Steht der Frühling in den Startlöchern, wird es endlich wieder bunt in unseren Gärten. Für die ersten Farbtupfer sorgen insbesondere Narzissen, Hyazinthen, Krokusse und natürlich die beliebten und farbenfrohen Tulpen. Aber nur dann, wenn Sie die Blumenzwiebeln rechtzeitig in die Erde gesteckt haben – dies sollte bereits im Herbst passieren. Ansonsten sind Zwiebeln relativ pflegeleicht. Trotzdem kann beim Pflanzen, bei der Pflege und auch bei der Lagerung der ein oder andere Fehler passieren. Wir klären auf!
Fehler 1: Beim Pflanzen nicht auf die Bodenbeschaffenheit achten
Egal, ob es sich um Frühlings-, Sommer- oder Herbstblüher handelt, wenn Blumenzwiebeln in die Erde kommen, ist die richtige Bodenbeschaffenheit ein wichtiges Kriterium – und das aus mehreren Gründen:
- Staunässe führt zu Fäulnis
Blumenzwiebeln hassen Staunässe. Wenn die Zwiebeln permanent in zu dichtem Boden steckt, der nur schlecht durchlässig ist und somit das Wasser dauerhaft hält, kann es zu Fäulnis und Schimmel kommen.
- An die Drainage denken
Ideal ist es natürlich, wenn der Boden locker und gut durchlässig ist, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Ist dies nicht der Fall, dann sollten Sie in jedem Fall eine Drainage anlegen. Dort, wo die Zwiebeln in den Boden kommen, hilft eine Schicht aus Sand oder feinem Kies, dass sich Feuchtigkeit nicht staut und die Wurzeln sowie die Zwiebeln keinen Schaden nehmen.
- Nährstoffversorgung hängt vom Boden ab
Blumenzwiebeln brauchen in der Regel nicht allzu viele Nährstoffe, ein ausgewogenes Bodenmilieu ist wichtig: leicht humos, mit etwas Sand vermischt – das sind ideale Bedingungen. Ist der Boden zu nährstoffarm, können schwache Triebe entstehen, ist er dagegen überdüngt, fördert dies Krankheiten und ein unnatürliches Wachstum.
- Bodentyp beeinflusst Pflanztiefe
Auch wenn es eine Faustregel für das Pflanzen von Blumenzwiebeln gibt, ist auch die Bodenbeschaffenheit dabei wichtig. In leichten Böden sollten die Zwiebeln etwas tiefer gesetzt werden, damit sie nicht umfallen
Fehler 2: Blumenzwiebeln zu dicht oder zu tief setzen
Die Faustregel besagt, dass man Blumenzwiebeln 2-3 mal so tief setzen sollte, wie die Zwiebel hoch ist. Hat sie also eine Höhe von beispielsweise 5 Zentimetern, kommt sie 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde. Werden Blumenzwiebeln zu tief gepflanzt, kann dies das Austreiben hemmen. Sie braucht dabei oft länger, um die oberste Erdschicht zu durchbrechen. Bei kleinen Zwiebeln wie Krokussen oder Schneeglöckchen kann dies sogar dazu führen, dass sie es gar nicht bis oben schaffen. Zudem kostet ein weiterer Weg nach oben der Pflanze zu viel Kraft, was sich in einer schwächeren Blüte zeigt.
Man kann Blumenzwiebeln zwar wunderschön in Gruppen pflanzen, denn da kommen sie besser zu Geltung, zu nah ist aber auch nicht gut. Denn dann konkurrieren sie um Wasser, Licht und Nährstoffe. Bei einer gegenseitigen Berührung der Zwiebeln können außerdem Krankheiten schneller übertragen werden. Zudem sorgt ein gewisser Abstand im Boden für eine bessere Luftzirkulation. Auch beim Abstand gibt es eine Faustregel: Dieser sollte 2-3 mal so breit sein, wie die Zwiebel selbst.
Fehler 3: Nicht zwischen Frühlings- und Sommerzwiebeln unterscheiden
Es gibt Blumenzwiebeln, die im Frühling blühen, andere im Sommer oder Herbst. Das bedeutet, dass sie unterschiedliche Ansprüche an Pflanzzeit, Standort, Pflege und Frostverträglichkeit haben. Zuerst eine kurze Übersicht:
Frühlingszwiebeln | Sommerzwiebeln |
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Frühlingszwiebeln können das ganze Jahr über in der Erde bleiben und sollten nur von Zeit zu Zeit den Standort wechseln. Sommerzwiebeln hingegen sollten Sie rechtzeitig vor den Frösten ausgraben und kühl, trocken und dunkel lagern. Sobald bei Frühlingszwiebeln das Laub gelb wird, gehen sie in die Ruhephase und brauchen keine Pflege mehr, Sommerzwiebeln müssen dagegen gegossen und gegebenenfalls gedüngt werden.
Fehler 4: Blumenzwiebeln nach dem Kauf zu lange lagern
Blumenzwiebeln können nur eine begrenzte Menge an Wasser und Nährstoffen speichern. Je länger Sie sie lagern, umso mehr trocknen sie aus und zehren ihre Energie auf. Das kann auf Dauer zu einer schwachen Blüte führen oder diese sogar verhindern. Werden Blumenzwiebeln zu warm gelagert, können sie vorzeitig austreiben, werden sie zu feucht oder in einer luftundurchlässigen Umgebung gelagert, können sie faulen und schimmeln. Daher sollten Sie gekaufte Blumenzwiebeln zeitig aus ihrer Verpackung nehmen, trocken, dunkel, kühl und luftig lagern und zeitnah in die Erde setzen. Frühblüher dürfen bereits ab September eingepflanzt werden, Sommerblüher nach dem Frost.
Fehler 5: Laub zu früh entfernen
Das Laub von Blumenzwiebeln sieht nach der Blüte nicht mehr sonderlich schön aus. Das Grün wandelt sich in ein gelb, danach werden die Blätter braun und sinken zu Boden. Als Gärtner mag man versucht sein, dieses unansehnliche Grün zeitnah zu entfernen. Das aber sollten Sie nicht tun, denn die Blumenzwiebel holt sich aus dem Grün die Nährstoffe und speichert diese für die Blüte im nächsten Jahr. Wenn Sie das Grün also zu früh entfernen, kann die Blüte ausbleiben. Auch das Wachstum und die Vermehrung der Zwiebel können darunter leiden. Schneiden Sie Laub also tatsächlich erst, wenn es bereits vergilbt und welk ist.
Fehler 6: Die falsche Sorte am falschen Standort setzen
Wie bei allen anderen Pflanzen, so haben auch Blumenzwiebeln unterschiedliche Ansprüche. Die einen wollen sonnig stehen, die anderen im Schatten. Manche brauchen gut durchlässige Böden, andere tolerieren feuchtere Standorte. Einige bevorzugen einen windgeschützten Standort, einige sollten an wärmespeichernden Orten stehen. Der falsche Standort kann zu Kümmerwuchs, ausbleibender Blüte, Austrocknung, Fäulnis, einer kurzen Lebensdauer, zu Schädlingsproblemen und Krankheitsanfälligkeit führen.
Fehler 7: Auf einen Schutz gegen Wühlmäuse verzichten
Auf dem Speiseplan von Wühlmäusen stehen Blumenzwiebeln ganz weit oben. Besonders beliebt sind Tulpen, Krokusse, Lilien und Hyazinthen. Damit die Nagetiere die Zwiebeln nicht anknabbern und Sie vergeblich auf Wachstum warten, sollten sie vorbeugen. Am effektivsten sind Pflanz- oder Drahtkörbe, in die die Blumenzwiebeln gelegt werden. Sie sind engmaschig und können von Wühlmäusen nicht durchdrungen werden.
Als natürliche Abwehr können Sie auch Narzissen pflanzen, denn diese sind für Wühlmäuse giftig. Auch Duftstoffe wie Knoblauchzehen und stark riechende Kräuter können in der näheren Umgebung gepflanzt werden.
Fehler 8: Mischpflanzung falsch planen
Sie möchten nicht nur Frühlingszwiebeln in ihrem Beet, sondern in der Folge auch Pflanzen, die dann im Sommer für Farbe sorgen? Dann sollten Sie für eine Mischpflanzung einiges beachten:
- Unterschiedliche Bedürfnisse – gleiche Fläche
Zwiebeln und andere Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse an Licht, Bodenfeuchte, Pflanztiefe und Blühzeit bzw. Ruhephase. Darauf sollten Sie bei der Pflanzenauswahl achten.
- Konkurrenz um Nährstoffe und Platz
Starke Pflanzen oder tief wurzelnde Stauden können kleinere Zwiebeln verdrängen. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln ausreichend Luft, Licht und Raum zum Wachsen bekommen.
- Blühzeitpunkt sinnvoll staffeln
Insbesondere wenn es um Beete geht, in denen sowohl Frühling-, Sommer- und Herbstblüher vorhanden sind. Besonders früh blühen etwa Schneeglöckchen, Krokusse und Winterlinge. Danach folgen Narzissen, Hyazinthen und Tulpen, am spätesten sind Zierlauch, Sommerhyazinthen und Lilien dran.
- Pflegeaufwand steigt
Je unterschiedlicher die Beetbepflanzung, umso höher kann der Pflegeaufwand werden. So braucht eine Pflanze gerade Wasser, während die andere sich in der Ruhephase befindet. Andere wiederum sollten ausgegraben werden.
Fehler 9: Blumenzwiebeln über viele Jahre am selben Standort lassen
Auch wenn man Frühlingsblüher nicht ausgraben und somit im Boden lassen kann, sollten diese von Zeit zu Zeit den Standort wechseln – und das aus guten Gründen:
- Bodenmüdigkeit: Mit der Zeit verliert der Boden an natürlicher Struktur und kann dadurch Pflanzen schlechter mit Nährstoffen versorgen. Auf ausgelaugten Böden wachsen die Pflanzen daher schwächer und die Blüte kann ganz ausbleiben (besonders bei Tulpen ist dies der Fall).
- Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge: Bleiben Blumenzwiebeln dauerhaft an einem Ort, werden Krankheiten, die aus Bodenpilze, Bakterien und Viren entstehen, sowie Schädlinge wie Wurzelläuse oder Nematoden gefördert. Graben Sie daher die Zwiebeln alle paar Jahre aus und setzen Sie diese an einen neuen Standort.
- Verdichteter Boden: Durch Gießen, Begehen oder durch natürliche Verdichtung kann der Boden mit der Zeit schwer und undurchlässig werden und die Blumenzwiebeln dadurch Schaden nehmen.
- Zwiebeln verkrüppeln: Ohne ein Umsetzen und eine gleichzeitige Ausdüngung würden Tochterzwiebeln sich gegenseitig Licht, Platz und Nährstoffe streitig machen. Es entsteht zwar viel Blattmasse aber nur wenige Blüten.
Auch für die Optik ist eine Umsetzung von Zwiebeln gut, denn so können Sie Blumen neu arrangieren, Beete umgestalten und Lücken füllen.
Fehler 10: Nicht auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren
Auch wenn Frühlingszwiebeln mehrere Jahre in der Erde bleiben, sollten Sie nicht darauf verzichten, diese von Zeit zu Zeit auf Schädlinge oder Krankheiten zu kontrollieren. Dazu eine Zwiebel vorsichtig ausgraben und in Augenschein nehmen.
Dies ist wichtig, damit sich Krankheiten nicht unkontrolliert und unbemerkt verbreiten können. Einmal infiziert, ist eine Blumenzwiebel nicht mehr zu retten. Auch Schädlinge können der Zwiebel zusetzen, dazu gehören Wühlmäuse, Wurzelläuse, Zwiebelmaden und Fadenwürmer.
Durch Lagerfehler können zudem Grauschimmel, Fusariumfäule und Schwarzfäule entstehen. Daher richtig lagern und vor dem Einpflanzen kontrollieren – befallene Zwiebeln werden über den Hausmüll entsorgt.
Zur Vorbeugung sollten Sie zudem auf eine gute Bodenhygiene achten, auf die Fruchtfolge und auf einen regelmäßigen Standortwechsel. Als biologischer Pflanzenschutz bieten sich Neem-Öl, Algenextrakte und die Förderung von Nützlingen an.