Bogenhanf ist die unkomplizierteste Zimmerpflanze überhaupt und ist damit besonders gut für neue Hobbygärtner geeignet. Egal, ob Sie gerade in die erste eigene Wohnung gezogen sind oder sich erst nach einigen Jahren für Zimmerpflanzen interessieren. Mit dem Bogenhanf können Sie im Grunde nichts falsch machen. Pflegefehler verzeiht die Pflanze sehr gut und somit ist es kein Problem, wenn Sie das Gießen mal vergessen. Diese Pflanze ist zudem für jeden geeignet, dem der grüne Daumen fehlt. Gerade deshalb ist sie nach wie vor eine Trendpflanze, da sie nicht nur wenig Pflege benötigt, sondern auch ein Raumluftverbesserer der besonderen Art ist. Alles, was Sie zu Bogenhanf wissen müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wissenswertes zu Bogenhanf
Sansevieria, wie der wissenschaftliche Name von Bogenhanf lautet, ist eine Pflanze mit besonderen Eigenschaften. Sie stammt aus der Pflanzengattung der Spargelgewächse, ist aber auch nahe mit der Gattung Dracaena verwandt. Oft wird sie daher auch zu dieser Familie gezählt. Wenn Sie mit dem Namen Bogenhanf nichts anfangen können, vielleicht mit seinen vielen weiteren Namen. Bekannt ist die Pflanze nämlich vor allem unter den Namen Schwiegermutterzunge, Bajonettpflanze, afrikanischer Sisal oder Snake Plant. Egal, mit welchem Namen Sie sie kennen, es gibt über 70 verschiedene Arten und Sorten.
Ihren Ursprung hat die pflegeleichte Zimmerpflanze in Afrika und Südasien und ist für jeden geeignet, dem der grüne Daumen fehlt. Gerade deshalb erfreut sich die Pflanze einer großen Beliebtheit und es ist für jeden die perfekte Pflanze zu finden. Sie wird im Handel in allen Größen und Blattmusterungen angeboten und ist für jeden Raum die perfekte Pflanze. Weshalb? Ganz einfach. Der Bogenhanf ist ein Raumluftverbesserer der besonderen Art. Die Blätter filtern die Schadstoffe aus der Luft und tragen so zu einer besseren Raumluft bei. Darüber hinaus produziert die Snake Plant auch in der Dunkelheit Sauerstoff und gibt diesen an die Umgebung ab. Deshalb sollte diese Pflanze in keinem Schlafzimmer fehlen.
Sorten
Es gibt über 70 verschiedene Arten und Sorten, weshalb wir Ihnen hier nur die beliebtesten Sorten aufzeigen möchten:
- Bacularis: Diese Sorte hat schlanke, runde Blätter in dunkelgrüner Farbe, die vertikale Streifen aufweisen. Sie ist perfekt für den minimalistischen Einrichtungsstil und passt hervorragend in Büros. Durch die kompakte Form ist die Bacularis ideal für kleine Räume.
- Cylindrica: Mit der Cylindrica erhalten Sie, wie der Name schon sagt, eine zylindrisch, aufrecht wachsende Pflanze. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün und zeigen feine Streifen. Der markante Wuchs ist in jedem Raum ein Blickfang und somit ein dekoratives Element, um das Zimmer noch aufzuwerten.
- Hyacinthoides: Breite Blätter, die leicht gewellt sind und helle bis dunkle Flecken aufweisen, zeichnet diesen Bogenhanf aus. Die anspruchslose Pflanze verleiht daher mit ihrer exotischen Blattmusterung jedem Raum einen ganz besonderen Charakter.
- Trifasciata: Die schwerförmigen und flachen Blätter der Trifasciata haben einen dunkelgrünen Grundton und punkten mit horizontalen hellgrünen oder gelblichen Streifen. Dieser Bogenhanf zählt zu den klassischen Sorten und ist besonders beliebt. Er passt in jeden Wohnstil und trägt wie alle Arten und Sorten zu einer besseren Raumluft bei.
- Zeylancia: Die Blätter der Zeylancia sind länglich, leicht gewellt und tiefgrün. Durch die Marmorierung in hellen Grün- und Silbertönen zieht die Pflanzen jeden Blick auf sich. Durch die elegante Wuchsform ist sie perfekt für modernes Wohnen oder Büroräume geeignet.
Bogenhanf – Standort und Pflege
Die Schwiegermutterzunge ist eine sehr pflegeleichte Pflanze. Dennoch sollte einiges beachtet werden, damit die Pflanze Sie das ganze Leben begleiten kann.
Standort und Boden
Bogenhanf liebt einen hellen Standort. Achten Sie dabei aber auf einen halbschattigen Platz, da die Pflanze keine volle Sonne mag. Zudem verträgt die Snake Plant trockene Heizungsluft und eine geringe Luftfeuchte, weshalb sie gut auf der schattigen Fensterbank an der Heizung stehen kann. Bekommt die Sansevieria zu viel Sonne ab, verblassen die Blätter und Sie sehen, dass es nicht der richtige Standort ist. Da Bogenhanf auch sehr gut im Schatten gedeiht, ist die Pflanze im Büro gut aufgehoben. Wichtig ist, dass die Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad liegen, da dies die Wohlfühltemperaturen der Pflanze sind. Zugluft mag die Schwiegermutterzunge gar nicht. Als Substrat ist Kakteenerde perfekt geeignet, da diese luftdurchlässig und nährstoffarm ist.
Gießen und Düngen
Diese Zimmerpflanze kommt mit trockenen Perioden ganz gut klar. Dennoch sollten Sie den Bogenhanf regelmäßig gießen. Im Frühling und Sommer gehen Sie am besten nach dem Fingertest vor. Dabei wird der Finger etwa alle zwei Wochen rund 3 cm tief in die Erde gesteckt. Ist die Erde dort trocken, ist es Zeit, den Bogenhanf zu gießen. Sie können aber auch einen Hydrometer verwenden, um zu sehen, wann es Zeit zum Gießen ist. Im Herbst und Winter sollten Sie den Fingertest alle drei bis vier Wochen durchführen und schauen, wann es Zeit zum Gießen ist.
TIPP: Der Bogenhanf liebt es lieber zu trocken als zu nass. Daher ist es kein Problem, wenn Sie das Bewässern mal vergessen. Hat er nasse Füße, kommt es jedoch schnell zur Wurzelfäule.
Gedüngt werden muss der Bogenhanf eigentlich nicht. Es ist aber möglich, ihn einmal im Frühling und einmal im Sommer mit ¼ der angegebenen Menge des Flüssigdüngers zu düngen.
Pflege
Bei der Pflege müssen Sie eigentlich gar nicht viel beachten. Die Schwiegermutterzunge mag es nicht, wenn die Blätter verstaubt sind, da sie dann nicht so gut atmen kann. Um eine Blattfäulnis zu verhindern, sollten Sie die Pflanze nicht abduschen. Es reicht vollkommen aus, wenn sie mit einem leicht feuchten Tuch die Blätter abstauben.
Schneiden
Das Schneiden der Blätter ist etwas kompliziert und nicht unbedingt empfehlenswert. Sollte es dennoch nötig sein, wenn die Pflanze zu groß geworden ist, werden die Blätter direkt über der Erde mit einem sehr scharfen Messer abgeschnitten. In der Regel wächst der Bogenhanf aber nicht wie in der Natur auf Höhen von 1,5 Meter heran. In der Wohnung passt sich die Pflanze gut an und bleibt deutlich kleiner, weshalb sie auch selten geschnitten werden muss. Vertrocknete oder abgestorbene Blätter können Sie aber problemlos mit einem scharfen Messer direkt über der Erde abschneiden.
Umtopfen
Bogenhanf liebt es, wenn es eng ist. Daher sollte die Pflanze nur alle paar Jahre in einen größeren Topf umziehen. Spätestens dann, wenn die Wurzeln aus dem Topf wachsen oder der Topf durch die Wurzeln auseinander gedrückt wird, ist es Zeit, ein größeres Zuhause für die Snake Plant zu finden. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr zwischen März und April. Hierzu nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und können gleichzeitig auch Rhizome abschneiden, um die Pflanze zu vermehren.
In den neuen Topf, der höchstens 2 cm größer sein sollte als der alte, füllen Sie zuerst eine Schicht Blähton. Anschließend kommt eine Schicht Erde, auf die Sie die Pflanze dann stellen, um den Rest des Topfes mit weiterer Erde zu befüllen. Drücken Sie die Erde gut an und lassen Sie einen Gießrand frei. Da der Bogenhanf nur wenig Wasser benötigt, sollten Sie die Erde nicht ganz durchnässen, sondern nur leicht befeuchten. Nun sollte die Sansevieria etwa eine Woche an einem dunklen Platz stehen, damit sie sich in ihr neues Zuhause eingewöhnen kann. Verzichten Sie in dieser Zeit auch auf weitere Bewässerung.
Vermehren
Die Vermehrung von Bogenhanf ist denkbar einfach. Sie haben sogar gleich drei Möglichkeiten zur Auswahl. Zum einen können Sie Stecklinge ziehen und zum anderen die Pflanze im Wasser vermehren. Die dritte Möglichkeit ist die, beim Umtopfen im Frühling die Ausläufer zu teilen. Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, sie gelingt in der Regel immer.
- Stecklinge: Die einfachste und effektivste Methode ist die Vermehrung über Stecklinge. Schneiden Sie dazu die Blätter an der Mutterpflanze ab, schneiden Sie sie in Stücke von etwa 10 cm und lassen Sie die Stücke dann zwei Tage an einem schattigen Ort trocknen. Anschließend werden die Stücke etwa 5 cm tief in die Kakteenerde gesteckt. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass die Seite unten ist, die auch an der Mutterpflanze unten war. Halten Sie die Erde leicht feucht und seien Sie geduldig, da es teilweise mehrere Monate dauern kann, bis die Blätter austreiben.
Vorsicht: Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, da der Saft leicht giftig ist und Hautreizungen hervorrufen kann.
- Ausläufer: Es ist auch möglich, den Bogenhanf über Ausläufer zu teilen, wenn Sie sie umtopfen. Dazu suchen Sie sich einen Ausläufer, der mindestens 5 cm lang ist und bereits Wurzeln gebildet hat. Schneiden Sie ihn ab und pflanzen Sie den Ausläufer in neue Erde ein. Dabei achten Sie bitte darauf, dass die Erde nur leicht feucht sein sollte und ein halbschattiger Standort gewählt wird.
Überwintern
Die Schwiegermutterzunge benötigt bei der Überwinterung einen hellen Standort, wenn möglich, bei Zimmertemperatur. Es ist aber auch kein Problem, wenn es kurzzeitig etwas kühler ist. Gegossen wird in dieser Zeit nur sehr spärlich.
Schädlinge und Krankheiten
Wie fast alle Pflanzen ist auch die Sansevieria nicht sicher vor Schädlingen und Krankheiten.
- Gelbe Blätter: Hat der Bogenhanf gelbe Blätter, liegt meist eine Überwässerung vor. Staunässe ist zwingend zu vermeiden, wenn Sie lange Freude an der pflegeleichten Pflanze haben möchten. Liegt es nicht an der Staunässe, kann es auch eine Überdüngung sein. Bei beiden Möglichkeiten sollten Sie den Bogenhanf umtopfen.
- Braune Blätter: Hat die Sansevieria braune Blätter, bekommt die Zimmerpflanze zu wenig Wasser. Dies heißt aber nicht, dass Sie jetzt mit literweise Wasser ankommen. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, aber immer nur wenig. In der Regel erholt sich der Bogenhanf sehr schnell. Die braunen Blätter können Sie dann abschneiden, da diese sich nicht mehr erholen werden.
- Schwarze Stellen auf den Blättern: Haben die Blätter schwarze Stellen, bekommt die Schwiegermutterzunge zu viel Licht. Diese schwarzen Stellen sind ein Sonnenbrand und die Pflanze sollte schnellstens an einen schattigen oder halbschattigen Standort umziehen. Auch hier können Sie die Blätter problemlos abschneiden.
- Weiche Blätter: Weiche Blätter oder verfärbte Blätter, die umfallen, zeigen meist, dass die Pflanze zu viel Wasser bekommt. Auch hier das überschüssige Wasser ausgießen und bei Bedarf die Pflanze umtopfen.
- Blätter knicken um: Dünne Blätter, die umknicken, deuten größtenteils darauf hin, dass der Bogenhanf zu wenig Licht bekommt und der Standort zu dunkel ist. Stellen Sie die Pflanze einen helleren Standort.
Die Sansevieria ist sehr robust und nicht besonders anfällig, was Schädlinge angeht. Dennoch kann es zu Spinnmilben, Schild- und Wollläusen kommen. Häufig liegt der Befall aber an Pflegefehlern, also wenn die Pflanze geschwächt ist.
Fazit
Bogenhanf ist für Anfänger perfekt. Darüber hinaus ist die Pflanze perfekt fürs Büro, da sie auch an dunkleren Standorten sehr gut gedeihen kann. Ein weiterer großer Vorteil der Sansevieria ist, dass Giftstoffe aus der Luft gefiltert und so die Raumluft verbessert werden kann. Da der Bogenhanf Pflegefehler gut verzeihen kann, ist es nicht schlimm, wenn Sie das Gießen mal vergessen. Schlimmer ist Staunässe, da es dann schnell zur Wurzelfäule kommen kann. Darauf sollten Sie immer achten. Lieber zu wenig als zu viel gießen. Ansonsten müssen Sie beim Bogenhanf nichts beachten und können mit der Pflanze alt werden.