Die Zwiebel ist eine der Gemüsesorten, die man das ganze Jahr über kaufen kann – und auch selbst ernten. Dafür brauchen Sie dann allerdings ein Gewächshaus. Denn wer Zwiebeln im Garten anbauen möchte, der hat nur bestimmte Monate, um diese zu ernten. Zwiebeln können bis zu 3 Monate gelagert werden, wenn dies dunkel, luftig, trocken und kühl passiert. Ansonsten können Sie Speisezwiebeln mit verschiedenen Methoden haltbar machen.
Zwiebeln im Garten: Steck-, Aussaat- und Erntezeiten
Werfen wir einen Blick ins Gemüsebeet und sehen uns an, welche Arten von Zwiebeln dort zu finden sind, wann diese gesteckt bzw. gesät und natürlich, wann sie geerntet werden können.
- Frühjahrssteckzwiebeln werden im Frühjahr gesteckt und können von Ende Juli bis in den Oktober geerntet werden.
- Herbststeckzwiebeln werden im Herbst gesteckt und lassen sich ab Juni des Folgejahres ernten.
- Sommerzwiebeln werden im Frühjahr gesät und können im Spätsommer und Frühherbst geerntet werden.
- Winterzwiebeln werden im Herbst gesät und sind ab dem Frühling erntereif.
Zwiebeln haltbar machen – von Einfrieren bis Chutney
Zwiebeln einfrieren
Da Zwiebeln beim Auftauen weich werden, sind sie nicht für den Rohverzehr geeignet, sondern ideal, um sie zum Anbraten zu nehmen, für Aufläufe, Gemüsepfannen, Soßen und Suppen.
So wird´s gemacht:
- Zwiebeln schälen und faulige oder beschädigte Stellen entfernen.
- Nun in Ringe, Würfel oder Halbringe schneiden – ganz nach Belieben.
- Optional können Sie die Zwiebeln für 30 bis 60 Sekunden blanchieren. Geben Sie sie dazu in kochendes Wasser und schrecken Sie sie danach mit Eiswasser ab. Das hilft, Geschmack und Farbe besser zu erhalten. Anschließend die Zwiebeln gut abtrocknen.
- Damit beim Einfrieren keine Klumpen entstehen, können Sie die Zwiebeln vorfrieren. Dazu legen Sie sie nebeneinander auf ein Blech und geben dieses für 2 Stunden ins Gefrierfach oder in die Truhe.
- Nun die vorgefrorenen Zwiebeln in luftdichte Behälter, Beutel oder Dosen verpacken und ab in die Gefriertruhe.
Eingefrorene Zwiebeln halten ohne Qualitätsverlust bis zu 8 Monate lang, werden sie später entnommen, kann das Aroma darunter leiden.
Zwiebeln trocknen
Getrocknete Zwiebeln können Sie als Einlage für Suppen, Eintöpfe, Saucen, Reis- oder Nudelgerichte verwenden. Wenn Sie sie würzen ist es auch ein leckerer Snack für nebenbei.
So wird´s gemacht:
- Zwiebeln schälen, schlechte Stellen entfernen und in dünne Scheiben oder Ringe schneiden. Auch Würfel sind möglich, denken Sie aber daran: Je dicker, umso länger brauchen sie zum Trocknen.
- Trocknen können Sie Zwiebeln auf 3 unterschiedliche Arten. Dabei werden die Zwiebeln immer nebeneinander aufgelegt. Sie sollten sich nicht berühren oder übereinander liegen, da sonst der Trockenvorgang nicht ideal ist.
- Im Backofen: Bei Temperaturen zwischen 50 und 70 Grad (Umluft) für 6 bis 12 Stunden trocknen lassen und gelegentlich wenden. Dabei die Tür einen Spalt öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
- Im Dörrautomaten: Bei Temperaturen zwischen 50 und 60 Grad für 6 bis 10 Stunden trocknen und gelegentlich wenden.
- Lufttrocknung: Die Zwiebeln auf einem Gitter oder einem Blech auslegen und trocken, luftig, sonnig und staubfrei stellen. Die Trocknung dauert mehrere Tage.
- Die Zwiebeln immer wieder auf den Trockenheitsgrad überprüfen. Sie müssen trocken sein und dürfen sich nicht mehr biegen, da sonst Schimmelgefahr besteht.
- Lassen Sie die Zwiebeln vollständig abkühlen und füllen Sie sie in luftdichte Gläser, Dosen oder Beutel. Kühl, trocken und dunkel lagern.
Getrocknete Zwiebeln halten bis zu 12 Monate lang. Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit auf Schimmelbildung.
Zwiebeln in Essig einlegen
Zwiebeln, die Sie in Essig einlegen, sind perfekt als Beilage zu Fleisch, Burger oder Sandwiches. Aber auch in Salaten, auf Vesperplatten, als Antipasti oder zu Tacos, in Wraps oder Bowls können Sie sie nutzen.
So wird´s gemacht:
- Schälen Sie die Zwiebeln, entfernen Sie beschädigte Stellen und schneiden Sie sie in Ringe, Spalten oder Scheiben. Um sie milder zu machen, können Sie sie kurz mit heißem Wasser übergießen.
- Kochen Sie Schraub- oder Einmachgläser für ca. 10 Minuten in kochendem Wasser aus, um diese zu sterilisieren. Vergessen Sie die Deckel nicht und lassen sie die Gläser anschließend an der Luft trocknen.
- Nun wird der Sud hergestellt. Dafür brauchen Sie (für 500 ml):
- 250 Milliliter Essig
- 250 Milliliter Wasser
- 1-2 Teelöffel Zucker
- 1 Teelöffel Salz
- Optional nach Geschmack: Pfefferkörner, Senfkörner, Lorbeerblatt, Knoblauch, Thymian, Rosmarin, Chili etc.
Kochen Sie alles zusammen in einem Topf auf.
- Füllen Sie die Zwiebeln in die sterilisierten Gläser und füllen Sie mit dem noch heißen Essigsud auf. Alle Zwiebeln müssen bedeckt sein, danach die Gläser sofort schließen.
- Wenn Sie Gläser mit Twist-off-Deckel verwenden, lassen Sie alles abkühlen, das Vakuum bildet sich automatisch. Einmachgläser mit Gummi werden für rund 30 Minuten in kochendem Wasser eingekocht.
Lagern Sie die eingelegten Zwiebeln kühl und dunkel, dann halten Sie 6 Monate und länger.
Zwiebeln in Öl einlegen
Eingelegte Zwiebeln in Öl passen zu vielen Speisen, etwa zu Pasta, zu Salaten oder auf Antipasti-Platten. Sie können Sie als Topping für die Pizza, für Quiche oder Flammkuchen ebenso verwenden, wie für mediterrane Bowls oder Tapas, für Sandwiches, Bruschetta oder Focaccia.
So wird´s gemacht:
- Zwiebeln schälen, Schadstellen entfernen, in Scheiben, Würfel oder Ringe schneiden. Für Mehr Aroma und eine längere Haltbarkeit können Sie sie leicht anbraten, rösten oder konfieren (schonend garen).
- Optional können Sie die Zwiebeln beim Einmachen aromatisieren, zum Beispiel mit Knoblauch, Chili oder mit verschiedenen Kräutern. Rösten Sie vorher alles kurz an, um eventuelle Keime zu eliminieren.
- Bereiten Sie Einmachgläser vor, indem Sie diese in kochendem Wasser für 10 Minuten sterilisieren. Vergessen Sie die Deckel nicht und lassen Sie anschließend alles an der Luft trocknen (nicht trocken reiben).
- Die Zwiebeln werden nun in die Gläser geschichtet. Geben Sie die gewünschten Zutaten dazu und füllen Sie alles mit hochwertigem Öl, etwas Olivenöl oder Rapsöl, auf. Achtung: Das Gemüse muss vollständig mit Öl bedeckt sein.
- Stellen Sie die Zwiebeln direkt in den Kühlschrank und lagern Sie sie dort dauerhaft – Raumtemperatur reicht nicht aus!
Zwiebeln in Öl eingelegt halten 3 bis 4 Wochen, oft auch länger. Achten Sie immer darauf, dass alles mit Öl bedeckt ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Zwiebeln fermentieren
Fermentierte Zwiebeln können Sie als Topping für Bowls, Burger oder Sandwiches nutzen, zu Salaten geben, als Beilage zu deftigen Gerichten servieren, auf Pizza, Bruschetta oder in Wraps verwenden und sogar als probiotischen Snack genießen.
So wird´s gemacht:
- Die Zwiebeln schälen, beschädigte oder schlechte Stellen entfernen und in Ringe, Spalten, Scheiben oder Würfel schneiden. Für einen milderen Geschmack bietet es sich an, sie kurz in kaltes Wasser zu legen.
- Für das Fermentieren brauchen Sie ein Schraub- oder Bügelglas, besser ist ein Gärgefäß mit Ventil (zum Beispiel mit Fermentierdeckel), damit Gase entweichen können.
- Nun wird die Salzlake hergestellt. Dazu brauchen Sie Wasser mit einem Salzgehalt von 2 bis 3 % (auf 1 Liter Wasser kommen so 20 bis 30 Gramm Salz). Lösen Sie das Salz im Wasser vollständig auf.
- Schichten Sie die Zwiebeln nun in die sterilisierten Gläser. Optional können Sie Gewürze wie Knoblauch, Senfkörner, Pfefferkörner, Chili, Lorbeerblatt, Thymian etc. dazugeben. Drücken Sie alles gut im Glas zusammen.
- Jetzt kommt die Salzlake in das Glas, sodass alles mit der Flüssigkeit bedeckt ist, da sonst Schimmelgefahr besteht. Beschweren Sie die Zwiebeln mit einem Fermentiergewicht, einem kleinen Glas oder einem sauberen Stein.
- Das Glas wird nun verschlossen, allerdings nicht luftdicht, damit die Gase entweichen können. Stellen Sie die Zwiebeln bei Raumtemperatur (18 bis 22 Grad) für 5 bis 14 Tage auf. Je kürzer die Zeit, umso milder der Geschmack, je länger, umso intensiver und saurer.
- Wenn der gewünschte Geschmack erreicht ist, wird das Glas in den Kühlschrank gestellt, so wird der Fermentationsprozess unterbrochen.
Fermentierte Zwiebeln halten im Kühlschrank 6 Monate und mehr.
Zwiebelpulver herstellen
Ein Pulver aus Zwiebeln können Sie wie ein Gewürz verwenden – etwa für Suppen, Saucen, Marinaden, zum Grillen oder in Dressings, für Gewürzchips, in Brot- und Teigwaren oder als schneller Zwiebelersatz beim Kochen und Braten.
So wird´s gemacht:
- Befolgen Sie die Schritte 1 bis 3, die Sie unter dem Punkt „Zwiebeln trocknen“ finden.
- Lassen Sie die Zwiebeln gut abkühlen.
- Nun müssen die Zwiebeln gemahlen werden. Dazu verwenden Sie idealerweise eine Kaffeemühle oder eine Gewürzmühle. Wenn beides nicht vorhanden ist, können Sie die Zwiebeln auch mörsern oder im Mixer zu Pulver verarbeiten.
- Füllen Sie das Zwiebelpulver in Gläser oder Gewürzstreuer und lagern Sie es trocken, dunkel und kühl.
Selbst hergestelltes Zwiebelpulver hat eine Haltbarkeit von mindestens 12 Monaten. Je trockener das Pulver ist, umso länger ist es auch haltbar.
Zwiebeln in Salz konservieren
Wenn Sie Zwiebeln in Salz haltbar machen, können Sie diese etwas als Würzgrundlage in Suppen, Eintöpfen und Saucen verwenden, für Bratengerichte, Gulasch oder Risotto, in Marinaden, Kräuterbutter oder Dips.
So wird´s gemacht:
- Schälen Sie die Zwiebeln, entfernen Sie Schadstellen und schneiden Sie sie in feine Würfel oder Scheiben. Je feiner, umso besser funktioniert die Konservierung.
- Verwenden Sie unraffiniertes Salz ohne Zusätze (kein Jod) und geben Sie zu 1 Teil Salz 3 Teile Zwiebeln. Also für 100 Gramm Salz nehmen Sie 300 Gramm Zwiebeln.
- Vermischen Sie Zwiebeln und Salz gut und lassen Sie alles 15 Minuten ziehen – die Zwiebeln werden während dieser Zeit Wasser abgeben.
- Nun wird die Masse in sterile Schraubgläser gefüllt. Drücken Sie alles gut an, damit so wenig Luft wie möglich enthalten ist. Zusätzlich konservierend wirkt es, wenn Sie oben auf eine Schicht Salz geben.
- Stellen Sie die Gläser in einen Kühlschrank oder an einen kühlen, dunklen Ort.
Die Haltbarkeit der konservierten Zwiebeln liegt bei mindestens 6 Monate bis zu 1 Jahr. Achten Sie darauf, dass Sie Zwiebeln immer mit sauberem Besteck entnehmen, vermeiden Sie Fingerkontakt, da dies Schimmelgefahr birgt.
Zwiebelchutney kochen
Ein Zwiebelchutney passt ideal als Würzbeilage etwa zu Käseplatten, zu gegrilltem Fleisch, zu Burger, auf Sandwiches und Wraps oder auch in Bowls, zu Salaten und als Dip.
Das brauchen Sie (für 2 Gläser á 200 Gramm):
- 500 Gramm Zwiebeln
- 2 Esslöffel Olivenöl
- 100 Gramm brauner Zucker
- 100 Milliliter Apfelessig oder Balsamico
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Senfkörner
- ½ Teelöffel Chiliflocken oder frischer Chili
- 1 Teelöffel Ingwer oder Knoblauch
So wird´s gemacht:
- Zwiebeln schälen, Beschädigungen und faule Stellen entfernen und in dünne Streifen oder feine Würfel schneiden.
- Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze für ca. 10 Minuten glasig und weich dünsten – nicht braun werden lassen.
- Nun wird der Zucker hinzugegeben. Unter Rühren leicht karamellisieren lassen.
- Geben Sie jetzt den Essig, das Salz, die Senfkörner, den Chili und den klein gehackten Ingwer bzw. Knoblauch hinzu, rühren Sie alles gut um und lassen Sie es bei kleiner Hitze einkochen. Die Masse muss am Ende dicklich sein (dauert ca. 30 bis 45 Minuten).
- Zum Schluss noch abschmecken und heiß in sterilisierte Gläser füllen. Gut verschließen und kühl und dunkel lagern.
Zwiebelchutney hält ungeöffnet 6 Monate und länger.
Zwiebelmarmelade herstellen
Vielleicht etwas ungewöhnlich, aber verdammt lecker! Zwiebelmarmelade passt zu Käseplatten, als Burger-Topping, zu Sandwiches, zu Grillfleisch, zu Quiche und Blätterteiggebäck, auf Croissants, Baguette oder Toast und zu Saucen und in Salatdressings.
Das brauchen Sie (für 2 Gläser á 200 Gramm):
- 500 Gramm Zwiebeln
- 2 Esslöffel Olivenöl oder Butter
- 100-150 Gramm brauner Zucker
- 100 Milliliter Balsamico-Essig (rot oder weiß)
- 1 Prise Salz
- 1 Teelöffel Thymian oder Rosmarin
- 1 Schuss Rotwein oder Portwein
- Etwas schwarzen Pfeffer oder Chili
So wird´s gemacht:
- Zwiebeln schälen, Schadstellen entfernen und in dünne Halbringe oder feine Würfel schneiden.
- Öl oder Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln für 15 bis 20 Minuten bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Je länger, umso süßer und weicher werden sie.
- Nun geben Sie den Zucker zu und lassen alles leicht karamellisieren. Immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt.
- Fügen Sie nun den Balsamico-Essig und den Rot- bzw. Portwein hinzu.
- Mit Salz, Pfeffer, Kräutern und Gewürzen abschmecken.
- Bei geringer Hitze für 30 bis 45 Minuten köcheln lassen, bis eine dicke, marmeladenartige Konsistenz entsteht. Rühren nicht vergessen!
- Noch heiß in sterilisierte Gläser füllen, fest verschließen und warten, bis ein Vakuum entsteht (Twist-off-Deckel). Bei Einmachgläsern mit Gummi die Gläser für 30 Minuten in heißem Wasser einkochen.
- Abkühlen lassen und kühl und dunkel lagern.
Zwiebelmarmelade hält sich ungeöffnet 1 Jahr und länger.