Um Pflanzen im Garten aber auch Balkon und Terrasse nachhaltig zu gießen, bietet sich eine Regentonne an. Damit können Sie – wenn es denn mal regnet – das wertvolle Wasser sammeln und später für Ihre Pflanzen verwenden. Somit ist eine Regentonne eine prima Sache, um Ressourcen zu sparen. Mit einer Regentonne können aber auch Probleme entstehen und zwar in Form von lästigen Mücken.
Mückenplage in der Regentonne
Mücken sind so schon lästig genug. Wenn Sie dann aber noch geballt auftreten, kann die Gartenfreude schnell in Frust umschlagen. Eine Regentonne bietet den Mücken nämlich ideale Bedingungen für ihre Fortpflanzung:
- Stehendes Wasser: Mücken legen ihre Eier in ruhiges und stehendes Wasser – und da ist die Regentonne genau der passende Ort. Dort sind sie ungestört, geschützt und können sich ideal vermehren.
- Wärme: Mücken lieben zudem die Wärme. Gerade in den warmen Sommermonaten erwärmt sich das Wasser in einer Tonne recht schnell, sodass die Bedingungen noch idealer werden und sich die Larven perfekt entwickeln können.
- Nährstoffe: In Regentonnen sammeln sich nicht selten Pflanzenreste oder andere organische Nährstoffe, ja sogar Algen können sich bilden. Somit haben die Mückenlarven nicht nur Wasser und Wärme, sondern auch etwas zum Essen.
- Keine Fressfeinde: In Teichen oder anderen stehenden Gewässern befinden sich Fressfeinde wie Fische oder größere Insekten, die die Larven fressen. In Regentonnen fehlen diese, die Larven haben somit wenig zu fürchten.
- Ungestörte Umgebung: Regentonnen werden in der Regel nicht bewegt, weswegen Mücken dort in Ruhe ihre Eier ablegen und sich die Brut entwickeln kann.
Mücken vermehren sich schnell
Wenn die Bedingungen – wie in Regentonnen – stimmen, dann funktioniert die Vermehrung exorbitant schnell. Mückenweibchen legen zwischen 100 und 300 Eiern in einem Gelege. Sie leben in der Regel 2 bis 4 Wochen und können diesen Prozess während dieser Zeit bis zu 10 Mal umsetzen. Eine einzige Mücke könnte somit rund 3.000 Eier in ihrer Lebenszeit legen.
Die Larven schlüpfen nach 1 bis 3 Tagen und sind nach 7 bis 14 Tagen geschlechtsreif – der Kreislauf beginnt somit von vorne. In einer Saison können so bis zu 7 Generationen an neuen Mücken nachkommen, die entsprechend für Nachwuchs sorgen. Da ist die Mückenplage vorprogrammiert!
Vorbeugung: So vermeiden Sie die Mückenplage in der Regentonne
Wenn Sie dafür sorgen, dass eine Mückenplage erst gar nicht entstehen kann, ist viel gewonnen. Ein paar wenige Handgriffe sind nur nötig, damit Mücken ihre Eier nicht in der Tonne ablegen:
- Regentonne abdecken: Ein Deckel auf der Tonne verhindert, dass Mücken hineingelangen können. Das ist bei Regen natürlich nicht Ziel des Ganzen, schließlich will man Wasser sammeln. Deswegen können Sie den Deckel, wenn Regen zu erwarten ist, einfach abnehmen. Eine Alternative ist die Verwendung eines feinmaschigen Netzes. Achten Sie darauf, dass dieses gut gespannt ist und lückenlos befestigt wird, denn Mücken finden auch die kleinsten Öffnungen.
- Regentonne in den Schatten stellen: Mücken mögen es warm, das bedeutet, dass eine Tonne, die permanent in der Sonne steht und sich das Wasser dadurch erwärmt, eher als Ablageort bevorzugt wird, als eine Tonne die sich im Schatten befindet. Ein weiterer Vorteil: Steht die Regentonne den ganzen Tag in der Sonne, können sich im Wasser Algen bilden.
- Wasser regelmäßig bewegen: Da es Mücken ruhig mögen ist es sinnvoll, wenn das Wasser in der Regentonne immer wieder mal bewegt wird. Damit Sie ständig an der Tonne herumrütteln müssen, können Sie einen einfachen Schwimmer auf die Wasseroberfläche legen (hier reicht schon eine kleine, mit Wasser gefüllte PET-Flasche). Alternativ können Sie auch mit einer kleinen Solarpumpe das Wasser in Bewegung halten.
- Regentonne regelmäßig leeren: Vor allem dann sinnvoll, wenn gerade wenig Wasser drin ist und es nicht regnet. Leeren Sie die Tonne komplett und spülen Sie sie mit dem Gartenschlauch aus, so werden Eier und Larven entfernt.
- Pflanzenreste vermeiden: Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich Laub, Algen oder andere Pflanzenteile in der Tonne befinden und entfernen Sie diese. So entziehen Sie möglichen Larven die Nahrung.
- Natürliche Feinde: Sofern Sie eine offene, dauerhaft gefüllte Regentonne nutzen (keine Tonne mit Zapfhahn), können Wasserinsekten oder kleine Fische wie Rückenschwimmer oder Sticklinge die Mückenlarven fressen.
- Mücken weglocken: Bauen Sie sich doch eine selbstgemachte Mückenfalle und locken Sie die Mücken dorthin. Dazu nehmen Sie eine schwarze Schüssel und füllen diese mit Wasser. Geben Sie etwas Heu oder Grünschnitt hinein und stellen Sie sie nahe der Regentonne auf. Die Mücken legen lieber dort ihre Eier ab und Sie können sie somit sehr einfach entsorgen.
- Pflanzen gegen Mücken einsetzen: Mücken reagieren auf Düfte und mögen beispielsweise den Geruch von Tomaten, Zitronenmelisse, Lavendel, Minze, Rosmarin, Tagetes oder Basilikum nicht. Wenn Sie neben der Regentonne solche Pflanzen ins Beet setzen, haben Sie gute Chancen, dass die Tonne ignoriert wird.
Das können Sie gegen Mückenlarven in der Regentonne tun
Haben sich bereits Mückenlarven bei Ihnen in der Tonne breitgemacht, können Sie mit gezielten Maßnahmen dagegen vorgehen:
- Biologische Mückenbekämpfung: Sofern die Plage überhandnimmt, können Sie Produkte mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis israeliensis (BTI) nutzen. Diese als Tabletten, Granulat oder Flüssigkeit erhältlichen Produkte sind für Menschen, Tiere und Pflanzen unbedenklich, töten aber gezielt Mückenlarven.
- Abfischen der Mückenlarven: Ein feines Teesieb, ein Kescher oder eine Kelle können helfen, um die Mückenlarven per Hand abzuschöpfen. Dies sollten Sie vor allem morgens und abends durchführen, da sich die Larven dann nahe der Wasseroberfläche aufhalten. Wiederholen Sie diese Maßnahme mehrere Tage hintereinander.
- Mit Knoblauchsud bekämpfen: Stellen Sie einen Knoblauchsud aus 2-3 Zehen Knoblauch auf 1 Liter Wasser her und geben Sie diesen in die Tonne (auf 100 Liter Wasser 1-2 Liter Sud). Dadurch kann die Larvenentwicklung gehemmt werden.
Was Sie nicht tun sollten: Geben Sie kein Speiseöl, kein Spülmittel, kein Duftöl (wie Citronella, Teebaum- oder Lavendelöl), kein Essig oder sogar chemische Insektizide ins Wasser geben, denn das kann den Pflanzen und dem Bodenleben schaden.