Dass Gemüse aus dem eigenen Garten ganz besonders schmackhaft ist, brauchen wir wohl nicht extra zu betonen. Ob im Gemüsebeet oder im Gewächshaus, wer Gemüse anbaut, muss es natürlich auch verarbeiten – und da gibt es unzählige Idee. Wir möchten uns heute mal den Gemüsesuppen widmen und haben einige tolle Rezeptideen für Sie zusammengestellt. Nicht nur zum Gleichessen, sondern auch für später.
Welches Gemüse eignet sich für Suppen?
Das meiste eignet sich durchaus, um eine leckere Suppe zu kochen:
- Basis- und Aromagewürze: Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Schalotten, Sellerie, Karotten, Pastinaken, Petersilienwurzel
- Knollen und Wurzeln: Kartoffeln, Süßkartoffeln, Topinambur, Steckrüben, Kohlrabi
- Kürbisgewächse: Speisekürbisse wie Hokkaido, Butternut und Muskat, Zucchini, Gurken (nur für kalte Suppen geeignet)
- Nachtschattengewächse: Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen (nur püriert geeignet)
- Kohlgemüse: Weißkohl, Spitzkohl, Wirsing, Chinakohl, Pak Choi, Grünkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Romanesco
- Blattgemüse: Spinat, Mangold
- Hülsenfrüchte: Grüne Bohnen, Wachsbohnen, Erbsen, Dicke Bohnen
- Stängel- und Knospengemüse: Fenchel, Stangensellerie
Welches Gemüse eignet sich nicht für Suppen?
Manche Gemüsesorten kann man verwenden, sie können sich aber optisch verändern oder dominant wirken. Dazu gehören: Rote Bete (überdeckt feine Aromen), Rosenkohl (dominanter Kohlgeschmack, für Eintöpfe gut geeignet), Schwarzwurzeln (trübt klare Suppen), Gurken (nur für kalte Suppen, sonst matschig).
Einige Gemüsesorten sind dagegen gänzlich ungeeignet:
- Zierkürbisse – sie sind nicht essbar
- Kopfsalat und zarte Salate – zerfallen beim Kochen, werden matschig und geschmacklos
- Radieschen – verlieren ihre Frische, werden dumpf und schmecken unangenehm
- Meerrettich/Schwarzer Rettich – sind gekocht oft bitter
- Artischocken – zu dominantes Aroma und zu aufwändig für Suppen
- Gemüse mit stark bitterem Geschmack wie verwilderte Zucchini oder Kürbisse
6 raffinierte und nicht alltägliche Gemüsesuppen
So, dann lassen Sie uns jetzt den Kochlöffel schwingen und ein paar Gemüsesuppen ausprobieren, die nicht jeden Tag auf den Tisch kommen. Um Basisrezepte wie Kartoffelsuppe, Tomatensuppe oder Lauchsuppe kümmern wir uns in einem separaten Beitrag. Die folgenden Rezepte sind für 2 Personen ausgelegt.
Ofengeröstete Paprika-Zucchini-Suppe mit Basilikum und karamellisierten Zwiebeln
Das brauchen Sie dazu:
- 2 große rote Paprika
- 1 mittelgroße Zucchini
- 1 kleine Zwiebel
- 1-2 Knoblauchzehen
- 2-3 Zweige Basilikum
- 300 Milliliter Gemüsebrühe
- 1 Esslöffel Rapsöl
- Salz, Pfeffer
Für die karamellisierten Zwiebeln:
- 1 kleine Zwiebel
- Eine Prise Zucker
Und so wird´s gemacht:
- Die Paprika vierteln und entkernen, die Zucchini in grobe Stücke schneiden.
- Zwiebeln und Knoblauch schälen und halbieren.
- Das Gemüse auf ein Backblech legen, mit etwas Öl beträufeln und leicht salzen.
- Bei 180 Grad Umluft für 20 bis 25 Minuten rösten, bis alles weich und leicht gebräunt ist.
- Das geröstete Gemüse in einen Topf geben, mit Gemüsebrühe auffüllen und aufkochen.
- Nun die frischen Basilikumblätter abzupfen und dazugeben.
- Jetzt wird alles fein püriert und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
- Nun noch die Zwiebel in feine Ringe schneiden und in einer Pfanne mit Zucker karamellisieren. Zum Schluss zur Suppe geben.
Kürbis-Fenchel-Suppe mit Schnittlauch
Das brauchen Sie dazu:
- 400 Gramm Kürbis (Hokkaido, Butternut, Muskat)
- 1 kleine Fenchelknolle
- 1 kleine Zwiebel
- 1-2 Knoblauchzehen
- 350 Milliliter Gemüsebrühe
- 1 Esslöffel Rapsöl
- 2-3 Esslöffel frischer Schnittlauch
- Salz, Pfeffer
Und so wird´s gemacht:
- Den Kürbis waschen, entkernen und in Würfel schneiden. Hokkaido, Butternut und Muskat müssen nicht geschält werden, da die Schale weich wird und essbar ist und zudem viele Aromen enthält.
- Putzen Sie den Fenchel, entfernen Sie den Strunk und schneiden Sie ihn in grobe Stücke.
- Zwiebeln und Knoblauch werden ebenfalls geschält und gehackt.
- Schwitzen Sie Zwiebel und Knoblauch in einem Topf mit heißem Öl kurz an, bis sie glasig sind.
- Jetzt geben Sie die Kürbis- und Fenchelstücke dazu und braten Sie kurz mit an.
- Gießen Sie alles mit Brühe auf und lassen Sie das Gemüse bei mittlerer Hitze für 15 bis 20 Minuten köcheln, bis es weich ist.
- Anschließend wird alles püriert und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
- Zum Schluss mit frisch geschnittenem Schnittlauch bestreuen.
Mangold-Kartoffelsuppe mit Petersilie und Kräuter-Croutons
Das brauchen Sie dazu:
- 250 Gramm Mangold (Blätter und Stiele getrennt)
- 250 Gramm Kartoffeln (festkochend, damit sie nicht zerfallen)
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 400 Milliliter Gemüsebrühe
- 1 Esslöffel Rapsöl
- 2-3 Esslöffel gehackte Petersilie
- Salz, Pfeffer
Für die Croutons:
- Brotwürfel
- Etwas Öl oder Butter
- Salz, Petersilie oder andere Kräuter nach Wunsch
Und so wird´s gemacht:
- Das Brot für die Croutons in Würfel schneiden.
- Die Brotwürfel mit etwas Öl oder Butter in eine Pfanne geben, Gewürze dazugeben und so lange braten, bis alles knusprig ist.
- Waschen Sie den Mangold, schneiden Sie die Stiele in ca. 1 Zentimeter große Stücke und die Blätter in breite Streifen.
- Schälen Sie die Kartoffeln und schneiden Sie sie in mundgerechte Stücke.
- Auch die Zwiebel und der Knoblauch werden geschält und fein gehackt.
- In einem Topf das Öl erhitzen und Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten.
- Nun die Mangoldstiele und die Kartoffeln hinzufügen und kurz andünsten.
- Geben Sie die Brühe zu, kochen Sie das Ganze auf und lassen Sie es bei mittlerer Hitze für 10 bis 15 Minuten köcheln, bis die Kartoffeln kurz vor dem Gargrad sind.
- Nun kommen die Mangoldblätter in die Suppe und alles wird für weitere 5 Minuten geköchelt. Die Blätter sollten danach weich aber noch grün sein.
- Schmecken Sie mit Salz und Pfeffer ab, streuen Sie frische Petersilie darüber und geben Sie die Croutons dazu.
Brokkoli-Erbsen-Suppe mit Minze und gerösteten Erbsen
Das brauchen Sie dazu:
- 200 Gramm Brokkoli
- 150 Gramm Erbsen
- 150 Gramm Kartoffeln (festkochend)
- 1 Zwiebel
- 2 Esslöffel Rapsöl
- 350 Milliliter Gemüsebrühe
- 50 Milliliter Sahne
- 1-2 Esslöffel frische Minzblätter
- Salz und Pfeffer
Und so wird´s gemacht:
- Den Brokkoli in sehr kleine, gleichmäßige Röschen teilen. 1/3 zur Seite stellen. Den Rest grob hacken.
- Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Die Zwiebel fein hacken.
- Die Minze grob hacken.
- Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten.
- Nun die Kartoffeln und den grob gehackten Brokkoli dazugeben und 2 Minuten anschwitzen.
- Gießen Sie alles mit Gemüsebrühe auf und lassen Sie es für 10 Minuten köcheln, bis Kartoffeln und Brokkoli weich sind.
- Jetzt wird alles kurz mit dem Stabmixer halb püriert, sodass eine leicht gebundene, aber stückige Suppe entsteht.
- Die Erbsen (eine Handvoll übrig lassen) und den restlichen Brokkoli geben Sie nun in die heiße Suppe und lassen alles für5 Minuten ziehen. Das Gemüse sollte gar aber noch knackig sein.
- Rühren Sie nun die Sahne unter, schmecken Sie mit Salz und Pfeffer ab und geben Sie die frische Minze zu.
- Die übrigen Erbsen in einer Pfanne mit etwas Öl und Salz anrösten, bis sie leicht bräunen und knusprig werden. Als knackige Einlage in die Suppe geben.
Grünkohl-Kartoffel-Suppe mit Liebstöckel und knusprigen Grünkohl-Chips
Das brauchen Sie dazu:
- 200 Gramm Grünkohl
- 200 Gramm Kartoffeln (festkochend)
- 1 Zwiebel
- 350 Milliliter Gemüsebrühe
- 1 Esslöffel Rapsöl
- 2-3 Stängel frischer Liebstöckel
- Salz und Pfeffer
Für die Chips:
- 4-5 große Grünkohlblätter
- 1 Teelöffel Rapsöl
- Salz
Und so wird´s gemacht:
- Schneiden Sie die Grünkohlblätter für die Chips vom Strunk ab und reißen Sie sie in mundgerechte Stücke.
- Nun vermengen Sie sie in einer Schüssel mit Öl und Salz.
- Legen Sie die Blätter auf ein Backblech und trocknen Sie diese innerhalb von 15 bis 20 Minuten bei 140 Grad Umluft, dabei einmal wenden.
- Währenddessen wird der restliche Grünkohl gewaschen, die harten Stiele entfernen Sie und die Blätter schneiden Sie in Streifen.
- Schälen Sie die Kartoffeln und würfeln Sie sie.
- Die Zwiebel wird ebenfalls geschält und fein gewürfelt.
- Auch die Liebstöckelblätter werden jetzt gehackt.
- Erhitzen Sie das Öl in einem Topf und dünsten Sie die Zwiebel glasig.
- Geben Sie die Kartoffelwürfel dazu und braten Sie sie kurz an.
- Jetzt löschen Sie alles mit der Brühe ab und lassen es ca. 10 Minuten köcheln.
- Fügen Sie danach die Grünkohlstreifen dazu und lassen Sie das Gemüse für weitere 5 Minuten garen. Die Blätter sollen weich aber noch grün sein.
- Rühren Sie den Liebstöckel unter und schmecken Sie die Suppe mit Salz und Pfeffer ab.
- Serviert wird die Suppe mit den knusprigen Grünkohl-Chips.
Pastinaken-Sellerie-Suppe mit Petersilienwurzel
Das brauchen Sie dazu:
- 150 Gramm Pastinaken
- 150 Gramm Knollensellerie
- 150 Gramm Petersilienwurzel
- 1 Zwiebel
- 700 Milliliter Wasser
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Teelöffel Rapsöl
- Salz und Pfeffer
Und so wird´s gemacht:
- Je 50 Gramm Pastinaken, Knollensellerie und Petersilienwurzel schälen und in Würfel schneiden.
- Die Zwiebel schälen und vierteln.
- Das Gemüse mit 700 Milliliter Wasser, dem Lorbeerblatt und Salz aufkochen und 20 Minuten köcheln lassen.
- Anschließend durch ein Sieb abgießen, so erhalten wir eine klare Gemüsebrühe.
- Das restliche Gemüse wird ebenfalls geschält und in zwei Teile geteilt. Teil 1 wird in 1 Zentimeter große Würfel geschnitten, Teil 2 in 2 Zentimeter große Würfel.
- Die größeren Würfel mit Öl und Salz mischen, auf ein Backblech legen und bei 180 Grad Umluft für 15 bis 20 Minuten rösten, bis die Ränder braun werden.
- Die kleineren Würfel in der heißen Brühe 12 Minuten garen, bis sie weich sind.
- Die gerösteten Gemüsewürfel mit zur Brühe geben und 2 Minuten ziehen lassen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Haltbar machen – Gemüsesuppen für später
Gemüsesuppen lassen sich auch prima länger haltbar machen. Zwei Methoden sind hier besonders beliebt: Das Einfrieren und das Einkochen.
- Beim Einfrieren wird die Suppe portionsweise in Gefrierbehälter oder Beutel gefüllt. Eignet sich in der Regel für alle Suppen, bei stückigen Varianten kann das Gemüse allerdings weicher und matschiger werden – etwa bei Grünkohl, Mangold und Basilikum. Kartoffeln können mehlig oder wässrig werden, Sahne kann sich nach dem Auftauen minimal trennen, dann einfach gründlich aufrühren oder kurz mixen. Haltbarkeit: 6 Monate und länger.
- Beim Einkochen wird die Suppe heiß in sterile Schraubgläser gefüllt und sofort verschlossen. Im Einkochautomaten oder einem großen Topf bei 100 Grad mindestens 90 Minuten einkochen. Gerade Gemüsesuppen haben meist einen niedrigen pH-Wert (von weniger als 4,6). Das bedeutet, dass sich das Bakterium Clostridium botulinum bilden kann – dies kann in der Folge zu einer lebensbedrohlichen Lebensmittelvergiftung (Botulismus) führen. Um das zu vermeiden, sollte das Einkochen unter Druck passieren oder die Suppe im Abstand von 1 bis 2 Tagen zweimal aufgekocht und erst danach in Gläser abgefüllt werden.
Für unsere 6 Suppenrezepte gilt somit folgendes:
Suppe | Einfrieren | Einkochen | Besonderheiten |
Ofengeröstete Paprika-Zucchini-Suppe mit Basilikum und karamellisierten Zwiebeln | Gut möglich | Gut möglich | Basilikum frisch zugeben, verliert sonst beim Einkochen Aroma |
Kürbis-Fenche-Suppe mit Schnittlauch | Sehr gut möglich | Gut möglich | Schnittlauch frisch zugeben bei Einkochvariante |
Mangold-Kartoffelsuppe mit Petersilie und Kräuter-Croutons | Blattgemüse wird weicher | Ohne Kartoffeln besser | Croutons immer frisch zugeben |
Brokkoli-Erbsen-Suppe mit Minze und gerösteten Erbsen | Blatt-/Kräuteraroma leidet | Gut möglich | Minze frisch zugeben |
Grünkohl-Kartoffel-Suppe mit Liebstöckel und knusprigen Grünkohl-Chips | Grünkohl wird weicher | Ohne Kartoffeln besser | Chips immer separat frisch machen |
Pastinaken-Sellerie-Suppe mit Petersilienwurzel | Sehr gut möglich | Gut möglich | Sehr haltbar, Aroma bleibt stabil |