Bei Pfeffer handelt es sich um ein weit verbreitetes und sehr beliebtes Küchengewürz, das ursprünglich aus tropischen Regionen kommt. Die Pflanze bringt grünen, weißen und schwarzen Pfeffer hervor und hat den lateinischen Namen „Piper nigrum“ und wird zur Familie der Pfeffergewächse gezählt.
Der Pfeffer ist eine Pflanze aus den Tropen und bringt auch in Ihren Garten ein exotisches Flair. Der Pfeffer kann entweder im Garten oder auch in einem Kübel angebaut werden und es ist auch möglich, in unseren Gefilden Pfeffer zu ernten. Im weiteren Verlauf dieses Artikels geben wir Ihnen umfassende Informationen rund um den Pfeffer. Außerdem erhalten Sie wichtige Tipps, wie Sie Pfeffer erfolgreich anbauen, pflegen und ernten können.
Pflanzenbeschreibung: Wissenswertes rund um den Pfeffer
Der echte Pfefferstrauch kann eine Höhe von bis zu 4 Metern erreichen. Es handelt sich beim Pfeffer um eine immergrüne, kletternde Pflanze. Die Blätter der Pfefferpflanze sind ledrig, glänzend und herzförmig. Der Pfeffer entwickelt zunächst unscheinbare kleine Blüten, die im weiteren Verlauf zu Beeren heranwachsen. Die Beeren sind die Früchte, welche in Abhängigkeit vom Erntezeitpunkt als Schwarzer, Weißer oder Grüner Pfeffer geerntet werden können.
Pfefferpflanzen stammen ursprünglich aus tropischen Gebieten und aus diesem Grund bevorzugen die Pflanzen feuchte und warme Bedingungen. Ursprünglich entdeckt wurde der Pfeffer in Indien, aber heutzutage wird Pfeffer weltweit in verschiedenen tropischen Gebieten angebaut. Zu den Hauptanbauländern gehören unter anderem Indonesien, Brasilien und Vietnam.
Sorten
Die meisten Pfefferarten stammen von der gleichen Pflanze (Piper nigrum) ab. Trotzdem gibt es beim Pfeffer eine große Anzahl von unterschiedlichen Pfeffersorten. Dazu gehören unter anderem die folgenden Sorten:
- Schwarzer Pfeffer: Für den schwarzen Pfeffer werden noch unreife Beeren geerntet. Anschließend werden diese Beeren fermentiert und getrocknet und dadurch erhalten Sie die typische dunkle Farbe und auch den besonders kräftigen Geschmack.
- Weißer Pfeffer: Für den weißen Pfeffer werden die Beeren im reifen Zustand geerntet und anschließend das Fruchtfleisch entfernt. Nach der Trocknung bleiben jeweils nur die hellen Kerne übrig, und dadurch wird der weiße Pfeffer weniger scharf und deutlich milder als der schwarze Pfeffer.
- Grüner Pfeffer: Für grünen Pfeffer werden die Beeren bereits zu einem frühen Zeitpunkt geerntet und anschließend schnell eingelegt oder getrocknet. Dadurch erhalten die Beeren ihre grüne Farbe und zusätzlich einen milden und frischen Geschmack.
- Roter Pfeffer: Beim roten Pfeffer werden die Beeren der Pflanze erst voll ausgereift geerntet. Die Beeren behalten hierbei ihre rote Farbe und überzeugen mit einem süßlich fruchtigen Aroma. Aufgrund des langen Reifeprozesses ist echter roter Pfeffer deutlich teurer und seltener.
- Diese Beeren werden voll ausgereift geerntet, behalten ihre rote Farbe und bieten ein süßlich-fruchtiges Aroma. Echter roter Pfeffer ist selten und teuer.
Standort und Boden
Der Pfeffer stammt wie bereits angesprochen aus tropischen Gebieten und bevorzugt aufgrund seiner Herkunft einen warmen und feuchten Standort. Ideal ist für die Pfefferpflanze ein Standort mit viel Licht, bei dem es aber keine direkte Sonneneinstrahlung gibt. Für ein gutes Wachstum der Pfefferpflanze sind Temperaturen im Bereich von 20 bis 30 Grad Celsius ideal.
Die Pfefferpflanze mag es generell nicht zu kalt und aus diesem Grund sollten Temperaturen unterhalb von 15 °C vermieden werden. Der Pfeffer benötigt grundsätzlich einen nährstoffreichen Boden, der leicht und gut durchlässig ist. Eine gute Grundlage für ein ausgeprägtes Wurzelwachstum bietet eine Mischung aus Sand, Kompost und lockerem Substrat.
Aussaat im Freiland
In Deutschland und anderen Ländern in ähnlichen Gefilden ist der Freilandanbau von Pfeffer kompliziert. Das liegt unter anderem daran, dass das Klima für die tropische Pflanze häufig zu trocken und zu kühl ist. Wenn Sie trotzdem versuchen wollen Pfeffer im Freiland anzupflanzen, dann können Sie den Pfeffer in einem geschützten Bereich des Gartens anbauen.
Die Aussaat beim Pfeffer erfolgt im Frühjahr, wenn es keine Frostgefahr mehr für die Pfeffersamen gibt. Die Samen der Pfefferpflanze keimen am besten bei Temperaturen von rund 25 Grad Celsius.
Erfolgversprechender ist beim Pfeffer die Anzucht in einem Gewächshaus oder auf der Fensterbank, weil hier die notwendigen konstanten Temperaturen und auch eine hohe Luftfeuchtigkeit besser dauerhaft zu gewährleisten sind.
Anbau im Kübel
Pfefferpflanzen eignen sich auch hervorragend für einen Anbau im Kübel. Dadurch kann der Pfeffer bei kühleren Außentemperaturen auch schnell in ein wärmeres Innenklima transportiert werden. Ein solcher Pflanzkübel sollte mindestens ein Volumen von 20 Litern aufweisen und eine gute Drainage bieten. Auch in einem solchen Kübel oder Blumentopf sollte der Boden nährstoffreich und locker sein. Sinnvoll ist außerdem der Einsatz einer Rankhilfe, weil Pfefferpflanzen gerne klettern und sich so an Netzen oder Stäben emporranken können.
Platzieren Sie die Pfefferpflanzen möglichst an einem halbschattigen, warmen Ort auf. Vermeiden Sie am Standort starke Temperaturschwankungen und Zugluft, um das Wachstum des Pfeffers nicht zu gefährden. In den Wintermonaten kann die Pfefferpflanze bei Temperaturen von rund 18 Grad Celsius in einem hellen Zimmer überwintern.
Pflege
Pfefferpflanzen benötigen ausreichend Wasser und aus diesem Grund ist eine regelmäßige Wasserversorgung beim Pfeffer besonders wichtig. Trotzdem gilt es unbedingt, das Entstehen von Staunässe zu verhindern. Die Erde sollte immer leicht feucht gehalten werden und in den Sommermonaten empfiehlt es sich, die Blätter täglich mit Wasser zu besprühen, um auf diese Weise die Luftfeuchtigkeit künstlich zu erhöhen.
Für eine Unterstützung des Wachstums bietet sich eine Düngung mit stickstoffreichem Dünger alle zwei bis drei Wochen an. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass Sie die Pflanzen nicht überdüngen. Bei der Pfefferpflanze ist ein Rückschnitt nicht unbedingt notwendig. Allerdings kann ein solcher Rückschnitt das Wachstum bei der Pflanze anregen und helfen, die Pflanze kompakter zu halten. Entfernen Sie unbedingt regelmäßig kranke oder schwache Triebe und unterstützen dadurch die Gesundheit der Pfefferpflanze.
Vermehrung
Die Pfefferpflanze kann grundsätzlich durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Allerdings brauchen die Samen für eine Vermehrung spezielle Bedingungen und weisen eine lange Keimzeit auf. Aus diesem Grund ist eine Vermehrung mit Stecklingen in der Regel erfolgreicher.
Schneiden Sie für eine geplante Vermehrung einen circa 15 Zentimeter langen und gesunden Trieb von einer vorhandenen Pfefferpflanze ab. Entfernen Sie anschließend bei diesem Trieb die unteren Blätter und setzen Sie diesen Trieb dann in ein feuchtes Substrat. Bis zur Bildung von Wurzeln ist es besonders wichtig, den Steckling feucht und warm zu halten.
Ernte und Lagerung
Pfefferbeeren benötigen bis zur Reife ungefähr sechs bis acht Monate. Die Erntezeit ist beim Pfeffer abhängig von der gewünschten Pfeffersorte. Grüne Beeren werden früh geerntet, während rote Beeren erst voll ausgereift geerntet werden können. Der besonders weit verbreitete schwarze Pfeffer entsteht aus den unreifen grünen Beeren, die nach der Ernte noch getrocknet werden müssen. Die geernteten Beeren können Sie anschließend an der Luft trocknen und danach als Ganzes oder auch gemahlen lagern. Durch die Verwendung eines luftdichten und trockenen Behälters können Sie das Aroma am besten bewahren.
Schädlinge und Krankheiten
Die Pfefferpflanze ist generell anfällig für Mehltau, Spinnmilben und Blattläuse. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle beim Pfeffer wichtig, um Schädlinge und mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Bei einem Befall kann die Pfefferpflanze mit einer Mischung aus Wasser und etwas Neemöl oder alternativ mildem Seifenwasser besprüht werden.
Zusätzlich sollten Sie regelmäßig auf Anzeichen von Wurzelfäule achten, welche bei der Pfefferpflanze relativ schnell durch Staunässe verursacht werden kann. Der Einsatz eines gut durchlässigen Substrates und ein Vermeiden von übermäßigem Gießen können das Entstehen von Wurzelfäule verhindern.
Gesundheitliche Vorteile
Der Pfeffer ist ein beliebtes Gewürz, welches in den Küchen auf der ganzen Welt viel und gerne eingesetzt wird. Darüber hinaus bietet der Pfeffer aber auch eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen:
- Verdauungsfördernd: Pfeffer kann helfen, die Produktion von Magensäure anzuregen und dadurch für eine verbesserte Verdauung sorgen.
- Antioxidativ: Der Pfeffer enthält Piperin, das antioxidativ wirkt und dadurch helfen kann, Zellen vor freien Radikalen zu schützen.
- Entzündungshemmend: Pfeffer besitzt zusätzlich entzündungshemmende Eigenschaften, welche bei verschiedenen Entzündungen im Körper helfen können.
- Schmerzlindernd: Piperin ist in der Lage, das Schmerzempfinden zu reduzieren und wird aus diesem Grund in einer ganzen Reihe von Kulturen als Hausmittel gegen verschiedene Schmerzen eingesetzt.
- Nährstoffaufnahme: Außerdem kann Piperin helfen, dass Nährstoffe wie Beta Carotin und Vitamin B6 vom Körper besser aufgenommen werden können.
Pfeffer in der Küche
Der Pfeffer ist in der Küche ein unverzichtbares Gewürz und verleiht verschiedenen Gerichten ein würziges Aroma und eine angenehme Schärfe. Unter anderem kann der Pfeffer hervorragend bei den folgenden Speisen eingesetzt werden:
- Suppen und Eintöpfe: Bei Eintöpfen und Suppen bietet sich ein wenig gemahlener Pfeffer an, um diese geschmacklich abzurunden.
- Fleischgerichte: Pfeffer passt ebenfalls hervorragend zu verschiedenen Fleischgerichten, beispielsweise mit Geflügel, Schwein oder auch Rind. Speziell schwarzer Pfeffer ist hervorragend geeignet, um bei Fleischmarinaden für eine aromatische Note zu sorgen.
- Salate und Dressings: Die Verwendung von frisch gemahlenem Pfeffer sorgt auch bei Salatdressings und Salaten für ein besonderes Geschmackserlebnis.
- Süßspeisen: Interessanterweise wird Pfeffer sogar in einer ganzen Reihe von Süßspeisen verwendet. So kann Pfeffer in Verbindung mit Schokolade für ein neues und überraschendes Geschmackserlebnis sorgen.
Zum Abschluss dieses Artikels rund um den Pfeffer geben wir Ihnen noch ein leckeres Rezept für Pfeffersteaks an die Hand:
Zutaten
- 2 Rindersteaks (Ribeye oder Rumpsteak)
- Salz
- Grober schwarzer Pfeffer
- 1 EL Butter oder Öl
- 100 ml Sahne
- 50 ml Rinderbrühe
- Optional: 2 EL Cognac oder Brandy für den Geschmack
Zubereitung
- Steaks vorbereiten: Steaks trocken tupfen, mit Salz und grob gemahlenem schwarzem Pfeffer bestreuen und den Pfeffer leicht andrücken.
- Steaks anbraten: Butter oder Öl in einer Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen. Die Steaks 3-4 Minuten pro Seite anbraten (je nach gewünschtem Gargrad). Danach die Steaks aus der Pfanne nehmen und kurz ruhen lassen.
- Pfeffersoße zubereiten: Cognac oder Brandy in die Pfanne geben (optional) und für einen Moment aufkochen lassen. Anschließend Sahne und Brühe hinzufügen, umrühren und für etwa 2-3 Minuten köcheln lassen, bis die Soße leicht eindickt.
- Anrichten: Die Soße über die Steaks gießen und sofort servieren.
Als Beilagen zum Pfeffersteak bieten sich beispielsweise auch knusprige Bratkartoffeln und frisches Gemüse an.
Natürlich freuen wir uns immer, wenn auch Sie Ihr Lieblingsrezept in den Kommentaren hinterlassen.