Gemüsesamen / Kohlsamen

Kohlsamen - Gemüsesamen für leckeren Kohl

Kohl gehört zu den typisch europäischen Gemüsesorten. Schon vor über tausend Jahren stand Kohl auf dem Speiseplan. War es einst vor allem der Weißkohl, der die Töpfe füllte, so haben Sie heute die Wahl zwischen vielen Sorten, die vom Blumenkohl bis zum Wirsing reichen. Dabei schmeckt eine Kohlsorte besser als die andere. Für welchen Kohlsamen möchten Sie sich entscheiden?

213 Ergebnisse gefunden in Kohlsamen
​ ​ ​ ​ ​ ​

Kohl – ein Gemüse mit langer Tradition

Kohl war in Europa bereits im 8. Jahrhundert bekannt. Vor allem der Weißkohl mit seinem hohen Vitamin C Gehalt sorgte im Winter für die notwendigen Vitamine. Das aus Weißkohl hergestellte Sauerkraut wurde einst auf jede Seefahrt mitgenommen, um die Seeleute vor der gefürchteten Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut zu schützen.

Aus der einstigen Wildform Brassica oleracea var. silvestris haben sich verschiedene Arten und Sorten entwickelt. Noch heute wächst die Urform auf kalkhaltigen Küstenhängen und Klippen. Ursprünglich stammt die Urpflanze aus den Küstenregionen Westeuropas. Besonders im Mittelmeerraum wie den atlantischen Küsten von Frankreich, Spanien und Großbritannien kommt der Kohl vor. Noch heute stehen Kohlsorten hoch in der Gunst der Köche, denn mit dem Gemüse lassen sich viele Gerichte zaubern.

Wie gesund ist Kohl?

Kohl gehört zu den gesunden Gemüsearten, die auch noch aromatisch schmecken. Wichtige Inhaltsstoffe bringen alle Kohlsorten mit. Ob Palmkohl, Pak Choi, Kohlrabi oder eine andere Kohlsorte - sie alle stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Kohl hat besonders viel Vitamin C, punktet aber auch mit Vitamin K und Fohlsäure. Dazu kommt Kalium, Calcium, Eisen, Senföle und Antioxidantien. Einige Kohlsorten sollen sogar vor verschiedenen Krebsarten schützen. Außerdem wirkt Kohl entzündungshemmend und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Welcher Kohl Samen darf es sein?

Kaum ein Gemüse verfügt über so viele Sorten und Arten wie der Kohl. Rotkohl, Weißkohl, Kohlrabi, Grünkohl, Wirsing und vieles mehr können Sie im Garten anbauen. Für welchen Kohlsamen Sie sich entscheiden, hängt in erster Linie von Ihrem Geschmack ab. Vielleicht berücksichtigen Sie auch, welche Kohlsorten sich gut und schmackhaft haltbar machen lassen. Das selbst gemacht Sauerkraut geht gar nicht so schwer und Mischgemüse aus Kohlrabi, Möhren und anderen Gemüsearten lässt sich mit vielen Fleischarten kombinieren.

  • Weißkohl (Brassica oleracea var. capitata f. alba): Kompakte, kugelige Köpfe mit hellgrünen Blättern. Klassisch für Sauerkraut und Krautsalat.

  • Rotkohl (B. oleracea var. capitata f. rubra): Rot-violette Variante des Weißkohls, beliebt als Beilage zu festlichen Gerichten.

  • Wirsing (B. oleracea var. sabauda): Lockere Köpfe mit gekrausten Blättern. Milder Geschmack, gut für Eintöpfe.

  • Grünkohl (B. oleracea var. sabellica): Krausblättrig, sehr winterhart. Wird meist erst nach Frosteinwirkung geerntet.

  • Blumenkohl (B. oleracea var. botrytis): Verdickter Blütenstand, der vor der Blüte geerntet wird.

  • Brokkoli (B. oleracea var. italica): Dem Blumenkohl ähnlich, aber lockerer und grüner Blütenstand.

  • Rosenkohl (B. oleracea var. gemmifera): Kleine Knospen, die in den Blattachseln der Sprossachse wachsen.

  • Spitzkohl (B. oleracea var. capitata f. alba):Dem Weißkohl ähnlich, aber spitz zulaufender Kopf und milder Geschmack.

Die Samen der Sorten sehen sich sehr ähnlich. Sie sind klein, rund und meist dunkelbraun bis schwarz. Bei der Keimung entwickeln sich zuerst zwei Keimblätter, denen die echten Blätter folgen. Diese können je nach Sorte im Aussehen leicht variieren. Ab Mitte Juni können Sie schon einige Kohlarten ernten.

Kohlsamen aussäen – achten Sie auf die richtigen Bedingungen fürs Saatgut

Beim Anbau von Kohl müssen Sie vieles berücksichtigen, wenn Sie eine reiche Ernte haben möchten. Alle Kohlsorten sind Starkzehrer und Tiefwurzler. Ob Blumenkohl, Brokkoli oder eine andere Kohlsorte, den Boden sollten Sie vor dem Anbau reichlich mit Nährstoffen versorgen.

Eigentlich sind viele Kohlsorten zweijährig. Im ersten Jahr bilden sie einen Kopf, im zweiten Jahr werden die Blütenstände ausgebildet. Bei uns erfolgt die Kultivierung aber einjährig. Wichtig ist, dass Sie die richtigen Kohlsamen kaufen. Sorten, die schossfest sind, sind für die Freilandsaison besser geeignet.

Ziehen Sie den Kohlsamen im Warmen vor und pflanzen Sie Kohl erst, wenn die Pflanze zwei bis drei Blätter ausgebildet hat. Das Datum für das Ausbringen kann je nach Sorte sehr unterschiedlich sein. Verschiedene Kohlsorten können Sie auch im zeitlichen Abstand in den Garten pflanzen, um eine lange Ernte zu haben.

Kohlsamen anziehen – die besten Anzuchtbedingungen

Je nach Kohlsorte können die idealen Anzuchtbedingungen etwas anders sein. Im Prinzip benötigen die Gemüsesamen Keimtemperaturen zwischen 15 und 22° C. Kohlsamen sind Dunkelkeimer. Säen Sie die Samen etwa 0,5 bis einen Zentimeter tief und bedecken Sie diese mit Erde. Je nach Sorte benötigen die Samen zwischen 5 und 10 Tage zum Keimen. Unseren Erfahrungen nach kann es bei einzelnen Samen auch mal etwas länger dauern. Haben Sie also unbedingt Geduld und vernichten Sie die Aussaat nicht gleich. Es kann durchaus sein, dass die Samen auch mal die doppelte Zeit benötigen. Die Erde sollten Sie bei der Anzucht immer leicht feucht halten.

Die Kohlsamen sind gekeimt – was nun?

Sind die Gemüsesamen aufgegangen, braucht die Anzucht viel Licht. Die Temperaturen dürfen dann etwas niedriger sein. So schießen die Keimlinge nicht. Haben sich die ersten richtigen Blätter gebildet, können Sie die Jungpflanzen pikieren. Ins Freiland ausgepflanzt werden sie in der Regel erst nach den Eisheiligen.

Der ideale Standort für Kohl

Wählen Sie für jede Kohlsorte einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Zu viel Schatten mögen die Pflanzen nicht. Dafür sollte der Boden aber fest sein, um später die Kohlköpfe zu tragen. Ein gut gekalkter Boden ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernte. Auf saurem Boden kann der Kohl sich schnell verschiedene Krankheiten wie die Kohlhernie zuziehen. Da Kohl ein Starkzehrer ist, benötigt er einen nährstoffreichen und humosen Boden mit einem guten Wasserhaltevermögen.

Ideal sind für den Anbau feuchte Stellen im Garten. Früher wurde Kohl in Kohlgärten angebaut, die sich an nassen Wiesenrändern befanden. Während der Wachstumsphase sollten Sie die Pflanzen düngen und wässern ohne es dabei zu übertreiben.

Kohl – Fruchtfolge und Mischkultur

Damit der Kohl gut gedeiht und Sie eine reiche Ernte haben, ist der Fruchtfolgewechsel unbedingt zu beachten. Kohl sollte niemals nach Kohl angebaut werden. Dabei spielt die Sorte keine Rolle. Die nächsten drei Jahre sollte Sie andere Gemüsesorten auf das Beet bringen.

Kohl lässt sich hervorragend in Mischkultur anbauen. Selbst ins Blumenbeet können Sie Kohl setzen. Alle Arten von Kohl mögen Dill, Bohnen, Salat, Tomaten, Kartoffeln und Erbsen als Nachbarn. Einige Kräuter wie Pfefferminze, Rosmarin, Sellerie oder Salbei schützen die Kohlpflanzen gegen Schädlinge wie den Kohlweißling. Andere Kohlsorten, Knoblauch, Zwiebeln und Erdbeeren sind schlechte Nachbarn und behindern eher das Wachstum vom Kohl.

So pflegen Sie Ihre Kohlsorte

Kohl sollten Sie unbedingt regelmäßig gießen. Er mag es etwas feucht, aber ohne Staunässe. Besonders in Trockenzeiten sollten Sie gut gießen. Vor dem Start bringen Sie Kompost oder einen organischen Langzeitdünger in den Boden. Damit hat der Kohl eine gute Nährstoffversorgung am Anfang. Während des Wachstums sollten Sie nachdüngen. Den Boden lockern Sie regelmäßig durch hacken auf. Damit wird das Unkraut entfernt und die Bodenstruktur verbessert. Ideal ist es, wenn Sie den Boden mulchen. Damit halten Sie den Boden feucht und unterdrücken den Unkrautwuchs.

Krankheiten und Schädlinge beim Kohl

Kohl ist wie viele andere Kreuzblütler anfällig für eine ganze Reihe von Schädlingen und Krankheiten. Es ist deshalb wichtig, dass Sie diese früh erkennen und bekämpfen. Vorteilhaft ist es, wenn Sie schon vorbeugen. Das geht durch Mischkultur aber auch durch den Kauf von resistenten und robusten Sorten. Vor allem resistent gegen Kohlhernie sollten die Sorten sein. Biologische Schutzmaßnahmen mit Hausmitteln haben sich im Hausgarten bewährt.

Typische Krankheiten beim Kohl

Einige Krankheiten treten häufiger auf als andere. Je nach Region, Standort und Gartenlage können die Kohlerkrankungen unterschiedlich sein. Oft ist es so, dass die Pflanzenkrankheiten mehr im Garten als auf dem Balkon auftreten. Die wichtigsten Krankheiten stellen wir Ihnen vor.

Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae)

Eine der schwerwiegendsten Erkrankungen im Kohlanbau ist die Kohlhernie, verursacht durch einen bodenbürtigen Schleimpilz. Die Krankheit führt zu starken Wucherungen an den Wurzeln, was die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanze massiv beeinträchtigt. Symptome sind welkende Blätter trotz ausreichender Feuchtigkeit und kümmerliches Wachstum.

Vorbeugung:

  • pH-Wert des Bodens auf über 7 anheben (Kalkung)

  • Fruchtfolge einhalten (mindestens 4 Jahre Anbaupause)

  • resistente Sorten wählen

Falscher Mehltau (Peronospora parasitica)

Dieser Pilz äußert sich durch graue, mehlige Beläge auf der Blattunterseite und gelbliche Flecken auf der Oberseite. Besonders gefährlich ist er in kühlen, feuchten Frühjahren.

Vorbeugung und Bekämpfung:

  • Gute Luftzirkulation im Bestand fördern

  • Pflanzen nicht über das Laub gießen

  • Fungizide nur im Notfall anwenden

Alternaria-Blattfleckenkrankheit

Charakteristisch sind konzentrische, schwarze Flecken auf älteren Blättern. Die Krankheit tritt häufig bei Brokkoli und Blumenkohl auf.

Vorbeugung:

  • Hygienemaßnahmen beim Anbau (keine Pflanzenreste liegen lassen)

  • Fruchtfolge beachten

Typische Schädlinge beim Kohl

Schädlinge können beim Kohl überall auftreten. Sowohl im Garten als auch auf dem Balkon lassen sich verschiedene Insekten nieder, welche die Pflanzen schädigen können. Mit einigen Tricks können Sie aber den Schädlingen Paroli bieten.

Kohlfliege (Delia radicum)

Die Larven der Kohlfliege fressen an den Wurzeln der jungen Pflanzen. Befallene Pflanzen welken plötzlich und lassen sich leicht aus der Erde ziehen.

Bekämpfung:

  • Schutznetze unmittelbar nach der Pflanzung ausbringen

  • Pappkragen um den Pflanzenstängel legen

  • Mischkultur mit Tomaten oder Sellerie, die Kohlfliegen abschrecken

Kohlweißling (Pieris brassicae)

Die Raupen des bekannten weißen Schmetterlings können ganze Blätter skelettieren. Ein starker Befall kann zur vollständigen Entlaubung führen.

Bekämpfung:

  • Absammeln der Raupen

  • Einsatz von Bacillus thuringiensis (biologisches Mittel)

  • Netze oder Insektenschutzvlies

Erdflöhe (Phyllotreta spp.)

Diese winzigen Käfer hinterlassen typische „Schrotschusslöcher“ in den Blättern. Besonders Jungpflanzen sind gefährdet.

Vorbeugung:

  • Boden feucht halten (Erdflöhe meiden Feuchtigkeit)

  • Frühe Aussaat vermeiden

  • Mulchen zur Abschreckung

Weißkohl, Chinakohl, Blumenkohl und Co ernten und lagern

Je nach Kohlsorte kann das Gemüse vom Frühjahr bis in den Herbst geerntet und unterschiedlich lange gelagert werden. Die meisten Kohlsorten werden in der Sommer- und Herbsternte geerntet. Eine frühe Freilandsorte können Sie schon eher ernten. Rosenkohl, Grünkohl und andere Winterkohle können Sie im Garten stehen lassen, bis Sie diesen benötigen. Nur bei sehr großen Minusgraden sollten Sie diese ernten. Andere Kohlsorten wie Weißkohl, Rotkohl oder Blumenkohl werden geerntet, wenn sie reif sind. Das ist am Kohlkopf zu erkennen. Meist ist das ab September, oder im Oktober bis November. Je nach Sorte können Sie die Köpfe kühl und dunkel lagern oder gleich konservieren.

Was macht der Kohl in der Küche?

Kohlgerichte gibt es in unzähligen Varianten und jede Region kann wohl mit dem eigenen Kohlgericht punkten. Von Weißkohleintopf über die Gemüsebeilage bis hin zu Grünkohl-Auflauf oder roh im Salat reicht das Angebot. Jede Kohlart lässt sich aber auch gut haltbar machen. Entweder Sie kochen den Kohl ein, legen ihn ein oder fermentieren den Kohl.

Sauer eingelegter Blumenkohl schmeckt genauso lecker wie Sauerkraut. Übrigens lässt sich auch der Rotkohl hervorragend fermentieren. Das „rote Sauerkraut“ schmeckt etwas lieblicher als das weiße Kraut.

Echte Highlights sind auch Krautsalate, Rohkost, gefüllte Kohls oder Krauttöpfe. Kohlrouladen und Kohlgemüse hat sicher schon auf jedem Tisch gestanden. Eine besondere Berühmtheit hat die Kohlsuppe zum Abnehmen erlangt. Mit Kohl aus dem eigenen Garten schmeckt die natürlich noch viel besser.

Filter