im Endeffekt angebaut wird, ist auch immer eine Frage des Standortes. Herrscht hier viel Sonne oder ist es eher schattig, regnet es viel oder ist es trocken, kann es immer wieder zu Unwettern kommen oder ist es sehr windig?

Dennoch haben sich Sorten herauskristallisiert, die rentabler sind als andere:

  • Eine hohe Rentabilität versprechen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Kopfsalat.
  • Eine mittlere Rentabilität hat man bei Karotten, Roter Bete, Mangold und Zucchini festgestellt.
  • Eher gering ist die Rentabilität bei Auberginen, Blumenkohl, Brokkoli und Winterporree.

Dies ist aber keine festgeschriebene Regel, sondern nur als Anhaltspunkt zu verstehen. Einfach mal ausprobieren – welche Gemüsesorten passend sind, wird man schnell herausfinden. Sollen diese letztlich vermarktet werden, ist die Nachfrage das A und O.

No votes yet.
Please wait...
Unsere Produktempfehlungen aus dem Shop

zum Online-Shop
Holger

Holger

6.000.000 Wörter – so viel können Sie in etwa von mir online lesen. Das Füllen des Internets entwickelte sich nach meiner Ausbildung zum TV-Redakteur und der langjährigen Arbeit bei SAT.1 zu einem Fulltime-Job. Trotzdem finde ich noch genügend Zeit, um in meinem Garten zu werkeln. Eine Staude hier, ein Blümchen dort und ein bisschen Gemüse darf auch nicht fehlen – einen Schnitzelbaum gibt es ja noch nicht … Die besten geistigen Ergüsse habe ich übrigens, wenn ich IM Garten ÜBER den Garten schreiben kann. So vereinen sich Beruf und Hobby perfekt – was gibt es Schöneres?

Haben Sie Fragen oder einen Tipp? Wir sind gespannt. Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  Mit dem aktivieren dieser Option, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen und der Speicherung Ihrer E-Mail-Adresse zum Zwecke der Benachrichtigung zu.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

14 Tipps fürs ökologische Gärtnern

14 Tipps fürs ökologische Gärtnern

Biologisches Gärtnern – im Einklang mit der Natur

Biologisches Gärtnern – im Einklang mit der Natur

Biologischer Pflanzenschutz im Garten

Biologischer Pflanzenschutz im Garten

Alte Tomatensorten – Geschmack wiederentdeckt

Alte Tomatensorten – Geschmack wiederentdeckt

Alles rund um die Zwiebel

Alles rund um die Zwiebel

Abwechslung in der Salatschüssel: Acht tolle Alternativen zu Kopfsalat

Abwechslung in der Salatschüssel: Acht tolle Alternativen zu Kopfsalat
Mehr Beiträge entdecken

Kategorien

Inhaltsverzeichnis

  • Wie sich Market Gardening entwickelt hat
  • Wie Market Gardening funktioniert
  • Lässt sich Market Gardening von jedem umsetzen?
    • Die Vorteile von Market Gardening
  • Welche Geräte beim Market Gardening benötigt werden
  • Gemüsesorten fürs Market Gardening

Archiv

  • November 2025
  • Oktober 2025
  • September 2025
  • August 2025
  • Juli 2025
  • Juni 2025
  • Mai 2025
  • April 2025
  • März 2025
  • Februar 2025
  • Januar 2025
  • Dezember 2024
  • November 2024
  • Oktober 2024
  • September 2024
  • August 2024
  • Juli 2024
  • Juni 2024
  • Mai 2024
  • April 2024
  • März 2024
  • Februar 2024
  • Januar 2024
  • Dezember 2023
  • November 2023
  • Oktober 2023
  • September 2023
  • August 2023
  • Juli 2023
  • Juni 2023
  • Mai 2023
  • April 2023
  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Dezember 2020

Neuigkeiten aus dem Garten

  • Die kleine grüne Bombe: Pimientos de Padron
    Die kleine grüne Bombe: Pimientos de Padron
    4. November 2024
  • Mikroorganismen – So verwenden Sie sie im Garten
    Mikroorganismen – So verwenden Sie sie im Garten
    20. Januar 2024
  • Reptil / Lurch des Jahres – von Knoblauchkröte bis Gelbbauchunke
    Reptil / Lurch des Jahres – von Knoblauchkröte bis Gelbbauchunke
    15. April 2025

Kategorien

© 2025 Samenhaus Müller | Alle Rechte vorbehalten.
  • Impressum
  • Datenschutz