Gerichte immer nur mit Salz und Pfeffer zu würzen ist auf Dauer etwas eintönig. Wer ein gut sortiertes Gewürzregal zuhause hat, kann schon mal deutlich mehr variieren. Noch interessanter wird es aber mit Würzpasten. Diese Pasten lassen sich spielend selbst herstellen, sie halten lange Zeit im Kühlschrank, sodass Sie immer Passendes zum Würzen da haben, und sie sind so vielseitig, wie man das selbst möchte. Lassen Sie uns doch gemeinsam ein paar leckere Würzpasten zaubern – Sie werden sehen, wie einfach es ist.
Rezepte: 10 Würzpasten für jede Gelegenheit
Für viele Würzpasten genügt ein Gang zum Gemüsebeet, schon haben Sie die meisten Zutaten zusammen, um daraus eine schmackhafte Paste herzustellen. Sollten andere Zutaten benötigt werden, sind diese im Supermarkt, beim Metzger oder im Hofladen zu bekommen. Noch ein Hinweis: Die Mengen können natürlich nach Belieben angepasst und verändert werden. Die Würzpasten halten sich in der Regel mehrere Wochen bis Monate, sofern kein Schmutz in die sterilisierten Gläser kommt und Sie sauber arbeiten. Die lange Haltbarkeit wird durch die Zugabe von Salz, Zucker und Öl erreicht. Na dann, wollen wir mal …
Gemüse-Würzpaste – der Gemüsebrühen-Ersatz
Wir alle kennen die körnigen Fertig-Gemüsebrühen, die im Supermarktregal stehen. Ja, das ist einfach, aber oft mit Geschmacksverstärkern angereichert – und von gesund kann da auch nicht mehr die Rede sein. Viel besser: Gemüse-Würzpaste selbst herstellen!
Gemüse aus dem Garten: Karotten, Sellerie, Lauch, Zwiebeln, Zucchini, Petersilienwurzel oder Pastinaken, Petersilie
Das brauchen Sie dazu:
- 500 Gramm Karotten
- 400 Gramm Knollensellerie
- 150 Gramm Lauch
- 200 Gramm Zwiebeln
- 150 Gramm Zucchini
- 200 Gramm Petersilienwurzel oder Pastinaken
- 1 Bund frische Petersilie (etwa 50 Gramm)
- 250 Gramm grobes Meersalz
So geht´s:
- Gemüse gründlich waschen, schälen (falls nötig) und in grobe Stücke schneiden.
- Alles zusammen mit der Petersilie in einer Küchenmaschine oder einem Mixer fein häckseln. Je nach eigenem Belieben kann das Gemüse grobkörnig zerkleinert werden oder so lange, bis eine streichfähige Masse entsteht.
- Das Salz nach und nach untermischen, bis es gleichmäßig verteilt ist.
- In sterilisierte Schraubgläser füllen, Oberfläche glattstreichen und fest verschließen.
Tipp: Geben Sie 2 Esslöffel Zucker dazu, um den Geschmack abzurunden. Auch können Sie ca. 100 Milliliter Pflanzenöl dazugeben, das macht die Paste cremiger und es entsteht eine zusätzliche Schutzschicht. Die Zutaten können Sie natürlich nach Belieben variieren!
Lagern Sie die Gemüsepaste im Kühlschrank, dort ist sie mehrere Monate haltbar.
Knoblauch-Würzpaste
Graf Dracula und die Hexe Gundel Gaukelei werden bei der Knoblauch-Würzpaste um Ihr Haus einen großen Bogen machen. Sie ist so einfach herzustellen und hat geschmacklich doch so viel zu bieten.
Gemüse aus dem Garten: Knoblauch
Das brauchen Sie dazu:
- 1 Kilogramm Knoblauch
- 200 Gramm Salz
So geht´s:
- Den Knoblauch schälen.
- In einer Küchenmaschine oder mit dem Mixer fein häckseln (Konsistenz von gröber bis ganz fein kann nach Belieben variiert werden.
- Geben Sie nun das Salz hinzu und vermengen Sie alles gut. Danach in sterile Gläser abfüllen.
Tipp: Um den Geschmack abzurunden, können Sie zusätzlich eine kleine Zwiebel dazugeben, einen Teelöffel Zucker und Petersilie oder Koriander.
Die Knoblauch-Paste lagern Sie im Kühlschrank, dort hält sie mehrere Monate.
Kräuter-Würzpaste
Was mit Gemüse funktioniert, das klappt auch mit Kräutern – für das mediterrane Feeling in den eigenen vier Wänden.
Kräuter/Gemüse aus dem Garten: Rosmarin, Thymian, Salbei, Knoblauch
Das brauchen Sie dazu:
- 3 Esslöffel Rosmarin
- 4 Esslöffel Thymian
- 4 Blätter Salbei
- 5 Zehen Knoblauch
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Pfefferkörner
So geht´s:
- Waschen Sie die Kräuter, trocknen Sie diese und befreien Sie sie von den Stängeln.
- Schälen Sie den Knoblauch und schneiden Sie ihn in kleine Stücke.
- Die Kräuter, der Knoblauch, das Salz und die Pfefferkörner werden nun so lange gemörsert, bis sie die von Ihnen gewünschte Konsistenz erreicht haben.
- Füllen Sie die Kräuter-Würzpaste in kleine sterile Gläser ab.
Natürlich können Sie bei den Kräutern beliebig variieren.
Die Kräuter-Würzpaste hält sich im Kühlschrank mehrere Monate.
Scharfe Würzpaste á la Sambal Oelek
Sambal stammt eigentlich aus Indonesien und ist eine Würzpaste auf Chili-Basis. Wenn Sie es also scharf mögen, sollte eine selbstgemachte Würzpaste á la Sambal Oelek einen festen Platz in Ihrem Kühlschrank haben.
Gemüse aus dem Garten: Paprika, Zwiebel, Peperoni
Das brauchen Sie dazu:
- 1 rote Paprikaschote
- 1 Zwiebel
- 10 rote Peperoni
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Pfeffer
- 1 Teelöffel Rosen-Paprikapulver
- 1 Esslöffel Sherryessig
- 1 Teelöffel Zucker
- 50 Milliliter Rapsöl
So geht´s:
- Die Paprikaschote waschen und würfeln.
- Die Zwiebel schälen und ebenfalls würfeln.
- Die Peperoni waschen und in kleine Stücke schneiden.
- Das Gemüse zusammen mit den Gewürzen in einen Mixer geben und gut zerkleinern.
- In ein steriles Glas abfüllen und mit dem Rapsöl zur Konservierung bedecken.
Die Würzpaste á la Sambal Oelek hält sich im Kühlschrank mehrere Monate.
Scharfe Würzpaste á la Harissa
Bleiben wir noch mal „scharf“: Harissa ist eine orientalische Würzpaste, die aus Nordafrika stammt und die zu vielen Gerichten passt. Also, warum nicht einfach mal selber machen?
Gemüse/Kräuter aus dem Garten: Chilischoten, Paprikaschote, Knoblauch, Kümmel, Kreuzkümmel, Minze
Das brauchen Sie dazu:
- 150 Gramm Chilischoten
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Paprikaschote
- 1 Teelöffel Koriandersamen
- ½ Teelöffel Kümmel
- ½ Teelöffel Kreuzkümmel
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Minze
- 100 Milliliter Olivenöl
So geht´s:
- Die Chilis waschen, entkernen und grob zerteilen. Mit kochendem Wasser übergießen und zugedeckt eine halbe Stunde einweichen lassen, anschließend herausnehmen, abtropfen lassen und in einem Küchentuch ausdrücken.
- Dieselbe Prozedur wird mit der Paprikaschote durchgeführt.
- Mit einer Küchenmaschine oder einem Mixer alle oben genannten Zutaten gut zerkleinern, bis eine dicke Paste entsteht.
- In sterile Gläser abfüllen und mit Öl versiegeln.
Die Harissa-Paste hält im Kühlschrank mehrere Wochen. Um die Haltbarkeit zu verlängern, können Sie die Paste im Wasserbad einkochen.
Würzige Zitronenpaste
Sauer macht lustig – und nicht nur das! Sauer passt auch prima zu vielen Gerichten, die Sie gerne mit einer säuerlichen Note verfeinern möchten. Dazu passt eine würzige Zitronenpaste, die Sie ganz schnell selbst machen können.
Das brauchen Sie dazu:
- 1 große (Bio-)Zitrone (ca. 200 Gramm)
- 20 Gramm Salz
So geht´s:
- Die Zitrone gründlich waschen, die Enden entfernen und die Frucht in dünne Scheiben schneiden, dabei die Kerne entfernen.
- Die Zitronenscheiben und das Salz in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und zu einer feinen Paste verarbeiten.
- Die Paste in sterilisierte Gläser abfüllen.
Tipp: Es kann sein, dass die Paste leicht bitter schmeckt, in diesem Fall ein wenig Zucker oder Honig dazugeben.
Die Zitronen-Paste hält sich im Kühlschrank mehrere Monate.
Indische Currypaste
Eine Würzpaste im Tikka Masala Style – mit wenigen Zutaten können Sie das Flair Indiens zu sich nach Hause holen und immer dann damit Ihre Gerichte würzen, wenn Ihnen danach ist.
Gemüse aus dem Garten: Chilischoten, Curryblätter, Kreuzkümmel
Das brauchen Sie dazu:
- 3 rote Chilischoten
- 2 getrocknete Chilischoten
- 10 Curryblätter
- 1 Teelöffel Piment
- 1 Teelöffel Pfefferkörner
- 2 Teelöffel Kurkuma
- 1 Teelöffel Muskat
- ½ Teelöffel Kreuzkümmel
- ½ Teelöffel Salz
- Wasser
So geht´s:
- Die getrockneten Chilis, Piment- und Pfefferkörner sowie die Curryblätter in einer Pfanne ohne Öl anrösten, bis die Gewürze duften.
- Abkühlen lassen und mit den restlichen Zutaten in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und sehr fein mahlen.
- Wasser dazugeben, bis eine homogene Paste entstanden ist.
- In sterilisierte Gläser füllen.
Die Currypaste hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen. Sie können sie auch portionsweise einfrieren, dann hält sie mehrere Monate.
Peperoni-Paste Shandong
Wer schon mal beim Chinesen essen war, der kennt die rote Peperonipaste, die dort auf den Tischen steht und darauf wartet, dass Sie damit Ihr Gericht verfeinern. Die Paste Shandong ist nicht nur sehr würzig, sondern auch ziemlich scharf.
Gemüse aus dem Garten: Peperoni, selbstgemachte Gemüsebrühe
Das brauchen Sie dazu:
- 150 Gramm rote Peperoni
- 5 Gramm selbstgemachte Gemüsebrühe
- 1 Teelöffel Zucker
- 2 Kaffir-Limettenblätter
- 2 Esslöffel Sesamöl
- Sonnenblumenöl nach Belieben
So geht´s:
- Die Peperoni waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Kerne nicht entfernen, diese werden mitverwendet.
- Die Kaffir-Limettenblätter waschen, abtrocknen und zerkleinern.
- Die Peperoni, die Gemüsebrühe, den Zucker und die Limettenblätter geben Sie nun in einen Mixer oder in eine Küchenmaschine und zerkleinern alles.
- Die Masse wird nun mit Sonnenblumenöl versehen, bis eine sämige Mischung entsteht. Anschließend in einem Topf erhitzen und für 3 Minuten köcheln lassen.
- Nehmen Sie die Paste vom Herd und geben Sie das Sesamöl dazu.
- Jetzt nur noch in sterile Gläser abfüllen.
Die Peperoni-Paste hält sich im Kühlschrank bis zu 1 Jahr.
Ajvar – die Gewürzpaste vom Balkan
Sie ist auch als Paprika-Gewürzpaste bekannt – Ajvar gibt es fix und fertig zu kaufen, kann aber auch ganz einfach selbst gemacht werden. Und schmeckt dann natürlich noch mal so gut.
Gemüse aus dem Garten: Paprikaschoten, Aubergine, Zwiebeln, Peperoni, Schnittlauch, Knoblauch
Das brauchen Sie dazu:
- 2,5 Kilogramm rote Paprikaschoten
- 800 Gramm Auberginen
- 250 Gramm Olivenöl
- 150 Gramm Zwiebeln
- 100 Gramm Tomatenmark
- 25 Gramm Salz
- 25 Gramm Zucker
- 25 Gramm Essigessenz
- 3 rote Peperoni
- 3 Esslöffel Pfeffer
- 1 Bund Schnittlauch
- 30 Gramm Knoblauch
- 1 Esslöffel Rosen-Paprikapulver
So geht´:
- Paprika und Auberginen waschen und halbieren, von der Aubergine den Strunk entfernen.
- Die Zwiebeln schälen und halbieren.
- Paprika und Zwiebeln im Backofen bei 200 Grad Umluft rösten, bis sich die Schale schwarz färbt, danach herausnehmen und abkühlen lassen.
- Das Fruchtfleisch der Aubergine herauslösen und in einen Topf geben.
- Die Schalen der abgekühlten Paprika entfernen und mit den Zwiebeln zur Aubergine geben.
- Peperoni waschen, in kleine Stücke schneiden und ebenfalls in den Topf geben.
- Den Knoblauch pressen und ebenfalls hineingeben, ebenso wie alle anderen Zutaten, bis auf Schnittlauch, Tomatenmark und Paprikapulver.
- Unter ständigem Rühren 4 bis 5 Stunden reduzieren. Wenn die Peperoni weich geworden ist, alles pürieren.
- Den Schnittlauch klein hacken und zusammen mit dem Tomatenmark und dem Paprikapulver in die Paste geben und gut umrühren.
- In sterilisierte Gläser füllen.
Ajvar hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen. Für eine längere Haltbarkeit, die Paste einkochen.
Süße Ingwer-Paste
Süß und leicht scharf, dazu sehr frisch im Geschmack – die Ingwer-Paste verfeinert Ihre Gerichte mit einer süßen Note. Und dafür brauchen Sie nur 2 Zutaten!
Gemüse aus dem Garten: Ingwer
Das brauchen Sie dazu:
- 50 Gramm Ingwerwurzel
- 100 Gramm Zucker
So geht´s:
- Den Ingwer putzen und schälen.
- In einem Mixer oder mit dem Pürierstab zu einer Paste verarbeiten. Gleichzeitig den Zucker untermengen.
- In sterilisierte Gläser abfüllen.
Die Ingwer-Paste hält im Kühlschrank mehrere Monate.