Beeren aus dem eigenen Garten sind nicht nur zum Naschen für zwischendurch geeignet, wenn sie ausreichend Platz haben, können Sie Beeren zu allerlei Leckerem in der Küche verarbeiten. Sei es zu Kuchen, zu einem Obstsalat oder etwa zu Kompott. Wenn Sie aber so viel haben, dass Sie gar nicht mehr wissen, wohin damit, dann sollten Sie Beeren haltbar machen. Wir haben 10 Rezepte für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Beeren für Zeiten konservieren können, in denen der Garten nichts hergibt.
Und sollten Sie sich nicht sicher sein, welche Beeren, dafür geeignet sind, hier eine kleine Auswahl:
- Erdbeeren
- Himbeeren
- Brombeeren
- Heidelbeeren
- Johannisbeeren
- Stachelbeeren
- Preiselbeeren
- Goja-Beeren
- Holunderbeeren
- Sanddornbeeren
- Arionabeeren
- Weintrauben
- Hagebutten
- Jostabeeren
Haben Sie noch andere Beeren im Garten?
Beeren einfrieren
Die einfachste Möglichkeit ist es, Beeren einzufrieren. Dazu eignen sich allerdings nicht alle Beeren, denn Erdbeeren, Himbeeren oder auch Brombeeren verlieren nach dem Auftauen ihre feste Konsistenz und werden weich und matschig. Wenn Sie die Beeren danach etwa zu Kompott weiterverarbeiten möchten, ist dies problemlos möglich. Und so gehen Sie beim Einfrieren vor:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren gründlich mit kaltem Wasser und trocknen Sie sie anschließend vorsichtig ab. Alternativ lassen Sie sie eine Weile abtropfen.
- Legen Sie die Beeren in einer Schicht nebeneinander auf ein Backblech – die Beeren sollten sich nicht berühren, damit die Früchte nicht verklumpen.
- Legen Sie das Backblech für 2 bis 4 Stunden in den Gefrierschrank, bis die Beeren fest gefroren sind.
- Füllen Sie die Beeren nun in einen Gefrierbeutel oder eine Gefrierdose um und geben Sie sie wieder in die Kühlung. Wichtig ist, dass der Behälter luftdicht verschlossen wird, um Gefrierbrand zu verhindern.
Auftauen können Sie Beeren übrigens, indem Sie sie in den Kühlschrank legen, dies dauert mitunter mehrere Stunden. Schneller geht es, wenn Sie die Beeren unter kaltes Wasser halten. So eingefroren halten die Früchte mindestens 1 Jahr.
Beeren einmachen
Diese Möglichkeit kennen wir sicherlich noch von Großmuttern, die oftmals den ganzen Keller voll eingemachter Beeren hatte. Machen Sie es Ihr nach – es ist denkbar einfach!
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren gründlich mit kaltem Wasser und lassen Sie diese abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und eventuelle schlechte Stellen.
- Während die Früchte abtropfen, geben Sie Gläser, die Sie verwenden möchten, für 10 Minuten in kochendes Wasser, um diese zu sterilisieren. Denken Sie auch an die Deckel.
- Optional können Sie nun eine Zuckerlösung herstellen, die aus 4 Teilen Wasser und 1 Teil Zucker besteht. Kochen Sie diese auf, bis sich der Zucker aufgelöst hat und lassen Sie sie danach abkühlen.
- Geben Sie Beeren in die sterilen Gläser und lassen Sie zum Rand ca. 1 Zentimeter Platz.
- Füllen Sie nun die Zuckerlösung – alternativ kochendes Wasser – über die Beeren, bis sie vollständig bedeckt sind. Achten Sie darauf, dass keine Luftblasen vorhanden sind.
- Verschließen Sie die Gläser und geben Sie diese für 10 bis 20 Minuten in ein heißes Wasserbad, um diese zu konservieren.
- Nach dem Abkühlen lagern Sie die Gläser an einem kühlen, dunklen Ort.
Auch beim Einmachen können Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren eine sehr weiche Konsistenz annehmen, können aber trotzdem verwendet werden. Eingemachte Früchte sind mindestens 1 Jahr haltbar, meist aber viele Jahre mehr.
Beeren trocknen
Getrocknete Beeren kann man in der beerenlosen Zeit wunderbar weg-snacken oder auch als Garnierung für Süßspeisen verwenden. Und so geht das Trocknen:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren unter kaltem Wasser und lassen Sie diese abtropfen.
- Nun werden Stiele, Blätter und schlechte Stellen entfernt. Größere Früchte können Sie halbieren, so wird die Trockenzeit verkürzt.
- Beim Trocknen können Sie einen Backofen verwenden oder Sie besitzen ein Dörrgerät. Im Backofen werden die Früchte nebeneinander auf Backpapier gelegt und bei 50 bis 60 Grad für 8 bis 12 Stunden getrocknet, bis diese ledrig sind. Lassen Sie beim Trockenvorgang die Backofentüre einen Spalt offen, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Wenn Sie einen Dörrautomaten haben, legen Sie die Beeren in einer einzigen Schicht auf das Dörrgitter. Bei 50 bis 60 Grad kann das Trocknen auch hier bis zu 12 Stunden dauern.
- Nach dem Abkühlen werden die Beeren in einen luftdichten Behälter gefüllt und kühl und trocken gelagert.
Beeren mit einem hohen Wassergehalt und – besonders – sehr reife Beeren, könnten beim Trocknen matschig werden. Dazu zählen etwa Himbeeren und Brombeeren. Getrocknete Früchte halten bei richtiger Lagerung bis zu 1 Jahr.
Beeren in Alkohol einlegen
Zum Dessert, im Cocktail oder als besondere Leckerei zwischendurch – machen Sie doch mal beschwipste Früchte. Und so gehen Sie vor, wenn Sie Beeren in Alkohol einlegen wollen:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren unter kaltem Wasser und lassen Sie sie abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und eventuell schlechte Stellen. Größere Früchte können Sie halbieren oder in Scheiben schneiden.
- Sterilisieren Sie die Einmachgläser, indem Sie sie für 10 Minuten auskochen.
- Schichten Sie die Beeren jetzt in die Gläser und geben Sie pro Schicht etwas Zucker dazu (je nach Vorliebe 1-2 Esslöffel). Das Glas sollte am Ende zu ¾ gefüllt sein.
- Nun kommt der hochprozentige Alkohol in das Glas. Dafür können Sie zum Beispiel Rum, Wodka, Brandy oder auch Whisky verwenden. Lassen Sie zum Rand ca. 1 Zentimeter Freiraum.
- Verschließen Sie die Gläser, stellen Sie diese an einen kühlen, dunklen Ort und lassen Sie die Beeren mindestens 1 Monat ziehen.
Beeren in Alkohol sind mindestens 1 Jahr haltbar, meist sogar länger.
Marmelade herstellen
Für das Herstellen von Marmelade eignen sich alle Arten von Beeren – Sie können natürlich die Beeren auch mischen und den Brotaufstrich mit Gewürzen und sogar mit Kräutern verfeinern. Übrigens: Handelt es sich nicht um Zitrusfrüchte, ist es eigentlich auch keine Marmelade, sondern Konfitüre – dies nur am Rande … Das brauchen Sie dazu:
- 1 kg frische Beeren
- 500 g Gelierzucker 2:1 (für weniger süße Marmelade) oder 1:1 (für süßere Marmelade)
- 1 Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren unter kaltem Wasser und lassen Sie diese abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und schlechte Stellen.
- Schneiden Sie die Früchte nach Belieben in mundgerechte Stücke.
- Sterilisieren Sie Einmachgläser, indem Sie diese 10 Minuten auskochen – vergessen Sie die Deckel nicht!
- Die Beeren können Sie jetzt mit einem Stabmixer pürieren, wenn Sie es lieber stückig mögen, verzichten Sie auf diesen Schritt.
- Die Beeren werden nun mit dem Gelierzucker und dem Saft der Zitrone in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht.
- Kochen Sie die Marmelade unter ständigem Rühren für 3 bis 5 Minuten auf (je nach Anweisung des Gelierzuckers).
- Geben Sie eine kleine Menge der heißen Marmelade auf einen kalten Teller. Wenn die Masse fest wird und nicht mehr verläuft, ist sie fertig.
- Füllen Sie die Marmelade in die sterilisierten Gläser und verschließen Sie diese gut (hierbei sind Gläser mit Twist-off-Deckel geeignet, dieser knacken beim Öffnen der Gläser und garantieren so die Haltbarkeit)
- Nach dem Abkühlen kühl und dunkel lagern.
Marmelade hält so mindestens 1 Jahr. Geöffnete Marmelade sollten Sie immer mit einem sauberen Löffel entnehmen, damit keine Fremdkörper hineingelangen und die Marmelade verderben könnten.
Sirup kochen
Ein Schuss Beerensirup zum Mineralwasser – wenn die Beeren aus dem eigenen Garten sind und der Sirup selbst hergestellt wurde, schmeckt es gleich noch mal so gut. Lust bekommen? Dann brauchen Sie für den Sirup folgende Zutaten:
- 1 kg frische Beeren
- 500 g Zucker
- 500 ml Wasser
- 1 Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren mit kaltem Wasser und lassen Sie sie abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und schlechte Stellen und halbieren oder vierteln Sie größere Beeren.
- Geben Sie die Früchte in einen Topf mit Wasser und bringen Sie alles zum Kochen, danach 15 Minuten köcheln lassen, bis die Beeren weich sind.
- Geben Sie die Beeren durch ein feines Sieb und drücken Sie die Früchte gut aus.
- Den aufgefangenen Saft stellen Sie nun wieder auf den Herd, geben den Zucker und den Saft einer Zitrone dazu und lassen alles ca. 15 Minuten köcheln, bis der Sirup eindickt.
- Die Flaschen, in die der Sirup abgefüllt wird, sollten Sie für 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisieren.
- Füllen Sie den noch heißen Sirup in die Flaschen und verschließen diese. Nach dem Abkühlen kühl und dunkel lagern.
So abgefüllt hält sich selbstgemachter Beerensirup zwischen 6 und 12 Monaten.
Saft herstellen
Sie trinken Beerensaft lieber pur, anstatt ihn als Sirup mit Wasser zu mischen? Dann machen Sie doch Ihren eigenen Saft. Das klappt mit jeder Beerenfrucht! Die Herstellung von Saft ist fast identisch mit der von Sirup. Lediglich Punkt 6 unterscheidet sich: Hier wird die Mischung nämlich nur kurz erhitzt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Ein Einkochen findet also nicht statt. Abgefüllter Beerensaft hält verschlossen sich bis zu 1 Jahr.
Likör ansetzen
Ein leckerer, selbstgemachter Beerenlikör ist für jeden Feinschmecker ein Genuss und auch ein tolles Geschenk für liebe Menschen. Für die Herstellung benötigen Sie folgende Zutaten:
- 1 kg frische Beeren
- 750 ml hochprozentiger Alkohol (Wodka, Rum, Korn, Whisky)
- 250 bis 500 g Zucker (je nach gewünschter Süße)
- 1 Zitrone
Und so wird´s gemacht:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Früchte aus.
- Waschen Sie die Beeren mit kaltem Wasser und lassen Sie diese abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und schlechte Stellen und halbieren oder vierteln Sie größere Früchte.
- Die Beeren kommen jetzt in ein Einmachglas, außerdem werden Zucker und der Saft einer Zitrone zugegeben.
- Geben Sie nun den Alkohol in das Glas und lassen Sie zum Rand ca. 1-2 Zentimeter Platz.
- Das Glas verschließen und gut schütteln, damit sich der Zucker langsam auflösen kann.
- Lassen Sie die Früchte an einem kühlen und dunklen Ort für 1 bis 3 Monate stehen und schütteln Sie das Glas einmal in der Woche gut durch. Je länger der Likör zieht, umso intensiver wird sein Geschmack.
- Nach der Reifung wird der Likör durch ein Sieb gegeben und von den Beeren und eventuellen Rückständen getrennt.
- Gießen Sie den Likör nun in vorher sterilisierte Flaschen, verschließen Sie diese und lagern sie ihn kühl und dunkel.
Ihr selbstgemachter Beerenlikör ist zwischen 1 und 2 Jahre haltbar, meist sogar noch länger.
Beeren gefriertrocknen
Als Snack, im Müsli oder im Joghurt – haben Sie schon mal gefriergetrocknete Beeren probiert? Wenn nicht, sollten Sie das unbedingt einmal ausprobieren. Allerdings benötigen Sie für diese Prozedur einen Heim-Gefriertrockner. Diese Geräte sind oftmals mit einem Dörrautomaten kombiniert. Und so gehen Sie vor:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Beeren mit kaltem Wasser und lassen Sie sie abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und schlechte Stellen und halbieren oder vierteln Sie größere Früchte.
- Die Beeren werden nun in einer Schicht auf ein Backblech gelegt und dieses kommt dann für 2 bis 4 Stunden in die Gefriertruhe. Wichtig ist, dass sich die Beeren nicht berühren und anschließend vollständig durchgefroren sind.
- Die gefrorenen Beeren werden jetzt in einer Schicht in den Gefriertrockner gelegt und getrocknet. Dies kann – je nach Gerät – bis zu 48 Stunden dauern. Die Beeren sind fertig, wenn sie vollständig trocken und knusprig sind.
- Lassen Sie die gefriergetrockneten Beeren abkühlen und füllen Sie diese in luftdichte Behälter oder in Vakuumbeutel. Gelagert werden sie trocken und kühl.
Gefriergetrocknete Beeren sind bis zu 10 Jahre haltbar.
Beeren zu Fruchtleder verarbeiten
Kennen Sie Fruchtleder? Dabei handelt es sich um pürierte Früchte, die getrocknet werden und am Ende eine ledrige, zähe Konsistenz haben. Eine großartige Möglichkeit, überschüssige Früchte zu konservieren und einen schmackhaften, außergewöhnlichen Snack zu genießen. Die Beeren können mit Honig, Zucker und Zitrone verfeinert werden. Sie können das Fruchtleder in einem Backofen herstellen, aber auch in einem Dörrgerät.
Und so wird´s gemacht:
- Wählen Sie reife und unbeschädigte Beeren aus.
- Waschen Sie die Früchte mit kaltem Wasser und lassen Sie sie abtropfen.
- Entfernen Sie Stiele, Blätter und schlechte Stellen.
- Die Beeren werden nun in einem Mixer oder mit einem Pürierstab zu einem glatten Püree verarbeitet.
- Auf Wunsch fügen Sie Honig oder Zucker und Zitrone zu.
- Das Fruchtpüree gießen Sie nun auf ein Backblech oder das Blech Ihres Dörrgerätes und verstreichen es gleichmäßig. Die Schicht sollte 3 bis 5 Millimeter stark sein.
- Sowohl im Dörrgerät als auch im Backofen wird eine Temperatur zwischen 50 und 60 Grad benötigt, um das Püree zu trocknen. Dies dauert zwischen 6 und 12 Stunden. Lassen Sie den Backofen einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
- Das Fruchtleder ist fertig, wenn es eine ledrige und schnittfeste Konsistenz erreicht hat.
- Nach dem Abkühlen wird das Fruchtleder in kleine Stücke geschnitten und in einem luftdichten Behälter kühl und dunkel aufbewahrt.
Fruchtleder hat bei richtiger Lagerung eine Haltbarkeit zwischen 6 und 12 Monaten.