Wandelröschen sind eine sehr beliebte Gartenpflanze – nicht nur in unseren Breiten. In südlichen Ländern ist das Chamäleon unter den Sträuchern eine sehr beliebte Heckenpflanze. Kein Wunder, wechselt der Strauch doch von Mai bis Oktober immer wieder die Blütenfarbe. Leider ist sie in unseren Regionen nicht als Heckenpflanze geeignet, da sie nicht winterhart ist und daher im Haus überwintern muss. Wenn Sie aber dennoch auf das Wandelröschen in Ihrem Garten nicht verzichten möchten, bekommen Sie in diesem Artikel alle Informationen, die Sie benötigen.
Wissenswertes zu Wandelröschen
Der botanische Name lautet Lantana und passt perfekt zu dieser tropischen Pflanze. Den Ursprung hat das Wandelröschen in Amerika und es gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse. In unseren Breiten ist sie als Topfpflanze zu finden, die aber alle gezüchtet sind. Das wilde Wandelröschen Lantana camara gedeiht nur in feuchtwarmen Gebieten, wie sie in Südafrika und Australien vorkommen. Allerdings ist sie dort schon lange nicht mehr eine hübsche Zierpflanze, die die Gärten aufhübscht. Das Wandelröschen ist nicht zaghaft, was die Selbstaussaat angeht. Daher wurde Sie in Südafrika und Australien sogar teilweise verboten und darf nicht mehr als Zierpflanze verkauft werden. In unseren Breiten kann dies nicht passieren, da die Lantana nicht winterhart ist und somit kalte Phasen nicht überlebt.
Vorsicht – die hübsche Südländerin ist giftig
So schön das Wandelröschen auch ist, es ist in allen Teilen giftig. Familien mit Kindern und Haustieren sollten besonders vorsichtig sein. Denn gerade die Früchte der Lantana, die ähnlich aussehen wie Brombeeren, sind nicht zum Verzehr geeignet und können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die Vergiftungssymptome der Lantana ähneln einer Vergiftung mit Tollkirschen. Dabei kann schon 1 Prozent des Körpergewichts der grünen Blätter zu einer Vergiftung führen. Von den schwarzen Früchten ganz zu schweigen.
Gleichzeitig sollten empfindliche Menschen immer Schutzkleidung tragen, wenn Sie die Lantana schneiden oder mit ihr in Berührung kommen, da es auch beim Berühren zu allergischen Reaktionen kommen kann.
Insekten, Bienen und Schmetterlinge hingegen erfreuen sich am Wandelröschen und finden so immer ausreichend Nahrung. Der Nektar in den zahlreichen Blütenkelchen steht von Mai bis Oktober zur Verfügung und einige Vogelarten lieben außerdem die schwarzen Früchte der Pflanze.
Wandelröschen Sorten
Hierzulande erhalten Sie nur verschiedene Zuchtformen. Dabei werden die Sorten mit langen Trieben und gutem Wuchs immer mehr von Züchtungen abgelöst, die klein bleiben. So passen sie besser in den Topf und lassen sich dann auch besser überwintern. Die beliebtesten Sorten der Wandelröschen sind:
- Bandana Pink: Diese Sorte wächst sehr kompakt, verzweigt sich gut und bildet mit dem dunkelgrünen Laub einen tollen Kontrast zu den großen zweifarbigen Blüten. Insbesondere die Blüten dieser Sorte gelten als größte Blüten der unterschiedlichen Sorten, obwohl die Pflanze selbst nur 40 cm hoch wächst.
- Calippo Gold: Wie der Name schon sagt, leuchten diese Blüten in einem wunderschönen chromgelb und punkten mit einem aufrechten Wuchs. Das Besondere an dieser Sorte ist, dass die Blüte nur einfarbig ist.
- Calippo Tutti Frutti: Lieben Sie die bunten Sorten, sollten Sie auf die Calippo Tutti Frutti zurückgreifen. Sie ist ein wahrer Verwandlungskünstler und die Blüten wechseln von Gelb nach Orange, Violett und Rosa. Somit ist diese Sorte ein Highlight auf jedem Balkon und auf jeder Terrasse.
- Esperanta Pink: Die Esperanta Pink zeichnet sich durch die außergewöhnliche Farbkombination der Blüten aus. Alle Esperanta-Sorten blühen sehr lange und bilden nur wenige Samen aus.
- Tropic Lantanas Turkan: Diese Sorte hat traumhaft gelb-weiße Blüten, die zum absoluten Blickfang werden. Sie blühen außerdem deutlich früher als andere Sorten.
- Lucky White: Diese Sorte hat einen kompakten Wuchs, wird etwa 30 cm hoch und hat reinweiße Blüten. Das dunkelgrüne Laub lässt die Blüten regelrecht erstrahlen. Zudem können Sie sich auch an einem sehr angenehmen Duft der Blüten erfreuen. Die rote Variante wird etwas größter und hat dunkelrote bis orange Blüten.
- Patriot Rainbow: Wie der Name schon sagt, sind die Blüten mehrfarbig und erstrahlen in Gelb, Orange und Rot. Darüber hinaus hat die Sorte leuchtende und recht große Blüten, während das Laub eher mittelgrün ist. Durch die großen Blüten, die regelrecht erstrahlen, können Sie auf Balkon und Terrasse tolle Akzente setzen.
- Dallas Red: Die Dallas Red punktet mit einem aufrechten Wuchs und einer Höhe von bis zu 60 cm. Die Blüten sind Tiefrot mit gelben Akzenten. Lieben Sie Schmetterlinge, kommen Sie an diesem Wandelröschen nicht vorbei, da es zahlreiche Schmetterlinge anlockt.
- New Gold: Die klein- bzw. flachwüchsige Sorte wird gerade einmal 30 cm hoch, besticht aber durch wunderschöne goldgelbe Blüten. In gemäßigten Regionen kann die New Gold als Bodendecker zum Einsatz kommen.
- Evita Orange: Diese kompakt aber buschig wachsende Sorte wird etwa 35 cm hoch und orange Blüten mit gelben Akzenten. Das dunkelgrüne Laub lässt die Blüten erstrahlen, weshalb sie zum absoluten Blickfang auf Terrasse und Balkon werden.
Anbau und Pflege
Mit dem Wandelröschen holen Sie sich ein Chamäleon nach Hause. Sie werden immer wieder überrascht sein, wie toll die unterschiedlichen Blütenfarben sind. Vor allem aber punkten die außergewöhnlichen Pflanzen mit einer sehr langen Blüte. Von Mai bis Oktober können Sie sich an den zahlreichen Blüten erfreuen. Worauf Sie bei der Anzucht und der Pflege achten müssen, damit Sie lange Freude an Lantana haben, erfahren Sie nachfolgend.
Standort und Boden
Das Anpflanzen des Wandelröschens auf Balkon und Terrasse ist denkbar einfach. Die pflegeleichte Pflanze benötigt vor allem einen sonnigen Standort. Die wunderschöne Südländerin kann zwar auch im Halbschatten stehen, doch nur in der Sonne, kann sie ihre volle Blütenpracht entfalten. Wird es im Sommer teilweise zu frisch, was in unseren Breiten ja nicht unbedingt selten ist, stellt Lantana das Wachstum für kurze Zeit ein und wächst und blüht an wärmeren Tagen einfach weiter. Lange und heißt Sommer sind daher ideal, um sich über Monate an den hübschen Blüten zu erfreuen.
Beim Boden ist eine gute und hochwertige Kübelpflanzenerde perfekt. Auch mit sandigem Substrat kommt das Wandelröschen gut zurecht. Besonders wichtig ist es jedoch darauf zu achten, dass die Südländerin keine nassen Füße bekommt. Staunässe mag sie gar nicht, weshalb das Gießwasser immer gut ablaufen sollte.
Pflege
Die sonnenliebende Pflanze ist äußerst pflegeleicht und Sie müssen im Grunde nicht viel beachten, was die Pflege angeht. Da die Lantana nicht winterhart ist, muss sie in Töpfen und Kübeln angepflanzt werden. Nach draußen, die Sonne genießen, kann sie praktisch von Mai bis September. Sie wird Sie dann aber nicht nur mit den bezaubernden Blüten verwöhnen, sondern sie ist auch ein wahrere Insekten- und Schmetterlingsmagnet.
Gießen und Düngen
Wie Sie natürlich wissen, trocknet die Erde in Plastiktöpfen schneller ab, was bedeutet, dass sie häufiger gegossen werden muss. In Tonkübeln kann der Topf die Feuchtigkeit besser speichern und so müssen Sie dann auch weniger gießen.
Die Lantana mag eine gleichmäßige Wasserversorgung, weshalb Sie darauf achten sollten, die Südländerin nicht hier und da mal zu gießen. Das Austrocknen der Erde sollte ebenfalls vermieden werden, da es sonst passieren kann, dass das Wandelröschen die Blüten abwirft. Gleiches gilt auch für Staunässe. Auch, wenn die Pflege nicht viel Zeit beansprucht, sollten Sie ein wenig Fingerspitzengefühl beim Gießen haben. Wie häufig Sie die Südländerin gießen müssen, hängt natürlich von der Größe und der Art des Kübels ab. Doch auch der Standort und die Sonneneinstrahlung ist entscheidend. Während es im Sommer durchaus möglich sein kann, dass Sie das Wandelröschen täglich gießen müssen, müssen Sie im Winter nur dann gießen, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist.
Damit Sie von Mai bis Oktober die volle Blütenpracht genießen können, ist das Düngen von großer Bedeutung. Ab Mai können Sie einen Langzeitdünger nutzen. Es ist aber auch möglich das Wandelröschen wöchentlich mit einem Flüssigdünger zu düngen. Den Langzeitdünger können Sie zu Saisonbeginn einfach unter die Erde im Kübel mischen.
Schneiden der Lantana
Die hübsche Südländerin muss im Kübel fast nicht geschnitten werden. Vor allem, wenn es kleinwüchsige Sorten sind, haben Sie sich diese Arbeit gespart. In besonders heißen Sommern und bei einer guten Pflege, kann es aber dennoch dazu kommen, dass Sie das Wandelröschen in Form schneiden müssen. Doch auch dies ist kein Problem, da die Lantana sehr schnittverträglich ist. In der Regel wird es zu Beginn des Neuaustriebs im März/April geschnitten. Dazu werden die Triebe auf eine Länge von 10 bis 15 cm gekürzt. So können sich kräftige Jungriebe bilden, da gerade die alten Triebe eher blühfaul sind.
Lediglich, wenn Sie ein Hochstämmchen haben, ist es natürlich wichtig, das in entsprechend zu schneiden, damit es seine schöne Form behält. Auch das Hochstämmchen wird im März/April geschnitten. Verwenden Sie für den Schnitt eine scharfe Schere, da die alten Triebe meist verholzt sind.
Wichtig ist es jedoch, die Blütenstände, die verwelkt sind, zu entfernen. Dies fördert die Neubildung von Blüten und sorgt so dafür, dass Sie bis Oktober ein Blütenmeer haben.
Überwintern des Wandelröschens
Das wärmeliebende exotische Wandelröschen hasst Kälte und kann daher im Winter nicht draußen bleiben. Selbst in gemäßigten Zonen wird sie voraussichtlich eingehen, weshalb Sie den Kübel vor dem ersten Frost ins Haus holen sollten. Im Haus hingegen kann das Winterquartier, welches natürlich frostfrei sein sollte, durchaus Temperaturen von etwa 10 Grad Celsius aufweisen. Es kann aber sein, dass die Lantana ihre Blätter abwirft, was immer auf Lichtverhältnisse und Temperaturen ankommt.
Gerade im Winter ist es zudem wichtig, dass Sie auf Temperaturschwankungen verzichten sollen. Ein heller Ort mit mindestens 10 Grad Celsius ist perfekt für das Wandelröschen. Beim Gießen sollte die Erde nie vollständig abtrocknen. Es ist an der Zeit zu gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Ab Februar können Sie dann wieder etwas mehr gießen und auch die Temperaturen nach und nach erhöhen. Denken Sie daran. Je später die Pflanze im Frühling austreibt, desto später blüht sie auch.
Vermehrung
Die Vermehrung ist kinderleicht, da das Wandelröschen sehr gut über Steckling vermehr werden kann. Dazu schneiden Sie im Frühling einen Trieb von etwa 10 cm knapp unter dem Blattknoten ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie ihn in einen kleinen Topf mit Anzuchterde. Mit einer Folienhaube sorgen Sie dafür, dass die Luftfeuchtigkeit hoch ist, sodass der Trieb schnell Wurzeln ausbildet. Die Jungpflanze können Sie dann in einen größeren Topf umsetzen.
Schädlinge und Krankheiten
Im Freien und bei guter Durchlüftung kommt es selten zu Schädlingen und Krankheiten. Allerdings treten im Winterquartier häufig Spinnmilben oder Grauschimmel auf. Dies ist meist auf einen Pflegefehler zurückzuführen. Je höher dabei die Überwinterungstemperatur ist, desto mehr Risiko besteht, dass es zu einem Schädlings- oder Krankheitsbefall kommt. Deshalb sollten Sie die Blattunterseiten der Lantana regelmäßig prüfen, um Schädlinge wie die Weiße Fliege, Spinnmilben oder Blattläuse rechtzeitig zu entdecken und dagegen vorzugehen.