Möchten Sie an Ihren Erdbeerpflanzen auch im nächsten Jahr noch Freude haben, kommt es nach der Ernte auf die richtige Pflege an. Sie entfernen die Blätter und düngen die Pflanzen, damit sie gut durch den Winter kommen. Die jungen Erdbeerpflanzen bringen Sie ins Beet.
Laub entfernen nach der Ernte: Schutz vor Pilzerkrankungen
Haben Sie die Erdbeeren erst gepflanzt, werden sie nicht zurückgeschnitten. Von Pflanzen, die bereits Früchte getragen haben, entfernen Sie das Laub, damit die Blätter nicht von Pilzen und anderen Schädlingen befallen werden. Entfernen Sie das Laub spätestens bis Mitte oder Ende Juli. Bei Erdbeeren, die bis in den Herbst hinein geerntet werden, müssen Sie das Laub nicht zurückschneiden. Da bei diesen spättragenden Sorten die Vegetationszeit nach der Ernte zu kurz ist, könnten sich sonst nicht mehr genug Blätter und Knospen bilden. Die Erträge im nächsten Jahr würden dadurch stark eingeschränkt.
Achten Sie beim Zurückschneiden unbedingt darauf, dass Sie die Herzblätter nicht beschädigen. Zum Schneiden können Sie eine Heckenschere verwenden, doch funktioniert das auch mit einem Rasenmäher, wenn er hoch genug eingestellt wird. Entfernen Sie die Blätter vom Beet und lassen Sie sie nicht als Mulchschicht liegen, da sich sonst Pilze und andere Krankheitserreger ansiedeln können. Die Blätter sollten Sie kompostieren, um sie zur Bodenverbesserung zusammen mit anderen kompostierten Pflanzenteilen zu verwenden. Beim Rückschnitt entfernen Sie neben den Blättern auch die überschüssigen Ranken und Ausläufer.
Erdbeeren richtig düngen: weniger ist mehr
Erdbeeren brauchen zwar Dünger, doch sollten Sie es nicht übertreiben. Viel Dünger fördert zwar die Bildung von Laub, doch wird die Blütenbildung verzögert. Das führt zu weniger Blüten und geringeren Erträgen. Den ersten Dünger bekommen Ihre Erdbeerpflanzen schon nach der Ernte. Der September ist die richtige Zeit dafür. Zum Düngen verwenden Sie am besten Kompost oder frischen Mist, den Sie ins Beet einarbeiten. Alternativ dazu eignet sich spezieller Erdbeerdünger.
Achten Sie immer auf einen gut gelockerten Boden. Das ist mit verschiedenen Mitteln möglich:
- Kompost düngt und lockert den Boden auf.
- Torf macht den Boden durchlässig.
- Arbeiten Sie in schweren, lehmigen Boden Sand ein.
Im Frühjahr, zur Blütenbildung, erfolgt eine zweite Düngergabe. Erdbeersorten, die mehrmals tragen, müssen kontinuierlich mit Dünger versorgt werden. Ein Langzeitdünger zum Start in die neue Saison, aber auch die Versorgung mit einem Beerendünger alle 14 Tage ist geeignet. Den Dünger harken Sie in das Beet ein.
Tipp: Nach der Düngung müssen mitunter Schädlinge wie die Bodenspinnmilbe bekämpft werden. Sie tritt vor allem auf leichten Böden und bei Wärme auf und schädigt die Blätter der Erdbeeren. Mit Raubmilben bekämpfen Sie die Schädlinge biologisch.
Erdbeeren richtig gießen: niemals austrocknen lassen
Erdbeerpflanzen dürfen nicht austrocknen und müssen bei längeren Trockenperioden regelmäßig gewässert werden. Um Pflanzenkrankheiten zu vermeiden, sollte möglichst kein Wasser auf die Blätter gelangen. Am besten wässern Sie Ihre Erdbeerpflanzen von unten. Ein Perlschlauch, den Sie ins Beet legen, versorgt die Pflanzen von unten mit Wasser.
Damit Sie auch in der nächsten Saison eine reiche Ernte erzielen und sich an schönen, gesunden Früchten erfreuen, gilt es, Grauschimmel zu vermeiden. Gießen Sie weniger, sobald die Pflanzen Früchte tragen. Mulchen Sie Ihre Erdbeerpflanzen mit Stroh, das die überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt. Nach Regenfällen bleiben die Früchte so nicht zu lange feucht.
Erdbeeren pflanzen: der richtige Zeitpunkt
Wann Sie Erdbeeren pflanzen, hängt davon ab, ob es sich um einmal oder mehrmals tragende Sorten handelt. Einmal tragende Sorten pflanzen Sie Ende Juli oder im August. Haben Sie die Pflanzung im August verpasst, ist es auch noch möglich, im April zu pflanzen. Allerdings fällt dann die Ernte geringer aus. Die richtige Zeit für Sorten, die mehrmals tragen, ist August oder April. Verwenden Sie nur Jungpflanzen, deren Wurzeln gut ausgebildet sind. Achten Sie beim Pflanzen der Erdbeeren darauf, dass die Wurzel immer frei hängt und nicht gestaucht wird. Das Herz der Pflanzen muss sich direkt über die Erde befinden. Die Erde drücken Sie gut an. Nach der Pflanzung gießen Sie Ihre Erdbeerpflanzen gut an und achten auch sonst auf eine gute Feuchtigkeitsversorgung.
Standort und Boden: gute Erträge sichern und Krankheiten vermeiden
Der Standort für Ihre Erdbeeren sollte möglichst windgeschützt sein. Setzen Sie Ihre Erdbeerpflanzen nicht immer in das gleiche Beet und lassen Sie sie nicht länger als drei bis vier Jahre an einem Platz stehen. Der Boden sollte leicht sauer und gut durchlässig sein. Ist der Boden zu schwer, besteht das Risiko der Wurzelfäule und der Ausbreitung von Krankheiten. Ist der Boden fest, graben Sie ihn zwei Wochen vor der Bepflanzung um. Um eine gute Nährstoffversorgung Ihrer Erdbeerpflanzen zu gewährleisten, arbeiten Sie Humus oder gut gereiften Kompost in das Beet ein. Pro Quadratmeter Boden verwenden Sie vier bis fünf Liter Kompost.
Damit Ihre Erdbeeren gut gedeihen und Krankheiten vermieden werden, kommt es auf die geeigneten Nachbarn im Beet an. Gute Nachbarn von Erdbeeren sind
- Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch,
- Hülsenfrüchte wie Erbsen, Buschbohnen oder Puffbohnen sowie
- Radieschen und Rettich.
Schlechte Nachbarn sind hingegen alle Kohlsorten.
Tipp: Erdbeeren können Sie sehr gut in Erddämme pflanzen, so wie es in Erdbeerfarmen häufig gehandhabt wird. Die Dämme machen Sie durchlässiger, indem Sie Kompost unterarbeiten. Um das Risiko der Wurzelfäule zu verringern, decken Sie die Dämme mit einer schwarzen Folie ab.
Erdbeeren fit für den Winter machen: Schutz vor Frost
Die jungen Erdbeerpflanzen, die Sie im August gepflanzt haben, sind noch ziemlich empfindlich. Die Wurzeln und die Blütenansätze müssen Sie vor Frost schützen. Die Wurzeln sind noch nicht gut isoliert, da sie noch nicht tief liegen. Decken Sie die Jungpflanzen mit Reisig oder Vlies ab. Stroh können Sie ebenfalls zur Abdeckung verwenden, doch sollten Sie es nur um die Pflanzen herumlegen. Stroh bietet ein feuchtes Mikroklima, das eine Brutstätte für Pilze ist.
Im nächsten Frühjahr sollten Sie den Frostschutz keinesfalls zu früh entfernen, denn Spätfröste können die Erträge stark dezimieren. Entfernen Sie den Frostschutz erst nach dem letzten Spätfrost. Sind die Blüten erfroren, erkennen Sie das an einem schwarzen Blütenstempel. Aus diesen Blüten können sich keine Früchte mehr entwickeln.
Erdbeeren, die bereits getragen haben, sind relativ unempfindlich gegen Frost. Allerdings können Sie auch diese Pflanzen mit Reisig oder mit einer Mulchschicht aus Laub schützen. So sind die Blüten vor Frost geschützt, wenn der Frostschutz bis nach dem letzten Spätfrost auf den Pflanzen bleibt.
Was mach ich mit den bereits sehr gut ausgebildeten und verwurzelten Ausläufern
Sollte schon ein Platz im Garten da sein, dann einfach einpflanzen. Ansonsten würde ich die Ausläufer bis zum Herbst an der Pflanze lassen. Oder vertauschen, oder verschenken … 🙂
Ich habe die Erdbeeren nach der Ernte geschnitten. Sie treiben allerdings schon wieder Blätter aus. Sollte ich die im Herbst noch mal abschneiden? Lg