Herbstzeit ist Kohlzeit. Kohl ist das perfekte Gemüse für den Herbst und Winter. Bereits die alten Römer und Griechen wussten das gesunde Gemüse zu nutzen. Es war nicht nur Gemüsepflanze, sondern auch Heilpflanze. Durch seinen hohen Gehalt an Vitamin C und dem Provitamin A ist Kohl besonders für den Winter gut. Doch wie bringen Sie Ihren Kohl aus dem Garten gut durch den Winter? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Kohl – das perfekte Wintergemüse
Lange Zeit galt Kohl als Arme-Leute-Essen. Nun ist er wieder auf dem Vormarsch. In Zeiten, in denen die Menschen nicht auf Südfrüchte zurückgreifen konnten und kein frisches Gemüse zur Verfügung stand, war Kohl ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant, um gesund über den Winter zu kommen. Kohl war früher im Winter das Hauptnahrungsmittel.
Der wichtigste Kohl ist der Weißkohl, der einen sehr hohen Anteil an Vitamin C hat. Er kann den Zitrusfrüchten problemlos das Wasser reichen. Obendrein beinhaltet er antibiotisch wirkende Stoffe. Der Rotkohl punktet durch Anthocyane, die Radikalfänger sind. Sie sollen entzündungshemmend und Immunsystem stärkend wirken. Rotkohl ist auch reich an Eisen, Senfölen und Mineralstoffen. Auch Grünkohl ist ein sehr guter Vitamin-C-Spender im Winter und beinhaltet viele Senföle. Er übertrifft sogar noch den Weißkohl und hängt Zitronen und Orangen weit ab. Rosenkohl beinhaltet neben Vitamin C auch noch Vitamine des B-Komplexes, Folsäure und Kalium. Durch den geringen Kaloriengehalt eignen sich alle Kohlsorten auch wunderbar für eine Ernährung im Rahmen einer Diät.
Tipp 1: Kohl hängend lagern
Möchten Sie Kohl längere Zeit lagern, können Sie diesen in einem dunklen, kühlen Raum hängend lagern. So bleiben besonders Weißkohl und Rotkohl lange Zeit frisch. Um den Kohl hängend zu lagern, umwickeln Sie den Strunk mit einem Strick oder Paketklebeband und hängen den Kohl frei auf. Er sollte nirgendwo anstoßen. Auch das Aufhängen in Netzen ist möglich. Sie sollten aber nicht zu viel Köpfe in ein Netz geben. Bis zu sechs Monate können Sie den Kohl so lagern. Für die Lagerung geeignet sind Schuppen, Keller oder ein Gartenhäuschen, in dem auch im Winter keine Minustemperaturen auftreten.
Tipp 2: Lagern Sie Kohl in Holzkisten
Haben Sie keine Möglichkeit, den Kohl aufzuhängen, können Sie die Köpfe auch in Holzkisten lagern. Wichtig ist, dass die Kiste offen ist und die Luft zirkulieren kann. Eine Obststiege aus Latten ist ideal für diese Lagerung. So kann von allen Seiten Luft an den Kohlkopf. Die äußeren Blätter werden vom Kohlkopf nicht entfernt, denn diese schützen das Gemüse. Stellen Sie die Kisten an einen dunklen, trockenen und kühlen Ort. Kontrollieren Sie ab und zu, dass keine Fäulnis entsteht. Alternativ können Sie die Kohlköpfe auch mit viel Platz in ein Regal legen. Kohl hält sich so über mehrere Monate.
Tipp 3: Kohl im Kühlschrank lagern
Möchten Sie den Kohl kurze Zeit lagern, bietet sich das Gemüsefach im Kühlschrank an. Rosenkohl bleibt im Kühlschrank etwa vier Tage frisch, Weißkohl und Rotkohl bis zu drei Wochen. Ist der Kohl bereits angeschnitten, sollten Sie diesen in ein feuchtes Tuch einwickeln.
Tipp 4: Kohl im Kohlgraben lagern
Haben Sie im Haus keinen geeigneten Platz, können Sie den Kohl im Garten lagern. Klingt verrückt, aber es ist eine alte Methode, die gerade wieder bekannter wird. Die Lagerung im Garten ist relativ einfach. Heben Sie einen Graben mit einer Breite und Tiefe von jeweils 40 Zentimetern aus. Auf den Boden kommt eine Sandschicht von etwa fünf Zentimetern. Diese sorgt für eine gute Drainage und schützt den Kohl vor Fäulnis. Nun geben Sie an die Seiten und obendrauf eine dicke Schicht Stroh. Anschließend wird alles mit Erde abgedeckt. Der Kohl hält im Kohlgraben sehr lange und kann dann, wenn Sie ihn benötigen, geholt werden.
Kohl lagern – so geht es auch
Kohl können Sie auch im Tiefkühlschrank lagern. Dazu sollten Sie den Kohl in Streifen schneiden und kurz blanchieren. Anschließend verpacken Sie die Kohlstreifen in Gefrierbeutel und frieren diese ein. Der Kohl hält so mindestens sechs Monate. Der Vorteil: Der Kohl ist bereits vorbereitet. Natürlich können Sie auch schon Kohlrouladen und andere Gerichte vorbereiten und einfrieren.
Rosenkohl überwintert im Beet
Nicht ganz so unkompliziert ist die Überwinterung von Rosenkohl im Haus. Die zarten Röschen bleiben im Kühlschrank oder im kühlen Raum maximal vier Tage frisch. Rosenkohl überwintern Sie am besten im Garten. Lassen Sie die Pflanzen einfach stehen und ernten Sie, wenn Sie die Röschen benötigen. Bis zu -15 ° C halten die Pflanzen die kalten Temperaturen aus. Bei tieferen Temperaturen können Sie den Rosenkohl mit Stroh oder Vlies schützen. Bekommen die Röschen etwas Frost, ist das nicht schlimm, denn dann schmecken sie noch aromatischer.
Kohl fermentieren – so wird Sauerkraut gemacht
Eine beliebte Möglichkeit ist das Fermentieren von Kohl. Sauerkraut war einst ein wichtiges Nahrungsmittel für den Winter, das nicht nur den Vitamin C Bedarf deckte, sondern auch noch viele andere guten Eigenschaften mitbrachte. Der Vorteil: Fermentierter Kohl hält über viele Monate, wenn Sie den Gärtopf immer wieder gut verschließen.
Zum Fermentieren wird der Kohl kleingeschnitten und mit einer Lake aus Wasser und 2 % Salz angesetzt. Die ersten sieben Tage sollten Sie das Gefäß bei Zimmertemperatur stehen lassen. So kommt der Gärprozess in Gang. Anschließend darf der Gärtopf in den Keller. Entnehmen Sie das Sauerkraut portionsweise.
So bereiten Sie Kohl für die Lagerung vor
Bereiten Sie den Kohl gut auf die Lagerung vor. Ernten Sie die Kohlköpfe mit Strunk. Der Kohl sollte gesund und ohne Beschädigungen sein. Nur dann ist er lagerfähig. Beschädigte Kohlköpfe sollten Sie weiterverarbeiten. Befreien Sie den Kohl von Schmutz und wischen Sie die Köpfe mit einem Tuch trocken. Auf keinen Fall sollten Sie den Weißkohl oder Rotkohl abwaschen. Nun können Sie die Kohlköpfe aufhängen. Für die Lagerung in einer Kiste schneiden Sie den Strunk knapp am Kopf ab.
Wie wäre es also mal wieder mit einem leckeren Kohlgericht?