Blumenzwiebeln - Alpenveilchenknollen
Alpenveilchen – pflegeleichte Schönheiten fürs ganze Jahr
Zu den bekanntesten Zierpflanzen gehört das Alpenveilchen. Ganze 22 Arten gehören zur Gattung der Alpenveilchen. Die meisten kennen das Alpenveilchen nur als Zimmerpflanze. Dabei sind einige Arten auch winterhart und können in unseren Regionen im Garten kultiviert werden. Sowohl das Vorfrühlings-Alpenveilchen als auch das Efeublättrige Alpenveilchen setzen im Garten wundervolle Akzente und sind dabei sehr pflegeleicht.
Alpenveilchen kommen nicht alle aus den Alpen
Der Name ist schon etwas verwirrend und lässt vermuten, dass die bizarre Blume aus den Alpenregionen stammt. Dem ist aber nicht so. Von den 22 Arten der Alpenveilchen ist lediglich eine Art in den Alpen beheimatet. Die meisten Arten sind im Mittelmeerraum zu Hause. Das bekannte Alpenveilchen fürs Zimmer kommt aus Kleinasien. Im 17. Jahrhundert wurde es in Europa eingeführt.
Alpenveilchen – so sieht die Pflanze aus
Alpenveilchen gehören zur Familie der Primelgewächse. Der wissenschaftliche Name Cyclamen kommt vom griechischen „kyklos“ und bedeutet so viel wie Kreis oder Scheibe. Damit ist das Überdauerungsorgan der Pflanze gemeint. Umgangssprachlich werden sie auch oft als Zyklame bezeichnet. Die Laubblätter befinden sich an einem Stiel und haben oft eine Zeichnung. Auf Stielen tragen Alpenveilchen einzelne Blüten, die herab hängen. Die Farben reichen von Weiß über Rosa bis Purpurrot. Blätter und Knolle sind giftig, da sie Cyclamin enthalten. Sehr raffiniert ist das Alpenveilchen bei der Verteilung seiner Samen. Die Kapselfrüchte neigen sich durch Einkrümmen des Stiels immer mehr zum Boden. Die Kapseln öffnen sich aber erst, wenn sie sich in der Erde befinden.
Je nach Art blühen die Gartenalpenveilchen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das Vorfrühlings-Alpenveilchen cyclamen coum blüht als Frühjahrsblüher zwischen Februar und März, das Sommer-Alpenveilchen cyclamen purpurrascens von Juli bis September. Beim Herbst-Alpenveilchen cyclamen hederifolium zeigen sich die Blüten von August bis Oktober.
Der beste Standort fürs Alpenveilchen
Alpenveilchen lieben einen warmen und geschützten Standort. Gern stehen sie im lichten Halbschatten von Laubgehölzen. Der Boden soll locker, humos und kalkhaltig sein. Je nach Art mögen es die Pflanzen zur Ruhezeit etwas trockener. Während der Blüte sollte der Boden feucht sein. Es darf aber keine Staunässe entstehen. Dadurch können die Knollen faulen. Eine Drainage aus Sand oder Kies bietet sich dann an.
Alpenveilchen anpflanzen – so geht es
Alpenveilchen kultivieren Sie am besten über die Blumenzwiebeln. Sie können zwar auch den Samen in die Erde bringen, was aber meist sehr viel Geduld erfordert. Besser geht es mit den Knollen, die flach in den gelockerten Boden gesetzt werden. Setzen Sie die Alpenveilchenknollen mit einer Pflanztiefe von maximal zehn Zentimetern. Die Knollen werden mit circa zwei Zentimeter Erde bedeckt. Zwischen den Knollen muss ein Pflanzabstand von mindestens 15 bis 25 Zentimetern eingehalten werden. Am schönsten wirken die Blumen, wenn Sie diese in Tuffs setzen. Pro Quadratmeter benötigen Sie etwa 16 bis 25 Alpenveilchenknollen. Achten Sie darauf, dass Sie die Alpenveilchenknollen nicht verletzen. Dadurch wird die Entstehung von Pilzerkrankungen begünstigt.
Bei den Garten-Alpenveilchen gibt es einen kleinen Tipp: Setzen Sie größere Knollen leicht schräg ein, damit sich das Wasser nicht sammelt. Gepflanzt werden Alpenveilchen in der Herbstbepflanzung ab September bis in den Oktober. Lassen Sie die Knollen nach dem Kauf nicht so lange liegen, da sie sonst austrocknen können. Arten wie die cyclamen hederifolium sind ideal für die Bepflanzung im Garten. Das Zimmer-Alpenveilchen cyclamen persicum ist nicht winterhart und deshalb nicht für den Garten geeignet.
Alpenveilchen pflegen ist ganz leicht
Alpenveilchen im Freien benötigen kaum Pflege am richtigen Standort. Trotzdem sollten Sie ein paar Pflegetipps beherzigen. Unter Laubgehölz werden die Pflanzen durch das herabfallende Laub geschützt und gleichzeitig mit Nährstoffen versorgt. Nur in extremen Trockenzeiten sollten Sie gießen. Ansonsten ist die Erde unter Gehölzen sowieso immer etwas feuchter als an sonnigen Standorten und das reicht aus.
Alpenveilchen gießen
Alpenveilchen sind je nach Art sehr trockenverträglich. Die sommerliche Trockenheit wird unter Bäume besonders gut vertragen. Trotzdem sollten Sie in sehr langen Trockenzeiten die Cyclamen gießen. Vor allem in der Anwachsphase benötigen die Blumen moderat Wasser. Während der Ruhephase im Sommer benötigen die Pflanzen wenig bis kein Wasser. In dieser Zeit sollten Sie auch nicht düngen oder die Alpenveilchen stören.
Alpenveilchen düngen
Alpenveilchen profitieren vom Laubkompost, der sich unter Bäumen ganz von selbst bildet. Ein mineralischer Dünger ist selten notwendig. Lassen Sie einfach das Laub liegen. Es schützt und düngt die Cyclamen, wenn es verrottet. Sie können auch etwas herkömmlichen Kompost an die Blumen geben.
Alpenveilchen überwintern
Haben Sie die Alpenveilchenknollen am richtigen Standort gepflanzt, brauchen die Zyklamen keinen Winterschutz. In sehr rauen Regionen können Sie etwas Mulch über die Pflanzen geben. Haben Sie die Alpenveilchenknollen in Töpfe oder andere Pflanzgefäße gepflanzt, sollten Sie diese mit Vlies oder Jute abdecken und an einen geschützten Standort stellen.
Alpenveilchen vermehren
Alpenveilchen lassen sich am besten durch Samen vermehren. Warten Sie, bis die reifen Samenkapseln sich öffnen. Sie können dann den Samen einsammeln und neu aussäen. Säen Sie Alpenveilchensamen sofort aus. Sie keimen dann am besten. Alpenveilchensamen sind Dunkelkeimer. Decken Sie deshalb die Samen ab. Die Keimung dauert 4 bis 12 Wochen. Sie brauchen also etwas Geduld. Die Keimtemperaturen liegen zwischen 15 und 20° C. Bei Hitze keimen die Samen schlecht.
Etwas schwieriger ist die Vermehrung durch Teilung der Knollen. Da sollten Sie schon etwas Erfahrung mitbringen. Die Knollen sollten groß und gesund sein und über mehrere Vegetationspunkte verfügen. Mit einem scharfen Messer teilen Sie die Veilchenknollen in Segmente mit mindestens einem Auge. Auf die Schnittfläche geben Sie etwas Holzkohle. Lassen Sie das Teil ein paar Tage abtrocknen und setzen Sie es dann mit der flachen Seite in ein Substrat, das über eine gute Drainage verfügt. Gießen Sie sehr sparsam. Eine Vermehrung über Stecklinge funktioniert nicht zuverlässig.
Krankheiten und Schädlinge
Gartenalpenveilchen können von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Vor allem Pilzerkrankungen sind häufig zu finden, wenn der Boden zu nass ist. Besonders Grauschimmel und Knollenfäule treten häufig aus. Seltener ist die Blattfleckenkrankheit anzutreffen. Achten Sie unbedingt auf eine gute Drainage. Behandeln Sie betroffene Alpenveilchen zeitig. Sind Ihre Alpenveilchen von Virenkrankheiten befallen, gibt es meist keine Heilung. Entsorgen Sie die Pflanzen schnell.
Bei den Schädlingen sind es vor allem die Cyclamenmilbe sowie Blattläuse und Spinmilben, welche die Pflanzen befallen. Die Bekämpfung der Cyclamenmilbe ist schwierig. Eine Bekämpfung ist schwierig. Entsorgen Sie die Pflanzen. Auch Schnecken tun sich an den jungen Trieben oft gütlich. Schützen Sie die Pflanzen mit einem Schneckenzaun.
Alpenveilchen im Garten
Garten-Alpenveilchen beleben die Bereiche unter Gehölzen. Winterharte Arten verwildern auch leicht bei den richtigen Bedingungen und bilden schnell einen wunderschönen Blütenteppich. Ins Auge fallen auch die gemusterten Blätter. Alpenveilchen eignen sich auch für Steingärten, Wegeinfassungen und den Naturrasen. Übrigens sind einige Arten immergrün.