Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) ist aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken und ist für viele Leute rund um Weihnachten ein unverzichtbarer Bestandteil in der gesamten Adventszeit und natürlich erst recht rund um Weihnachten. Durch seine entweder je nach Sorte leuchtend roten. Rosafarbenen oder weißen Hochblättern bringt der Weihnachtsstern reichlich Farbe in die dunkle Jahreszeit und ist hierbei deutlich mehr als einfach nur eine hübsch anzuschauende Zierpflanze. Schließlich gilt der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) als ein Symbol für die Weihnachtszeit und versprüht Festlichkeit und Wärme. Aber woher kommt der beliebte Weihnachtsstern eigentlich und welche Pflege braucht die ikonische Pflanze, um möglichst lange Freude zu bereiten?
Geschichte des Weihnachtssterns: Von den Azteken bis zur Moderne
Die Geschichte des Weihnachtssterns ist sehr lang und geht zurück bis in die Zeit der Azteken. Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern aus den subtropischen und tropischen Regionen von Mexiko und Zentralamerika. Dort war diese wunderschöne Pflanze ursprünglich unter dem Namen „Cuetlaxochitl“ bekannt und wurde nicht nur aufgrund ihrer Schönheit von den Azteken geschätzt. Denn die Azteken wussten auch die medizinischen Wirkungen der Pflanze zu schätzen. So verwendeten die Azteken den Milchsaft des Weihnachtssterns zur Behandlung von Hautkrankheiten und bei Fieber. Zusätzlich wurden die roten Hochblätter damals gerne für die Herstellung von Farbstoff verwendet.
Die Verbindung zur Weihnachtszeit lässt sich bei dieser Pflanze auf eine mexikanische Legende zurückführen. In dieser Erzählung geht es um ein armes Kind, welches als Geschenk für das Christkind nicht mehr als Unkraut in die Kirche bringen konnte. In der Kirche soll sich das Unkraut dann auf wundersame Weise in wunderschöne und leuchtend rote Weihnachtssterne verwandelt haben. Aufgrund dieser Geschichte wurde die Pflanze in Mexiko und den Nachbarländern auch als „Blume der heiligen Nacht“ bekannt.
Im 19. Jahrhundert war es dann der amerikanische Diplomat Joel Roberts Poinsett, der den Weihnachtsstern in die Vereinigten Staaten brachte. Dort wurde die Pflanze unter dem Namen Poinsettia bekannt. Von hier aus trat die Pflanze dann ihren weltweiten Siegeszug an und wurde auf der ganzen Welt zu einem Inbegriff für weihnachtliche Dekoration.
Sorten: Vielfalt in Farben und Formen
Der Weihnachtsstern hatte ursprünglich immer rote Hochblätter. Aber durch Züchtungen gibt es mittlerweile eine Vielfalt von Formen und Farben beim Weihnachtsstern. Heute gibt es Sorten, die beispielsweise mit Hochblättern in zartem Rosa, kräftigem Burgunderrot oder strahlendem Weiß begeistern. Es gibt sogar einige Sorten, die mit zweifarbigen oder gesprenkelten Hochblättern begeistern.
Beliebte Sorten sind:
- Prestige Red: Ein Klassiker mit leuchtend roten Hochblättern.
- Snow White: Eine elegante weiße Variante, die schlichte Eleganz ausstrahlt.
- Jingle Bells: Diese Sorte kombiniert Rot und Weiß zu einem gesprenkelten Muster.
- Ice Punch: Mit weißen Adern durchzogene rote Hochblätter sorgen für eine besondere Optik.
- Mini-Weihnachtssterne: Ideal für kleine Räume oder Tischdekorationen.
Wuchs: Tropischer Strauch mit Potenzial
In der ursprünglichen Heimat wächst der Weihnachtsstern als Strauch und sogar als kleiner Baum. Dort kann der Weihnachtsstern eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Als Zimmerpflanze bleibt der Weihnachtsstern deutlich kompakter und kommt in der Regel maximal auf Höhen von bis zu 50 Zentimetern. Der Wuchs bei dieser Pflanze ist buschig und der Weihnachtsstern bildet normalerweise mehrere Triebe aus und aus diesen bilden sich bei guter Pflege viele wunderschöne Hochblätter aus.
Blätter und Blüten: Ein kunstvolles Zusammenspiel
Bei den farbigen „Blüten“ des Weihnachtssterns handelt es sich gar nicht um die richtigen Blüten. Vielmehr sind das die sogenannten Brakteen oder Hochblätter. Die eigentlichen Blüten des Weihnachtssterns sind eher unscheinbar und klein. Diese sitzen in der Mitte der beeindruckenden Hochblätter und weisen eine gelbe Farbe auf. Die grünen Laubblätter beim Euphorbia pulcherrima sind oval und häufig ein wenig gezackt, Diese Laubblätter stellen einen interessanten Kontrast zu den leuchtenden Hochblättern der Pflanze dar.
Beim Weihnachtsstern wird die Färbung der Brakteen durch den Wechsel von Dunkelheit und Licht gesteuert. Für eine Ausbildung der typischen Farbe braucht der Weihnachtsstern auch eine Dunkelphase von rund 14 Stunden täglich, und zwar über mehrere Wochen.
Anbau und Pflege: So gedeiht der Weihnachtsstern
Der Weihnachtsstern ist eigentlich eine tropische Pflanze. Trotzdem ist es möglich, die Pflanze mit einer guten Pflege auch in unseren Breitengraden prächtig gedeihen zu lassen. Allerdings ist der Weihnachtsstern eine nicht unempfindliche Pflanze und benötigt regelmäßige Pflege.
Standort und Boden
Der Weihnachtsstern benötigt einen hellen Standort und mag trotzdem keine direkte Sonneneinstrahlung. Ideale Temperaturen für den Weihnachtsstern liegen in einem Bereich von 18 bis 22 Grad Celsius. Gar nicht gut umgehen kann der Weihnachtsstern mit plötzlichen Temperaturschwankungen und Zugluft. Aus diesem Grund sollte man den Adventsstern nicht solchen ungünstigen Bedingungen aussetzen.
Wichtig ist beim Adventsstern auch ein durchlässiges Substrat, um Staunässe zu vermeiden. Ideal ist für den Weihnachtsstern als Boden eine Mischung aus Sand und Blumenerde. Mit einer Drainageschicht aus Kies oder Blähton können Sie zusätzlich dafür sorgen, dass überschüssiges Wasser besser abfließen kann und keine unerwünschte Staunässe entsteht.
Aussaat im Freiland
Der Weihnachtsstern kann in subtropischen und tropischen Regionen problemlos im Freiland angebaut werden. Dort wird die Poinsettie auch gerne als beeindruckender Zierstrauch eingesetzt. In unseren Breitengraden ist eine Aussaat im Freiland aufgrund der Frostempfindlichkeit und der hier häufig deutlich niedrigeren Temperaturen nicht empfehlenswert. Schließlich kommt der Weihnachtsstern mit Temperaturen von weniger als 15 Grad Celsius kaum zurecht und muss aus diesem Grund als Zimmerpflanze angebaut werden.
Anbau im Kübel
Der Anbau im Freiland ist, wie gerade angesprochen in unseren Regionen nicht zu empfehlen. Dafür eignet sich der Weihnachtsstern bestens für einen Anbau in Kübeln. Wichtig ist, dass Sie hierfür einen Blumentopf mit Abflusslöchern verwenden. Auf diese Weise ist es am einfachsten möglich, die für den Adventsstern so gefährliche Staunässe zu vermeiden. Die Pflanze sollte möglichst im Frühjahr umgepflanzt werden, weil man auf diese Weise das Wachstum des Weihnachtssterns besonders gut fördern kann.
Pflege
Der Weihnachtsstern ist relativ empfindlich und dadurch braucht die Pflanze schon eine gute Pflege. Rund um das Gießen mag es der Adventsstern weder zu trocken noch zu nass. Ratsam ist es, die Pflanze zu gießen, wenn die oberste Erdschicht bereits leicht angetrocknet ist. Wichtig ist aber nicht zu viel zu gießen, weil dadurch schnell für den Weihnachtsstern gefährliche Staunässe entstehen könnte.
In der Wachstumsphase, die beim Weihnachtsstern vom Frühjahr bis in den Herbst hineinreicht, sollten Sie die Pflanze in einem Abstand von rund zwei Wochen mit einem hochwertigen Dünger für Zimmerpflanzen düngen.
Nach der Blütezeit in den Wintermonaten braucht der Weihnachtsstern erst einmal eine Ruhephase. Hierfür gilt es, die Pflanze an einen etwas kühleren Ort zu stellen und Sie sollten unbedingt das Gießen deutlich reduzieren.
Erziehen und Schnitt
Beim Weihnachtsstern ist ein regelmäßiger Rückschnitt angebracht, weil man die Pflanze auf diese Weise kompakt und buschig halten kann. Außerdem sollten die Triebe im Frühjahr um rund ein Drittel zurückgeschnitten werden, um die Entstehung neuer Seitentriebe zu fördern.
Ein gezielter Rückschnitt führt beim Weihnachtsstern nicht nur zu einer Verzweigung, sondern hilft auch die Pflanze gesund zu halten. Verwenden Sie für den Schnitt eine desinfizierte und scharfe Gartenschere. Auf diese Weise können Sie Infektionen und Verletzungen am Weihnachtsstern vermeiden. Für den eigenen Schutz sollten Sie hierbei Handschuhe tragen, weil der austretende Milchsaft beim Menschen zu Hautreizungen führen kann.
Vermehrung
Beim Weihnachtsstern erfolgt die Vermehrung in der Regel durch Stecklinge. Diese werden im Frühjahr oder Sommer abgeschnitten und es sollte sich hierbei um gesunde Triebe mit einer Länge von 10 bis 15 cm handeln, die keine Blütenansätze aufweisen. Der Steckling wird zunächst für eine Woche an einem trockenen Ort gelagert. Dadurch tritt der Milchsaft aus und erst danach wird der Steckling in ein feuchtes Substrat gesteckt. Temperaturen im Bereich von 20°C und 25°C unterstützen bei diesem Vorgang das Anwachsen. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, kann der Steckling des Weihnachtssterns in einen größeren Kübel gesetzt werden.
Schädlinge und Krankheiten
Der Weihnachtsstern ist leider anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, welche die Gesundheit der Poinsettie nachhaltig negativ beeinflussen können. Zu den Häufigsten gehören:
- Blattläuse: Die kleinen Insekten saugen an den Blättern und verzögern das Wachstum.
- Weiße Fliegen: Sie sind ebenfalls saugende Schädlinge, die die Pflanze schwächen und klebrige Rückstände hinterlassen.
- Spinnmilben: Besonders in trockener Luft können diese Schädlinge den Weihnachtsstern befallen, was zu gelblichen Blättern und feinen Netzen führt.
- Mehltau: Ein Pilz, der bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und mangelnder Belüftung auftritt und weißliche Flecken auf den Blättern hinterlässt.
- Wurzelfäule: Häufig verursacht durch Staunässe, kann diese Krankheit die Wurzeln angreifen und das Absterben der Pflanze zur Folge haben.
Regelmäßige Kontrollen sind aufgrund der Empfindlichkeit enorm wichtig, um bei Problemen schnell reagieren zu können.
Gesundheitliche Vorteile
Der Weihnachtsstern kann in Teilen giftig sein und daher sollte man vor allem bei Kleinkindern und Haustieren vorsichtig sein. Ein Kontakt mit dem Saft der Euphorbia pulcherrima kann zu Hautreizungen führen und sollte aus diesem Grund vermieden werden. Grundsätzlich kann der Weihnachtsstern aber im Innenbereich einen Beitrag zu einer Verbesserung der Luftqualität leisten.
Der Adventsstern sieht also nicht nur hübsch aus, sondern kann auch helfen die Qualität der Luft in Räumen zu verbessern. Darüber hinaus hat der Weihnachtsstern wie auch viele andere Zimmerpflanzen eine beruhigende Wirkung und ist dabei auch noch ein optisches Highlight.
Fazit: Der Weihnachtsstern ist ein Symbol der Weihnachtszeit
Der Weihnachtsstern ist definitiv eine dekorative Zimmerpflanze und gleichzeitig ein Symbol für die Weihnachtszeit. Vor allem aus diesem Grund erfreut sich der Adventsstern jedes Jahr rund um Weihnachten einer unglaublichen Beliebtheit. Mit der richtigen Pflege können Sie sogar über viele Jahre Freude an dieser Pflanze haben und den Weihnachtsstern immer wieder zur Weihnachtszeit in voller Pracht genießen.