Sie lieben die Schärfe von Chili und verarbeiten deshalb frische Früchte aus Ihrem Garten? Sie haben so viel ernten können, dass Sie nicht wissen, wohin damit oder möchten auch in der chilifreien Zeit etwas davon haben? Chili werden dabei in der Regel nicht als eigenständiges Gemüse hergestellt, sondern kommen als Zutat zu Gemüse, Salat & Co. Man kann die Früchte roh genauso essen, wie gekocht. Wir haben uns für Sie mal umgesehen, wie Sie Chili für viele Monate haltbar machen können.
Chili entschärfen
Chili haben ganz unterschiedliche Schärfegrade. Die Stufen 0 bis 2 gelten mit bis zu 1.500 Scoville als mild, scharf wird es in den Stufen 3 bis 5, sehr scharf reicht bis Stufe 8 und stolzen 15.000 bis 100.000 Scoville. Danach wird es nicht nur extrem scharf, sondern beinahe unmenschlich – die schärfste Chili findet sich in der Kategorie 10+++, dabei handelt es sich um die Carolina Reaper mit einem Spitzenwert von 2,2 Millionen Scoville. Egal, wie scharf Sie gerne essen, möchten Sie Ihre Chili etwas entschärfen, ist dies sehr einfach umzusetzen:
Nehmen Sie die Chili und schneiden Sie diese klein. Bestreuen Sie die Früchte anschließend mit viel Salz und lassen alles mindestens 30 Minuten stehen. Gelegentlich umrühren! Während dieser Zeit wird der Chili die Flüssigkeit entzogen, in der die Schärfe gebündelt vorkommt. Je länger Sie alles ziehen lassen, umso milder werden die Chili. Haben die Früchte den richtigen Schärfegrad für Sie erreicht, spülen Sie alles in einem Sieb mit kaltem Wasser ab.
Chili haltbar machen – Gläser sterilisieren
Sowohl beim Einlegen von Chili, aber auch beim Fermentieren oder beim Herstellen von Chilipaste oder Marmelade benötigen Sie Einmachgläser. Damit der Inhalt auch nach vielen Monaten nicht schlecht wird, müssen diese Gläser inklusive der Deckel vor dem Einmachen sterilisiert werden. Stellen Sie die Gläser und die Deckel dafür rund 15 Minuten in kochendes Wasser. Danach herausnehmen und an der Luft trocknen lassen. Danach können sie befüllt werden.
Chili konservieren – 8 raffinierte Möglichkeiten
Ob Chili zum Salat, zu Suppen oder Eintöpfen, um Gemüse aufzupeppen oder auch mal die süß-scharfe Variante als Marmelade – wir haben 8 Möglichkeiten für Sie ausgegraben, wie Sie Chili lange haltbar machen können.
Chili trocknen
Chili können Sie im Backofen, im Dörrgerät oder an der Luft trocknen. Bevor es losgeht, sollten Sie die Früchte gut waschen und vollständig trocknen lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Wer möchte, kann die Stiele entfernen, das ist aber nicht zwingend nötig.
Chili im Backofen trocknen – so wird´s gemacht:
- Die Chilis gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen – darauf achten, dass sie nicht übereinander liegen.
- Den Ofen auf 50 bis 60 Grad einstellen und das Backblech hineinschieben.
- Die Backofentüre einen Spalt geöffnet lassen, um den Luftaustausch zu gewährleisten.
- Bis die Chili trocken sind, kann es 6 bis 8 Stunden dauern, gelegentlich sollten die Chili gewendet werden.
- Die Chili sind fertig, wenn sie sich trocken und knusprig anfühlen, wenn sie sich noch biegen lassen, sind sie noch nicht fertig.
Chili im Dörrgerät trocken – so wird´s gemacht:
- Chili auf die Einschübe des Dörrgeräts legen, achten Sie darauf, dass sie nicht übereinander liegen.
- Temperatur auf 50 bis 60 Grad einstellen.
- Abhängig von der Größe und der Dicke der Chili dauert der Trockenvorgang 8 bis 12 Stunden.
- Die Chili sind fertig, wenn Sie sich trocken und knusprig anfühlen, wenn sie sich noch biegen lassen, sind sie noch nicht fertig.
Chili an der Luft trocknen – so wird´s gemacht:
- Fädeln Sie mit einer Nadel einen starken Faden durch die Stiele und hängen Sie die Früchte an einem warmen Ort mit guter Luftzirkulation auf. Direkte Sonne sollte vermieden werden, da diese den Geschmack beeinträchtigen kann.
- Die Trocknungszeit liegt – je nach Dicke und Stärke der Chilis – zwischen 1 und 3 Wochen. Die Chilis sind fertig, wenn sie vollständig trocken und brüchig sind, lassen sie sich noch biegen, brauchen sie noch etwas.
Getrocknete Chili bewahren Sie am luftdicht und trocken in einem Behälter auf. Sie sind bis zu 2 Jahre haltbar.
Chili einfrieren
Am schnellsten geht das Einfrieren von Chili – Sie können sie im Ganzen einfrieren, aber auch in Stücke oder Scheiben geschnitten.
So wird´s gemacht:
- Chili waschen und vollständig trocknen lassen, damit sich anschließend keine Eiskristalle bilden.
- Wer Chili schneiden möchte, entfernt die Stiele und schneidet sie in die entsprechenden Stücke.
- Um zu verhindern, dass die Chilis zusammenklumpen, sollten Sie sie vor dem Einfrieren schockfrosten. Dazu werden sie in einer Schicht auf ein Backblech gelegt und für 1 bis 2 Stunden ins Gefrierfach gegeben.
- Nun werden die Früchte in Gefrierbeutel oder luftdichte Behälter verpackt und in den Gefrierschrank gelegt.
Eingefrorene Chilis sind bis zu 1 Jahr haltbar. Je länger sie gelagert werden, umso mehr büßen sie an Aroma und Schärfe ein.
Chili in Essig einlegen
Chilis in Essig geben den Früchten nicht nur ein ganz besonderes Aroma, der Essig konserviert sie auch für eine lange Zeit.
Zutaten:
- 500 ml Wasser
- 500 ml Weißwein- oder Apfelessig
- 2-3 EL Zucker
- 1-2 EL Salz
- Gewürze nach Wahl (z. B. Lorbeerblätter, Senfkörner, Pfefferkörner, Knoblauchzehen, Thymian, Rosmarin etc.)
So wird´s gemacht:
- Chili waschen, trocken tupfen und nach Belieben schneiden – alternativ im Ganzen lassen.
- Den Essig mit dem Wasser mischen und in einem Topf erhitzen.
- Zucker und Salz zugeben und auflösen lassen.
- Gewürze nach Wahl zugeben und alles ca. 5 Minuten leicht köcheln lassen.
- Die Chilis nun in die Gläser füllen. Lassen Sie zum Rand etwas Platz, damit am Schluss alles unter dem Essigsud liegt.
- Jetzt den noch heißen Sud einfüllen und die Gläser verschließen.
- Um die Haltbarkeit noch zu verlängern, können Sie die Gläser zusätzlich einkochen, indem Sie sie 15 Minuten in kochendes Wasser stellen.
- Vor Gebrauch 2 Wochen ziehen lassen. Lagern Sie die eigelegten Chili dunkel und kühl.
Chili in Essig sind 1 Jahr und länger haltbar.
Chili in Öl einlegen
Auch Öl ist perfekt, um Gemüse lange zu konservieren. Wichtig ist, dass Sie hochwertiges Öl wie Olivenöl oder Rapsöl verwenden.
Zutaten:
- Wasser
- Hochwertiges Speiseöl
- Salz
- Gewürze und Kräuter nach Wahl (z. B. Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Knoblauchzehen, Senfkörner, Thymian, Oregano, Rosmarin etc.)
So wird´s gemacht:
- Chili waschen und mit einem Tuch abtrocknen. Auf Wunsch klein schneiden.
- In einem Topf Wasser zum Kochen bringen und die Chilis für 2 bis 3 Minuten blanchieren. Danach mit Eiswasser abschrecken und gründlich abtrocknen.
- Optional können Sie die Chilis in einer Pfanne mit etwas Olivenöl 2 bis 3 Minuten anbraten.
- Das Öl mit den Gewürzen und Kräutern nach Wahl erwärmen, um so die Aromen zu intensivieren.
- Die Chilis in sterilisierte Gläser füllen und den Öl-Sud darüber geben, sodass alles mit Öl bedeckt ist.
- Gläser zuschrauben und an einem kühlen und dunklen Ort lagern.
Chili in Öl eingelegt sind 6 Monate und länger haltbar. Im Kühlschrank gelagert, kann das Öl fest werden. Vor Gebrauch daher auf Zimmertemperatur bringen.
Chilipaste herstellen
Mit einer selbst hergestellten Chilipaste können Sie viele Speisen verfeinern und ihnen eine angenehme Schärfe geben. Unsere Zutatenliste ist optional und kann natürlich jederzeit erweitert werden.
Zutaten:
- 250 g frische Chili
- 3-4 Knoblauchzehen
- 1 TL Salz
- 2-3 EL Essig oder Zitronensaft
- 2-3 EL Olivenöl oder ein anderes hochwertiges Öl
- Gewürze nach Wahl (z. B. Kreuzkümmel, Koriander, Paprika, Pfeffer etc.)
So wird´s gemacht:
- Chili waschen, entstielen und entkernen und in grobe Stücke schneiden.
- Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden.
- Gewürze in eine Pfanne ohne Öl etwas anrösten, um das Aroma zu intensivieren.
- Alle Zutaten in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab zu einer Paste verarbeiten.
- Paste mit Salz, Essig oder Zitronensaft abschmecken.
- Die Paste in sterilisierte Gläser füllen und verschließen. Eine zusätzliche Ölschicht an der Oberfläche erhöht die Haltbarkeit. Gläser dunkel und kühl lagern.
Chilipaste ist bis zu 3 Monate und länger haltbar.
Chili fermentieren
Neben Essig und Öl ist Salz eine weitere Möglichkeit, Chili lange haltbar zu machen – und zwar durch Fermentation.
Zutaten:
- 500 g frische Chili
- 1 l Wasser
- 30-50 g Salz
- Kräuter und Gewürze nach Wahl (z. B. Knoblauch, Zwiebeln, Rosmarin, Oregano, Thymian etc.)
So wird´s gemacht:
- Chili waschen und auf Wunsch in Stücke oder Scheiben schneiden – alternativ ganz lassen.
- Stellen Sie nun eine Salzlösung her. Dazu werden 30 bis 50 g Salz auf 1 Liter Wasser eingerührt und vollständig aufgelöst. Je höher der Salzgehalt, umso langsamer verläuft die Fermentation, aber umso besser ist die Haltbarkeit.
- Chili in sterilisierte Gläser füllen und gut andrücken, dass so wenig Lufteinschlüsse wie möglich vorhanden sind. Gleichzeitig kommen auch Kräuter und Gewürze mit in das Glas.
- Die Salzlake in die Gläser geben, dabei müssen alle Chilis vollständig bedeckt sein.
- Idealerweise verwenden Sie ein Fermentationsgewicht, um alles unter der Oberfläche zu halten.
- Den Deckel lose auflegen oder einen Fermentationsdeckel mit Ventil benutzen. Wichtig ist, dass die entstehenden Gase entweichen können.
- Bei Zimmertemperatur (18 bis 22 Grad) mindestens 5 bis 10 Tage fermentieren, bis der gewünschte Geschmack erreicht ist. Bei der Fermentation bilden sich Bläschen, das bedeutet, dass alles in Ordnung ist. Bildet sich ein weißer Belag, handelt es sich um Kahmhefe, die einfach abgeschöpft werden kann.
- Sobald der passende Geschmack erreicht wurde, die Deckel fest zuschrauben und im Kühlschrank lagern.
Fermentierte Chili sind bis zu 1 Jahr haltbar.
Chili räuchern
Möchten Sie Chili mal anders genießen, dann probieren Sie das Räuchern aus. Ihre Suppen, Eintöpfe & Co. werden eine ganz besondere Note erhalten.
So wird´s gemacht:
- Chili waschen und trocken tupfen. Auf Wunsch können Sie die Früchte auch in Scheiben oder Stücke schneiden.
- Zum Räuchern benötigen wir Räucherholz, das ca. 30 Minuten lang in Wasser eingeweicht wird. So brennt es langsamer und gleichmäßiger.
- Räuchern können Sie in einem Smoker, aber auch auf einem Grill. Haben Sie eine Temperaturanzeige, stellen Sie diese auf ca. 80 bis 90 Grad ein.
- Platzieren Sie das Räucherholz, um einen gleichmäßigen Rauch zu produzieren.
- Legen Sie nun die Chilis auf das Gitter und achten Sie darauf, dass sie sich nicht überlappen.
- Bei geschlossenem Deckel werden die Früchte für 4 bis 6 Stunden bei konstanter Temperatur geräuchert. Kontrollieren Sie jede Stunde, damit die Chilis nicht verbrennen.
- Je nach gewünschtem Geschmack kann die Räucherzeit variieren, für eine tiefe Rauchnote kann das Räuchern auch mal 12 Stunden dauern.
- Nach dem Räuchern sollten Sie die Chili vollständig im Backofen, im Dörrgerät (jeweils bei 50 bis 60 Grad) oder an der Luft trocknen.
- Füllen Sie die getrockneten Chili in luftdichte Behälter und lagern Sie diese kühl und dunkel.
Geräucherte Chili sind 1 Jahr und länger haltbar.
Chili-Marmelade herstellen
Achtung, jetzt wird´s süß und scharf zugleich – wir stellen Chili-Marmelade her!
Zutaten:
- 500 g frische Chili
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- 300 ml Apfel- oder Weißweinessig
- 2-3 Knoblauchzehen
- 1-2 rote Paprika
- Salz
- Gewürze nach Wahl (z. B. Ingwer, Zitronensaft, Rosmarin, Thymian etc.)
So wird´s gemacht:
- Chili und Paprika waschen, entstielen und entkernen und klein schneiden.
- Knoblauch schälen und klein schneiden.
- Chili, Paprika und Knoblauch in einen Topf geben, Essig zufügen, ebenso Gelierzucker, Salz und Gewürze nach Wahl und alles zum Kochen bringen. Ca. 5 Minuten sprudelnd kochen lassen und regelmäßig umrühren, damit nichts anbrennt.
- Um zu überprüfen, ob die Marmelade die richtige Konsistenz hat, führen Sie eine Gelierprobe durch. Dafür geben Sie einen kleinen Tropfen der heißen Marmelade auf einen kalten Teller, kurz abkühlen lassen und den Finger durch die Marmelade ziehen. Wenn sie nicht zusammenläuft, ist sie fertig.
- Die heiße Chili-Marmelade in sterilisierte Gläser füllen und verschließen. Danach kühl und dunkel lagern.
Chili-Marmelade ist 1 Jahr und länger haltbar.