Wir kennen sie als Tagetes, wir kennen sie aber auch als Studentenblume. Die einjährige Pflanze erfreut uns nicht nur im Blumenkasten auf dem Balkon, sondern auch im Gartenbeet. Tagetes sind pflegeleicht, bieten eine lange Blütezeit und es gibt sie in vielen unterschiedlichen Arten und Sorten. Wem es nichts ausmacht, die Blumen jedes Jahr aufs Neue zu säen, der wird mit der Studentenblume seine wahre Freude haben. Neben der Schönheit halten Tagetes aber auch einige Überraschungen bereit.
Tagetes – ein Steckbrief
- Name: Tagetes
- Alternative Namen: Studentenblume, Sammetblume, Totenblume
- Botanischer Name: Tagetes
- Familie: Korbblütler
- Arten: ca. 60
- Sorten: mehrere 100
- Herkunft: Mittel- und Südamerika, insbesondere Mexiko
- Vorkommen: weltweit
- Blütezeit: Juni bis Oktober (artenabhängig)
- Blütengröße: 2 bis 12 Zentimeter
- Pflanzengröße: 15 bis 20 Zentimeter (Niedrige Tagetes), 30 bis 40 Zentimeter (Schmalblättrige Studentenblume), bis zu 1 Meter (Hohe Tagetes)
- Einjährig
- Nicht winterhart
- Nicht giftig, einige Sorten sind essbar
Studentenblumen – Herkunft und Name
Tagetes kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, vor allem aus Mexiko, wo sie bereits vor der Ankunft der Europäer von den Azteken kultiviert wurden. Die Blüten wurden als Opfergaben für ihre Götter und bei Totenritualen verwendet, daher auch der alternative Name „Totenblume“. Bis heute spielt die Tagetes beim „Tag der Toten“, dem „Dia de los Muertos“ eine wichtige Rolle. Die Blüten schmücken Altäre und Gräber. Der Grund: Man glaubte, dass das leuchtende Gelb und der Duft die Seelen der Verstorbenen zurückführen. Im 16. Jahrhundert wurde die Tagetes mit nach Europa gebracht, wo sie sich schnell verbreitete und bis heute zu den beliebtesten Gartenblumen gehört.
Der Name geht auf den etruskischen Halbgott der Weissagung namens „Tages“ zurück. Man vermutet, dass der Blume der Name gegeben wurde, weil sie aus dem Boden „entspringt“, was der römische Dichter Vergil als „weisheitsvoll geboren aus der Erde“ beschrieb. Warum sie auch Studentenblume heißt, ist nicht gänzlich geklärt, hängt aber mit Studierenden zusammen. Entweder, weil sie häufig in Universitätsgärten gepflanzt wurde oder weil Studenten früher Bänder, Kragen oder Accessoires in Gelb und Rot trugen, eben wie die Blüten der Tagetes.
Tagetes kann nicht nur schön aussehen
Die meisten werden sich Studentenblumen aufgrund der Optik holen. Aber wussten Sie, dass die Blumen nicht nur hübsch sind, sondern ein echter Alleskönnen im Garten? Warum? Darum:
- Bodenverbesserung und Schädlingsbekämpfung: Tagetes können durch Ausscheidungen in den Wurzeln schädliche Fadenwürmer bekämpfen. Aus diesem Grund wird die Studentenblume auch gerne in Mischkultur oder als Zwischenfrucht angebaut. So kann sie den Boden für nachfolgende Kulturen wie Karotten oder Kartoffeln reinigen.
- Natürlicher Pflanzenschutz: Sowohl Blüten, wie auch Blätter duften ganz besonders intensiv. Das hält viele Schädlinge fern, darunter Blattläuse oder Weiße Fliegen. Gleichzeitig werden Nützlinge, wie zum Beispiel Schwebfliegen angelockt.
- Förderung der Biodiversität: Tagetes sind sehr attraktiv für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Durch die lange Blütezeit bieten sie den Insekten daher vor allem im Spätsommer noch eine wichtige Nahrungsquelle.
- Einfache Kultur und Pflege: Studentenblumen sind pflegeleicht, genügsam und schnellwachsend und daher ideal für Anfänger. Sie blühen bis in den Herbst und sorgen für lange Farbakzente im Beet oder im Balkonkasten.
Hinzu kommt, dass die Blütenblätter essbar sind und zum Beispiel zu Salaten oder Desserts gegeben werden können. In einigen Regionen wie in Südamerika oder im Kaukasus werden die Blüten zum Färben von Speisen oder Stoffen genutzt. In der traditionellen Medizin wird die Studentenblume gegen Magenbeschwerden, Entzündungen und Augenprobleme eingesetzt.
Studentenblumen – so blühen sie die ganze Saison über
Lust auf Studentenblumen bekommen? Dann haben wir hier die wichtigsten Punkte für eine üppige Blütenpracht für Sie zusammengestellt.
Standort
Tagetes mag die volle Sonne, kann aber auch im Halbschatten gepflanzt werden. Je mehr Sonne die Pflanze abbekommt, umso üppiger ist langanhaltender ist die Blüte. Schutzmaßnahmen, etwa vor starken Winden, sind nicht nötig.
Boden
Ein weiterer Pluspunkt, sich für Tagetes zu entscheiden: Die Blumen sind anspruchslos und wachsen auf beinahe allen Gartenböden. Am wohlsten fühlen sie sich in einer durchlässigen, humosen und lockeren Erde. Wichtig ist allerdings, dass Sie Staunässe vermeiden, denn das kann den Wurzeln schaden.
Gießen
Halten Sie die Studentenblumen gleichmäßig feucht, vor allem bei Hitze und wenn die Pflanzen in Kübeln oder Blumenkästen wachsen. Eine dauerhafte Nässe und vor allem der berühmte „nasse Fuß“ sind zwingend zu vermeiden. Auch Trockenheit verträgt die Tagetes nicht und wird schnell welk. Sofern Sie dies sehen, greifen Sie am besten sofort zur Gießkanne, dann erholen sie sich ziemlich rasch wieder.
Düngen
Da Tagetes einen geringen Nährstoffbedarf haben, müssen sie nicht zwingend gedüngt werden. Es schadet aber nicht, wenn sie bei Pflanzung etwas Kompost oder Langzeitdünger in die Erde einarbeiten. Kübelpflanzen können sie alle 2 Monate mit etwas flüssigem Blumendünger versorgen.
Schnitt
Da die Pflanze einjährig ist, sind starke Rückschnitte nicht nötig. Wenn Sie Verblühtes regelmäßig abschneiden, fördert dies neue Blüten und verlängert so die Blütezeit, die bis zum ersten Frost andauern kann.
Vermehrung
Studentenblumen werden über Samen vermehrt. Dazu einige Blütenköpfe stehen lassen. Diese trocknen nach der Blüte ein und verfärben sich braun. Das ist ein Zeichen, dass die Samen reif sind. Entfernen Sie dann den Blütenkopf und ziehen Sie diesen vorsichtig auseinander. Im Innern finden sich längliche, dunkle Stäbchen-Samen mit einem hellen, spitzen Ende. Die Samen sollten Sie ein paar Tage trocknen lassen – allerdings nicht in der direkten Sonne, da sie sonst die Keimkraft verlieren.
Eine Aussaat findet dann im Frühjahr statt. Die Samen können Sie ab März auf der Fensterbank vorziehen oder ab Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorbei sind, direkt ins Beet säen. Drücken Sie die Samen nach dem Ausstreuen nur leicht an und bedecken Sie sie nicht mit Erde, da diese Lichtkeimer sind. Die Keimung dauert bei Temperaturen um die 20 Grad zwischen 1 und 2 Wochen.
Schädlinge
Während Blattläuse, Thripse und Weiße Fliegen auftreten können, der Blume aber in der Regel wenig Schaden zufügen, sieht das bei Schnecken ganz anders aus. Schnecken haben Studentenblumen im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gern. Da kann es schon mal passieren, dass Sie über Nacht ein komplettes Beet leerfressen. Um das zu vermeiden, sollten Sie Vorkehrungen treffen. Etwa durch Schneckenzäune oder andere Barrieren wie Schneckenkragen oder Kupferband, oder durch Abwehrpflanzen, also Pflanzen, die Schnecken nicht mögen. Dazu gehören zum Beispiel Lavendel, Thymian, Salbei, Farn oder Fingerhut. Auch können Sie um die Pflanzen Materialien streuen, über die Schnecken ungern kriechen. Dazu gehören Holzasche, Kalk, Sägemehl, Kaffeepulver oder Schafwolle.
Krankheiten
Wurzelfäule tritt gerne bei Tagetes auf und zwar dann, wenn Staunässe entsteht. Dieses Problem ist also hausgemacht. Sofern eine feuchte Witterung herrscht, kann vereinzelt Grauschimmel auftreten. Gelegentlich bildet sich auch – vor allem an geschwächten Pflanzen – Mehltau. Zur Vorbeugung sollten sie Tagetes nicht zu dicht pflanzen, damit sie genügend Luft bekommen.