Herbstzeitlose – eine Blume mit Besonderheiten

Die Herbstzeitlose öffnet dann ihre zarten Blüten, wenn viele Sommerblumen schon verblüht sind. Vom Spätsommer bis weit in den Herbst bringt sie Farbe in den Garten und ist dabei sehr pflegeleicht, wenn sie am richtigen Standort steht. Herbstzeitlose sind Bodendecker, denn sie nehmen schnell ganze Flächen ein und sind dort ein attraktiver Blickfang. Die Blumen eignen sich nicht nur für sonnige Plätze, sondern auch als Unterpflanzung von Gehölzen.

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Wo kommt die Herbstzeitlose her?

Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht von Südirland über Großbritannien, Frankreich, der Iberischen Halbinsel bis nach Mitteleuropa und den Balkanhalbinseln. In vielen Regionen der Erde ist sie inzwischen aber auch heimisch. Dort wurde die Herbstzeitlose eingeschleppt. In einigen Bundesländern in Deutschland steht die Herbstzeitlose auf der Roten Liste der gefährdeten Wildpflanzen. Herbstzeitlose wachsen vor allem auf nährstoffreichen, feuchten Wiesen aber auch in Auenwäldern. Sie ist eine ausdauernde, aber auch sehr giftige Pflanze.

So sieht die Herbstzeitlose aus

Herbstzeitlose erreicht eine Höhe zwischen acht und 30 Zentimetern. Das Besondere an der Blume: Blätter und Blüten sind niemals gleichzeitig zu sehen. Das brachte der Pflanze im Englischen die Bezeichnung „Naked Lady“ - nackte Dame – ein. Die Blüten gehen erst dann auf, wenn die Blätter abgetrocknet sind. Die trichterförmigen Blüten sind einfach oder gefüllt und blühen in Weiß, Rosa oder Purpur. Herbstzeitlose haben sechs Staubblätter, während der Krokus nur drei hat.

Herbstzeitlose sind Knollenpflanzen. Trotzdem wird im Volksmund oft von Blumenzwiebeln gesprochen. Die Mutterknolle stirbt im Jahr nach der Blüte ab. Sie bildet aber Tochterknollen. Dadurch kann an einem günstigen Platz schnell ein ganzer Teppich entstehen. Die Blumen sind mehrjährig. Die Blütezeit liegt zwischen September und Oktober.

Die Herbstzeitlose gehört zur Ordnung der Lilienartigen. Ihr botanischer Name lautet Colchicum autumnale. Der Name Herbstzeitlose spielt auf den Lebensrhythmus der Pflanze an: Sie blüht im Herbst, „zeitlos“, also ohne zeitlichen Bezug zur Blatt- und Samenbildung im Frühjahr.

Herbstzeitlose Arten - Colchicum-Arten für jeden Garten

Es gibt etwa 100 Arten der Herbstzeitlose. Nicht alle sind in unseren Gärten zu finden. Die Arten der Herbstzeitlose unterscheiden sich vor allem in der Farbe, der Blütengröße und der Blütezeit. Die bekannteste Art ist die europäische Herbstzeitlose Colchicum autumnale. Die Art blüht im Spätsommer und Herbst in einem zarten Lilarosa. Die Art Colchicum speciosum zeigt sich in einem leuchtenden Violett und verfügt über sehr große Blüten. Auch Colchicum byzantinum verfügt über sehr große Blüten. Diese Art eignet sich sehr gut zum Verwildern. Ein sehr intensives Violett haben die Blüten der Colchicum cilicicum. Jede Sorte hat ihre Besonderheiten.

Der beste Standort für die Herbstblüher

Herbstzeitlose mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Je mehr Schatten vorhanden ist, desto spärlicher fällt die Blüte aus. In voller Sonne blühen die Herbstblumen sehr üppig. Ideal ist ein windgeschützter, warmer Platz. Herbstzeitlose braucht einen humus- und nährstoffreichen Boden, der gut durchlässig und nicht zu trocken ist. Im Frühjahr soll der Boden frisch bis mäßig feucht sein. Während der Sommerpause darf er trockener sein. Gerade im Winter ist ein durchlässiger Boden wichtig, damit keine Staunässe entsteht. Eine Drainage aus Kies oder Sand kann bei schweren Böden von Vorteil sein. Der ph-Wert soll schwach sauer bis schwach alkalisch sein.

So wird Herbstzeitlose im Garten gepflanzt

Herbstzeitlose werden gepflanzt, wenn die Blumenzwiebeln, die eigentlich Knollen sind, ihre Ruhephase haben. Zwischen Juli und August ist dafür die beste Pflanzzeit. Je früher Sie die Knollen pflanzen, desto eher blühen die Blumen. Je nach Temperatur ist das etwa vier Wochen nach dem Pflanzen.

Bringen Sie die Herbstzeitlose-Knollen etwa zehn bis 15 cm tief in die Erde. Größere Knollen sollten Sie eher etwas tiefer setzen. Zwischen den Knollen halten Sie einen Pflanzabstand von 20 cm. So bleibt viel Platz, damit sich Tochterknollen ausbilden können. Nach dem Pflanzen gießen Sie den Platz gut an.

Herbstzeitlose können Sie auch in Pflanzgefäße setzen. Der Topf sollte vor allem tief sein und über ein Ablaufloch verfügen. Das Substrat sollte im Verhältnis 2:1:1 gemischt werden – 2 Teile Blumenerde, ein Teil Mineralien und ein Teil Laubkompost. Schützen Sie das Pflanzgefäß im Winter vor zu viel Nässe.

Pflegetipps - Herbstzeitlose pflegen ist ein Kinderspiel

Am richtigen Standort benötigt die Herbstzeitlose kaum Pflege. Lediglich in trockenen Perioden sollten Sie die Pflanzen gießen. Entfernen Sie im Sommer die abgetrockneten Blätter, sobald diese vergilbt sind. Soll sich die Herbstzeitlose nicht zu sehr ausbreiten, müssen Sie ihr Einhalt gebieten.

Herbstzeitlose gießen

Während der Blatt- und Fruchtbildung braucht die Herbstzeitlose ausreichend Wasser. Gießen Sie deshalb in Trockenperioden. Der Boden sollten gleichmäßig feucht sein. Über den Sommer, wenn die Pflanze ihre Ruhepause hat, sollten Sie die Knollenpflanze eher trocken halten. Andauernde Nässe begünstigt die Fäulnis der Knolle.

Herbstzeitlose düngen

Die Herbstblüher werden nur im Frühjahr gedüngt. Verwenden Sie einen organischen Dünger wie Kompost oder Hornmehl. Auch ein langsam wirkender Volldünger eignet sich zum Düngen. Im Sommer sollten Sie nicht düngen, denn die Pflanze hat dann Ruhe.

Herbstzeitlose schneiden

Schneiden Sie Herbstzeitlose auf keinen Fall zu früh zurück. Die Pflanze benötigt die Blätter, um Energie in der Wurzel zu bilden und zu sammeln. Die Blätter werden erst zurückgeschnitten, wenn sie vollständig vertrocknet sind. Oft brauchen Sie das Laub nur ablesen. Möchten Sie die Blüten entfernen, weil sie verwelkt sind, können Sie das tun. Sie können verwelkte Blüten aber auch liegen lassen.

Herbstzeitlose überwintern

Die Herbstzeitlosen in unserem Garten sind winterhart. Sie brauchen die Knollen also nicht extra schützen. In sehr rauen Lagen können Sie die Knollen mit etwas Reisig oder Laub abdecken. Haben Sie die Knollen in Pflanzgefäßen untergebracht, sollten Sie diese etwas trockener stellen. Ein unbeheiztes Gewächshaus eignet sich hervorragend dafür.

Herbstzeitlose vermehren

Die Vermehrung von Herbstzeitlosen ist einfach. Am leichtesten ist es, wenn Sie die Pflanzen sich selbst überlassen. Sie vermehren sich dann durch Tochterknollen, die gebildet werden, und Selbstaussaat. Sie können aber auch nachhelfen. Für eine Verwilderung sollten Sie die Zwiebeln sich selbst überlassen.

Ist der Horst zu dicht geworden oder lässt die Blühfreudigkeit nach, können Sie die Blumen teilen. Das kann alle 4 bis 6 Jahre erfolgen. Ist das Laub vollständig eingezogen, trennen Sie die Tuffs vorsichtig mit einer Grabegabel. Teilen Sie die Tochterkormusse ab und pflanzen Sie diese sofort an neuer Stelle ein.

Sie können Herbstzeitlose auch durch Aussaat vermehren. Sammeln Sie im Frühsommer die reife Samenkapsel und säen Sie die Samen gleich wieder aus. Herbstzeitlose sind Kaltkeimer und keimen deshalb erst spät. Für die erste Blüte müssen Sie etwas Geduld haben. Es kann bis zu 6 Jahre dauern, bevor sich die erste Blüte zeigt blühen.

Krankheiten und Schädlinge

Herbstzeitlose sind sehr robust. Einige Probleme können trotzdem auftreten. Anhaltende Nässe kann zur Fäulnis bei den Knollen führen. Sie sollten dann betroffene Kormusse entfernen und die Drainage verbessern. Gießen Sie in der Ruhephase sehr sparsam.

Auch Grauschimmel kann auftreten. Luftige Plätze, an denen Nässe schnell abtrocknet, sind deshalb wichtig. Selten ist der Mosaikvirus an den Pflanzen zu finden. Tritt dieser auf, sollten Sie betroffene Pflanzen unbedingt konsequent entfernen.

Wühlmäuse fressen die Knollen gelegentlich an. Hier hilft ein feinmaschiger Korb, der die Tiere abhält, an die Knollen zu gelangen.

Herbstzeitlose zum Verwildern für Naturgärten

Herbstzeitlose lassen sich wunderbar in einer Rasenfläche oder am Gehölzrand verwildern. Wenn der Standort passt und Sie den Blumen keinen Grenzen setzen, nehmen die zartlila bis rosa-farbenen Blumen schnell große Flächen ein. Herbstzeitlose sind reichblühend und bilden in wenigen Jahren wunderschöne Blütenteppiche. Dazu sollten sie möglichst ungestört wachsen dürfen. Im Beet passt die Herbstzeitlose zu Ziergräsern, Stauden und niedrigen Blumen. Die Pflanze macht aber auch im Steingarten ein gutes Bild. Und selbst in Schalen und Töpfen auf dem Balkon ist sie ein echter Hingucker.

Achtung! Herbstzeitlose sind giftig

Beachten Sie, dass alle Teile der Herbstzeitlose für Mensch und Tier giftig sind. Verantwortlich dafür ist das enthaltene Alkaloid Colchicin. Beim Umgang mit der Pflanze sollten Sie Handschuhe tragen, da das Gift auch die Haut reizt. In der Naturheilkunde wird das Gift als Mittel gegen Rheuma und Gicht eingesetzt. Herbstzeitlosen können leicht mit einigen Pflanzen verwechselt werden. Dazu gehören essbarer Bärlauch, das Maiglöckchen oder der Herbstkrokus.

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