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Artischocken: Heilpflanze und Gemüse mit Gaumenfreuden
Gourmets lieben die Artischocke, denn die Kulturpflanze aus dem Mittelmeerraum hat es in sich. Das Blütengemüse ist nicht nur köstlich, sondern bringt auch viele Heilkräfte mit sich. Im Garten können Sie die Artischockenpflanzen mit ein paar Tricks gut anbauen. Dabei ist die Artischocke im Garten auch sehr dekorativ und ein wahrer Bienenmagnet. In unseren Gefilden können Sie die Artischockenpflanzen einjährig anbauen. Für einen mehrjährigen Anbau benötigt die Pflanze einen Winterschutz.
Artischocken aus dem Mittelmeerraum
Die Wildformen der Artischocke sind im östlichen Mittelmeerraum über Persien bis nach Nordafrika beheimatet. Aber auch in Spanien und den Kanarischen Inseln ist die Pflanze angesiedelt. Erste Aufzeichnungen über die Artischocke gibt es schon bei Columella und Plinius. Der Beginn der Kultur der Artischocken scheint im 1. Jahrhundert n. Chr. zu liegen. Von den Arabern wurde die Pflanze im ganzen südlichen Mittelmeerraum verbreitet.
Artischocke trägt den botanischen Namen Cynara scolymus. Sie wird auch als Artischan, Artischoca, Erdschocke, Golddistel oder Welschdistel bezeichnet. Für Mädchen, die ihr Herz immer wieder verschenken, gibt es die Bezeichnung „Avoir un coeur d´artichaut“. Bereits im Mittelalter war die Artischocke als Heilpflanze bekannt. Ihr werden Eigenschaften wie appetitanregend, verdauungsfördernd und cholesterinspiegelsenkend zugeschrieben.
Die Artischocke ist eine distelartige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Essbar sind ihre knospigen Blütenstände. Die Pflanze kann zwischen 0,5 und zwei Meter groß werden und hat dornige Laubblätter von bis zu 80 Zentimeter Länge.
Der ideale Standort für Artischocken
Artischocken sind frostempfindlich, lassen sich aber in nicht all zu rauen Lagen gut anbauen. Wählen Sie dafür unbedingt einen geschützten, sonnigen Standort. Der Boden sollte sehr humos, nährstoffreich und warm sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. In unseren Breitengraden sind Artischockenpflanzen meist einjährig. Haben Sie aber einen guten Standort gefunden und die Pflanzen haben einen Winter überstanden, können sie meist über mehrere Jahren an dem Platz bleiben.
Artischocken pflanzen – darauf sollten Sie achten
Bereiten Sie den Platz für die Artischocke gut vor. In das Beet sollten Sie etwa drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter einbringen. Vorher lockern Sie den Boden tiefgründig und entfernen Wurzeln und Unkraut.
Ab Ende April können Sie die Pflanzen ins Beet bringen. Allerdings ist in Frostnächten ein Schutz vorteilhaft. Da Artischocken sehr groß werden, sollten Sie einen Pflanzabstand von etwa 150 Zentimeter einhalten. Sollten Sie ausreichend Platz zur Verfügung haben, halten Sie etwas mehr Abstand an. Dann können Sie die Zwischenräume für schnell wachsendes Gemüse nutzen. Bis zum Anwachsen ist die Erde feucht zu halten.
Artischockenpflanzen pflegen – so geht es
Artischocken benötigen ausreichend Wasser ohne das Staunässe auftritt. Ein bis zwei Mal sollten Sie die Pflanzen noch nach düngen. Im ersten Jahr bleibt die Ernte meist noch etwas gering. Bringen Sie die Stauden durch den Winter, können Sie im zweiten Jahr mit einer reichen Ernte rechnen. Für den Winter binden Sie die Blattschöpfe zusammen oder Sie schneiden alle Blätter ab. Stülpen Sie einen alten Korb oder etwas anderes über die Pflanzen und bedecken Sie alles mit Stroh und Laub. Die Abdeckung wird dann im April wieder entfernt.
Die Artischocke in der Küche
Artischocken können Sie sehr vielfältig zubereiten. Die Artischockenherzen schmecken im Dip ebenso gut wie eingelegt, gedünstet oder gebraten. Das Gemüse ist vielseitig und lässt sich mit seinem feinherben Aroma bestens mit Fleisch, Fisch aber auch mit Pasta kombinieren. Roh können Sie die Artischocken auch im Salat essen. Neben vielen Vitaminen enthält die Artischocke auch wichtige Bitterstoffe und Mineralien.